Mit der polnischen Hauptstadt Warschau haben wir Deutschen heute (1939) mal wieder eine bedeutende feindliche Festung eingenommen – deren Besatzung betrug nämlich 175,000 Mann und daher darf unser altes Landsknechtslied „Weit laßt die Fahnen wehen“ auf der Siegesfeier auf gar keinen Fall fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=140kT4sEWrI
„Weit laßt die Fahnen wehen,
Wir woll’n zum Sturme gehen
Frisch, frei nach Landsknechtsart.
Laßt den verlor’nen Haufen
Voran zum Angriff laufen
Wir folgen dicht geschart.
Die Mauern wir erklettern,
Die Türme wir zerschmettern
Und in die Stadt hinein.
Wer uns den Lauf will hemmen,
Sich uns entgegenstemmen
Der soll des Teufels sein.
Es harren unser drinnen
Wenn wir die Stadt gewinnen
Viel Gold und Edelstein
Das wird ein lustig Leben
Im Lager uns dann geben
Bei Würfelspiel und Wein.
Die Reihen fest geschlossen
Und vorwärts unverdrossen
Falle wer fallen mag.
Kann er nicht mit uns laufen
So mag er sich verschnaufen,
Bis an den jüngsten Tag.“
Der epische Film „Feuertaufe“ handelt vom Einsatz unserer deutschen Luftwaffe gegen Polen und ist daher ebenfalls ein Muß bei unserer heutigen Panzersiegesfeier: https://archive.org/details/1940-Feuertaufe Durchgeführt hat den Sturm auf Warschau unser Generaloberst Johannes Blaskowitz mit seiner VIII. Armee, während die Oberleitung bei unserer Heeresgruppe Süd, sprich unserem Feldmarschall Gerd von Rundstedt und seinem Stabschef Erich von Manstein, lag. Mit 1500 Gefallenen und 5000 Verwundeten waren unsere deutschen Verluste erfreulich gering. Die Einbuße der Polen betrug 142,000 Mann. Da mit dem Fall von Warschau der Polenfeldzug im Wesentlichen zu Ende war, passen die Betrachtungen über den selbigen von unserem General Walter Nehrung („Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe“) sehr gut zu unserer heutigen Panzersiegesfeier:
„Der Feldzug in Polen war trotz aller Tapferkeit und Hartnäckigkeit polnischen Truppen militärisch im Sinne des Auftrages der deutschen politischen Führung schnell und entscheidend durchgeführt worden. Von ihren Alliierten auf dem Schlachtfeld im Stich gelassen, mußte die Republik Polen untergehen, wozu sie aber politisch, strategisch und operativ selber wesentlich beigetragen hatte. Das neue deutsche Heer und seine Führung hatten sich bewährt: sie waren von der jungen Luftwaffe nachhaltig unterstützt worden. Auch die Marine hatte sich in Seetranporten und Unterstützung von See her bei den Kämpfen um Danzig bewährt. Es war gelungen, die alterprobten Führungs- und Ausbildungsgrundsätze aus dem Ersten Weltkrieg über das Medium der Reichswehr in neuzeitlicher Form au£ die Wehrmacht zu übertragen, wobei bisher die politische Führung unter Hitler noch nicht störend eingegriffen hatte. Zum deutschen Erfolg hatte Guderian durch die Schaffung der deutschen Panzertruppe entscheidend beigetragen. Durch deren Angriffsschwung war die Möglichkeit geschaffen worden, in beweglicher Führung der Operationen wieder zu militärischer Führungskunst zu gelangen und im Gegensatz zu 1918 schnelle Entscheidungen über weite Räume zu erzwingen. Die neuartige Panzertruppe hatte ihre praktische Erprobung im Gefecht bestanden und sich dabei im Kampf ausgezeichnet. Die hohen Erwartungen Guderians und seiner Anhänger hatten sich erfüllt und die Argumente seiner zahlreichen Gegner schnell ad absurdum geführt. Die Ergebnisse dieses einmonatigen Feldzuges gegen einen zahlenmäßig etwa gleichstarken Gegner waren einmalig in der Geschichte. Polen war ein Cannae größten Ausmaßes bereitet worden. Einen großen Nachteil für die Zukunft hatte der militärisch glänzende Ablauf dieses Feldzuges aber auch auf deutscher Seite zu verzeichnen: Der militärische Dilettant Hitler überschätzte die eindrucksvollen Erfolge und seinen persönlichen Führungsanteil. Er hatte die risikoreiche, nervenaufreibende Durchführung der Operationen nur am Rande erlebt. Immerhin war von ihm die politische Verantwortung für die Strategie des Reichs zu tragen; auch hatte er den Aufbau der Panzertruppe und ihren Einsatz zu operativer Verwendung gefördert. Ihm fehlten jedoch alle sachlichen Voraussetzungen, um in die Tiefe der militärisch-operativen Führungsprobleme und ihrer Schwierigkeiten eindringen zu können. Sein Urteil war daher oberflächlich und ging später häufig von falschen Voraussetzungen aus. Vor allem dachte er, mit der Wehrmacht wie mit einer Maschine arbeiten zu können, die auf einen Knopfdruck hin ständig die gleiche erfolgreiche, fehlerlose Arbeit leistete. Darüber kam es erstmals noch im selben Herbst zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten und Mißverständnissen zwischen Hitler und dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, und dessen Generalstab…“