Die Erhebung des Majors Ferdinand von Schill

„Alle Straßen stehen voller Leute,

Keiner sieht den Andern an,

Wie viel Tränen fallen heute

Um den einen Mann,

Doch von Tausend war nicht einer

Der ist wie Schill, nein keiner, keiner;

Wenn für uns der Herrlichste gefallen,

Wofür leben wir in Schand‘,

Laßt die Feuerglocken schallen,

Zeigt der Liebe Brand,

Daß sie in der Glut der Rache

Ihm die Todtenfeier mache.

Scharfe Sensen hebet zu dem Streite,

Eure Hände hebt empor,

Betet, daß euch Gott begleite,

Allesamt im Chor,

So wie Schill vor’s Tor,

Und dann frisch mit Gottes Segen

Gleich dem bösen Feind entgegen.

Allen Deutschen hat es Schill beschworen,

Jeder Deutsche lebe frei,

Die sich ihren Tod erkoren,

Ihrem Lande treu,

Aber nicht wie Opfertiere fallen

Fremden Götzen zu Gefallen.

Hundert Meilen ist er hingezogen,

Aus Kursachsen nach Stralsund,

Zu verkünden, wie betrogen

Die im Rheinschen Bund,

Daß sie nur Franzosenknechte

Zeigt er ihnen im Gefechte.

Hört, es schlug bei Todtendorf so prächtig,

Hieb mit seiner Reiterei

Die Franzosen, die so mächtig,

Ließ Westphalen frei,

Daß sie alle Ohren dann verkünden,

Wie es sie vom Joche wollt‘ entbinden.

Zeigen wollte er da allen Seinen,

Die Kanonen sei’n zum Spott,

Wo’s die Leute ehrlich meinen,

Ist mit ihnen Gott,

Ihre Säbel hau’n zusammen,

Alle wilde Pulverflammen

Festung Dömitz hat er eingenommen

Mit der Ohrfeig‘ ganz allein,

Die die Schildwach hat bekommen,

Und sie ließ ihn ein.

Bei Hitzacker die Holländer,

Machten sich noch viel elender.

Bei Damgarten er mit Macht zerstreute

Selbst das mecklenburgsche Heer,

Und Stralsund vom Feind befreite,

Der es drückte schwer;

Hat erstürmt dreihundert der Kanonen,

Die Franzosen tötet ohne Schonen.

Hier vernimmt er, daß sein König zürne,

Und der Gram verzehrt ihn ganz,

Ew’ge Unruh martert ihn im Hirne

Und ihn drückt der Kranz;

Sterben will er da mit allen Seinen,

Seine Treue soll darin erscheinen.

Er verweilet bis sein Schiff verbrennet,

Bis ein mächtig dänsches Heer,

Mit Gewalt ihn hat berennet,

Fiel mancher Schuß so schwer,

Bis sie ins Tor gedrungen

Ist mancher Kopf gesprungen.

Alle Seinen sind ihm treu gefallen,

England schicket ihm ein Boot,

Daß er sie einst räche Alle,

Doch er will den Tod,

Reitet ganz allein zurücke,

Ruhig wie im alten Glücke.

Ihm entgegen vor dem Regimente

Reitet Genral Carteret,

Und den schießt er wie die Ente,

Daß er untergeht.

Doch die Kugeln speihen ihm entgegen,

Unsern Schill zur Ruhe legen.

Lag er doch schon tot bei Vierzehnheilgen,

Doch er träumte neuen Sieg,

Wachte auf nach einem Weilchen,

Machte seinen Krieg

Mit drei Männern, die sich ihm verbunden,

So genas er erst von seinen Wunden.

Die Gesunden all‘ sich übergeben.

Er, verwundet, macht sich frei,

Weiß ganz Pommern zu beleben,

Kolberg bleibet treu.

Und aus Dreien werden Tausend,

Die den Feinden wurden grausend.

Liegt er jetzt vielleicht an seinen Wunden,

Er vergißt uns sicher nicht,

Alles Glück hält seine Wunden,

Wie das Tageslicht.

Auf, bereitet euch zum mut’gen Streiten,

Und er kommt, wird unserm Sieg begleiten.

Hört! die schwarzen Rächer ziehen,

Totenköpfe vor der Stirn,

Racheglut in ihren Herzen glühen,

Glühn in ihrem Hirn.

Schill hat ihren Weg gebahnet,

Hört ihr, wie das Horn euch mahnet

Mitzuziehen euch ermahnet.“

Dieses wahrhaft epische Heldenlied unseres großen deutschen Dichters Achim von Arnim über unseren Major Ferdinand von Schill sagt eigentlich schon alles über seine Schilderhebung gegen die Gallier im Jahre 1809 und so könnte ich gleich meinen Schädel Met schlürfen. Doch ist die (((amerikanische))) Umerziehung gar sehr damit beschäftigt, unsere deutschen Helden entweder zu verunglimpfen oder in Vergessenheit geraten zu lassen. Ersteres erfolgt im Falle unseres Major von Schill durch die Behauptung von dessen angeblichem Größenwahnsinn. Würde man seine Erhebung einzeln betrachten, so wäre es in der Tat ein wenig tollkühn es mit nur einem Husarenregiment mit Napoleon, der damals über den Großteil Europas gebot, aufnehmen zu wollen. Aber so war es eben nicht. Wenige Tage vorher haben unsere Tiroler nämlich schon die Gallier besiegt und zudem rückten gerade die Haustruppen unseres Kaisers Franz II. ins Feld. Es hat also selten einen günstigeren Zeitpunkt zur Entfesslung eines Volkskrieges in Norddeutschland gegeben. Auch wissen wir nicht, ob unser Schill wirklich eigenmächtig gehandelt hat. Denn er selbst hat stets gesagt, daß er eine höhere Weisung für sein Tun habe. Und unser Major von Schill gehört nun nicht gerade zu dem Menschenschlag, der es nötig hat, andere durch falsche Behauptungen und leere Versprechen zu leiten. Daß er alle Beweise für ein Einverständnis mit der preußischen Regierung vernichtet hat und diese gegenüber Napoleon die verfolgte Unschuld spielte, verwundert nicht. Das Kriegsglück war nämlich den Österreichern nicht hold und so scheute sich Friedrich Wilhelm III. erneut gegen Napoleon in die Schranken zu treten – die Niederlage von 1806 steckte unserem alten Preußen eben noch zu sehr in den Knochen. Nach einigen Gefechten in Westphalen wich unser Major von Schill schließlich auf Stralsund zurück, das er im Handstreich befreite. Für den Ausbau unserer Hansestadt zur Festung ließen ihm die Gallier keine Zeit. Dem Ansturm ihrer Übermacht erlag unser Schill und fand tapfer kämpfend den Heldentod. Zu Blutzeugen unseres deutschen Vaterlandes machte Napoleon elf seiner Offiziere in Wesel und 500 seiner Soldaten ließ er auf die Galeeren verschleppen. „Schills Zug nach Stralsund und sein Ende“ heißt der Bericht unseres unbekannten Geschichtsschreibers, der an der Erhebung selbst teilgenommen hat. Die düstere Kunde von der Einnahme Stralsunds durch die Gallier und den Heldentod unseres Majors von Schill bringe ich euch nun daraus: http://www.epoche-napoleon.net/werk/a/anonym/flugschriften/schills-zug/i-teil.html

