Die Schlacht bei Bar-sur-Aube

Wir Deutschen feiern heute den Sieg in der Schlacht von Bar-sur-Aube. Erfochten wurde dieser im Jahre 1814 bei unserem Vorstoß auf die gallische Hauptstadt Paris vom Fürsten Schwarzenberg, den allerdings der preußische König Friedrich Wilhelm III. hier – in Vertretung von unserem Feldmarschall Blücher – zum Jagen tragen mußte. Trotz beträchtlicher Überzahl ließ sich Schwarzenberg nämlich von den Rückschlägen Blüchers gegen Napoleon ins Bockshorn jagen und machte rückwärtige Bewegungen. Bei Bar-sur-Aube ging er dann aber wieder zum Angriff über und hatte leichtes Spiel. Denn mit 35,000 Österreichern und Bayern könnte sogar der Monty 18,000 Gallier schlagen (vielleicht). Befehligt hat die Gallier Oudinot, der mit einem Verlust von 3000 Mann weichen mußte. Unser eigener Verlust war mit fast 2000 Mann zwar nicht viel geringer, aber im Krieg kosten die Siege bisweilen auch mal etwas Blut. Der liebe Krieg ist schließlich kein Ponyhof. Ein Schlachtgesang muß zur Feier des Tages her und Arndts „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“ eignet sich mal wieder hervorragend dazu: https://www.youtube.com/watch?v=onPDNBYIm-Q

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,

der wollte keine Knechte,

drum gab er Säbel, Schwert und Spieß

dem Mann in seine Rechte,

drum gab er ihm den kühnen Mut,

den Zorn der freien Rede,

daß er bestände bis aufs Blut,

bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,

mit rechten Treuen halten,

und nimmer im Tyrannensold

die Menschenschädel spalten;

doch wer für Tand und Schande ficht,

den hauen wir zu Scherben,

der soll im deutschen Lande nicht

mit deutschen Männern erben.

O Deutschland, heil’ges Vaterland!

O deutsche Lieb‘ und Treue!

Du hohes Land, du schönes Land!

Dir schwören wir aufs neue:

Dem Buben und dem Knecht die Acht!

Der fütt’re Krähn und Raben.

So ziehn wir aus zur Herrmansschlacht

und wollen Rache haben.

Laßt brausen, was nur brausen kann,

in hellen lichten Flammen!

Ihr Deutsche alle, Mann für Mann,

zum heilgen Krieg zusammen,

und hebt die Herzen himmelan und

himmelan die Hände,

und rufet alle Mann

für Mann: „Die Knechtschaft hat ein Ende!“

Laßt klingen, was nur klingen kann,

die Trommeln und die Flöten!

Wir wollen heute Mann für Mann

mit Blut das Eisen röten,

mit Henkersblut, Franzosenblut –

o süßer Tag der Rache!

Das klinget allen Deutschen gut,

das ist die große Sache!

Laßt wehen, was nur wehen kann,

Standarten wehn und Fahnen!

Wir wollen heut‘ uns Mann für Mann

zum Heldentode mahnen.

Auf, fliege, stolzes Siegspanier,

voran den kühnen Reihen!

Wir siegen oder sterben hier

den süßen Tod der Freien.“

Eine kleine Nachlese der Schlacht von Bar-sur-Aube gibt es von unserem Geschichtsschreiber Carl Tanera dazu noch:

„Bei den Truppen hat man stets eine Art von richtigem Instinkt. Man hört ja wenig von dem, was in den hohen Stäben ausgemacht wird, aber man ahnt doch viel und man urteilt nach dem, was man sieht. Auch bei den Russen Wittgensteins und den Bayern Wredes verbreitete sich bald das Gerücht, daß man den Sieg vom 27. Februar eigentlich dem Könige von Preußen verdanke. Jubelnd begrüßten ihn deshalb die Truppen, wo er sich zeigte, und begeisterte Zurufe galten auch dem jugendlichen Prinzen Wilhelm, dessen tapferes Verhalten überall rasch bekannt geworden war. Die Schlacht hatte den Franzosen 2600 Tote und Verwundete, 460 Gefangene und zwei Geschütze, den Verbündeten 1200 Russen und 300 Bayern an Toten und Verwundeten gekostet. Die österreichische Politik brachte es wieder zuwege, daß der Sieg von Bar-sur-Aube gar nicht verfolgt wurde, sondern Schwarzenberg seiner Armee eine achttägige Erholungsruhe gönnte! Mit 93,000 Mann wartete er ruhig ab, was der Erfolg der Unternehmung Blüchers sein werde und tat keinen Schritt, letzterem diese auch nur im geringsten zu erleichtern. Einzig und allein die diplomatischen Meinungsverschiedenheiten, die zwischen Österreich und Rußland in Bezug auf die künftige Ordnung der französischen Verhältnisse bestanden, liefern den Schlüssel für dieses rätselhafte Verhalten Schwarzenbergs…“

Die Winterschlacht in Masuren

Die Russen haben sich heute (1915) unser Feldmarschall von Hindenburg und sein Generalstabschef Erich Ludendorf in der Winterschlacht in Masuren in die Pfanne gehaut. Aber richtig. Denn von den zwei russischen Armeen mit 21 Divisionen blieb nicht allzuviel übrig. Nach einem Verlust von 170,000 Mann und hunderten von Geschützen in dem zweiwöchigen Kampf. Geführt hat dabei unsere VIII. Armee unser General Otto von Below und unsere X. Armee befehligte unser Feldmarschall Hermann von Eichhorn. Das lustige Lied „Nach Ostland laßt uns reiten“ suche ich mir zur Siegesfeier aus (das Pferd ist ja sozusagen der tierische Vorläufer des Panzerkampfwagens und daher ist Reiten immer gut): https://www.youtube.com/watch?v=F6IRvDjVkN8

„Es klang auf allen Straßen,

Durch Heide, Bruch und Ried,

Wenn sie die Strecke maßen,

Das stolze Vlamenlied.

Es zog in viele Weiten,

Flog in die Welt wie Föhn:

Nach Osten laßt uns reiten,

Da ist das Land so schön!

Die schweren Wagen ächzten

Durch heißen Sommerbrand,

Doch ihre Seelen lechzten

Nach Osten in das Land.

Das wollten sie erstreiten,

Drum jauchzt’s im Sturmeswehn:

Nach Osten laßt uns reiten,

Da ist das Land so schön!

Wenn einen sie begruben,

Weil er von hinnen schied,

So sangen Männer, Buben

Das alte Heimatlied.

Doch dann – beim Weiterschreiten

Nur vorwärts, ostwärts sehn!

Nach Ostland wollen wir reiten,

Da ist das Land so schön!“

Niedergeschrieben hat die Geschichte der Winterschlacht in Masuren unser Oberst Friedrich Immanuel in „Der Weltkampf um Ehre und Recht“ und daraus lese ich euch nun von den ersten Schlachttagen vor: https://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weltkampf/wer0133.html

„Am 10. Februar erreichte die linke Flügelkolonne des XXI. Armeekorps – die LXV. Infanteriebrigade – nach 29stündiger, fast ununterbrochener Bewegung Schirwindt, wies einen heftigen Gegenstoß ab und bemächtigte sich des wichtigen Überganges über die Szeszupa sowie des Städtchens Wladyslawow. Bereits am 10. abends wurde unter heftigen Kämpfen die Bahnlinie Gumbinnen -Stallupönen – Eydtkuhnen – Wirballen – Pilwiszki gewonnen. Am Spätabend des 10. überfiel die LXXVI. Reservedivision, im besonderen die Regimenter CCLIX und CCLX, die ohne alle Sicherung in und bei Wirballen ruhende russische 56. Reservedivision und nahm nach erbittertem Straßenkampf 10,000 Mann gefangen; sechs Geschütze, 80 Feldküchen, sehr große Lebensmittel- und sonstige Vorräte wurden erbeutet. Zur Deckung des linken deutschen Flügels wurde die Landwehrdivision Königsberg hinter der Front der X. Armee entlang nach Osten herausgezogen, wo sie mit der V. Gardeinfanteriebrigade und der I. Kavalleriedivision zusammenwirkte. Die Russen wurden durch die X. Armee mit immer größerer Schnelligkeit nach Süden geworfen, also auf die Rückzugslinien der vor der deutschen VIII. Armee zurückweichenden russischen Korps. Ungeheure Verwirrung riß bei den russischen Massen ein: täglich wurden Tausende von Gefangenen gemacht, lange Wagenkolonnen blieben stehen, die abschnittsweise angelegten rückwärtigen Stellungen konnten nicht mehr ordnungsgemäß besetzt, sondern mußten nach kurzer Gegenwehr aufgegeben werden. Am 12. Februar verlief die Front der X. Armee in der Linie Szittkehmen – Wizainy – Lubowo – Kalwarja – Ludwinow, nach links in enger Fühlung mit dem rechten Flügel der VIII. Armee, der bis in die Gegend des Jagdschlosses Rominten vorgedrungen war. Am linken Flügel der VIII. Armee stand am 12. abends die X. Landwehrdivision in der Rominter Heide. Die 3. Reserve-Division überwand nach sehr ernstem Kampfe mit dem sich verzweifelt wehrenden Gegner die schwierigen Flußübergänge bei Goldap. Rechts der III. Reservedivision drang die I. Landwehrdivision in Richtung auf Lakellen vor. Die Hälfte dieser Division mußte aus der Front gezogen werden, um die bedrohte rechte Flanke der VIII. Armee zu schützen, da die Russen zu Gegenstößen gegen diese Flanke ansetzten. Inzwischen reifte die Schlachtentscheidung bei Lyck heran. Hier hatten sich die Russen an den im besonderen Maße verteidigungsfähigen Abschnitten des Sanowo-, Lyck-, Groß Selment-See mit starken Nachhuten zur zähen Verteidigung eingerichtet, um den Abzug der Hauptkräfte und der Trains in Richtung Grodno – Augustow zu schützen. Demgegenüber beabsichtigte General Litzmann, der den gemeinsamen Befehl über den rechten Flügel der VIII. Armee führte, am 10. Februar die russischen Stellungen bei Lyck nur mit der II. Infanteriedivision und der hinter dieser Division anrückenden V. Infanteriebrigade anzugreifen. Die LXXIX. und LXXX. Reservedivision sollte die russischen Stellungen südlich umgehen und dem Feinde den Rückzug auf der Straße nach Augustow abschneiden: auf dem inneren Flügel die LXXX., auf dem äußeren die LXXIX. Reservedivision. Die III. Kavalleriebrigade wurde der LXXIX. Reservedivision zugeteilt. Die nächster Tage zu erwartende IV. Kavalleriedivision sollte den Rückenschutz in Richtung auf Grajewo übernehmen, da mit großer Wahrscheinlichkeit auf feindliche Gegenstöße von Osowiec her gerechnet werden mußte. Die II. Infanteriedivision, rechts neben ihr die V. Infanteriebrigade, wurde zehn Kilometer südwestlich Lyck in sehr heftige Kämpfe verwickelt, da die Russen Stellungen hinter Stellungen ausgebaut, namentlich gut mit Hindernissen ausgestattet hatten, auch durch deren Lücken zu kräftigen Vorstößen schritten. Von Arys her führten sie sogar Verstärkungen heran und stießen bei Thalussen zum Angriff gegen die linke Flanke der II. Infanteriedivision vor. Die Lage der deutschen Kräfte südwestlich Lyck gestaltete sich zeitweise nicht unbedenklich, vorübergehend fragte es sich sogar, ob es gelingen könne, den Gegendruck der Russen aufzuhalten. Unter diesen bedrohlichen Umständen entschloß sich General Litzmann, am 12. Februar die bereits nach Süden abgedrehten Teile der LXXX. Reservedivision gegen den linken Flügel der russischen Stellungen nach Norden heranzuziehen, während die LXXIX. Reservedivision mit der III. Kavalleriebrigade auf der Straße nach Augustow gegen Rajgrod weiter vorrücken sollte. So hoffte er, die russische Kerntruppe, das III. sibirische Armeekorps, bei Lyck einzukesseln und zu vernichten. Am 11. und 12. Februar dauerte das Ringen mit unverminderter Kraft. Der linke Flügel der LXXX. Reservedivision, die V. Infanteriebrigade, die II. Infanteriedivision sahen sich in der Linie Bobern – Baitkowen – Thalussen vor den russischen Stellungen festgehalten. Die rechte Gruppe des I. Armeekorps, die gegen den rechten russischen Flügel nordwestlich Lyck eingreifen wollte, konnte die Seen-Engen an der Eisenbahn Widminnen – Lyck bei Woszczellen – Neu-Jucha – Wensowken nicht öffnen. „Bei eisigem Schneesturm, der von Ost her dem Angreifer ins Gesicht schlug, der die Gewehrmündungen vollwehte und das Wasser der Maschinengewehre einfrieren ließ, über tief verschneite Felder und zum Teil stark versumpftes Gelände mußten die tapferen Angreifer sich Schritt für Schritt vorarbeiten. Nur ganz notdürftig konnte man sich in dem hartgefrorenen Boden flach geschaufelte Schützengräben herstellen, um sich vor der feindlichen Artillerie- und Infanteriefeuerwirkung zu schützen. Der Russe fühlte das Messer an der Kehle, er wollte von seiner Armee retten, was zu retten war. Der Mut der Verzweiflung verlieh ihm Kräfte. Immer neue Massen brachte er in das Gefecht.“ …“

