Pflegten wir Deutschen zu Anfang des Gallischen Krieges von 1870-71 noch oftmals in der Überzahl gegen die Gallier zu kämpfen, so drehte sich das Zahlenverhältnis nach der Schlacht von Sedan regelrecht um. Ein schönes Beispiel dafür ist die Schlacht von Beaune-la-Rolande, deren Jahrestag wir heute feiern. Dort standen sich 60,000 gallische Kriegsknechte und 11,000 deutsche Recken mit 48 Kanonen gegenüber. Geführt von unserem General Konstantin von Voigts-Rhetz vermochten unsere Truppen die Gallier solange aufzuhalten, bis unser Herzog Friedrich Franz von Mecklenburg mit Verstärkungen eintraf. Die Gallier verloren bei Beaune 5000 Mann, während sich unsere Einbuße auf 900 Verwundete und Gefallene belief. Mit dem Gallienlied sei dieser herrliche deutsche Schlachtensieg gefeiert! https://www.youtube.com/watch?v=StWjukZYXWM
„Kamerad, wir marschieren gen Westen
Mit den Bombengeschwadern vereint;
Und fallen auch viele der Besten,
Wir schlagen zu Boden den Feind!
Vorwärts! Voran, voran!
Über die Maas,
Über Schelde und Rhein
Marschieren wir siegreich
Nach Frankreich hinein, hinein,
Marschieren wir, marschieren wir
Nach Frankreich hinein.
Sie wollten das Reich uns verderben,
Doch der Westwall der eherne, hält;
Wir kommen und schlagen in Scherben
Ihre alte verrottete Welt.
Vorwärts! Voran, voran!
Über die Maas,
Über Schelde und Rhein
Marschieren wir siegreich
Nach Frankreich hinein, hinein,
Marschieren wir, marschieren wir
Nach Frankreich hinein.
Kamerad, wir marschieren und stürmen,
Für Deutschland zu sterben bereit
Bis die Glocken von Türmen zu Türmen
Verkünden die Wende der Zeit.
Vorwärts! Voran, voran!
Über die Maas,
Über Schelde und Rhein
Marschieren wir siegreich
Nach Frankreich hinein, hinein,
Marschieren wir, marschieren wir
Nach Frankreich hinein.“
Mit unserer Schlachtaufstellung kommt unser Major von Scherff, in seinem Vortrag über die Schlacht bei Beaune, nun zum Ende (sprich, der Kampf kann endlich losgehen): https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11004243_00005.html
„An ihn schloß links rückwärts umbiegend, vorwärts Lorcy, mit der III. Jägerkompanie als Repli im Orte hinter sich, die III.. Kompanie Nummer LXXIX, dann weiterhin vorwärts Corbeilles, welches die drei anderen Jägerkompanien Nummer X (Major von Przychowski) besetzt hatten, die IV. Kompanie Nummer LXXIX sich an. Entsprechende Kavallerie war mit im Ganzen zwei Eskadrons Dragoner Nummer XVI. zugeteilt. Auf der ganzen zwei Meilen langen Linie der Vorposten des Korps stand man sich mit dem Feinde auf nächste Nähe, meist nicht viel über, oft unter 1000 Schritt gegenüber. Man mußte im Allgemeinen, daß bei Bois-Commun, Bellegarde namentlich, und Ladon größere feindliche Lager etabliert seien. Das ganze Vorterrain mit einzelnen Höfen, kleinen Waldparzellen und einzelnen Baumgruppen besetzt, war im höchsten Grade unübersichtlich, höchstens gegen Osten vor Lorcy – Corbeilles etwas freier; die Linie selbst der Verteidigung, namentlich der Artilleriewirkung in hohem Maße ungünstig. Hinter den sonach inklusive Replis von den 17 Bataillonen allein 6 1/4 Bataillone beanspruchenden langen Linie waren zunächst disponibel: auf dem rechten Flügel der Rest der XXXVIII. Brigade: von Wedell, drei Bataillone Nummer XVI mit der I. schweren und I. leichten Batterie und der I. Pionierkompanie der XIX. Division und zwei Eskadrons hessischer Reiter bei Beaune la Rolande selbst; Summa drei Bataillone, zwei Eskadrons, 12 Geschütze, eine Kompanie. Hinter dem linken Flügel der Rest der XXXIX. Brigade (Führer: Oberst von Valentini), das Füsilierbataillon und drei Kompanien I. Bataillons Nummer LVI (Oberst von Block), die II. Pionierkompanie und die zehn Geschütze der beiden III. Batterien der XX. Division; Summa eindreiviertel Bataillone, zehn Geschütze, ein Kompanie. Als Reserve des Korps verblieben dann noch die XXXVII. Brigade (Oberst Lehmann): Regimenter Nummer LXXVIII (Führer: Oberleutnant von Mutius) und Nummer XCI (Oberstleutnant von Hagen) mit den beiden oldenburgischen II. Batterien und dem Dragonerregiment Nummer IX; ferner die Korpsartillerie (Oberst Baron von der Goltz) mit vier Fuß- und zwei reitenden Batterien; Summa sechs Bataillone, 48 Geschütze, vier Eskadrons. Beide Truppenteile, wie bereits erwähnt, am Morgen des 28. im Begriff, ihre Kantonnements befohlenermaßen zu wechseln…“