„Unter Kartätschen-Salven und Feuer der hereindringenden Infanterie saßen wir auf und ritten in einer Seitenstraße nach dem Hafen, von wo wir aber auch Feuer erhielten, und nachdem wir aus mehreren kleinen Gassen mit Kartätschen begrüßt waren, erreichten wir nach einem sehr großen Verlust das Frankentor, das die Feinde nicht besetzt hatten, und marschierten auf einer dahinter liegenden Höhe auf. Der Rest von sechs Eskadrons war bis auf neun Offiziere und 150 Gemeine geschmolzen. Ich blickte jetzt in die Stadt zurück, wo das fürchterlichste Gemetzel begann, wo ohne alle Ordnung Einzelne verzweifelnd gegen geschlossene Massen kämpften. Die Husaren und die Jäger, die zu Fuß kämpften, wurden fast alle niedergemacht. Einen Beweis der tapfern Gegenwehr liefert der Verlust des Feindes, der nach eigenen Angaben an Toten einen Divisiongeneral, drei Regimentskommandaeure, 37 Offiziere und 1700 Gemeine beträgt. Züge altrömischer Tapferkeit, spartanischer Lebensverachtung und Aufopferung waren an der Tagesordnung, wurden jedoch im allgemeinen Wirrwarr nicht bemerkt. Der Adjutant des gebliebenen Generals Catteret erzählte uns das Ende seines Chefs folgendermaßen: „Der General hielt, als das Morden beinahe beendigt, in einer der Hauptstraßen noch Befehle erteilend, vor einer Kolonne Infanterie, von einer Abteilung Kavallerie aus seiner Suite umgeben, als auf einmal eine benachbarte Haustüre sich schnell öffnete, zwei Husaren mit gezogenen Säbel über den General herstürzten und ihn, ohne daß nur noch Jemand beispringen konnte, herunterhieben; aber auch sie hauchten gar bald ihren Geist unter unzähligen Hieben und Stichen aus.“ Selbst die Namen dieser beiden Edlen weiß man nicht. Aus später eingezogenen Nachrichten erhellt, daß der Major Schill, als er mir begegnete, nach dem Frankenthor sprengte, um den Lietutenant Tritschler mit einer Compagnie Infanterie an das Kniperthor zu bringen, wo es sehr heiß herging. Der Graf Moltke brachte ihm unterwegs schon die Nachricht, da das Thor erstürmt sei. Schill antwortete: „So wollen wir sie herauswerfen!“ und ritt weiter. Da jedoch die zum Tore stürzenden Straßen schon vom Feinde erfüllt waren, so lief Trischler an den Major heran und fragte ihn: „Wo geht die Retraite hin?“ dem er aber ziemlich ruhig antwortete: „Wollt und könnt ihr euch retten, so rettet euch; wollt ihr aber sterben, so sterbt mit mir!“ Darauf gab er seinem Pferde die Sporen, eilte auf den großen Markt und stürzte sich in das dickste Getümmel, wo der Wachtmeister Topfer, der ihn mit einigen Ulanen begleitete, indem er selbst blessiert vom Pferde fiel, noch sah, wie Schill den Tod um sich her verbreitend, verzweifelt focht, den holländischen Kürassier-Obersten herunterhieb, aber, nachdem er einen Hieb über das Gesicht, zwei Schüsse in die Schultern und in den Kopf erhalten, sank und sein tatenreiches Leben endete. Unkundig mit den schrecklichen Ereignissen, die sich in der Stadt zugetragen, erteilte Brunow der Kompanie, die an dem Frankentore gestanden, und die uns gefolgt war, Befehl, mit dem Bajonett wieder einzudringen, während der mit der übrigen Kavallerie in das vor dem Kniperthore aufmarschierte Gros einhauen wollte. Die dumpfe Stille in der Stadt, die mit dem vorigen Getöse um so mehr kontrastrierte und die nur noch von einzelnen Schüssen unterbrochen wurde, gab uns leider die Gewißheit, daß das Gefecht beendet sei. Die feindliche Kavallerie, ein Regiment holländischer Kürassiere, drei Eskadrons dänischer Husaren und eine Eskadron französischer Gensdarmen, nebst einer reitenden Batterie, kamen teils aus den verschiedensten Toren, teils aus der Gegend des Knipertores und bildeten in der möglichen Schnelligkeit einen Habzirkel um uns, zugleich schmetterten die Trompeten und verkündeten laut den Wunsch mit uns zu unterhandeln. Brunow, den ich begleitete, ritt auf die Höhe wo uns ein französischer Oberst vom Generalstabe begrüßte, und sein Ehrenwort gab, der Major Schill tot; wir möchten also, von der Übermacht umringt, kapitulieren. Brunow erwiderte: wir wären von den Franzosen schon zu oft getäuscht worden, um ihnen auf ihr bloßes Wort Glauben beimessen zu können; ehe er sich daher zu irgend etwas entschließen könne, müsse er die Gewißheit von unseres Chefs Tode haben, indem wir ihn lebend nicht verlassen würden. Der Herr Oberst möchte daher erlauben, daß zwei Offiziere, einige Unteroffiziere und Husaren in die Stadt gesandt würden, um sich zu überzeugen. – Aus der Gewährung dieses Verlangens ahneten wir leider die traurige Gewißheit. Rudorf und Horst, die nach einer halben Stunde zurückkamen bestätigten die Unglücksnachricht; denn sie brachten die überzeugensten Beweise: sie hatten Schill noch auf der Straße liegend gefunden, ihn in ein Haus bringen, abwaschen und seine Wunden untersuchen lassen, Der General Gratien trug seine Mütze. Andere hatten sich mit seinen Orden und seinem Säbel geschmückt. Auf dies Anzeige nun erklärte Brunow: „Da der Major Schill wirklich gefallen, mit seinem Tode der Zweck, für den wir gestritten, aufgehört; so verlangten wir für Alles; was sich außerhalb der Stadt befände, freien Abzug in unser Vaterland.“ …“

Ludwig von Beethovens Fünfte Symphonie lasse ich zu Ehren von unserem Schill und seinen Mitstreitern erklingen, heiß nämlich die Schicksalssymphonie und dem Spruch der Nornen kann kein Sterblicher entfliehen… https://www.youtube.com/watch?v=ZU4JhPgA5EM

Paul Beneke

Mögen sich auch die Marktspinner heute bisweilen für unsere deutsche Hanse begeistern, so war diese doch durchaus nicht so sehr den kaufmännischen Lastern verfallen, um sich den Grundsatz der Gewaltlosigkeit zu eigen zu machen. Im Gegenteil: Wurde ihre Mitglieder von den lieben Nachbarn angegriffen oder ihre Handelsrechte verletzt, so entsandten unsere deutsche Hansestädte ihre Kriegsschiffe und besiegten selbst so seegewaltige Völker wie die Dänen und Engländer. Letztere hatten 1469 die örtliche Niederlassung unserer Hanse geplündert und so machte sich diese daran den Engländern die Seefahrt ein wenig zu verleiden. Dabei tat sich besonders unser Paul Beneke hervor, der mit seinen Kriegsschiffen „Mariendrachen“ und „Peter von Danzig“ zwei englische Kriegsschiffe kaperte und 18 Handelsschiffe in Brand schoß. Seinen größten Sieg errang er aber 1473 und zwar genau heute, wo er eine große englische Galeere vor der Küste Flandern wegnahm. Im Jahre 1474 unterzeichneten die Engländer den Frieden von Utrecht, der die Handelsrechte unserer Hanse wiederherstellte und dieser zudem 10,000 Pfund Silber als Kriegsentschädigung einbrachte… Unbekannt ist die Geburt unseres Paul Benekes. Denn er wurde 1442 als Kleinkind nah einem Schiffsunglück aufgefunden. Der Danziger Ratsherr Beneke nahm ihn als seinen Sohn an und ab 1455 fuhr er zur See. Im Jahre 1466 kaperte er das dänische Kriegsschiff Anholt und wurde dafür zum Schiffshauptmann befördert. Zum Seesieg unseres Paul Benekes über die Engländer muß natürlich das schöne alte Seekriegslied „U-Boote am Feind“ erklingen: https://www.bitchute.com/video/9u7O4qwG6MNW
„Der Brite prahlt: „Die Welt ist mein“,
die Völker Englands Knechte!
Mit deutschem Schwert erklingt ein „Nein“,
wir fordern unsere Rechte.
Das U-Boot kämpft für Deutschlands Ehr,
für Recht und Freiheit auf dem Meer,
drum hüte dich, Engeland,
drum hüte dich, Engeland!
Tagaus, tagein und Nacht für Nacht
beschlichen wird die Beute,
bis endlich der Torpedo kracht,
trotz Wutgeheul der Meute.
Das U-Boot kämpft für Deutschlands Ehr,
für Recht und Freiheit auf dem Meer,
drum hüte dich, Engeland,
drum hüte dich, Engeland!“
Von der Eroberung der englischen Galeere vor Flandern hört ihr nun bei unserem Geschichtsschreiber und Vizeadmiral Reinhold von Werner („Der Danziger Seeheld Paul Beneke“): https://scripta.bbf.dipf.de/viewer/image/341246735/75/LOG_0010/
„Trotzdem verstand es aber Paul, ihren gesunkenen Mut zu beleben und sie zum Siege zu führen. Hören wir, wie der alte Chronist Reimar Kok, Lesemeister der Franziskaner in Lübeck, in seiner naiven Weise den Kampf beschreibt, der in seinen Folgen so wichtig für Danzig und die ganze Hansa werden sollte. „Aber weil der Wind gut war, lief Paul Beneke unter die Küste von Flandern, um gute Beute zu machen; denn es ward ihm zu wissen, wie zu Brügge etliche Florentiner, damals Finanzier genannt, von den Engelschen großes Geld empfangen, damit sie unter ihrem Namen ihnen das englische Gut zugehen ließen, auch daß sie zu Sluys dafür eine große und eine kleine Galeide gemietet, die sie mit Geschütz und Volk mächtig ausgerüstet und mit Wappen und Banner des Herzogs Karl von Burgund geziert, auch, damit es um so weniger auffiele, Welsche und Florentiner darauf gesetzt hatten. Als Paul Beneke dies hörte, hatte er das Verlangen, sich die Galeiden zu besehen. Es dauerte auch nicht lange, da kamen die Florentiner damit zur See, und die große erschien, als ob ein Schloß oder eine Burg daher schwämme. Paul Beneke näherte sich ihnen, bot ihnen seinen Gruß und fragte, woher sie kämen und wohin sie willens wären. Aber der Hauptmann und der Patron der großen Galeere gaben ihm eine spöttische Antwort, was er danach zu fragen hätte, ob ihm nicht das Wappen, sowohl in der Flagge wie auf der Galeere, bekannt sei; woher er zu Haus gehöre? Denn der hochfahrige Lombarde ließ sich bedünken, der Deutsche mit seinem Schiffe müsse dem Welschen wohl weichen. Aber er fand einen rechtschaffenen deutschen Mann vor sich. Deshalb sprach Paul zu dem Lombarden, er solle streichen und die Güter herausgeben, die den Engelschen gehörten; wenn er aber nicht gutwillig wolle, solle er schon das Streichen lernen. Aber diese Worte achtete der Welsche für große Torheit; er ließ vielmehr statt der Antwort eine Büchsenladung auf den Deutschen abknallen. Alsbald aber war Paul Beneke und sein Volk fertig, setzten bei und scharmuzierten eine Zeitlang mit dem Welschen. Weil aber das Schiffsvolk sah, daß die Welschen in der Galeere an Geschütz und Mannschaft überlegen waren, wurde es zaghaftig und nahm den Wich. Das sahen die Welschen und riefen und schrien ihnen aus Leibeskräften nach. Da hub Paul Beneke zornig und traurig zugleich an und sprach zu den Seinen: „Ach, Gesellen, was machen wir da? Was soll daraus werden, wie wollen wir das verantworten ? Wollte ich doch, ich hätte diesen Tag nie erlebt, da ich mit eigenen Augen sehen muß, wie so mancher deutsche Kriegsmann und Seemann vor den Welschen verzagt und die Flucht nimmt. Wäre es nicht ehrenvoller, daß wir alle vor unseren Feinden um unseres Vaterlandes Freiheit stürben und auf dem Platze blieben, als daß wir unser Leben lang die Schande tragen, daß die Kinder mit Fingern auf uns weisen und uns nach schreien: „Das sind sie, die sich von den Welschen jagen lassen!“ Das wird den Engelschen Mut machen, und sie werden allzeit gewinnen und wir davonlaufen. Wie manchen frommen, deutschen Seemann und Kaufmann werden wir um Leib und Gut bringen! Ach, wären wir nur gar nicht losgegangen! Es wäre ja besser, daß uns die Welschen ihr Leben lang nicht mit Augen gesehen. Habe ich Euch nicht vorher gesagt: Gesellen, da wäre wohl eine gute Beute, aber sie wird Arbeit kosten? Wollet. Ihr alle, wie ich, mit Ehren drauf und dran, so sollte sie uns nicht entgehen, aber unerschrockene Herzen und Fäuste gehören dazu. Die Galeere ist groß und wie ein scheußliches Biest anzusehen, dessen Ihr nicht gewohnt seid, dazu viel größer als unser Schiff und mit vielem Volk und Geschütz ausgerüstet, jedoch es sind Welsche und keine Deutschen. Wollen wir aber nach unserer Väter Art mit Herzen und Fäusten Deutsche sein, so soll die Beute uns nicht entgehen und uns unser Leben lang gut tun. — Da rieft Ihr alle, ich sollte Euch nicht anders befinden, als wie es deutschen Männern wohl an stünde. O, großer Gott, nun muß ich mit eigenen Ohren anhören, daß die Welschen uns nachrufen: so müsse man deutsche Hunde jagen. Sollte nicht ein ehrlicher Deutscher lieber sterben, als das anhören?“ Mit solchen und ähnlichen Worten machte Paul Beneke seinem Volke das Blut wieder warm, daß es sprach: „Lieber Herr Hauptmann, hier ist noch nichts versehen. Daß wir eine Wendung machen, kann uns viel, unsern Feinden keinen Nutzen bringen. Laßt uns jetzt alles sorgsam und nützlich einrichten; wir sind noch Deutsche und wollen uns auch als Deutsche finden lassen. Aber führe uns nochmals an die Feinde. Die Welschen sollen Hunde finden, die nicht laufen, sondern weidlich beißen können.“ Als nun Paul Beneke vermerkte, daß der Kriegs- und Seeleute Blut wieder warm und hitzig geworden, wollte er sie auch nicht höher erbittern, sondern gab dem Steuermanne gute Worte, daß er das Schiff an die Galeere steuern ließe. Da entfiel den Welschen der Mut, da begannen die Preußen sich als Deutsche zu erweisen. Wie Löwen saßen sie dem Feinde im Nacken und packten ihn, und ehe er sich’s versah, waren sie in der Galeere und begunnten zu würgen, was ihnen in den Wurf kam. Da hätte man Wunder sehen mögen, wie der große Patron von der Galeere, der vorher alle Deutschen allein fressen wollte, und die andern Fucker auf die Erde fielen, sich vor die Brust schlugen und die Deutschen wie Götter anflehten. Und hier ließ Paul Beneke sich abermals wie ein Deutscher hören und sehen; denn wie wohl die Welschen mit ihrem Hohn an den Deutschen kein gutes verdient, konnte das edle deutsche Blut nicht anders, als Barmherzigkeit erweisen über die, welche nun überwunden sich demütigten und Gnade begehrten!“ „Wollte Gott, daß solcher deutschen Hauptleute viele wären!“ schließt der würdige Chronist seinen Bericht…“