Kaiser Karl der Fünfte

„In ernster Zeit ward zu den Stufen

Des Throns der span’sche Karl berufen:

Ihr helles Lied sang dazumal

„Die Wittenberger Nachtigall“,

Und alles lauschte ihrem Ton:

Sie sang die Reformation.

Karl streng katholisch auferzogen

War der Bewegung nicht gewogen:

Er ächtet Luther: überdies

Er ein Edikt aus Worms erließ,

Das es verbot für alle Zeiten,

Die Lehre Luthers zu verbreiten.

Da brach ein Sturm im Lande los:

Ein Aufstand war es riesengroß,

Erst unterm Adel und darauf

Auch bei der Bauern „hellem Hauf“.

Nach Jahren erst konnt’ es gelingen,

Den Aufruhr gänzlich zu bezwingen.

Dann einigten als „Protestanten“

Die Fürsten, die zu Luther standen,

Zu einem Bündnis sich im Land:

„Schmalkald’scher Bund“ ward es genannt.

Bald brach auch los der wilde Krieg,

Doch Kaiser Karl erfocht den Sieg

Und nahm an diesen Fürsten Rache.

Verloren schien jetzt ihre Sache,

Jedoch erlangten sie von ihm

Das sogenannte „Interim.“

Moritz von Sachsen – „der Verräter“ –

Erzwang „Passaus Vertrag“ noch später.

Dies beugt den Kaiser schwer: zuletzt

Als Mönch er sich zur Ruhe setzt.“

(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)

In seiner Jugend war unser alter deutscher Kaiser Karl der Fünfte wahrlich ein Junggeselle für den sogar ich den Fernseher angeschaltet hätte – Männer werden schließlich im Alter schöner (im Gegensatz zu uns Frauen) und Ländereien und Titel machen doch jede Unterlippe weg. Spaß. Alles Liebe und Gute wünsche ich unserem Kaiser Karl dem Fünften zu seinem Geburtstag. Von 1520 bis 1555 hat er unser altes deutsches Reich regiert und in seine Herrschaft fallen viele bedeutende Ereignisse. Große Siege wie die Vernichtung des gallischen Heeres durch Jörg von Frundsberg 1525 in der Schlacht von Pavia (einschließlich der Gefangennahme des aufgeblasenen Gallierkönigs Franz des Ersten) oder die Verteidigung Wiens im Jahre 1529 durch Philipp den Streitbaren gegen eine zehnfache türkische Übermacht. Aber auch weniger schöne Dinge wie die Lutherische Glaubensspaltung, die Bauernkriege oder die Schlacht von Mühlberg. In letzterer besiegte unser Kaiser Karl der Fünfte zwar 1547 den Schmalkaldischen Bund und hielt daraufhin den Geharnischten Reichstag zu Augsburg ab, wurde dann aber unvorsichtig und so 1552 von einem Fürstenaufstand überrascht. Dieser zerstörte fiel von der neuen Machtfülle, die er unserem deutschen Kaisertum gegeben hatte. Denn mit Karl dem Fünften schienen die Zeiten Ottos des Großen, Konrads des Zweiten, Friedrichs des Ersten (Rotbart) oder Karls des Großen wiedergekehrt zu sein, wo eine machtvolle Reichsgewalt Feinden wie den Awaren oder den Sarazenen entgegenzutreten vermochte… Wurde der Augsburger Religionsfriede gegen den Willen unseres Kaisers Karls des Fünften von seinem Bruder Ferdinand dem Ersten abgeschlossen, so war die Peinliche Halsgerichtsordnung von 1532 ganz und gar sein Werk. Neben unserem alten deutschen Reich regierte unser Kaiser Karl der Fünfte ab 1516 übrigens auch Spanien, das damals ein Weltreich besaß. Diese Doppelaufgabe war aber zuviel für einen Sterblichen und so übertrug er die spanische Krone auf seinen Sohn Philipp den Zweiten und ließ schon 1531 seinen jüngeren Bruder Ferdinand zum deutschen König wählen. Mit Ausnahme der Niederlande herhielt Ferdinand alle deutschen Besitzungen des Hauses Habsburg und trat 1556 die Nachfolge seines großen Bruders an. Zur Frau nahm unser Kaiser Karl der Fünfte im Jahre 1526 Isabella von Portugal, mit der er drei Söhne und eine Tochter hatte. Dazu hatte er noch zwei natürliche Kinder – Margarete von Parma und Johann von Österreich, des Siegers von Lepanto. Schillers episches Reiterlied paßt sehr gut zu unserem Kaiser Karl den Fünften und so habe ich es mir für sein Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=EfY7R-GXh3g

„Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!

Ins Feld, in die Freiheit gezogen.

Im Felde, da ist der Mann noch was wert,

Da wird das Herz noch gewogen.

Da tritt kein anderer für ihn ein,

Auf sich selber steht er da ganz allein.

Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,

Man sieht nur Herren und Knechte,

Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,

Bei dem feigen Menschengeschlechte,

Der dem Tod ins Angesicht schauen kann,

Der Soldat allein, ist der freie Mann.

Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg,

Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen,

Er reitet dem Schicksal entgegen keck,

Triffts heute nicht, trifft es doch morgen,

Und trifft es morgen, so lasset uns heut

Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.

Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los,

Brauchts nicht mit Müh zu erstreben,

Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß,

Da meint er den Schatz zu erheben,

Er gräbt und schaufelt, solang er lebt,

Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.

Der Reiter und sein geschwindes Roß,

Sie sind gefürchtete Gäste;

Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß,

Ungeladen kommt er zum Feste.

Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold,

Im Sturm erringt er den Minnesold.

Warum weint die Dirn und zergrämt sich schier?

Laß fahren dahin, laß fahren!

Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,

Kann treue Lieb nicht bewahren.

Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort,

Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.

Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt,

Die Brust im Gefechte gelüftet!

Die Jugend brauset, das Leben schäumt,

Frisch auf! eh der Geist noch verdüftet!

Und setzet ihr nicht das Leben ein,

Nie wird euch das Leben gewonnen sein.“

Nachzulesen gibt es die Geschichte unseres Kaiser Karls des Fünften bei unserem Geschichtsschreiber Hannusch im Büchlein „Kaiser Karl V., seine Zeit und seine Zeitgenossen – Ein geschichtlicher Umriss“ – und daraus lese ich euch nun noch vom Familienleben unseres Habsburgers vor: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016005_00001.html

„Karl liebte Freimütigkeit, und gönnte seinen Staatsmännern und Helden gerne Ruhm und Ansehn. Echte Verdienste erkannte Er, und wußte sie zu belohnen. – Als der alte Leyva sich zur Kaiserkrönung nach Bologna bringen ließ, nötigte ihn der Kaiser auf einen Sitz nieder, und bedeckte selbst das entblößte Haupt seines Feldherrn mit der Mütze. „Was!“ rief er aus: „die Granden von Spanien bedecken ihr Haupt, wann sie vor Meinem Thron stehen, und der alte Leyva, der für Mich in sechzig Treffen ging, soll barhaupt vor seinem Herrn steh’n, der nicht die Hälfte seiner Jahre zahlt?“ Und beim Einzug in die Stadt, mußte Leyva, auf des Kaisers Befehl, neben dem großen Andreas Doria, allen Bischöfen voran reuten, und – zwei Edelleute sein geschmücktes Roß zierlich am goldenen Zügel führen. Seinem Heere wünschte Karl „ein klug-italisch Haupt, einen spanischen Arm, und – ein deutsches Herz.“ – „Ich und der Augenblick – sind zwei und – Eins!“ pflegte Er zu sagen. Sein Wahlspruch : „Plus ultra!“ wurde durch seine Fahrten, weit über die Herkulessäulen hinaus, zu einer Tatsache, die der Geschichte angehört. In Bezug auf die deutschen Wirren – sah Er es nicht ungern, wenn Er im dichterisch-bildlichen Sinn, auf einer Denkmünze mit „Zeus, den die Titanen in seiner Himmelsburg vergebens bestürmen“, verglichen wurde. Desto tiefer fühlte Er auch darum die Flucht aus Innsbruck, bei Nacht und Nebel, und vielleicht mehr, als Er es wollte merken lassen! – Als der Kaiser, eines Tages, vor seiner Abdankung, dem zwölfjährigen Prinzen Don Carlos, seinem geliebten Enkel, Einiges aus seinem vielbewegten Leben erzählte, und endlich auch auf diesen Umstand zu sprechen kam: rief der lebhafte Knabe: „Pfui, ich wäre nicht geflohen!“ Der Kaiser schilderte ihm seine hilflose Lage, und wieder ruft der Prinz: „Und ich wäre doch nicht geflohen!“ Der Kaiser lächelt und bemerkt: „Aber, wenn deine Pagen sich verschwören wollten, dich zu überfallen und zu bewältigen?“ – „Nun gut! aber“ – zürnte das Kind: „ich flöhe auf keinen Fall!“ „Das Glück ist ein Weib“, äußerte Er oft mit finsterer Miene, und – in der Tat! in seinem Hause war Er nicht glücklich. Schon, als Philipp die italienischen Staaten erhielt, überhob er sich gegen den Vater; entsetzte, bald genug, alle ehemaligen treuen Diener ihrer Stellen, um – Gespielen seiner Jugend, oder – Schmeichler an ihren Platz zu setzen. Als der Kaiser seinen einzigen Erben nach Brüssel entbot, um – Frankreichs wegen – mit ihm Rat zu Pflegen; ließ Philipp durch den Grafen de Silva dem Vater sagen: „Er, als Selbstherrscher mächtiger Länder, könne nicht eher kommen, bis nicht ausgemacht worden, welchen Rang er – dem Kaiser gegenüber – einnehmen solle?“ Der trübsinnige Kaiser, den die Last der Geschäfte fast erdrückte, sah wohl ein, wo das hinauswolle? – Aber, Philipp war sein einziger Sohn, und Er liebte seinen Enkel Carlos noch mehr, dessen schöne Eigenschaften und kühner Sinn, so wie sie damals sich zeigten, schon sein späteres Schicksal vorahnen ließen. Der feurige Knabe bat den Großvater immer nur „um schöne Waffen!“ Nur den Kaiser, nicht – Don Philipp – wollte er „Vater“ nennen. Die Granden, die ihm gefielen, pflegte er zuweilen auf sein Zimmer zu führen, und ließ sie die Hand auf ein Buch legen, und ihm zu schwören: „daß sie in Zukunft ihm in alle seine Kriege folgen wollten!“ Die Freude an seinem Enkel schwächte des Kaisers Unmut gegen den Sohn. Wohl mochte es der gute Kaiser nicht im entferntesten ahnen, daß Don Carlos von dem eigenen Vater dem „heimlichen Gericht“ übergeben; daß sein natürlicher Sohn: der herrliche Don Juan d’Austria, der Sieger von Granada und bei Lepanto, – vergiftet: daß seine großherzige Tochter Margaretha – dem strengen Alba aufgeopfert, und sein großer Enkel: Alexander Farnese verurteilt werden sollte, mit Don Juan das gleiche Schicksal zu teilen! …“

