Die Schlacht bei Beaune-la-Rolande

Pflegten wir Deutschen zu Anfang des Gallischen Krieges von 1870-71 noch oftmals in der Überzahl gegen die Gallier zu kämpfen, so drehte sich das Zahlenverhältnis nach der Schlacht von Sedan regelrecht um. Ein schönes Beispiel dafür ist die Schlacht von Beaune-la-Rolande, deren Jahrestag wir heute feiern. Dort standen sich 60,000 gallische Kriegsknechte und 11,000 deutsche Recken mit 48 Kanonen gegenüber. Geführt von unserem General Konstantin von Voigts-Rhetz vermochten unsere Truppen die Gallier solange aufzuhalten, bis unser Herzog Friedrich Franz von Mecklenburg mit Verstärkungen eintraf. Die Gallier verloren bei Beaune 5000 Mann, während sich unsere Einbuße auf 900 Verwundete und Gefallene belief. Mit dem Gallienlied sei dieser herrliche deutsche Schlachtensieg gefeiert! https://www.youtube.com/watch?v=StWjukZYXWM

„Kamerad, wir marschieren gen Westen

Mit den Bombengeschwadern vereint;

Und fallen auch viele der Besten,

Wir schlagen zu Boden den Feind!

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.

Sie wollten das Reich uns verderben,

Doch der Westwall der eherne, hält;

Wir kommen und schlagen in Scherben

Ihre alte verrottete Welt.

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.

Kamerad, wir marschieren und stürmen,

Für Deutschland zu sterben bereit

Bis die Glocken von Türmen zu Türmen

Verkünden die Wende der Zeit.

Vorwärts! Voran, voran!

Über die Maas,

Über Schelde und Rhein

Marschieren wir siegreich

Nach Frankreich hinein, hinein,

Marschieren wir, marschieren wir

Nach Frankreich hinein.“

Mit unserer Schlachtaufstellung kommt unser Major von Scherff, in seinem Vortrag über die Schlacht bei Beaune, nun zum Ende (sprich, der Kampf kann endlich losgehen): https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11004243_00005.html

„An ihn schloß links rückwärts umbiegend, vorwärts Lorcy, mit der III. Jägerkompanie als Repli im Orte hinter sich, die III.. Kompanie Nummer LXXIX, dann weiterhin vorwärts Corbeilles, welches die drei anderen Jägerkompanien Nummer X (Major von Przychowski) besetzt hatten, die IV. Kompanie Nummer LXXIX sich an. Entsprechende Kavallerie war mit im Ganzen zwei Eskadrons Dragoner Nummer XVI. zugeteilt. Auf der ganzen zwei Meilen langen Linie der Vorposten des Korps stand man sich mit dem Feinde auf nächste Nähe, meist nicht viel über, oft unter 1000 Schritt gegenüber. Man mußte im Allgemeinen, daß bei Bois-Commun, Bellegarde namentlich, und Ladon größere feindliche Lager etabliert seien. Das ganze Vorterrain mit einzelnen Höfen, kleinen Waldparzellen und einzelnen Baumgruppen besetzt, war im höchsten Grade unübersichtlich, höchstens gegen Osten vor Lorcy – Corbeilles etwas freier; die Linie selbst der Verteidigung, namentlich der Artilleriewirkung in hohem Maße ungünstig. Hinter den sonach inklusive Replis von den 17 Bataillonen allein 6 1/4 Bataillone beanspruchenden langen Linie waren zunächst disponibel: auf dem rechten Flügel der Rest der XXXVIII. Brigade: von Wedell, drei Bataillone Nummer XVI mit der I. schweren und I. leichten Batterie und der I. Pionierkompanie der XIX. Division und zwei Eskadrons hessischer Reiter bei Beaune la Rolande selbst; Summa drei Bataillone, zwei Eskadrons, 12 Geschütze, eine Kompanie. Hinter dem linken Flügel der Rest der XXXIX. Brigade (Führer: Oberst von Valentini), das Füsilierbataillon und drei Kompanien I. Bataillons Nummer LVI (Oberst von Block), die II. Pionierkompanie und die zehn Geschütze der beiden III. Batterien der XX. Division; Summa eindreiviertel Bataillone, zehn Geschütze, ein Kompanie. Als Reserve des Korps verblieben dann noch die XXXVII. Brigade (Oberst Lehmann): Regimenter Nummer LXXVIII (Führer: Oberleutnant von Mutius) und Nummer XCI (Oberstleutnant von Hagen) mit den beiden oldenburgischen II. Batterien und dem Dragonerregiment Nummer IX; ferner die Korpsartillerie (Oberst Baron von der Goltz) mit vier Fuß- und zwei reitenden Batterien; Summa sechs Bataillone, 48 Geschütze, vier Eskadrons. Beide Truppenteile, wie bereits erwähnt, am Morgen des 28. im Begriff, ihre Kantonnements befohlenermaßen zu wechseln…“

Die Schlacht bei Amiens

Einmal mehr wurden heute die Gallier im Krieg von 1870-71 geschlagen. Bei Amiens hat es ihre neuaufgestellte Nordarmee erwischt. Genauer gesagt hat diese unser Feldmarschall Edwin von Manteuffel mit seiner I. Armee erwischt. Die Gallier waren bei Amiens 25,000 Kriegsknechte stark. Wir Deutschen verfügten aber über 30,000 Recken. Da war ein Sieg also Pflicht. Wir fügten den Galliern einen Verlust von 2500 Mann und 39 Geschützen zu und erlitten selbst eine Einbuße von 1400 Verwundeten und Gefallen. Schillers Reiterlied steuere ich zur musikalischen Untermalung unserer heutigen Siegesfeier bei: https://www.youtube.com/watch?v=YYEseYnTaWU

„Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!