William Shakespeare, unser dritter Klassiker

An sich ist es ja eine ziemlich lustige Idee, den Engländern ihren Shakespeare zu dessen heutigen Geburtstag (1564 oder so) zu räubern. Ich suche mir zu diesem Zweck eine schöne Stelle aus dem Ersten Teil von seinem Heinrich IV. aus (der Heißsporn Percy ist nämlich ein Ritter genau nach meinem Geschmack): http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Historien/K%C3%B6nig+Heinrich+IV.+Erster+Teil

„BOTE.

Herr, da sind Briefe für Euch.

PERCY.

Ich kann sie jetzt nicht lesen. –

Oh, edle Herrn, des Lebens Zeit ist kurz:

Die Kürze schlecht verbringen, wär‘ zu lang‘,

Hing‘ Leben auch am Weiser einer Uhr

Und endigte, wie eine Stunde kömmt.

Wir treten Kön’ge nieder, wenn wir leben;

Wenn sterben: wackrer Tod, mit Fürsten sterben!

Nun, was Gewissen gilt: – gut sind die Waffen,

Ist nur die Absicht, die sie führt, gerecht.

BOTE.

Herr, rüstet Euch, der König naht in Eil‘.

PERCY.

Ich dank‘ es ihm, daß er mich unterbricht,

Denn Reden ist mein Fach nicht. – Nur noch dies:

Tu‘ jeder, was er kann; und hier zieh‘ ich

Ein Schwert, des Stahl ich mit dem besten Blut

Beflecken will, dem ich begegnen kann

Im Abenteuer dieses furchtbar’n Tags.

Nun: Espérance! Percy! und hinan!

Tönt all die hohen Krieges-Instrumente

Und laßt umarmen uns bei der Musik:

Denn, Himmel gegen Erde! mancher wird

Nie mehr erweisen solche Freundlichkeit.“

Ludwig Uhland

An großen Dichtern und Denkern fehlt es uns Deutschen wahrlich nicht. Denn mit unserem Ludwig Uhland hat heute schon wieder ein solcher Geburtstag und wird von uns Panzertieren mit dem Vortragen seiner Werke geehrt. Das Licht der Welt erblickte er 1787 im schwäbischen Tübingen. Da man zu seinen Zeiten nicht länger sein Brot als fahrender Sänger verdienen konnte, wurde er Rechtswahrer. Die Rechtskunde studierte er von 1805 bis 1810 an der Universität von Tübingen und schloß das Ganze mit dem Doktorhut ab. Dem Hause Württemberg ging er fortan als Ratsherr mit seinen liberalen Schnapsideen auf den Wecker. Dennoch erhielt er 1829 in Tübingen einen Lehrstuhl für deutsche Sprache. Die reiche Kaufmannstochter Emilie Vischer heiratete er 1820. Überwiegend gibt es von unserem Ludwig Uhland Gedichte zu lesen und zu hören. Mit „Ernst, Herzog von Schwaben“ und „Ludwig der Bayer“ hat er aber auch zwei schöne Trauerspiele gedichtet. Für die Freunde der Gelehrsamkeit hat er die Bücher „Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter“, „Der Mythos von Thor nach nordischen Quellen“, „Geschichte der deutschen Dichtkunst im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert“, „Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder“ und „Geschichte der deutschen Poesie im Mittelalter“ verfaßt. Seinen liberalen Unfug kann man in der Schrift „Über die Wahl des Reichsoberhauptes“ nachlesen. In seinem Gedicht „Der schwarze Ritter“ hat unser Dichter den legendären Rittersmann https://www.youtube.com/watch?v=7IfsjYVWNaM ein wenig besungen: http://www.zeno.org/Literatur/M/Uhland,+Ludwig/Gedichte/Gedichte+(Ausgabe+letzter+Hand)

„Der schwarze Ritter

Pfingsten war, das Fest der Freude,

Das da feiern Wald und Heide.

Hub der König an zu sprechen:

„Auch aus den Hallen

Der alten Hofburg allen

Soll ein reicher Frühling brechen!“

Trommeln und Trommeten schallen,

Rote Fahnen festlich wallen.

Sah der König vom Balkone;

In Lanzenspielen

Die Ritter alle fielen

Vor des Königs starkem Sohne.

Aber vor des Kampfes Gitter

Ritt zuletzt ein schwarzer Ritter.

„Herr! wie ist Eur Nam und Zeichen?“

„Würd ich es sagen,

Ihr möchtet zittern und zagen,

Bin ein Fürst von großen Reichen.“

Als er in die Bahn gezogen,

Dunkel ward des Himmels Bogen,

Und das Schloß begann zu beben.

Beim ersten Stoße

Der Jüngling sank vom Rosse,

Konnte kaum sich wieder heben.

Pfeif und Geige ruft zu Tänzen,

Fackeln durch die Säle glänzen;

Wankt ein großer Schatten drinnen.