Georg Friedrich Händel

Einer unserer größten deutschen Tondichter hat heute Geburtstag: Georg Friedrich Händel. Im Jahre 1685 wurde er in Halle an der Saale geboren und vermehrte unsere deutsche Tonkunst mit seinen Opern, Konzerten, Kammermusik und geistlichen Werken gar sehr, wofür wir ihn gar sehr verehren. Das tun wir man mit seiner Tonkunst. Wie nicht anders zu erwarten suche ich mir aus Händels Werken dessen Oper Atalante aus. Wir Jägerinnen müssen schließlich zusammen, ganz besonders gegen die garstigen Wildschweine: https://www.youtube.com/watch?v=OQQOl6UvGDA – Dazu kann man die Geschichte der Jägerin Atalante in den Sagen des Altertums von Gustav Schwab nachlesen: https://archive.org/details/dieschnstensag01schw

„Öneus, der König von Kalydon, brachte die Erstlinge eines mit besonderer Fülle gesegneten Jahres den Göttern dar; der Demeter Feldfrüchte, dem Bakchos Wein, Öl der Athene und so jeder Gottheit die ihr willkommene Frucht, nur Artemis wurde von ihm vergessen, und ihr Altar blieb ohne Weihrauch. Dies erzürnte die Göttin, und sie beschloß, Rache an ihrem Verächter zu nehmen. Ein verheerender Eber wurde von ihr auf die Fluren des Königes losgelassen. Glut sprühten seine roten Augen, sein Nacken starrte; aus dem schäumenden Rachen schoß es ihm wie ein Blitzstrahl, und seine Hauer waren gleich riesigen Elefantenzähnen. So stampfte er durch Saaten und Kornfelder hin; Tenne und Scheuer warteten vergeblich auf die versprochene Ernte; die Trauben fraß er mitsamt den Ranken, die Olivenbeeren mitsamt den Zweigen ab; Schäfer und Schäferhunde vermochten ihre Herden, die trotzigsten Stiere ihre Rinder nicht gegen das Ungeheuer zu verteidigen. Endlich erhub sich der Sohn des Königes, der herrliche Held Meleager, und versammelte Jäger und Hunde, den grausamen Eber zu erlegen. Die berühmtesten Helden aus ganz Griechenland kamen, zu der großen Jagd eingeladen, unter ihnen auch die heldenmütige Jungfrau Atalante aus Arkadien, die Tochter des Iason. In einem Walde ausgesetzt, von einer Bärin gesäugt, von Jägern gefunden und erzogen, brachte die schöne Männerfeindin ihr Leben im Walde zu und lebte von der Jagd. Alle Männer wehrte sie von sich ab, und zwei Zentauren, die ihr in dieser Einsamkeit nachstellten, hatte sie mit ihren Pfeilen erlegt. Jetzt lockte sie die Liebe zur Jagd hervor in die Gemeinschaft der Helden. Sie kam, ihr einfaches Haar in einen Knoten gebunden, über den Schultern hing ihr der elfenbeinerne Köcher, die Linke hielt den Bogen; ihr Antlitz wäre an Knaben ein Jungferngesicht, an Jungfrauen ein Knabengesicht gewesen. Als Meleager sie in ihrer Schönheit erblickte, sprach er bei sich selbst: „Glücklich der Mann, den diese würdiget, ihr Gatte zu sein!“ Mehr zu denken erlaubte ihm die Zeit nicht, denn die gefährliche Jagd durfte nicht länger aufgeschoben werden. Die Schar der Jäger ging einem Gehölze mit uralten Stämmen zu, das, in der Ebene anfangend, sich einen Bergesabhang hinanzog. Als die Männer hier angekommen waren, stellten die einen Netze, die andern ließen die Hunde von der Fessel los, wieder andere folgten schon der Fährte. Bald gelangte man in ein abschüssiges Tal, das die geschwollenen Waldbäche ausgehöhlt; Binsen, Sumpfgras, Weidengebüsch und Schilfrohr wucherten unten im Abgrunde. Hier hatte das Schwein im Versteck gelegen, und von den Hunden aufgejagt, durchbrach es das Gehölz wie ein Blitzstrahl die Wetterwolke und stürzte sich wütend mitten unter die Feinde. Jünglinge schrien laut auf und hielten ihm die eisernen Spitzen ihrer Speere vor; aber der Eber wich aus und durchbrach eine Koppel von Hunden. Geschoß um Geschoß flog ihm nach, aber die Wunden streiften ihn nur und vermehrten seinen Grimm. Mit funkelndem Auge und dampfender Brust kehrte er um, flog wie ein vom Wurfgeschosse geschleuderter Felsblock auf die rechte Flanke der Jäger und riß ihrer drei, tödlich verwundet, zu Boden. Ein vierter, es war Nestor, der nochmals so berühmte Held, rettete sich auf die Äste eines Eichbaumes, an dessen Stamm der Eber grimmig seine Hauer wetzte. Hier hätten ihn die Zwillingsbrüder Kastor und Pollux, die hoch auf schneeweißen Rossen saßen, mit ihren Speeren erreicht, wenn das borstige Tier sich nicht ins unzugängliche Dickicht geflüchtet hätte. Jetzt legte Atalante einen Pfeil auf ihren Bogen und sandte ihn dem Tier in das Gebüsch nach. Das Rohr traf den Eber unter dem Ohr, und zum erstenmal rötete Blut seine Borsten. Meleager sah die Wunde zuerst und zeigte sie jubelnd seinen Gefährten: „Fürwahr, o Jungfrau“, rief er, „der Preis der Tapferkeit gebühret dir!“ Da schämten sich die Männer, daß ein Weib ihnen den Sieg streitig machen sollte, und alle zumal warfen ihre Speere; aber gerade dieser Schwarm von Geschossen verhinderte die Würfe, das Tier zu treffen. Mit stolzen Worten erhob jetzt der Arkadier Ankaios die doppelte Streitaxt mit seinen beiden Händen und stellte sich, zum Hieb ausholend, auf die Zehen. Aber der Eber stieß ihm die beiden Hauer in die Weichen, ehe er den Streich vollführen konnte, und er stürzte, von Blut gebadet, mit entblößtem Gedärmen auf den Boden. Dann warf Iason seinen Speer; allein diesen lenkte der Zufall in den Leib des Keladon. Endlich schoß Meleager zwei Speere hintereinander ab. Der erste fuhr in den Boden, der zweite dem Eber mitten in den Rücken. Das Tier fing an zu toben und sich im Kreise zu drehen. Schaum und Blut quoll aus seinem Munde, Meleager versetzte ihm mit dem Jagdspieß eine neue Wunde in den Hals, und nun fuhren ihm von allen Seiten die Spieße in den Leib. Der Eber, weit auf der Erde ausgestreckt, wälzte sich sterbend in seinem Blute. Meleager stemmte seinen Fuß auf den Kopf des Getöteten, streifte mit Hilfe seines Schwertes die borstige Hülle seines Rückens vom Leibe des Tieres nieder und reichte sie mitsamt dem abgehauenen Haupte, aus dem die mächtigen Hauer hervorschimmerten, der tapferen Arkadierin Atalante. „Nimm die Beute hin«, sprach er, „die von Rechts wegen mir gehörte; ein Teil des Ruhmes soll auch auf dich kommen!“ Diese Ehre mißgönnten die Jäger dem Weibe, und rings in der Schar erhob sich ein Gemurmel. Mit geballten Fäusten und lauter Stimme traten vor Atalante die Söhne des Thestios hin, Meleagers Muttersbrüder. „Auf der Stelle“, riefen sie, „lege die Beute nieder, Weib, und erschleiche nicht, was uns zugehört; deine Schönheit dürfte dir sonst wenig helfen, und dein verliebter Gabenspender auch nicht!“ Mit diesen Worten nahmen sie ihr das Geschenk weg und sprachen dem Helden das Recht ab, darüber zu verfügen. Dies ertrug Meleager nicht. Vor Jähzorn knirschend, schrie er: „Ihr Räuber fremden Verdienstes! Lernet von mir, wieweit Drohungen von Taten verschieden sind!“ Und damit stieß er dem einen, und eh der sich besinnen konnte, auch dem andern Oheim den Stahl in die Brust…“

Bei unserem Armin Stein („Georg Friedrich Händel. Ein Künstlerleben“) lese ich auch ein Stück weiter aus der Jugendzeit unseres Tondichters vor:

„Nun ja, nun ja, ich habe nichts dagegen“, fiel Zachau ein. „ Aber dann lasset ihn doch die Musik wenigstens nebenbei betreiben, wie es jetzt so viele Söhne vornehmer Leute tun, die doch nicht daran denken, sich damit ihr Brot zu verdienen. Ich sage Euch, ein Jammer war’s, wenn solch Genie verdorrte.“ Der Alte machte eine ungeduldige abwehrende Bewegung. „Ach, schweiget still, Ihr wollt mich fangen. Ich weiß schon, wie es dann geht! Den ganzen Tag hört die Dudelei nicht auf, und die Bücher liegen im Winkel. Nein, was ich gesagt habe, das habe ich gesagt: der Friedrich wird ein Doktor der Rechte und damit Basta!“ Zachau kannte den Alten zu gut, als daß er von weiterem Zureden einen Erfolg hätte hoffen können. Er schwieg also mit bedauerlicher Miene und trank sein Bier aus. Doch da kam ihm ein anderer zu Hilfe, der Ratskämmerer Valentin Hörig, der bisher als stummer Zuhörer mit am Tisch gesessen hatte. „Mit Verlaub, Herr Händel“, fing er an, „ich möchte doch auch ein Wort dazu sagen. Ihr wisset, ich pflichte Euch sonst in allem bei, aber hier kann ich nicht mit Euch gehen. Wenn der Herrgott dem Menschen eine Gabe mitgegeben hat, so ist es auch des Vaters Schuldigkeit, dieselbige zu pflegen. Und ich sage Euch, wenn’s einmal in dem Knaben steckt, so ist das gerade, wie wenn ein Weizenkorn in der Erde liegt: kommt das Frühjahr, und die Erde wird warm, dann bricht’s heraus, und niemand kann es wehren. Will man einen Stein drauf legen, was hilft’s? Es kommt um den Stein herum. Wollet Ihr es in Eurem Kind mit Gewalt dämpfen, so hieße das wider Gott und die Natur streiten, und Ihr würdet vielleicht alles verderben. Denket nur an den Sohn des Ratsmeisters Pfeffer, dessen Augustin schon als Knabe so schön malen konnte. Der Vater hat ihm den Pinsel weggenommen und ihm die Feder in die Hand gezwungen: er sollte mit aller Gewalt was Studiertes werden. Was ist nun geworden? Der Augustin ist davon gelaufen und verkommen.“ Über dieser verständigen Rede wurde der alte Händel nachdenklich und schob die Mütze vom rechten Ohr auf das linke. Zachau benutzte diese Gelegenheit zu einem neuen Anlauf. „Wollet Ihr mir einen Gefallen tun, lieber Herr Händel? Ich habe den Knaben so für mein Leben gern – erlaubet ihm doch, daß er mich von Zeit zu Zeit besucht. Ich gebe Euch die heilige Versicherung, daß ich ihn von seinen Büchern nicht abspenstig machen werde.“ Händel schwieg eine Weile und sah an den Knöpfen seines Rockes nieder, dann brummte er verdrossen: „Ihr machet einen mürbe! Meinetwegen denn, aber – – -“ damit hob er drohend den Arm und warf dem Organisten einen durchdringenden Blick zu. Zachau war mit diesem halben Zugeständnis zufrieden und verließ bald die Wirtsstube. – Nun begann für den Friedrich eine glückselige Zeit. Er machte von der freundlichen Anleitung des Herrn Zachau fleißigen Gebrauch und besuchte denselben in dem nun hereinbrechenden Winter um so öfter, als die Kälte ihm das Klavichord unter dem Dach fast ganz verleidete. In der Kirche beim Gottesdienst stand der Kleine regelmäßig neben der Orgelbank und folgte mit den Augen den Fingern des Organisten, oder ließ den Blick mit einem heimlichen Seufzer über die Pfeifen der Orgel hingehen…“

Die Schlacht bei Pavia

Der Schlacht von Pavia wollen wir heute gedenken. Geschlagen hat diese unser Landsknechtsvater Georg von Frundsberg im Jahr 1525 zusammen mit den Spaniern unter Pescara gegen die Gallier. Ein vollständiger Sieg. Denn von 26,000 gallischen Kriegsknechten sind 12,000 gefallen und 9000 verwundet oder gefangengenommen. Von unseren 23,000 deutschen und spanischen Recken sollen – laut Delbrück – nur 500 gefallen sein. Mit unseren alten Landsknechtsliedern und unserem Panzergetränk Met soll dieser Sieg gefeiert werden. Den Met müßt ihr euch selbst beschaffen, aber mit „Wir frumben Landsknecht fürchten uns nit“ gibt es ein altes Landsknechtslied von mir: https://www.youtube.com/watch?v=EZjUrm4hNUE

„Wir frumben Landsknecht fürchten uns nit,

wir Landsknecht han einen eigenen Schnitt.

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!

Wir lugen wohl in gar manches Land,

und wo wir zieh’n, gibt’s Stank und Brand.

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!

Und knallt das Banner vor uns auf,

dann geht zum Kampf der helle Hauf.

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!

Die Trumm, sie schlägt den Lärman laut,

jetzt wehr dich oder beiß ins Kraut.

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!

Wo ist des Landsknechts Bett bereit,

am Galgen oder auf grüner Heid?

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!

Han wir’s gottlob zu End gebracht,

die Fahn gesenkt und gute Nacht!

Heiho, heiho, heihei, Fußvolk und Reiterei!“

Den Ausklang der Schlacht von Pavia schildert uns nun noch unser Geschichtsschreiber Friedrich Wilhelm Barthold in seinem Buch „George von Frundsberg oder das deutsche Kriegshandwerk zur Zeit der Reformation“ ein wenig: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10063330_00005.html

„Daß des Königs Person unter besonderer göttlicher Obhut während der Schlacht gestanden, ward Allen klar, da er ohne bedeutende Verletzung aus der Mitte des Todes hervorgegangen; denn die Wunden an Wange, Hand und Schenkel erwiesen sich als leicht; gefährlicher aber hätten die Kugeln werden können, deren Spuren sein Brustharnisch verriet, und welche, nach der Zeit frommem Glauben, allein ein Stück des wahren Kreuzes abgewandt, das er in Gold eingeschlossen am Halse trug. Darum offenbarte er Gleichmut und sogar Unbefangenheit, wie er nach dem mühseligen Tage sich im Kloster zur Mahlzeit niedergelassen; auf seine Einladung speisten der Vizekönig und der Marquis del Vasto bei ihm. Den Pescara hielt die Pflege seiner Wunden entfernt; wenn noch andere Obristen zugegen, war gewiß Georg von Frundsberg unter ihnen, wiewohl nach der Schlacht kaum etwas von ihm zu hören ist. Vor Tische reichte der Connetable, dem am Tage vollster Rachebefriedigung geheime Scham das Herz annagte, da alle die Männer, welche glücklich oder unglücklich gefochten, mit ruhigerem Gewissen auf ihr Werk blicken durften, dem Könige die Handquehle; nur mit niedergeschlagener Miene konnte er am Gespräche Teil nehmen, welches ungezwungen über die Wendung des denkwürdigen Tages sich erging. Mit der an mutigsten Beredsamkeit zählte der König die Ereignisse her, deckte seine Pläne und Anordnungen auf und nahm keinen Anstand zu bekennen, daß er unter denselben Verhältnissen nur wiederum dasselbe tun könne. Doch sei er von den Eidgenossen betrogen worden, die heute seine und Aller Erwartung getäuscht; er sei betrogen durch die italienischen Hauptleute, welche ihm in falschen Musterrollen eine größere Zahl Fußvolk aufgeführt; endlich hätte die voreilige Flucht des dritten Reitertreffens, verbunden mit der Schweizer Feigheit und der Italiener Gewinnsucht, alle Anstrengung des Feldherrngenies und französischer Tapferkeit zu Schanden gemacht. Paul Jovius beteuert, aus dem Munde einheimischer und fremder Kriegsleute, die bei Allem zugegen gewesen, über den Hergang des Einzelnen sich erkundigt zu haben, und gesteht mit Bewunderung die Gedächtnistreue und richtige Auffassung des Königs, welcher ihm zuerst vor Marseille, dann in Nizza freimütig die Begebnisse der Schlacht mitgeteilt. Einen schönen Beweis von Untertanenanhänglichkeit nahm der Gefangene noch mit in den Schlummer hinüber: denn als es an französischen Dienern und Edelleuten fehlte ihm beim Auskleiden zu helfen, bot sich schüchtern ein junger Mann von französischem Äußern als Leibdiener dar. Nach seinem Namen gefragt, erwiderte er, er sei ein Edelmann aus Quercy, Hommesd’arme der Kompanie des Marschalls von Foix, Namens Montpezat und als Gefangener von einem Spanier gehütet, welcher sich unter der Wache seiner Majestät befinde. Der König ließ den Spanier rufen, verbürgte ihm das Lösegeld, setzte den jungen Edelmann in Freiheit und bediente sich des Treuen als Kammerdieners und Vertrauten, so lang die Gefangenschaft dauerte. Später belohnte er die Anhänglichkeit des neuen Günstlings durch den Marschallstab. – Noch vor Nacht schrieb Franz an seine Mutter, aber die bekannten, tausendfach wiederholten Worte: „Alles verloren, nur die Ehre nicht“, finden sich nach verbürgten Forschungen neuerer französischer Historiker in keinem seiner Briefe. Neben Montpezat begab er sich zur Ruhe. Don Hernando de Alarcon, der unbestechlichste Wächter, bürgte, von Lannoy bestellt, für die Sicherheit der kostbaren Beute. – Wenden wir uns aus den Mauern der Karthause noch auf das Schlachtfeld und französische Lager, dessen Bevölkerung auf so entsetzliche Weise zu verschiedenem Ende auseinander gescheucht war. Der Tod hatte am Spätnachmittag überall zu wüten aufgehört, und heimgekehrt mit zahlreichen adligen Gefangenen, waren die verfolgenden Reisigen und die müden Fußknechte zur Nacht in wohnlichen französischen Quartieren eingeherbergt, oder hatten sich ins geöffnete Pavia eingelagert. Die Verwundeten, Freund und Feind, genossen notdürftiger Pflege, und das ehrliche Herz der Sieger, besonders der Deutschen, vergaß nicht der hungrigen Gefangenen geringern Volks, welche unbewacht in kläglichen Haufen Pavia umschwärmten. Manch armer Landsknecht, der am Tage, von Frundsbergs strengem Gebote im Gliede gehalten, wenig anders „erarmet“ als Beulen und Stöße, teilte sein Brot mit darbenden Schweizern oder gab ihnen wohl gar einen Zehrpfennig zur sieglosen Heimwanderung. Auch Herr Georg von Frundsberg hatte nicht viel überkommen als einen Kram von Ehrengeschenken eingebildeten Werts, an dem er gleichwohl großes Gefallen zu finden schien. Wahrscheinlich lag er zu Nacht in Sankt Paolo, des Königs Quartier, weil seine Trabanten dort allerlei versiegelte Pergamente aufrafften. Die Besatzung von Pavia dagegen und die Spanier hatten sich besser bedacht und waren alle reich geworden. Denn nichts Geringes ist, daß Herr Schärtlin, „der Eier und Hühner im Hungernest mit Dukaten“ bezahlt zu haben versichert, dennoch fünfzehnhundert Floräne heimbrachte…“

Die Schlacht am Kasserinpass

Die Schlacht am Kasserinepaß wurde am heutigen Tag von unserem Wüstenfuchs Rommel geschlagen. 1943 stellte er an diesem nordafrikanischen Paß mit seinen 22,000 Recken um die 30,000 Kriegsknechte der Amerikaner, Engländer und Gallier (die meisten der letzteren waren aber Neger und Araber) zur Schlacht und zerschmetterte diese nach dreitägigem Kampf. Als dieser vorüber war bedeckten 10,000 Feinde und die Trümmer von 180 Panzern, 210 Geschützen und 610 Fahrzeugen das Schlachtfeld (einiges an Kriegsmaterial wurde wohl auch erbeutet). Entscheidend zum Gelingen dieser unserer Panzerschlacht haben mal wieder unsere Panzergrenadiere beigetragen und bekommen deshalb auch ihr Lied gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=gjU9T1YMx2c

„Heiß war der Tag und dunkel die Nacht,

und die Heimat so weit.

Zehn Tage schon in tobender Schlacht,

und zum Rasten blieb keine Zeit.

Tage und Nächte stand nie der Motor,

wir stürmten und schlugen und kämpften uns vor,

mit den Panzerkameraden treu vereint,

immer die Ersten am Feind.

Panzergrenadiere, vorwärts, zum Siege voran!