Er tät mit Sitten

Des Königs Tochter bitten,

Tät den Tanz mit ihr beginnen.

Tanzt im schwarzen Kleid von Eisen,

Tanzet schauerliche Weisen,

Schlingt sich kalt um ihre Glieder.

Von Brust und Haaren

Entfallen ihr die klaren

Blümlein welk zur Erde nieder.

Und zur reichen Tafel kamen

Alle Ritter, alle Damen.

Zwischen Sohn und Tochter innen

Mit bangem Mute

Der alte König ruhte,

Sah sie an mit stillem Sinnen.

Bleich die Kinder beide schienen;

Bot der Gast den Becher ihnen:

„Goldner Wein macht euch genesen.“

Die Kinder tranken,

Sie täten höflich danken:

„Kühl ist dieser Trunk gewesen.“

An des Vaters Brust sich schlangen

Sohn und Tochter; ihre Wangen

Täten völlig sich entfärben.

Wohin der graue,

Erschrockne Vater schaue,

Sieht er eins der Kinder sterben.

„Weh! die holden Kinder beide

Nahmst du hin in Jugendfreude,

Nimm auch mich, den Freudelosen!“

Da sprach der Grimme

Mit hohler, dumpfer Stimme:

„Greis! im Frühling brech ich Rosen.“

Zu hören gibt es Robert Schumanns Vierte Symphonie: https://www.youtube.com/watch?v=6BUfw90HgQk

Generalluftzeugmeister Ernst Udet

Unser aller Fliegerheld und Generalluftzeugmeister Ernst Udet wurde am heutigen Tage im Jahre 1896 in Frankfurt am Main geboren und das muß natürlich mit unseren altdeutschen Panzergetränk Met gefeiert werden. Im Vierjährigen Krieg hat unser Udet nämlich epische 62 feindliche Flieger abgeschossen und ist damit – hinter unserem Roten Baron Manfred von Richthofen unser Fliegerheld die Nummer Zwei. 1914 hat er sich freiwillig zum Heer gemeldet und war ab 1915 bei den Fliegern, wobei er unsere Jagdstaffeln XXXVII, XI und IV führte. Die Zeit zwischen dem Vier- und dem Sechsjährigen Krieg vertrieb er sich mit Kunstflügen und Filmauftritten. Ab 1935 wirkte er beim Aufbau unserer neuen Luftwaffe mit und wurde 1939 zum Generalluftzeugmeister ernannt. 1940 erfolgte dann die Beförderung zum Generaloberst. Er gehört also zu den guten Geistern, die dafür gesorgt haben, daß unsere Luftwaffe mit so tollen Jägern wie unserer Messerschmitt 109 und der Focke-Wulf 190 und so schönen Bombern wie unserem Sturzkampfbomber Ju-87 im Sechsjährigen Krieg ausgerüstet gewesen ist. Zu Ehren von unserem Udet soll nun das alte Fliegerlied „Es blitzen die stählernen Schwingen“ erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=QYxCcCysvqY

„Es blitzen die stählernen Schwingen,

Wenn dröhnend und donnernd im Takt

Die starken Motoren, sie singen

Das Lied, das im Herzen uns packt.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

Wir Flieger, zum Kämpfen geboren,

Wir feuern mit sicherer Hand.

Wir haben dem Führer geschworen,

Entschlossen zu schützen das Land.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

So jagen wir kühn und verwegen,

In treuer Kam’radschaft verschweißt.

Der Sonne, dem Siege entgegen,

In Bölkes und Richthofens Geist!

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!“

Die Luftkämpfe von unserem Udet kann man in seinem Panzerfliegerbuch „Kreuz wider Kokarde“ nachlesen und aus diesem lesen wir Schildmaiden euch zur Feier des Tages ein wenig vor. ich mache den Anfang mit dem Vorwort von Udets Geisterschreiber Ernst Friedrich Eichler: http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN719801877

„Anläßlich der Deutschen Lustkriegsbeute-Ausstellung in München, deren Einrichtung und Leitung mir übertragen wurde, und in welcher eine große Beachtung die Ehrenhalle unserer Pour-Le-Merite-Ritter fand, wurde mir aus den Kreisen der Freunde Udets die Anregung zu diesem Buch gegeben. Es schien mir nützlich, an einem Beispiel zu zeigen, was jugendlicher Trieb, was zähes Beharren vermögen, und welches Kapital an Hingebung Deutschland in seiner Jugend besitzt. Die großen Schwierigkeiten des jungen Lufthelden, bis es ihm gelungen war, an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen, als Feldflieger dem Vaterlande dienen zu Dürfen, werden älteren Lesern beweisen, daß von Begeisterung getragene Willenskraft den jugendlichen Körper weit mehr zu befähigen vermag, als alle Schulweisheit sich träumen läßt; jüngere Leser mag das Buch lehren, daß zu jedem Erfolg ein unerschüttertes Wollen gehört. Leutnant Udet, der Sieger in. 40 Luftkämpfen, der mir von früher her bekannt war, gab mir nach einiger Überredung einige Schilderungen aus seiner Kriegs- und Fliegerlaufbahn. Er erzählte mir seine Erlebnisse, ohne davon viel Wesens zu machen, mit gutem Humor. Er unterstrich weder die Erfolge noch verhehlte er die Mißerfolge. Ich gab hier nun alles so. wie ich es von Udet empfangen habe, und hoffe, damit das Nichtige getroffen zu haben. Über seinen Lebensgang bemerke ich kurz, daß er im Jahre 1396 als Sohn des Ingenieurs Adolf Udet geboren wurde und 18 Jahre alt war. als er zum erstenmal – zunächst als Motorradfahrer – freiwillig ins Feld rückte. Im gleichen Jahre noch lernte er das Fliegen bei Gustav Otto, und schon im Frühjahr 1915, noch nicht 19jährig, errang er seine ersten Erfolge an der Front. Möge mein kleines Buch seinen Zweck erfüllen und viel Freunde finden…“

König Konrad der Vierte

Am heutigen Tag im Jahre 1228 wurde im apulischen Andria unser altes deutscher König Konrad der Vierte geboren, unser letzter staufischer Herrscher. Der Sohn unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten und der Isabelle von Brienne. Seit 1235 war er Herzog von Schwaben. Nach dem Sturz seines abtrünnigen Halbbruders Heinrichs sollte er seinem Vater nachfolgen und wurde daher schon 1237 zum deutschen König gewählt. Im Zuge der Fehde des Papsttums mit seinem Vater bekam er es mit in unserem alten deutschen Reich mit den Gegenkönigen Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland zu tun. Unser Kaiser Friedrich der Zweite ging 1250 heim und so entschloß sich unser König Konrad der Vierte 1251 nach Italien zu ziehen, um dem Papst aufs Haupt zu schlagen und seinem Halbbruder Manfred in Sizilien beizustehen. Doch nach der Eroberung Neapels 1253 erkrankte unser König Konrad der Vierte und ging vorzeitig heim. Ob er sich gegen seine inneren und äußeren Feinde hätte durchsetzen können, wissen die Nornen allein. Mit seinem Heimgang begann die erste Zwischenzeit, die kaiserlose Zeit von 1254 bis 1273… Geheiratet hat unser König Konrad der Vierte 1246 die Wittelsbacherin Elisabeth, mit der er den Sohn Konrad hatte. Die Kaiserkrone vergönnten die Nornen unserem König Konrad dem Vierten zwar nicht, aber Haydns episches Kaiserquartett bekommt er von mir trotzdem zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=Gp67GkY8x1w Einen Abriß der Geschichte unseres König Konrads des Vierten liefert uns wie immer unser Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch in seinen „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ – ich beginne mit dem Heimgang unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11333193