Panzergrenadiere, vorwärts, wir greifen an!

Wie einst in Polen und in Flandern

und im heißen Wüstensand,

wird jeder Feind gestellt,

bis die letzte Festung fällt,

und im Sturm drauf und dran überrannt.

Von Panzergrenadieren,

Panzergrenadieren überrannt.

Russische Kälte, Regen und Eis

halten uns nicht mehr auf.

Brennt auch die Sonne erbarmungslos heiß,

ja, das nehmen wir gerne in Kauf.

Es türmen die Russen in kopfloser Flucht,

vernichtend geschlagen mit eiserner Wucht,

mit den Panzerkameraden treu vereint,

jagen wir rastlos den Feind.

Panzergrenadiere, vorwärts, zum Siege voran!

Panzergrenadiere, vorwärts, wir greifen an!

Wie einst in Polen und in Flandern

und im heißen Wüstensand,

wird jeder Feind gestellt,

bis die letzte Festung fällt,

und im Sturm drauf und dran überrannt.

Von Panzergrenadieren,

Panzergrenadieren überrannt.

Treu sein, mein Mädel, das merke dir,

einmal kehren wir heim.

Denke an deinen Panzergrenadier,

denn du darfst ja stolz auf ihn sein.

Warten und kämpfen ist nicht immer leicht,

doch anders wird niemals ein Ziel erreicht,

mit den Panzerkameraden treu vereint,

immer die Ersten am Feind.

Panzergrenadiere, vorwärts, zum Siege voran!

Panzergrenadiere, vorwärts, wir greifen an!

Wie einst in Polen und in Flandern

und im heißen Wüstensand,

wird jeder Feind gestellt,

bis die letzte Festung fällt,

und im Sturm drauf und dran überrannt.

Von Panzergrenadieren,

Panzergrenadieren überrannt.“

In seinem Panzerbuch „Krieg ohne Haß“ widmet sich unser Wüstenfuchs Rommel einmal mehr seiner Lieblingsbeschäftigung, der Bekämpfung vom alten Scheißhaus Monty und der Engländer:

„Am 23. Februar war bereits der von mir vorgeschlagene Vorstoß gegen die britischen Positionen bei Medinine befohlen worden. Dies war ein besonders schwieriges Unternehmen. Aber wenn es uns nicht gelang, durch diesen Schlag die Bereitstellungen der 8. britischen Armee zu. zerschlagen und damit deren Angriff zu verschieben, stand das Ende der Armee unmittelbar bevor. Sich darüber irgendwelchen Illusionen hinzugeben, war zwecklos. Am 20. Februar hatte Montgomery zur Entlastung der tunesischen Westfront die Südfront der Nachhutstellungen der XV. Panzerdivision angegriffen. Den ganzen Tag über tobte hier ein harter Kampf zwischen meinen Männern und britischen Panzerkräften von erdrückender Überlegenheit. Nur mit großer Mühe konnte sich die Division die Rückzugsstraße offenhalten, indem sie immer wieder mit ihren 20 verfügbaren Panzern zum Gegenangriff antrat. In der Nacht wurde die Division, die sich blendend geschlagen hatte, hinter die Vorstellungen von Mareth zurückgenommen. Damit war Montgomery ziemlich früh in den Raum eingerückt, in dem wir ihn schlagen wollten, und es wäre höchste Zeit gewesen, ihn anzugreifen. Durch den Angriff der V. Panzerarmee wurde die Verlegung der X. und XXI. Panzerdivision in den Raum um Mareth um einige Tage verzögert und damit bekam Montgomery Zeit, die Verteidigungsbereitschaft seiner Truppen in den frisch gewonnenen Stellungen zu festigen. Ein Angriff gegen die 8. britische Armee war natürlich um ein Vielfaches schwieriger, nicht nur wegen der größeren Kampferfahrung der Truppen Montgomerys, sondern vor allem wegen des Geländes, das nur eine geringe. Auswahl an Angriffsmöglichkeiten bot, wenn man nicht schon im Anmarsch zu viel Treibstoff verbrauchen wollte. Man konnte hier kaum den Gegner an einer Stelle treffen, an der er keinen Angriff erwartete. Unser ganzes Unternehmen war also auf die Hoffnung aufgebaut, daß die Briten sich nicht völlig im Raum um Medinine zur Verteidigung eingerichtet haben. Der Entschluß zu diesem Angriff entsprang der Alternative, entweder selbst den britischen Angriff in der eigenen Stellung abzuwarten und dann eine vernichtende Schlappe zu er1eiden, oder zu versuchen, die gegnerischen Bereitstellungen zu zerschlagen, um Zeit zu gewinnen. Die Art der Durchführung des Angriffes wurde heftig diskutiert, und schließlich nahmen wir einen Vorschlag General Messes an. Nach diesem sollte eine Panzerdivision an der Straße, eine andere hinter dem Djebel Tebaga bereitstehen und nur eine Panzerdivision über das Gebirge gezogen werden. Obwohl das Gelände bei Djebel Tebaga zu offen war, um dort Panzer zu einem Durchbruch durch die gegnerische Front anzusetzen, hatte dieser Plan den anderen gegenüber seine Vorzüge…“

Heinrich Voß

Die alten Griechen und Römer hat man gerne zu Gast und damit man sich nicht mit dem Erlernen von deren Sprachen abquälen muß, hat unser Dichter Heinrich Voß uns die Werke von vielen der alten Dichtern übersetzt. Besonders die Ilias und die Odyssee Homers sind Kleinode, die man sich getrost neben unser deutsches Nibelungenlied und die Edda ins heimische Panzerbücherregal stellen kann. Neben dem Homer hat er noch den Horaz, den Aristophanes, den Hesiod, den Vergil, den Ovid und noch viele andere ins Deutsche übertragen. Namen, die vielen heute freilich nichts mehr sagen, aber weiland zum Gemeingut unserer gebildeten Stände gehörten… Und richtig: Unser Heinrich Voß hat heute natürlich Geburtstag und wird von uns Panzertieren mit einer kleinen Feier gewürdigt. Das Licht der Welt erblickte er 1751 in Sommersdorf in Mecklenburg. Seine Gelehrtenlaufbahn verlief recht unspektakulär und endete mit einer Professur an der Heidelberger Universität. Jedoch war es ihm beschieden, einige Jahre in Weimar im Kreise unseres Dichterfürsten Goethe zu wirken. Bemerkenswert ist, daß unser Dichter sich von der Freimaurerei lossagte, weil er deren verwerfliche Absichten durchschaute. In Göttingen rief er den Dichterkreis Hainbund ins Leben. Zur Frau nahm er 1777 Ernestine Boie, die ihm fünf Söhne schenkte. Eine Elegie habe ich mir von den Gedichtes unseres Voß ausgesucht: http://www.zeno.org/Literatur/M/Vo%C3%9F,+Johann+Heinrich/Gedichte

„Denkt mein Mädchen an mich? Balsamischer duftet der Garten

Nach dem Regen, und Glanz träufelt am grüneren Busch.

Gottes Wolke schaut, nach entlasteter Fülle, gegürtet

Mit dem Bogen der Huld, freundlich zurück in das Tal,

Wo der gescheuchte Reigen der Kinder aus Weiden hervortanzt,

Und, das Wunder zu spähn, jauchzend den Hügel erklimmt.

Aber ich hefte den Blick auf die schäumenden Wogen der Schleuse,

Gleite sanft, wie im Traum, gegen die reißende Flut,

Und mein horchendes Ohr hört leise, wie Mädchenstimmen,

Und ein banges Ach, tief in des Stromes Geräusch.

Denkt mein Mädchen an mich, und schwebt mit dem lieben Gedanken,

In Gedüften verhüllt, etwa ihr Engel um mich?

O so beschwör‘ ich dich bei des Mädchens reinster Empfindung,

Die ihr mit Engelwonn‘ Augen und Wangen verklärt,

Ihrer heiligsten Träne, die je in goldener Schale

Zu Jehovens Altar, freudiger Eile, du trugst:

Zeig mir die holde Gestalt der Auserwählten, die jetzo,

Fern, voll trüberes Grams, ihren Geliebten beweint!

Irrt sie im bunten Tale, von frohen Gespielen genötigt,

Stumm, den grünen Hut über die Augen gesenkt?

Pflückt ohn‘ Absicht Blumen, und springt itzt behende zur Blüte

Jenes Hollunders, der einst unsere Küsse verbarg;

Oder zum Quell, den in hohler Hand sie bei Mondenschimmer

Einst zu trinken mir bot? Spielet sie zögernd im Quell,

Unachtsam des Getändels um sie; und lispelt vergebens

Ihr die Freundin ins Ohr: Mädchen, du bist ja so still?

Oder sitzt sie einsam im grünen Dunkel der Laube,

Auf der Stelle, wo einst mir an dem Herzen sie lag?…

Die ihr heimlich umher von der Schöne des Mädchens flüstert,

Weht mir den Rosenbusch, freundliche Weste zurück;

Daß ich das Antlitz schaue der Herrlichen, und in der Schönheit

Strahlenmeer sich hinab stürze mein schauernder Geist!

Ach! sie traurt, die Schönste der Mädchen, und lehnet die Stirne,

Hingesenkt auf die Hand, an den gebogenen Ast!

Tränen netzen die Hand und die glühende Wange; sie seufzet,

Nennt mich bei Namen, und schwer zittert ihr Busen empor!

Selma, Selma, weine nicht so! Du weinest um mich zwar;

Aber es bricht mir das Herz, Beste, dich weinen zu sehn!

Der im edenischen Myrtengedüft einst unsere Seelen,

Ach so ähnlich! erschuf, und uns mit segnendem Hauch

Ein zur Liebe weiht‘, und den zärtlichsten Engeln vertraute,

Dann so wunderbar hier beide vereinigte, Gott,

Unser Vater, beschied, nicht zürnend, uns Zähren der Trennung;

Bald vereiniget uns wieder ein ewiger Bund!…

Still! sie atmet leis‘; auf die müdegeweinten Wimper

Gießt mein Genius ihr duftigen Schlummer herab,

Und umleuchtet ihr Haupt mit Träumen vom winkenden Brautkranz,

Und dem Reigengesang hoffender Bräute der Flur.

Atemlos horcht sie dem Lied‘ und (o sie fühlt, daß ich weine!)

Meinem vor Lieb‘ und Lust trunkenen stammelnden Laut.

Seht! sie bebt, und wie Abendrot auf träufelnden Rosen,

Schimmert ein Lächeln sanft über ihr nasses Gesicht.“

In der Voßschen Ilias-Übersetzung hilft die Kriegsgöttin Pallas Athene nun dem Helden Diomedes im Kampf mit dem Kriegsgott Ares: http://www.zeno.org/Literatur/M/Homer/Epen/Ilias

„Ihr antwortete drauf der starke Held Diomedes:

„Wohl erkenn ich dich, Göttin, des Ägiserschütterers Tochter,

Drum verkünd ich dir frei und unverhohlen die Wahrheit.

Weder lähmt mich die Furcht, die entseelende, weder die Trägheit,

Sondern annoch gedenk ich, o Herrscherin, deines Gebotes:

Niemals seligen Göttern im Kampf entgegenzuwandeln,

Allen sonst; doch käme die Tochter Zeus‘, Aphrodite,

Her in den Streit, die möcht ich mit spitzigem Erze verwunden.