„Nach Friedrichs II. Tode wurde es noch mehr offenbar, daß der Papst Innozenz IV. nicht nur ihn persönlich, sondern das ganze hohenstaufische Geschlecht, mit Haß verfolgte. Zunächst sah er das Königreich Neapel und Sizilien als ein der Kirche heimgefallenes Lehen an und hatte die Absicht, wenn die Umstände irgend günstig wären, dasselbe mit dem Kirchenstaate zu vereinigen. „Freuen sollen sich Himmel und Erde“, schreibt er an die Geistlichen, den Adel und die Städte des Königreichs, „daß der schreckliche Sturm des Ungewitters, womit der wunderbare und furchtbare Gott euch seit langer Zeit heimgesucht hat, in lauen Tauwind verwandelt ist, nachdem der Mann heimgegangen ist, der euch mit dem Hammer der Verfolgung zermalmte. Nehmt daher eure Zuflucht in den Schoß eurer Mutter, der Kirche, um des Friedens und der Freiheit zu genießen, deren sich die übrigen Söhne derselben erfreuen.“ Der Stadt Neapel aber schreibt er, daß er sie aus ewige Zeiten in den unmittelbaren Schutz des heiligen Stuhles genommen habe, und daß niemals die Oberherrlichkeit über dieselbe an einen Kaiser, König, Herzog oder Fürsten übertragen werden solle. Gleichermaßen forderte Innozenz die Bischöfe, Herzoge, Fürsten, Städte, Flecken und Dörfer in Deutschland, unter Androhung der härtesten Kirchenstrafen, zum Abfalle vom König Konrad auf, und Bettelmönche mußten das Kreuz gegen ihn predigen. Ein jeder sollte, bevor er zum Abendmahle zugelassen würde, dem hohenstaufischen Geschlechte abschwören. Den Herren in Schwaben, die ohnehin gern die herzogliche Gewalt abschütteln wollten, schrieb er noch besonders: „Nach des Herodes Tode erhebt sich ein zweiter Archelaus, als Erbe der väterlichen Tyrannei; wir benachrichtigen euch aber, daß die Nachkommenschaft des ehemaligen Kaisers Friedrich, der angeerbten Treulosigkeit verdächtig und von väterlicher und groß väterlicher Tyrannei angesteckt, durch Zulassung des päpstlichen Stuhles niemals weder das Kaisertum, noch das Königtum, noch das Herzogtum wieder erhalten wird.“ Und wirklich ging eine Gesandtschaft schwäbischer Edelleute nach Lyon ab, um weiter mit dem Papste zu verhandeln. Überhaupt lösten sich die Bande der Ordnung in Deutschland immer mehr; der Papst setzte den Erzbischof Christian von Mainz ab, weil er sich weigerte, Krieger gegen Konrad ins Feld zu führen; und von seinem Könige Wilhelm ließ sich der Papst die Reichstagsbeschlüsse, welche dieser mit seinen Anhängern faßte, zur Bestätigung vorlegen! So weit war es mit der Regierung Deutschlands heruntergekommen. Der König Konrad war dieses traurigen Lebens in Deutschland überdrüssig und sehnte sich nach dem Erbe seines Vaters in Italien, um so mehr, als er in Deutschland sogar sein Leben bedroht sah. Als er am 28. Dezember 1250, zwei Wochen nach seines Vaters Tode, in der ihm treu gebliebenen Stadt Regensburg in dem Kloster Sankt Emerans übernachtete, wurde er von Dienern des päpstlich gesinnten Bischofs überfallen, die ihn aus Befehl ihres Bischofs, wie behauptet wird, ermorden sollten. Sie töteten auch wirklich zwei von seinen Begleitern und nahmen drei gefangen; der König, der sich unter einer Treppe verborgen hatte, wurde gerettet, denn die Mörder glaubten, ihn in seinem Bette getötet zu haben; sie wußten nur von vier Begleitern, die bei ihm wären, aber es war in der Nacht noch ein fünfter, Friedrich von Evesheim oder Eberstein, hinzugekommen, und dieser treue Mann legte sich, da die Mörder die Türen mit der Axt einschlugen und kein Augenblick zu verlieren war, in des Königs Bette und wurde statt seiner getötet. Als das Mißlingen der ruchlosen Tat bekannt wurde, floh der Bischof, der Abt von Sankt Emeran wurde gefangen gesetzt, das Haus der Untat niedergerissen und eine Kapelle aus dessen Stelle gebaut, welche den Namen der Königskapelle erhielt. Ein besonderer Grund, nach Italien zu eilen, lag für Konrad noch darin, daß der Papst Innozenz, nach mehr als sechsjährigem Aufenthalte in Lyon, sich entschlossen hatte, wieder nach Italien zu gehen; im Anfange des Jahres 125l führte er es aus; in Genua, Mailand, Bologna wurde er festlich empfangen und erfreute sich der Begrüßungen der guelfischen Städte; nach Rom zu gehen, wo die republikanische Gesinnung noch zu stark war, schien ihm jedoch nicht geraten; erst im Jahre 1252 zog er auch in Rom ein, nachdem er bis dahin abwechselnd in Perugia und Anogni sich ausgehalten hatte, Gegen Ende des Jahres 1251 war auch Konrad, nachdem er seine Gemahlin Elisabeth bei ihrem Vater Otto in Bayern zurückgelassen hatte, an der Spitze eines Heeres deutscher Soldtruppen über die Alpen gegangen und im Jan. 1252 aus dem Seewege nach Apulien gekommen…“

Major Erich Hartmann

Erich Hartmann, seines Zeichens unser Fliegerheld der Fliegerhelden, hat mal wieder Geburtstag! Auf sagenhafte 352 abgeschossene feindliche Flieger hat er es im Sechsjährigen Krieg gebracht und dafür natürlich das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Edelsteinen verliehen bekommen. Das Licht der Welt erblickte unser deutscher Fliegerheld 1922 in Weissach im Schwabenland und meldete sich 1940 zur Luftwaffe. Ab 1942 durfte er dann endlich auf Feindflug gehen und machte seitdem an der Ostfront Kleinholz. Geheiratet hat unser Erich Hartmann auch und zwar 1944 Ursula Paetsch. Die beiden hatten zwei Kinder. „Wir deutschen Piloten starten“ suche ich mir als Geburtstagsständchen für unseren Erich Hartmann aus: https://www.youtube.com/watch?v=tRUy-RqxfgQ

„Wir sind die alten Kameraden

Vom deutschen Fliegerkorps,

Wir fürchten keine Barrikaden,

Wir schwingen uns empor!

Wenn die Propeller brausen,

Gibt es nur eins: den Sieg!

Wenn Stürme uns zersausen,

Das ist für uns Musik:

Wir deutschen Piloten starten

Für des Vaterlandes Heil!

Den Kampfgeist wir bewarten

Für des Vaterlandes Heil!

Wir werden nie verrosten;

Wir fliegen wie ein Pfeil –

Ob Westen oder Osten –

Piloten-Sieg-Heil!

Wir sind die alten Kameraden,

Uns liegt der Kampf im Blut!

Wer streitet unsre Heldentaten,

Wer spricht uns ab den Mut!

Der Motor soll uns singen

Sein immer neues Lied!

Wer uns glaubt zu bezwingen,

Der beißt nur auf Granit:

Wir deutschen Piloten starten

Für des Vaterlandes Heil!

Den Kampfgeist wir bewarten

Für des Vaterlandes Heil!

Wir werden nie verrosten;

Wir fliegen wie ein Pfeil –

Ob Westen oder Osten –

Piloten-Sieg-Heil!

Wenn Böen tückisch uns umtanzen,

Wir habn die Ruhe weg,

Und wenn wir uns auch mal verfranzen,

Wir fürchten keinen Dreck.

Mit Steuer und Verwindung

Erreichen wir das Ziel;

Nur Ruhe und Empfindung,

Nur immer mit Gefühl:

Wir deutschen Piloten starten

Für des Vaterlandes Heil!

Den Kampfgeist wir bewarten

Für des Vaterlandes Heil!

Wir werden nie verrosten;

Wir fliegen wie ein Pfeil –

Ob Westen oder Osten –

Piloten-Sieg-Heil!

Und dann kommt einmal die Sekunde –

Sie kommt erbarmungslos –

Da fliegst du deine letzte Runde;

Das ist des Siegers Los!

Dann wirst du nie mehr starten,

Mein guter Kamerad,

Es senken sich Standarten,

Mein guter Kamerad:

Wir deutschen Piloten starten

Für des Vaterlandes Heil!

Den Kampfgeist wir bewarten

Für des Vaterlandes Heil!

Wir werden nie verrosten;

Wir fliegen wie ein Pfeil –

Ob Westen oder Osten –

Piloten-Sieg-Heil!“

Im Vorwirt Manfred Jägers zu Ursula Hartmanns Bilderband „Erich Hartmann. Der erfolgreichste Jagdflieger der Welt“ komme ich nun auf die legendären Schießkünste unseres Fliegerhelden zu sprechen und dazu stürzt unser Erich Hartmann noch hinter den feindlichen Linien ab:

„Er selbst sagt: „Meine ganze Taktik bestand darin, zu warten, bis sich eine Angriffschance bot, um dann mit hoher Geschwindigkeit heranzugehen. Man muß abwarten, bis der Gegner entfernt ist, desto geringer ist die Durchschlagskraft der Geschosse. Mit der von mir angewandten Taktik wird das gegnerische Flugzeug von der vollen Wirkung der eigenen Waffen getroffen. Auf so kurze Entfernung spielt es überhaupt keine Rolle, in welchem Winkel man sich zu ihm befindet oder ob man kurvt oder irgend ein anderes Manöver fliegt. Wenn der andere so getroffen wird, dann fällt er runter. Und selbst hat man Munition gespart. Das Problem entsprechender Vorhaltemaße und Winkel tritt dabei weniger auf.“ Hartmann kennt die die unzähligen Geschichten, die über seine Schießkunst verbreitet werden, wo immer auch dieses Thema aufkommt. Er geht mit einer Handbewegung darüber hinweg und bestreitet eine solch bewunderungswürdige Geschicklichkeit besessen zu haben. Auch das ist vielleicht ein Grund dafür, daß immer alles gut ausgegangen ist: daß er sich selbst nie etwas vorgemacht hat oder vormachen ließ. Er war sich immer klar, woran er war – auch im Pech – und traf danach seine Entscheidungen. Es war am 20. August 1943. Die Russen waren im Donezbecken durchgebrochen. Das Geschwader flog rollende Einsätze, um die Luft von russischen Jagdbombern frei zu halten. Hartmann hatte im ersten Einsatz bereits eine Il-2 abgeschossen und sich dann hinter eine zweite gesetzt. Aus 50 Meter Entfernung drückte er auf die Waffenknöpfe zu einem konzentrierten Feuerstoß aus allen Rohren. Die Stormowik sackte durch, erzitterte und stand plötzlich vom Bug bis zum Heck in Flammen. Hartmann zog dich über die getroffene Il-2 hinweg und suchte das nächste Ziel. Unter dem Rumpf seiner Maschine knallte es ein paarmal. Es hörte sich wie Feldzündungen an. Hartmann sah eines der Motorabdeckbleche wegfliegen und nach hinten im Luftstrom verschwinden. Jede einzelne Phase steht ihm heute noch vor Augen: Erstickender blauer Qualm dringt in die Kabine. Die erste Reaktion ist: Gelände gewinnen nach Westen! Denn er weiß, daß er sich über dem von den Russen gehaltenen Abschnitt befindet. Aber dann muß er doch das Gas rausnehmen, den Zündschalter auf „Aus“ stellen und den Kraftstoffhahn schließen – sonst kommt er nicht in einem Stück runter. Er hält auf ein großes Sonnenblumenfeld zu, setzt leicht auf und holpert mit einem metallischen Scheppern zu einem Stoß. Er schnallt den Fallschirm ab und macht sich fertig, aus dem lädierten Flugzeug auszusteigen. Während er sich müht, die Borduhr aus ihrer verbogenen Halterung herauszubekommen – denn die muß laut Befehl geborgen werden – sieht er durch die verstaubte Panzerscheibe einen deutschen Lastkraftwagen auf sich zukommen. Er ist erleichtert, denn bei der unübersichtlichen Lage kann man nicht sagen, wo im Augenblick deutscher oder russischer Boden ist. Als der Lastkraftwagen hält, sieht er, wie zwei kräftige Soldaten von der Ladefläche springen . Erschrocken sieht er genauer hin : die Männer stecken in fremden Uniformen und tragen asiatische Gesichtszüge… Jetzt steht ihm der kalte Schweiß auf der Stirn. Wenn er wegläuft, dann schießen die auf ihn, das weiß er. Da bleibt nur eine Wahl: eine Verletzung vortäuschen. Als die beiden Rotarmisten auf die Tragfläche springen und in die Kabine hineinblicken, stellt er sich bewußtlos. Einer der beiden Russen greift unter seine Arme und versucht ihn herauszuziehen. Da schreit er vor „Schmerzen“ auf und stöhnt dann vor sich hin. Die Russen lassen ihn los und sagen gut gelaunt: „Krieg vorbei, Chitlerr kaputt.“ Sie haben einen Sieg errungen und sind gut gelaunt. Er deutet stöhnend auf seinen Bauch. Durch die halb geschlossenen Lider kann er sehen, daß die beiden Soldaten den Köder geschluckt haben. Die Russen helfen ihm vorsichtig aus dem Flugzeug. Das wird jetzt eine reife schauspielerische Leistung. Er läßt sich zu Boden fallen und kann anscheinend nicht mehr aufstehen. Die Russen gehen zu dem erbeuteten deutschen Lastwagen zurück, holen eine alte Zeltbahn und legen den „verletzten“ Piloten darauf. Dann tragen sie ihn zu dem Lastkraftwagen, legen ihn auf die Ladefläche und fahren zu ihrem Gefechtsstand in einem nahegelegenen Dorf. Ein Doktor erscheint, der sogar einige Worte deutsch spricht. Selbst diesen kann er überzeugen (nicht umsonst ist er ja der Sohn eines Arztes). Das Theater dauert zwei Stunden. Dann kommen die gleichen Soldaten wieder, legen ihn auf die Zeltbahn und tragen ihn hinaus zu dem Lastwagen. Als sie in

Die Erstürmung der Düppeler Schanzen

Durch die Erstürmung der Düppeler Schanzen im Jahre 1864 entschied unser Prinz Friedrich Karl den Dänischen Krieg mit seinen preußischen Recken. Denn danach wurde Dänemark fast kampflos von unseren Truppen besetzt und die Dänen wagten nirgends mehr sich zum Kampf zu stellen. Der dänische Dachs wurde sozusagen aus seinem Bau heraus gesprengt und das soll mit „Lützows wilde verwegene Jagd“ (wie immer gedichtet von unserem Theodor Körner) gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=VNm32pLK_AU

„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör´s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reihn

und gellende Hörner schallen darein

erfüllen die Seele mit Grausen

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald

und streift von Bergen zu Bergen?

Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,

das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt

es fallen die fränkischen Schergen

Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,

der Wütrich geborgen sich meinte

Da naht es schnell mit Gewitterschein

und wirft sich mit rüstigen Armen hinein

und springt an das Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was braust dort im Tale die laute Schlacht

was schlagen die Schwerter zusammen?

Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht

und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht

und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht

unter winselnde Feinde Gebettet?

Es zucket der Tod auf dem Angesicht

doch die wackern Herzen erzittern nicht

das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd

auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!

Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt

wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.

Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:

Das war

Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“

Ausgeheckt hat den Dänenkrieg von 1864 unser eiserner Kanzler Otto von Bismarck, der uns daher auch seine Gedanken und Erinnerungen dazu bei der Siegesfeier wissen läßt: http://www.zeno.org/Geschichte/M/Bismarck,+Otto+von/Gedanken+und+Erinnerungen

„Die öffentliche Meinung war in den gebildeten Mittelständen Deutschlands ohne Zweifel augustenburgisch, in derselben Urteilslosigkeit, welche sich früher den Polonismus und später die künstliche Begeisterung für die battenbergische Bulgarei als deutsches Nationalinteresse unterschieben ließ. Die Mache der Presse war in diesen beiden etwas analogen Lagen betrübend erfolgreich und die öffentliche Dummheit für ihre Wirkung so empfänglich wie immer. Die Neigung zur Kritik der Regierung war 1864 auf der Höhe des Satzes: Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeister. Ich weiß nicht, ob es heut noch Jemanden gibt, der es für vernünftig hielte, wenn nach Befreiung der Herzogtümer aus ihnen ein neues Großherzogtum hergestellt worden wäre mit Stimmberechtigung am Bundestage und dem sich von selbst ergebenden Berufe, sich vor Preußen zu fürchten und es mit seinen Gegnern zu halten; damals aber wurde die Erwerbung der Herzogtümer für Preußen als eine Ruchlosigkeit von allen denen betrachtet, welche seit 1848 sich als die Vertreter der nationalen Gedanken ausgespielt hatten. Mein Respekt vor der sogenannten öffentlichen Meinung, das heißt, vor dem Lärm der Redner und der Zeitungen, war niemals groß gewesen, wurde aber in Betreff der auswärtigen Politik in den beiden oben verglichenen Fällen noch erheblich herabgedrückt. Wie stark die Anschauungsweise des Königs bis dahin von dem landläufigen Liberalismus durch den Einfluß der Gemahlin und der Bethmann-Hollweg’schen Streberfraktion imprägniert war, beweist die Zähigkeit, mit welcher er an dem Widerspruch festhielt, in welchem das österreichisch-Frankfurter-Augustenburger Programm mit dem preußischen Streben nach nationaler Einheit stand. Logisch begründet konnte diese Politik dem König gegenüber unmöglich werden; er hatte sie, ohne eine chemische Analyse ihres Inhalts vorzunehmen, als Zubehör des Altliberalismus vom Standpunkt der früheren Thronfolgerkritik und der Ratgeber der Königin im Sinne von Goltz, Pourtales und so weiter [adoptiert]. Ich greife in der Zeit vor, indem ich hier das letzte Lebenszeichen der Wochenblattspartei einschalte, das Schreiben des Herrn von Bethmann-Hollweg an den König vom 15. Juni 1866, dessen Hauptsätze lauten: „Was Eure Majestät stets gefürchtet und vermieden, was alle Einsichtigen voraussahen, daß ein ernstliches Zerwürfnis mit Österreich von Frankreich benutzt werden würde, um sich auf Kosten Deutschlands zu vergrößern (wo?), liegt jetzt in L. Napoleons ausgesprochenem Programm aller Welt vor Augen. – Die ganzen Rheinlande für die Herzogtümer wäre für ihn kein schlechter Tausch, denn mit den früher beanspruchten petites rectifications des frontières wird er sich gewiß nicht begnügen. Und Er ist der allmächtige Gebieter in Europa! – Gegen den Urheber dieser unsrer Politik hege ich keine feindliche Gesinnung. Ich erinnere mich gerne, daß ich 1848 Hand in Hand mit ihm ging, um den König zu stärken. Im März 1862 riet ich Eurer Majestät, einen Steuermann von konservativen Antezedentien zu wählen, der Ehrgeiz, Kühnheit und Geschick genug besitze, um das Staatsschiff aus den Klippen, in die es geraten, herauszuführen, und ich würde Herrn von Bismarck genannt haben, hätte ich geglaubt, daß er mit jenen Eigenschaften die Besonnenheit und Folgerichtigkeit des Denkens und Handelns verbände, deren Mangel der Jugend kaum verziehen wird, bei einem Manne aber für den Staat, den er führt, lebensgefährlich ist. In der Tat war des Grafen Bismarck Thun von Anfang an voller Widersprüche. Von jeher ein entschiedener Vertreter der russisch-französischen Allianz, knüpfte er an die im preußischen Interesse Rußland zu leistende Hilfe gegen den polnischen Aufstand politische Projekte, die ihm beide Staaten entfremden mußten. Als ihm 1863 mit dem Tode des Königs von Dänemark eine Aufgabe in den Schoß fiel, so glücklich, wie sie nur je einem Staatsmanne zu Teil geworden, verschmähte er es, Preußen an die Spitze der einmütigen Erhebung Deutschlands (in Resolutionen) zu stellen, dessen Einigung unter Preußens Führung sein Ziel war, verband sich vielmehr mit Österreich, dem prinzipiellen Gegner dieses Planes, um später sich mit ihm unversöhnlich zu verfeinden. Den Prinzen von Augustenburg, dem Eure Majestät wohlwollten und von dem damals Alles zu erhalten war, mißhandelte er, um ihn bald darauf durch den Grafen Bernstorff auf der Londoner Konferenz für den Berechtigten erklären zu lassen. Dann verpflichtet er Preußen im Wiener Frieden, nur im Einverständnis mit Österreich definitiv über die befreiten Herzogtümer zu disponieren, und läßt in denselben Einrichtungen treffen, welche die beabsichtigte „Annexion“ deutlich verkündigen. – Viele betrachten diese und ähnliche Maßregeln, die, weil in sich widersprechend, in das Gegenteil des Bezweckten umschlugen, als Fehler der Unbesonnenheit. Andern erscheinen sie als Schritt eines Mannes, der auf Abenteuer ausgeht, Alles durcheinanderwirft und es darauf ankommen läßt, was ihm zur Beute wird, oder eines Spielers, der nach jedem Verlust höher pointiert und endlich va banque macht. Dies Alles ist schlimm, aber noch viel schlimmer in meinen Augen, daß Graf Bismarck sich in dieser Handlungsweise mit der Gesinnung und den Zielen seines Königs in Widerspruch setzte und sein größtes Geschick darin bewies, daß er ihn Schritt für Schritt dem entgegengesetzten Ziele näher führte, bis die Umkehr unmöglich schien, während es nach meinem Dafürhalten die erste Pflicht eines Ministers ist, seinen Fürsten treu zu beraten, ihm die Mittel zur Ausführung seiner Absichten darzureichen und vor Allem sein Bild vor der Welt rein zu erhalten. Seiner Majestät gerader, gerechter und ritterlicher Sinn ist weltbekannt und hat Allerhöchstdemselben das allgemeine Vertrauen, die allgemeine Verehrung zugewendet. Graf Bismarck aber hat es dahin gebracht, daß Eure Majestät edelste Worte dem Lande gegenüber, weil nicht geglaubt, wirkungslos verhallen und jede Verständigung mit andern Mächten unmöglich geworden, weil die erste Vorbedingung derselben, das Vertrauen, durch eine ränkevolle Politik zerstört worden ist. Noch ist kein Schuß gefallen, noch ist Verständigung unter einer Bedingung möglich. Nicht die Kriegsrüstungen sind einzustellen, vielmehr, wenn es möglich ist, zu verdoppeln, um Gegnern, die unsre Vernichtung wollen, siegreich entgegen zu treten oder mit vollen Ehren aus dem verwickelten Handel herauszukommen. Aber jede Verständigung ist unmöglich, so lange der Mann an Eure Majestät Seite steht, Ihr entschiedenes Vertrauen besitzt, der dieses Eure Majestät bei allen andern Mächten geraubt hat…“