Darum weich anjetzo ich selber zurück und ermahn auch

Andre von Argos‘ Volk, sich hieher alle zu sammeln;

Denn ich erkenne den Ares, der dort das Treffen durchwaltet.“

Drauf antwortete Zeus‘ blauäugige Tochter Athene:

„Tydeus‘ Sohn, Diomedes, du meiner Seele Geliebter,

Fürchte du weder den Ares hinfort noch einen der andern

Götter umher, so mächtig als Helferin nah ich dir selber!

Mutig zuerst auf Ares gelenkt die stampfenden Rosse!

Dann verwund in der Näh und scheu nicht Ares, den Wütrich,

Jenen Rasenden dort, den verderbenden Andrenumandren!

Ihn, der neulich mir selbst und zugleich der Here gelobte,

Trojas Volk zu bekämpfen und beizustehn den Argeiern,

Aber anjetzt die Troer verteidiget, jener vergessend!“

Jene sprach’s, und sofort den Sthenelos trieb sie vom Wagen,

Ihn mit der Hand abreißend; und nicht unwillig entsprang er.

Doch sie trat in den Sessel zum edlen Held Diomedes,

Heiß in Begierde des Kampfs; laut stöhnte die buchene Achse,

Lastvoll, tragend den tapfersten Mann und die schreckliche Göttin.

Geißel sofort und Zügel ergriff nun Pallas Athene,

Eilt‘ und lenkt‘ auf Ares zuerst die stampfenden Rosse.

Jener entwaffnete dort der Ätolier tapfersten Krieger,

Periphas, groß und gewaltig, Ochesions‘ edlen Erzeugten;

Diesen entwaffnete Ares, der Blutige. Aber Athene

Barg sich in Aides Helm, damit nicht Ares sie sähe.

Als nun der mordende Ares ersah Diomedes den Edlen,

Ließ er Periphas schnell, den Gewaltigen, dort in dem Staube

Liegen, allwo er zuerst des Erschlagenen Seele geraubet,

Eilte dann grade daher auf den reisigen Held Diomedes.

Als sie nunmehr sich genaht, die Eilenden, gegeneinander,

Vor dann streckte der Gott sich über das Joch und die Zügel

Mit erzblinkender Lanz, in Begier, ihm die Seele zu rauben.

Doch mit der Hand sie ergreifend, die Herrscherin Pallas Athene

Stieß sie hinweg vom Sessel, daß nichtigen Schwungs sie vorbeiflog.

Jetzo erhub sich auch jener, der Rufer im Streit Diomedes,

Mit erzblinkender Lanz, und es drängte sie Pallas Athene

Gegen die Weiche des Bauchs, wo die eherne Binde sich anschloß;

Dorthin traf und zerriß ihm die schöne Haut Diomedes,

Zog dann die Lanze zurück. Da brüllte der eherne Ares,

Wie wenn zugleich neuntausend daherschrien, ja zehntausend

Rüstige Männer im Streit, zu schrecklichem Kampf sich begegnend.

Rings nun erbebte das Volk der Troer umher und Achaier,

Voll von Angst; so brüllte der rastlos wütende Ares.

Jetzo, wie hoch aus Wolken umnachtetes Dunkel erscheinet,

Wenn nach drückender Schwül ein Donnersturm sich erhebet,

Also dem Held Diomedes erschien der eherne Ares.

Als er in Wolken gehüllt auffuhr zum erhabenen Himmel.“

Das Meisterwerk „Atalante“ von unserem großen deutschen Tondichter Georg Friedrich Händel habe ich mir für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=OQQOl6UvGDA

Hans Friedrich Karl Günther

„Die Mitgift bietet nicht die Frau dem Ehemann, sondern der Mann der Ehefrau. Die Eltern und die Verwandten sind dabei und begutachten die Geschenke, die Gaben werden nicht zum Vergnügen der Frau verlangt, noch wird die Braut damit geschmückt, sondern es sind Rinder, ein aufgezäumtes Pferd und ein Schild mit Frame und Schwert. Mit diesen Gaben wird die Frau angenommen und im Gegenzug gibt sie selbst eine Waffe an den Mann: dies ist das stärkste Band, die heilige Weihe, dies wird von den Schutzgöttern der Ehe überwacht. Die Frau soll nicht denken, sie stehe außerhalb der Suche nach Heldentaten und außerhalb des Schlachtenglückes: gleich zu Beginn der Ehe wird sie daran erinnert, dass sie als seine Genossin ihm in Arbeit und Gefahren beisteht, und bereit ist, in Krieg und Frieden gleiches zu wagen und zu ertragen. Dies bedeuten die verbundenen Rinder, dies ist das kampfbereite Pferd, dies ist das Schenken von Waffen. So sollte sie leben und so sollte sie sterben; ihr wurde etwas anvertraut, das sie unentweiht und würdig an ihre Kinder weitergeben sollte, das die Schwiegertochter empfangen und an die Enkel weitergeben sollte.“ (Tacitus, „Germania“)

Was der Auszug mit dem Geburtstag unseres großen deutschen Rasseforschers Hans Friedrich Karl Günther zu tun hat, verrate ich euch später. Zuerst ein paar Worte zu unserem Helden: Im badischen Freiburg kam er 1891 als Sohn eines Kammermusikers zur Welt und verschrieb sich anfangs der Sprachforschung. In diesem Fachbereich erwarb er sich 1914 seine Doktorwürde. Seine Rasseforschungen begann unser Hans Friedrich Karl Günther im Jahre 1921. Von 1923 bis 1929 lebte und forschte er in Skandinavien. Zu Jena erhielt er 1930 seinen ersten Lehrstuhl. Im Jahre 1935 konnte unser Hans Friedrich Karl Günther seine berühmte Anstalt für Rassenkunde, Völkerlebenslehre und ländliche Gesellschaftsforschung gründen, das sich an 1940 in seiner Vaterstadt Freiburg befand. Die Landfeinde und ihre liberalen Schergen verfolgten unseren Rasseforscher nach dem Sechsjährigen Krieg und versuchen noch immer dessen Werk in Verruf zu bringen. Das können wir Panzertiere natürlich nicht zu lassen und brechen daher heute eine Lanze für unseren Hans Friedrich Karl Günther. Sprich, wir lesen zur Feier des Tages aus seinen Werken vor und hoffen so euch für deren Anschaffung zu begeistern. „Ritter, Tod und Teufel“, „Rassenkunde des deutschen Volkes“, „Gattenwahl zu ehelichem Glück und erblicher Ertüchtigung“, „Der Nordische Gedanke unter den Deutschen“, „Adel und Rasse“, „Rassenkunde Europas“, „Das Bauerntum als Lebens- und Gemeinschaftsform“, „Frömmigkeit nordischer Artung“, „Volk und Staat in ihrer Stellung zu Vererbung und Auslese“, „Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes“, „Formen und Urgeschichte der Ehe“, „Rassengeschichte des hellenischen und des römischen Volkes“, „Bauernglaube. Zeugnisse über Glauben und Frömmigkeit der deutschen Bauern“, „Die Verstädterung.Ihre Gefahren für Volk und Staat“, „Herkunft und Rassengeschichte der Germanen“, „Platon als Hüter des Lebens“ oder „Führeradel durch Sippenpflege“ lauten die Namen der Bücher unseres Rasseforschers. Ausgesucht habe ich mir für unseren Hans Friedrich Karl Günther zum Wiegenfest den Siegfried von unserem Tondichter Richard Wagner: https://www.youtube.com/watch?v=uYQrVahKYVY Denn ich stelle euch das Buch „Gattenwahl zu ehelichem Glück und erblicher Ertüchtigung“ von unserem Rasseforscher vor und unser Siegfried hat bekanntlich unsere Kriemhild im Nibelungenlied geheiratet: https://archive.org/details/guentherhansgattenwahlzuehelichemglueckunderblicherertuechtigung1941183s.scantextfraktur_202001 + Tacitus zu den Ehesitten der Altvorderen

„Eine Anleitung zur richtigen Gattenwahl wird zunächst auf die Fragen des Heiratsalters und des angemessenen Altersunterschieds zwischen den Ehegatten eingehen müssen. Manche Schwierigkeiten der Gattenwahl erklären sich daraus, daß der Mensch und zumal der Mensch europäischer Rassenherkunft geschlechtlich früher reif ist, als er in seinem seelischen Wesen ausreift. Die Fortpflanzungsfähigkeit mag für Europäer im männlichen Geschlecht etwa zwischen 14 und 16 Jahren erreicht werden, im weiblichen Geschlecht etwa zwischen 13 und 15 Jahren. Ein Einsetzen geschlechtlicher Betätigung in solchem Alter wäre aber für die meisten Mittel- und Nordwesteuropäer schon leiblich eine Schädigung, noch mehr aber seelisch. Dem ehelichen Leben wären in leiblicher Hinsicht wohl viele Menschen europäischer Rassenherkunft vom 16. oder 17. Lebensjahr auf männlicher Seite gewachsen, nicht aber in seelischer Hinsicht. In seelischer Hinsicht würden gerade die gehaltvoller veranlagten Menschen leiden und um so mehr, je mehr sie dem Schlage des spätreifenden Menschen angehören.Nach dem Gesetze wird im Deutschen Reich ein Mädchen nach vollendetem 16. Lebensjahr heiratsfähig, ein junger Mann mit dem 21. Lebensjahr. Das Gesetz scheint dabei mehr an die frühreifen Rassen Europas gedacht zu haben als an die spätreifenden, denn für die spätreifenden Rassen sind diese Lebensjahre zu niedrig gewählt. In den Jahren nach dem Weltkriege, als durch Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht eine hierdurch bewirkte Verzögerung der Heiraten jugendlicher Paare beseitigt war und auch andere Umstände Frühheiraten und verfrühte Heiraten begünstigten, wurden viele Ehen seelisch unreifer Menschen geschlossen – mit der Folge, daß in den darauf folgenden Jahren eine „Scheidungshochflut“ anstieg. So ist hier eine Grenze gesetzt gegenüber dem Wunsche der Erbgesundheitslehre nach Frühheirat der erblich wertvolleren Jugend. Im Seelischen wird eben diese Jugend kaum vor dem 23. und 24. Lebensjahr der Weiblichen und vor dem 26. oder 27. Lebensjahr der Männlichen ausgereift sein. Dabei soll nicht übersehen werden, daß für junge Mädchen Frühheirat in der Regel eine sorgsame Auswahl unter den Bewerbern bedeutet, im allgemeinen desto mehr Möglichkeiten zur Wahl unter verschiedenen Freiern, je jünger diese Mädchen sind, desto mehr verengerte Möglichkeiten, je älter sie werden. Es soll ferner nicht übersehen werden, daß Frühheirat für junge Frauen in der Regel auch so viel bedeutet wie größere Leichtigkeit des Gebären und geringere Zahl der Fehlgeburten. Endlich darf nicht vergessen werden, daß den Frühehen durchschnittlich mehr Kinder entstammen, daß zum Beispiel eine Frau, die mit 29 Jahren heiratet, nur etwa zwei Drittel der Kinderzahl erreichen wird, mit der bei einer Frau gerechnet werden darf, die mit 20 Jahren geheiratet hatte. Mit allem dem ist ein Zeugungsvorsprung der Erblich-Minderwertigen gegeben, der sich in verhängnisvoller Weise immer wieder auf hundert Wegen ergibt, wenn ihm erbgesundheitliche Maßnahmen des Staates zehn Wege versperrt haben, ein Zeugungsvorsprung der Minderwertigen, der der innerhalb der in Einehe lebenden Völker wahrscheinlich nie gänzlich zu verhindern sein wird. Was man wünschen kann und muß, ist, daß die Erblich-Hochwertigen etwa in demjenigen Lebensalter heiraten können, wo sie sich ihrer seelischen Vollreife nähern. Ich sage nicht: wo sie vollreif geworden sind, sondern: wo sie sich dieser Reife nähern. Zu früh heiraten, also in einem Lebensalter vor Erreichen der seelischen Reife heiraten, ist gerade für wertvollere Menschen gefährlich, sowohl für diese Menschen wie für deren Ehen gefährlich. Aber auch nach Erreichen dieser Reife heiraten ist gefährlich, wiederum sowohl für diese Menschen wie für deren Ehen. Auch nach Erreichen der seelischen Reife drohen Gefahren. Nach diesem Lebensalter beginnt der Mensch oder beginnen viele Menschen zu erstarren und zu verkrusten, sich in Gewohnheiten des Alltags zu verhärten, die zum Einzelgänger machen oder wenigstens die Tauglichkeit, Mitmensch zu sein, vermindern.Es gibt besonders für das männliche Geschlecht eine Altersstufe, wo der „rettungslose Junggeselle“ sich ankündigt und dann schnell ausbildet. Für den einen kommt diese Stufe früher, für den anderen später, nur für wenige überhaupt nicht. Entsprechende Verhärtungen stellen sich auch bei manchen Weiblichen ein. Daher sollten die Menschen heiraten, bevor sie in das Alter der Erstarrung ihres Wesens und der Verhärtung ihrer Gewohnheiten geraten, sie sollten also in einem noch anpassungsfähigen Alter heiraten, am besten also dann, wenn sie sich ihrer seelischen Reife nähern. Auch solchen Schwierigkeiten gegenüber zeigt sich wieder, daß Fragen der geschlechtlichen Lebensführung, der Heirat und des Familienlebens nur für die Menschen mit einem reicheren und reinlicheren Seelenleben und mit einer größeren Fülle des Geistes bestehen. Die größere Mehrheit folgt „problemlos“ ungeschlachteren Trieben, Wünschen und Absichten, findet dementsprechend viel leichter einen leiblich geeigneten Ehemann oder eine brauchbare Ehefrau und wird schon einige Kinder gezeugt haben, ehe die Menschen der wertvolleren Minderheit sich selbst so gefunden und gewonnen haben, daß sie sich an einen Menschen anderen Geschlechts vergeben und binden können…“