Das Unternehmen Marita oder die Niederwerfung Griechenlands und Illyriens im Sechsjährigen Krieg

Unsere Panzergruppe I, unsere II. Armee und unsere XII. Armee haben 1941 beim Unternehmen Marita Illyrien und Griechenland zerschmettert. Angeführt wurden sie dabei von unseren Feldmarschällen Ewald von Kleist, Maximilian von Weichs und Wilhelm List. Die Planung lag in den Händen von unserem Generaloberst Franz Halder. Nötig wurde das Unternehmen Marita wegen des englischen Staatsstreiches in Illyrien und der drohenden Festsetzung der Engländer in Griechenland. Damit schwebte unsere Ölversorgung aus Rumänien in höchster Gefahr. Ohne Sprit bleiben unsere Vögel am Boden und unsere Panzerkatzen bewegen sich kein Stück. Mit 680,000 Mann, 1200 Panzern und 1000 Flugzeugen hat unser altes deutsches Reich eine recht ordentliche Streitmacht auf. Die Italiener standen uns zudem mit 565,000 Mann, 160 Panzern und 460 Fliegern zur Seite. Die Illyrer verfügten über 800,000 Kriegsknechte, 200 Panzer und 450 Flieger, die Griechen hatten 430,000 Mann und die Engländer waren mit 63,000 Kriegsknechten, 100 Panzern und 300 Fliegern gelandet. Die Illyrer verloren 375,000 Mann, die Griechen 279,000 und die Engländer 17,000 Mann. Man merkt es: Einmal mehr sind die Engländer übers Meer getürmt und haben ihre Hilfsvölker im Regen stehen lassen. Die Italiener hatten einen Verlust von 101,000 Mann. Wir Deutschen hatten 5000 Gefallene und Verwundete zu beklagen. Entscheidend zum Erfolg des Unternehmens Marita haben unsere Fallschirmjäger. Die sind nämlich am Golf von Korinth gelandet und haben so den Übergang unserer deutschen Verbände auf die Peloponnes ermöglicht. Damit war die Niederlage der Engländer besiegelt. Im legendären Fallschirmjägerlied „Hinter den Bergen strahlet die Sonne“ findet die Landung bei Korinth Erwähnung und so ist dieses bei unserer heutigen Siegesfeier Pflicht: https://www.youtube.com/watch?v=JLCoa0dx490

„Hinter den Bergen strahlet die Sonne,

glühen die Gipfel so rot,

Stehen Maschinen, die woll’n mit uns fliegen,

fliegen in Sieg oder Tod.

Hurra, wir starten, hurra, wir starten,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch in den Lüften fliegt unser Vogel

stolz und frei durch die Luft,

Standhaft und ehrsam sind unsere Herzen,

wenn das Kommando uns ruft.

Hurra, wir fliegen, hurra, wir fliegen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch aus den Wolken stürzen wir nieder,

tief in die feindlichen Reih’n.

Gegner, wir kommen, habt ihr’s vernommen,

bald wird der Sieg unser sein!

Hurra, wir springen, hurra, wir springen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!“

Nachzulesen gibt es die Geschichte der Landung unserer deutschen Fallschirmjäger am Golf von Korinth bei unserem Panzergeschichtsschreiber Hermann Götzel im Panzerbuch „Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger“:

„Es wäre möglich gewesen, die zusätzlich benötigten Fallschirmverbände in Bulgarien bereitzustellen. Dann aber hätte sicherlich – notfalls unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten – auch die erforderliche Zahl von Transportverbänden zeitgerecht für diese große Unternehmung freigemacht werden können. Mittlerweile war es dem XI. Fliegerkorps ohnehin gelungen, in Bulgarien Nachschubgüter zur Versorgung der eingesetzten Fallschirmjäger in einem solchen Umfang bereitzustellen, daß er ausgereicht hätte, auch ein erheblich vergrößertes Detaschement Süßmann über schwere Kampftage zu versorgen. Der Gedanke, General Student in dieser Frage zumindest zu Rate zu ziehen, wurde bei der Luftflotte IV allem Anschein nach aber nie erwogen. Während General Student es immer ablehnte, Luftlandungen lediglich zur Lösung begrenzter taktischer Aufgaben durchzuführen, wollte die Luftflotte IV im Gegensatz dazu mit dem Sprung auf den Isthmus von Korinth sich offenbar nur damit begnügen, der XII. Armee einen schnellen mühelosen Übergang über diese Landenge und ihren Kanal zu ermöglichen. Zwischen der Luftflotte IV und General von Richthofen, unter dessen Verantwortung das Unternehmen stattfinden sollte, hat über diese begrenzte Zielsetzung des Unternehmens volle Übereinstimmung geherrscht. General von Richthofen engte den möglichen Erfolg des Unternehmens noch dadurch ein, daß er sich entschloß, den Sprung auf den Isthmus erst dann durchführen zu lassen, wenn die XII. Armee Theben genommen haben würde. Wenige Tage vor der Durchführung der Luftlandung bei Korinth trat eine zusätzliche Erschwerung noch insofern ein, als zwei dringend benötigte Transportgruppen eiligst nach Afrika abgezogen wurden. Jetzt war die Lufttransportlage derart gespannt, daß das ohnehin begrenzte Unternehmen nur unter krisenhafter Belastung durchgeführt werden konnte. Trotzdem haben die Luftflottenführung und General von Richthofen nie auch nur erwogen, auf diese Luftlandung zu verzichten. An ihrem Entschluß hielt die Luftflotte fest, obwohl der jetzt noch erreichbare Erfolg kaum mit dem nötigen Aufwand vereinbar zu sein schien. Die Befürchtung, die Briten könnten vor ihrem Abzug den Kanaleinschnitt durch eine Sprengung zum Einsturz bringen, konnte schließlich eine dürftige Rechtfertigung dafür sein, daß das Unternehmen doch noch durchgeführt wurde. Die Truppe erzielte schließlich mit diesem mit vielen Improvisationen belasteten Unternehmen doch noch einen größeren taktischen Erfolg als zu diesem Zeitpunkt hatte erhofft werden können. Zwar konnte nicht verhindert werden, daß durch einen unglücklichen Zufall die über den Kanal führende Brücke zerstört wurde. Am 27. April 1941 – dem Tag nach der Landung – führte jedoch das auf Beutefahrzeugen beweglich gemachte II. Bataillon des Fallschirmjägerregiments II mit großem Geschick – noch ehe die XII. Armee mit nennenswerten Kräften den Kanal erreicht hatte – einen schnellen kühnen Stoß über Argos nach Nauplion. Nach kurzem hartem Kampf brachte dieses Bataillon eine um ein Mehrfaches größere Zahl von Briten, Australiern und Neuseeländern als Gefangene ein, als während des ganzen voraufgegangenen Feldzuges auf dem griechischen Festland durch Einheiten der XII. Armee gefangen genommen waren. General Student war – wie wir sehen werden – am 26. April 1941 in Berlin mit der Vorbereitung des Unternehmens zur Inbesitznahme der Insel Kreta beschäftigt. Die Absicht der Luftflotte IV, das Detaschement Süßmann gegen den Isthmus von Korinth in einer Luftlandung einzusetzen, war ihm vorher nicht bekannt gegeben worden. Vielmehr ging er davon aus, daß die bereits in Bulgarien stehenden Fallschirmverbände, ohne durch einen vorausgegangenen Einsatz personell und materiell geschwächt worden zu sein, ihm für das Unternehmen Kreta zur Verfügung stehen würden. Gegen Mittag des 26. April 1941 erfuhr General Student durch einen Anruf des Generals Jeschonnek, daß am frühen Morgen des gleichen Tages das Detaschement Süßmann einen Sprungeinsatz gegen den Isthmus von Korinth durchgeführt habe. Das Unternehmen sei mit Präzision abgelaufen; zwar habe die Zerstörung der Kanalbrücke nicht verhindert werden können, jedoch seien der Isthmus sowie Stadt und Flugplatz Korinth bereits fest in eigener Hand. General Student freute sich zwar über die gute Leistung seiner Truppe. Zugleich aber mißfiel ihm die Tatsache, daß das Unternehmen zu diesem späten Zeitpunkt durchgeführt wurde, ganz außerordentlich. Jetzt hatte man nur noch britische Nachhuten und deren griechische Deckungstruppen treffen können. Vor allem aber war der Gegner nun, lange Wochen ehe der Schlag gegen Kreta geführt werden konnte, gewarnt. Leider sollten ihn seine Befürchtungen nicht trügen. Der verspätet und mit falscher Zielsetzung durchgeführte Sprung auf den Isthmus von Korinth forderte von der deutschen Fallschirmtruppe wenige Wochen später auf der Insel Kreta einen hohen blutigen Preis…“

Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne

Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne nahm heute (1917) ihren Anfang. Gedauert hat sie bis Ende Mai und kostete die Gallier 300,000 Kriegsknechte. Uns Deutsche aber leider auch 163,000 Verwundete und Gefallene. An der Aisne standen sich 68 gallische Divisionen mit 3500 Geschützen (sowie zahlreichen Panzern) und 41 deutsche Divisionen mit 2400 Geschützen gegenüber. Unsere I. Armee wurde von unserem General Fritz von Below und unsere VII. Armee von unserem Generaloberst Max von Boehn angeführt. Beide Armeen unterstand der Heeresgruppe unseres Kronprinzen Wilhelms und über allem wachte unsere Oberste Heeresleitung, bestehend aus unserem Feldmarschall Paul von Hindenburg und seinem Generalstabschef, unserem General Erich Ludendorff. Läßt man erdkundlich die Fünfe grade sein läßt, dann kann man die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne zu den Flandernschlachten rechnen und eine solche muß natürlich mit dem epischen Kriegslied „Der Tod in Flandern“ gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=IGrarQHbKNA

„Der Tod reit’t auf einem kohlschwarzen Rappen,

Er hat eine undurchsichtige Kappen.

Wenn Landsknecht‘ in das Feld marschieren,

Läßt er sein Roß daneben galoppieren.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod reit’t auf einem lichten Schimmel,

Schön wie ein Cherubin vom Himmel,

Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,

Will er mit ihnen im Tanze gleiten.

Falalala, falalala.

Der Tod kann auch die Trommel rühren,

Du kannst den Wirbel im Herzen spüren.

Er trommelt lang, er trommelt laut,

Er schlägt auf eine Totenhaut.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Als er den ersten Wirbel geschlagen,

Da hat’s das Blut vom Herzen getragen.

Als er den zweiten Wirbel schlug,

Den Landsknecht man zu Grabe trug.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,

Bis der Landsknecht von Gott sein’n Segen empfangen.

Der dritte Wirbel ist leis und lind,

Als wiegt‘ eine Mutter in Schlaf ihr Kind.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten,

Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten.

Er trommelt laut, er trommelt fein:

Gestorben, gestorben, gestorben muß sein.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!“

Ruhe gibt der gallische Monty Nivelle auch am 30. April nicht:

„Großes Hauptquartier, 30. April. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach dem Scheitern des großen Angriffs am 25. April unternahmen gestern die Engländer nur Einzelangriffe gegen Oppy, nördlich der Straße von Douai nach Arras. In viermaligem Ansturm gegen den heiß umstrittenen Ort erschöpften sie ihre Kräfte; das Dorf blieb in unserer Hand. Auf beiden Scarpe-Ufern hielt die starke Kampftätigkeit der Artillerie an. Vorsichtige Schätzung beziffert den Verlust der Engländer am 25. April auf über 6000 Mann, die in und vor unseren Stellungen gefallen sind; außerdem sind über 1000 Gefangene und 40 Maschinengewehre durch unsere Truppen eingebracht. Zehn Panzerkraftwagen sind zerstört worden. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Gewaltsame Erkundungen der Franzosen suchten gestern morgen den Erfolg des französischen Zerstörungsfeuers gegen unsere Stellungen bei Berry-au-Bac, am Brimont und nördlich von Reims festzustellen. Unsere Grabenbesatzungen wiesen die Vorstöße ab. Seit Mittag hat sich mit wenigen Pausen der Feuerkampf von Soissons bis zur Suippes wieder gesteigert; er erreichte in den Abendstunden größte Heftigkeit, hielt in wechselnder Kraft während der Nacht an und wuchs bei Tagesgrauen zu stärkster Wirkung. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Wesentliches. Am 28. April haben unsere westlichen Gegner elf, am 29. April 23 Flugzeuge verloren, außerdem drei Fesselballons. Flieger und Flugabwehrkanonen teilen sich in das Ergebnis. Rittmeister Freiherr von Richthofen blieb zum 48.,49., 50., 51. und 52. Male Sieger im Luftkampf; der seiner Jagdstaffel angehörende Leutnant Wolff schoß den 22. bis 26. Gegner ab. Aufklärungsstreifen und Flüge zum Bombenabwurf führten unsere Flieger tief in das englische Frankreich zwischen Somme und Yser, von der Aisne-Front bis über die Marne nach Süden. Mazedonische Front: Zwischen Prespasee und Serres lebhafte Artillerietätigkeit. Zwei englische Flieger wurden bei Rückkehr eines unserer Kampfgeschwader vom erfolgreichen Luftangriff gegen Lager und Bahnstrecken im Cerna-Bogen zum Absturz gebracht. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.“

Die Doppelschlacht an Aisne und in der Champagne tobt auch im Mai weiter:

„Großes Hauptquartier, 1. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei Arras blieb die Kampftätigkeit der Artillerie auf beiden Scarpe-Ufern wechselnd stark. Vorwärts unserer Kampflinie bei Sankt Quentin finden täglich kleine Gefechte unserer Sicherungen mit den Vortruppen der Gegner statt. Sankt Quentin selbst liegt oft unter Feuer; gestern erhielt die Kathedrale fünf Treffer. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: An der Aisne, am Aisne-Marne-Kanal und in der Champagne zwischen Sillery und der Suippesniederung dauerte die Artillerieschlacht mit wenigen Unterbrechungen an; zwischen Soissons und Reims war sie vor allem gegen Abend heftig. Nachts bei Berry-au-Bac, am Brimont und östlich von Courcy vorstoßende Erkundungsabteilungen der Franzosen wurden zurückgeschlagen. In der Champagne steigerte sich am Vormittage das Feuer zu stundenlanger, stärkster Wirkung. Bald nach Mittag setzte zwischen Prosnes und Auberive der französische Angriff ein. Frische Divisionen waren herangeführt, um uns die Höhenstellungen südlich von Nauroy und Moronvilliers zu entreißen. Der Ansturm ist am zähen Widerstand unserer Truppen gescheitert; nach hartem, hin- und herwogendem Ringen sind die dort kämpfenden badischen, sächsischen und brandenburgischen Regimenter in vollem Besitz ihrer Stellungen. Der Feind hat schwere Verluste erlitten. Ein zweiter Angriff, abends südlich von Nauroy vorbrechend, vermochte an dem Mißerfolg nichts zu ändern. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Neues. Gestern wurden 22 feindliche Flugzeuge im Luftkampf, drei durch Flugabwehrkanonen abgeschossen. Drei unserer Kampfeinsitzer griffen eine Gruppe von fünf französischen Fesselballons nordwestlich von Reims an und brachten sie sämtlich zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: An mehreren Frontabschnitten forderte russisches Artilleriefeuer unsere Gegenwirkung heraus. Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen und westlich des Wardar hat in den letzten Tagen lebhafteres Feuer angehalten. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.“