Auf jeden Fall kann ich jetzt dem Aragorn sagen, daß die Arwen deutlich zu alt für ihn ist… https://www.youtube.com/watch?v=_i3Ax4YJySg

Kaiser Sigismund

Den Geburtstag von unserem alten deutschen Kaiser Sigismund feiern wir heute. Unser letzter Herrscher aus dem Haus der Luxemburger wurde 1368 in Nürnberg geboren. Seine Eltern waren unser Kaiser Karl der Vierte und Elisabeth von Pommern. Als jüngerer Sohn erhielt er zunächst nur die Markgrafschaft Brandenburg, konnte sich aber 1387 durch die Heirat mit Maria von Anjou die ungarische Krone verschaffen. Und so konnte er sich 1411 doch zum deutschen König wählen lassen, nachdem sein Halbbruder Jobst heimgegangen war. Seine Regierung hätte eine glückliche werden können und war es auch bis 1419. Dann brach der Aufstand der Hussiten los und diesen konnte unser Kaiser Sigismund erst 1434 dämpfen. Die Raubzüge der Hussiten richteten zuvor Verwüstungen in unserem alten deutschen Reich an, die stark an die Raubzüge der Ungarn im zehnten Jahrhundert erinnerten. Ein großer Feldherr war unser Kaiser Sigismund wohl nicht. Denn als König der Ungarn erlitt er bereits 1396 bei Nikopolis eine vernichtende Niederlage gegen die Türken. Seine zahlreichen Niederlagen gegen die Hussiten zähle ich nicht auf. Im Jahre 1405 heiratete er ein zweites Mal und zwar Barbara von Cilli, mit der er die Tochter Elisabeth hatte. Deren Heirat mit Herzog Albrecht von Österreich führte die Habsburger abermals auf den deutschen Thron. Erwähnt werden sollte noch, daß unser Kaiser Sigismund 1417 die Markgrafschaft Brandenburg an den Burggrafen Friedrich von Hohenzollern verliehen hat. In der Folgezeit wurde selbige zur Herzkammer unseres preußischen Kriegsstaates. „Der Kaiser lebe hoch“ habe ich mir daher für unsere heutige Geburtstagsfeuer ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=N_6Gu1vy73g

„Dem Kaiser sei mein erstes Lied

ihm kling der erste Klang

des Vaterlandes Schirm und Hort

preis ich mit lautem Sang

Sein Name füllt mit reger Lust

jedwedes Deutschen treue Brust

Der Kaiser lebe hoch

Denn wie mein Herz dem Bruder schlägt

so schlägt´s dem Kaiser hoch

Was gilt´s, wenn er mein Bruder ist

Mein Kaiser ist er doch

Und tun auch Brüder Leid sich an

mein Kaiser hat es nie getan

Der Kaiser lebe hoch

Wie meinen Vater lieb ich ihn

bis zu dem letzten Hauch

was gilt´s wenn er mein Kaiser ist

mein Vater ist er auch

Er blickt von seinem Heldenthron

mit Lust auf jeden deutschen Sohn

Der Kaiser lebe hoch

Er ist mein Kaiser und mein Held

aus herrlichem Geschlecht

und wenn er lautes Lob verschmäht

so preis ich ihn erst recht

Er ist mein Kaiser und mein Mann

drum sing ich was ich singen kann

Der Kaiser lebe hoch“

Die Geschichte unseres Kaisers Sigismund geht bei unserem Eberhard Windecke nun noch etwas weiter: https://archive.org/details/bub_gb_inMRAAAAYAAJ

„Dernach ist er mit Gewalt in unser Königreich und Land Böhmen gezogen und hat daselbst Verwüstungen und großen Schaden angerichtet. Die Seinen haben Jungfrauen, Witwen und Weiber geschändet und gemißbraucht. Er hat nach seinem Gutdünken arme Leute und Bürger ohne Veranlassung und Recht gebrandschatzt, was alles den allmächtigen Gott erbarmen könnte. Insbesondere hat er den Berg, unseres Königreiches Schatzkammer und unsere armen Leute, die uns getreu gewesen sind, bis auf den letzten Pfennig gebrandschatzt und ist mit ihnen umgegangen nach seinem Gefallen, ohne daß wir es ihn geheißen oder es ihm empfohlen haben. Auf demselben Berge hat er uns eine schön verzierte und prächtige Krone, die sehr wertvoll ist, und viele andere goldne und silberne Kleinodien genommen, hat sie verteilt und unsern Feinden gegeben. Ebenfalls an der ersten Reise gelobte uns unser Bruder, der König von Ungarn, daß das Reich Ungarn erblich an uns fallen solle, worüber er uns eine gute Urkunde ausgestellt hat. Kurze Zeit darauf hat er dasselbe Königreich unserm Vetter, dem Fürsten Markgraf Jobst zu Mähren, verschrieben und vermacht mit dem Insiegel von siebzig Herren. Jetzt hat er dasselbe Königreich hinwiederum unserm Oheim, dem Fürsten Herzog Albrecht von Österreich, Steiermark verschrieben, so daß unser Bruder uns nie gehalten hat, was er uns gelobt und verbrieft hat. Ihm und nicht uns hat es geschadet, daß der genannte König, als er uns gefangen hatte, alle goldenen und silbernen Geräte, die zu unserm Tische, zu unsrer Kammer und zu andern Sachen von uns gehört haben, weggenommen, versetzt, verkauft und nach seinem Gutdünken vertan hat. „Was nun außerdem dies anbetrifft, daß er behauptet, wir hätten ihn gemacht und eingesetzt zum Verweser unseres böhmischen Reiches und zum Vereiniger des heiligen römischen Reiches, was er täglich in seinen Briesen beweist, die er allenthalben schreibt, so verwüstet er leider unser Land in solchem Maße, daß er und die seinen sengen und brennen und dazu die armen Leute, die uns mit Treuen lieben und uns beigestanden haben, ganz und gar verderbt hat, was weder unser Auftrag noch unser Wille gewesen ist. Auch hat er alle Amtleute nach seinem Willen eingesetzt, während er doch einer unsrer Amtleute ist, wie er in seinem Titel kundgibt und in seinen Urkunden schreibt. Darum begehren wir volle Rechenschaft von ihm als von unserm Amtmanne zu haben, denn alle Rechte sagen und lauten dahin, daß ein Amtmann seinem Herrn gehorsam und treu sein soll, und diesem, wenn er will, Rechnung über das Geschäft und Amt legen soll, welches er von seinem Herrn erhalten und empfangen hat.“ Als das heilige Konzil, wie der Leser oben gelesen hat, im genannten Jahre um Sankt Katharinen Tag zu Konstanz angefangen hatte, kam ich, Eberhard Windecke, um Ostern aus der Brandenburger Mark nach Mainz. Hier hörte ich, daß das h. Konzil mit dem römischen Könige Sigmund übereingekommen sei, daß seine königliche Gnade nach Katalonien ziehen und dort versuchen sollte, ob er den Papst Benedikt überreden oder unterweisen könnte vom Papsttum zurückzutreten oder nach Konstanz zu kommen. Sobald ich, Eberhard Windecke, das erfuhr, zog ich gen Konstanz und als ich auf dieser Reise nach Straßburg gekommen war, vernahm ich, daß Herzog Friedrich von Österreich den Papst Johann aus dem Konzil und von Konstanz hinweggeführt hätte, wider Ehren und wider Gelübde und Eide, die für das Bleiben geleistet waren. Hierüber ward der König sehr zornig, rief das h. Konzil und die christlichen Fürsten im römischen Reiche an und klagte in allen seinen Briesen und Schriften allen Reichsfürsten und Städten solche große Gewalttat und solches Unrecht, das Herzog Friedrich von Österreich an der Versammlung des heiligen Konzils der heiligen Kirche des römischen Reiches und der Christenheit durch Hinwegführung des Papstes Johann zugefügt hatte. Auch begehrte er Hilfe um den Herzog Friedrich zur Rechenschaft zu ziehen und den Papst Johann wieder in das Konzil und in seine Hand zu bringen. Als er so handelte, fand eine große Versammlung der Reichsfürsten und aus den Städten statt, und Herzog Friedrich ward mit solcher Macht überzogen, daß er den Papst Johann wieder in das Konzil nach Konstanz überantworten und Land und Leute und sich selbst in des Königs Hände auf dessen Gnade ergeben und dies in Urkunden schriftlich anerkennen mußte, wie man unten finden wird. Während der Herzog von Österreich so mit dem Könige verhandelte, hatten ihm die Reichsfürsten und Reichsstädte und besonders die Schweizer viel Land abgewonnen. Denn der Herzog Ludwig von Heidelberg, Herzog Stephan, sein Bruder, der Bischof von Straßburg, die von Basel und die ganze Landschaft lagen mit Macht im Elsaß dem Herzoge feindlich vor Ensisheim und eroberten Heiligkreuz. Da ergaben sich alle die andern Städte und Schlösser, wie Diebolsheim, Maasmünster, Altkirch, Dattenried und Pfirt. Ebenso belagerte der Burggraf von Nürnberg mit Hilfe anderer Herren Ravensburg und die Bürger und die von Winterthur und Rappoltsweiler ergaben sich dem Reiche. Diesseits des Rheines standen die Schweizer und eroberten viele Städte und das schöne Schloß zu Baden, zerstörten es und fanden des Herzogs Briefe, Privilegien und Kleinodien, die dieser nie wiedererlangen konnte. Hierauf sandte er in das Breisgau. Hier ergaben sich dem Reiche Kenzingen, Endingen, Freiburg, Breisach, Neuenburg, Rheinfelden, Laufenberg, Waldshut, Schaffhausen, Stein, Zell am Untersee und viele andere Städte…“

Seine größte Dummheit begeht unser Kaiser Sigismund nun bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ – er gestattet nämlich dem Konstanzer Konzil die Verbrennung des Huß, welche die Landplage der Hussiten heraufbeschwören sollte: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Schon am folgenden Tage wurde Huß eine sehr gemäßigte Abschwörungsformel vorgelegt, durch welche er sich dem Ausspruche des Konziliums unbedingt unterwerfen sollte. Von vielen Seiten, auch der des Königs, wurde ihm von Neuem zugeredet; sein Ankläger Palecz selbst kam zu ihm ins Gefängnis und bat ihn, wie Huß selbst in einem Briefe schreibt, mit Tränen, seinen Sinn zu beugen. Man stellte ihm vor, daß ja nicht er durch seine Abschwörung das verdamme, was er für Wahrheit halte, sondern das heilige Konzilium, und daß also der Meineid auf die falle, von welchen er ihm aufgelegt werde. Augustinus, Origenes und Petrus Lombardus hätten geirrt und es eingestanden; Paulus habe das Märtyrertum, so schön es auch sei, nicht gewählt, sondern sich in einem Korbe heruntergelassen, um noch Besseres zu wirken und so weiter. Allein Hussens Sinn blieb ungebeugt; er wollte den vielen Schülern, welche an sein Wort und seine Wahrheitsliebe geglaubt, kein Ärgernis geben; und da er sich nun einmal von der Falschheit seiner Lehren nicht überzeugen konnte, und das Konzilium nicht so weit mit ihm in das Einzelne einging, um ihn wirklich zu überzeugen, so erklärte er mit Festigkeit, er könne nicht widerrufen; den Feuertod fürchte er weniger, als die Strafe des Himmels; daher appelliere er, wie er schon früher getan, an den höchsten Richter, Jesus Christus. In der Hoffnung, seine Standhaftigkeit vielleicht zu erschüttern, ließ ihm das Konzilium noch vier Wochen Zeit in seinem Gefängnisse und verurteilte indeß die von Jacob von Mieß in Böhmen aufgestellte Lehre von dem Abendmahle unter beiderlei Gestalt, welche übrigens Huß nicht als die seinige anerkannt hatte, als eine Ketzerei. Am 6. Juli wurde alsdann Huß, nachdem alle Versuche, ihn zum Widerruf unter irgend einer Form zu bewegen, gescheitert waren, vor das Konzilium in die Kathedrale geführt, in welcher auch Sigmund, von den Reichsfürsten umgeben, zugegen war. Huß wurde auf einen erhöheten Platz gestellt, so daß er überall gesehen werden konnte; es wurde eine Predigt von dem Bischof von Lodi gehalten über die Worte Pauli: „Darum ist unser alter Mensch zugleich mit Christo gekreuzigt worden, damit der Leib der Sünde gebrochen werde.“ Dann wurden einige von Hussens Artikeln, in welchen Ketzerei enthalten sei, vorgelesen, und sein Widerspruch gegen einige derselben, weil vorher auf das Strengste geboten war, daß alle Anwesenden, selbst Kaiser, König, Kardinal und Bischof, bei Strafe des Bannes das tiefste Stillschweigen beobachten sollten, sogleich gehemmt. Da fiel Huß auf die Knie und empfahl seine Sache Gott, betete auch für seine Feinde und Widersacher zur göttlichen Barmherzigkeit. Nachdem das Urteil, durch welches Hussens Bücher zum Feuer und er selbst zur Strafe eines hartnäckigen Ketzers verdammt ward, gefällt war, wurden ihm Priesterkleider angelegt und darauf wieder abgezogen, um ihn zuvörderst der geistlichen Weihe und Würde zu entkleiden, und auf seinen Kopf, dem man auch vorher die Tonsur genommen hatte, wurde eine große papierene, mit drei Teufeln bemalte spitzige Mütze mit der Umschrift: „Häresiarcha“ („Erzketzer“) gesetzt. Das Konzilium hatte sein Werk vollendet; Huß gehörte nun der weltlichen Strafgerichtsbarkeit an, und Sigmund, der bei der Berufung, die Huß noch einmal auf das ihm vom Könige verheißene sichere Geleit ausgesprochen hatte, nach Aussage von Augenzeugen, errötet war, brach das bis dahin beobachtete Stillschweigen und sprach zum Pfalzgrafen Ludwig auf deutsch: „Seider Wir sein, der das weltlich Schwert innen helt, so nehmet ihn an, lieber Ohm, an unser statt, und tut ihm als einem Ketzer.“ Der Pfalzgraf übergab ihn dem Vogt von Konstanz und er wurde nach beendigter Sitzung, ohne Fesseln, zwischen zwei Dienern des Pfalzgrafen, begleitet von 3000 Gewappneten und dem Pfalzgrafen im Harnisch zu Pferde, nach dem Richtplatze auf einer Wiese vor der Stadt, am Wege nach der Feste Gotleben, geführt. Er ging festen Schrittes, lateinische Psalmen singend und betend. Indem er mehrmals zum Volke reden wollte, wurde er vom Pfalzgrafen daran verhindert. Auf dem Holzstoße angekommen, dankte er seinen Gefängniswärtern in deutscher Sprache für ihre Mildigkeit, „sie seien ihm Brüder, nicht Wächter gewesen“, und wurde an den Pfahl gebunden und sein Körper bis an den Hals mit Stroh umlegt. Noch einmal ritt der Pfalzgraf mit dem Reichsmarschall Grafen von Pappenheim heran und forderte ihn auf zu widerrufen, zur Rettung seines Lebens; als aber Huß laut rief: „Ich will die Wahrheit, die ich gepredigt, mit dem Tode besiegeln“, gab der Pfalzgraf durch Zusammenschlagen der Hände das Zeichen zum Anzünden. Indem dieses geschah, lief auch ein altes Mütterchen herbei, eifrig Holz hinzu tragend; Huß rief: „o heilige Einfalt!“ Aus den emporschlagenden Flammen hörte man noch seine Stimme, welche rief: „Christus, Sohn des lebendigen Gottes, der du von der Jungfrau geboren bist, erbarme dich mein!“ Aber bald erstickte Rauch und Flamme seine Stimme und endigte sein Leben im 44. Jahre seines Alters. Die Standhaftigkeit, mit welcher er für seine Überzeugung starb, haben selbst seine Feinde anerkannt; Aeneas Sylvius, der nachherige Papst Pius II., sagt von Huß und Hieronymus: „Beide ertrugen den Tod mit standhaftem Geiste und gingen zum Scheiterhaufen, als wären sie zu einem Gastmahle eingeladen. Als sie von den glühenden Flammen ergriffen wurden, sangen sie Hymnen, welche kaum das Geräusch der Flammen ersticken konnte. Keiner der Philosophen hat mit so starkem Geiste den Tod ertragen, als jene die Flammenglut.” Damit die Böhmen, deren viele in Kostnitz waren, nicht die Überreste ihres Lehrers als Reliquien sammeln möchten, wurden die Gebeine und die Asche sorgfältig gesammelt und in den Rhein geworfen. Die Böhmen aber gruben dennoch die Erde an der Stelle des Scheiterhaufens auf und brachten sie als die Reliquien eines Heiligen nach Prag…“

Die Übergabe von Belfort

Die gallische Festung Belfort ist heute gefallen. In dieser hat unser General Udo von Treskow 17,000 Gallier belagert. Verglichen mit den Belagerungen von Straßburg, Metz oder Paris erscheint die Belagerung von Belfort eher eine Nebensächlichkeit zu sein. Aber das war sie keinesfalls. Denn die Einschließung von Belfort führte zur Schlacht an der Lisaine, wo unser General August von Werder mit den 37,000 Mann seines XIV. Korps die 150,000 Mann starke gallische Ostarmee abgewehrt hat. Und damit nicht genug: Unser Feldmarschall Edwin von Manteuffel verfolgte die zurückweichende gallische Ostarmee und drängte diese in die neutrale Schweiz, wo die Gallier festgesetzt worden sind. Die Einnahme von Belfort muß also gefeiert werden, mit unserem Panzergetränk Met und dem Gallienlied. https://www.youtube.com/watch?v=BkxtNHOl89k Moltkes Geschichte des gallischen Krieges von 1870-71 kommt nun zum Katzenjammer der Gallier am Tag nach der Schlacht an der Lisaine: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Am 18. morgens standen die Deutschen in den tags zuvor behaupteten Stellungen unter den Waffen, die Franzosen noch in voller Stärke vor der ganzen Front. Bezeichnend aber war, daß man sie mit Erdarbeiten beschäftigt sah. Montbeliard hatten sie abends zuvor in ungeordnetem Rückzuge geräumt, die Gegend westlich des Ortes jedoch stark besetzt und verschanzt behalten. Es kam im Laufe des Tages nur zu Kanonaden und kleinen Schützengefechten. Auf dem rechten Flügel war General Keller mit Verstärkungen angelangt und konnte, da der Gegner sich auf Ctobon zurückzog, nachmittags Chenebier wieder besetzen. Weiter nördlich ging Oberst von Willisen aufs Neue gegen Ronchamp vor. Im Zentrum wurde Couthenans in Besitz genommen und der Feind durch Geschützfeuer aus Byans vertrieben, dagegen gelang es noch nicht, in die Waldzone vorzudringen. Am südlichen Ufer der Allaine warfen die Abteilungen des Generals von Debschitz den Feind bis über die Linie Exincourt – Croix zurück. Der Verlust der Deutschen in dem dreitägigen Kampfe an der Lisaine hatte 1200, der der Franzosen 4000 bis 5000 Mann betragen. Vor Belfort waren, trotz mehrfacher Detaschierungen und der nahen Bedrohung, die Angriffsarbeiten ununterbrochen fortgesetzt worden, und nachdem die Einschließungstruppen wieder ergänzt, folgte General von Werder dem abziehenden Gegner nach Ctobon, Saulnot und Arcey…“

Da muß das Gallienlied einfach sein: https://www.youtube.com/watch?v=StWjukZYXWM

„Kamerad, wir marschieren gen Westen

Mit den Bombengeschwadern vereint;

Und fallen auch viele der Besten,

Wir schlagen zu Boden den Feind!

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.

Sie wollten das Reich uns verderben,

Doch der Westwall der eherne, hält;

Wir kommen und schlagen in Scherben

Ihre alte verrottete Welt.

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.

Kamerad, wir marschieren und stürmen,

Für Deutschland zu sterben bereit

Bis die Glocken von Türmen zu Türmen

Verkünden die Wende der Zeit.

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.“