Ins Feld, in die Freiheit gezogen.

Im Felde, da ist der Mann noch was wert,

Da wird das Herz noch gewogen.

Da tritt kein anderer für ihn ein,

Auf sich selber steht er da ganz allein.

Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,

Man sieht nur Herren und Knechte,

Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,

Bei dem feigen Menschengeschlechte,

Der dem Tod ins Angesicht schauen kann,

Der Soldat allein, ist der freie Mann.

Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg,

Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen,

Er reitet dem Schicksal entgegen keck,

Triffts heute nicht, trifft es doch morgen,

Und trifft es morgen, so lasset uns heut

Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.

Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los,

Brauchts nicht mit Müh zu erstreben,

Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß,

Da meint er den Schatz zu erheben,

Er gräbt und schaufelt, solang er lebt,

Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.

Der Reiter und sein geschwindes Roß,

Sie sind gefürchtete Gäste;

Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß,

Ungeladen kommt er zum Feste.

Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold,

Im Sturm erringt er den Minnesold.

Warum weint die Dirn und zergrämt sich schier?

Laß fahren dahin, laß fahren!

Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,

Kann treue Lieb nicht bewahren.

Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort,

Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.

Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt,

Die Brust im Gefechte gelüftet!

Die Jugend brauset, das Leben schäumt,

Frisch auf! eh der Geist noch verdüftet!

Und setzet ihr nicht das Leben ein,

Nie wird euch das Leben gewonnen sein.“

In Ermangelung weiterer Schlachtberichte lesen wir Panzertiere in der Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71 von unserem Feldmarschall Helmuth von Moltke weiter. Bei Coulmiers greifen die Gallier unsere Bayern mit überlegenen Kräften an: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Aber die überlegene Stärke der Franzosen gestattete ihnen, sehr viel weiter links auszuholen. Während General D’Aurelle mit dem 15. Korps südlich der Straße Ouzouer – Orleans die Bayern festhielt, rückte General Chanzy mit der Division Barry gegen ihr Zentrum, mit der Division Jaureguiberry nördlich gegen ihren rechten Flügel vor; die unter General Reyau versammelten Kavalleriemassen endlich schlugen die Richtung auf Patay ein, so die Verbindung mit Paris bedrohend. Dies Vorgehen des französischen 16. Korps nötigte den General von den Rann, schon zu Anfang des Gefechtes seine in Reserve stehende II. Brigade zur Verlängerung des rechten Flügels in der Richtung auf Champs nördlich vorzuziehen, wobei sich die IV. Kavalleriebrigade anschloß. Die befohlenermaßen von Sankt Peravy südlich abrückenden bayerischen Kürassiere stießen schon um elf Uhr auf die Kavallerie Reyau, welche sich aber auf eine bloße Kanonade beschränkte. Inzwischen hatten nach lebhaftem Widerstande die vorgeschobenen Postierungen der Bayern der Übermacht des Gegners weichen müssen. Das I. Jägerbataillon in Baccon zog sich, nachdem die reitenden Batterien das Vorgehen des Feindes über Champdry längere Zeit verzögert hatten, auf La Riviere zurück, wo es durch das II. aufgenommen wurde. Für letzteres gestalteten sich aber bald die Verhältnisse sehr ungünstig. Die Division Peytavin war über Baccon unmittelbar gefolgt, umstellte La Riviere mit fünf Batterien und drang dann von drei Seiten gegen das brennende Dorf vor. Nach kräftigen Gegenstößen erst gingen die Jäger in guter Haltung zur I. Brigade in Renardiere zurück, wo General von Dietl zur Verteidigung eingerichtet stand. Als nach Räumung von Baccon die Division Barry den Vormarsch über Champdry fortgesetzt hatte, entwickelte für Coulmiers gegenüber vorwärts Saintry ihre Batterien und bereitete sich zum Angriff durch starke Tirailleurlinien vor. Die IV. bayerische Brigade hielt den westlich vorspringenden Park und weiter vorwärts die Steinbrücke mit zwei Bataillonen besetzt, zwei andere waren rechts nach den Gehöften Ormeteau und Baurichard entsendet, um nur einigermaßen die Verbindung mit der II. Brigade aufrecht zu erhalten. Eine Batterie südlich und vier nördlich Coulmiers wurden durch die V. Kavalleriebrigade geschützt. So stand am Mittag des bayerische Korps mit nur drei Brigaden von Renardiere bis vorwärts Gemigny in der unverhältnismäßigen Ausdehnung von über einer Meile. Da aber der französische rechte Flügel sich völlig untätig verhielt, so wurde jetzt die nach Prefort entsendete Brigade nach Renardiere wieder heranbeordert. Nachdem die französischen Korps der dünnen bayerischen Linie gegenüber festen Fuß gefaßt hatten, schritten sie um ein Uhr zum ernsten Angriff…“

Kaiser Heinrich der Siebte

„Niemals frommt Vielherrschaft im Volk, nur einer sei Herrscher,
Einer König allein, dem der Sohn des verborgenen Kronos
Zepter gab und Gesetze, daß ihm die Obergewalt sei.“
(Homer, „Ilias“)
Nur fünf kurze Jahre saß unser alter deutscher Kaiser Heinrich der Siebte auf dem Thron. Da er schnell allgemeine Anerkennung fand und schon 1310 Böhmen für sein Haus gewann, zog er nach Italien. Sein Heer umfaßte keine 10,000 Mann, aber dennoch erstürmte er Cremona und Brescia und erlangte 1312 die Kaiserwürde in Rom. Sein nächstes Ziel war die Rückgewinnung Neapels, aber im Jahre 1313 fiel er einem Giftanschlag zum Opfer… Das Licht der Welt erblickte Heinrich der Siebte 1262 in Valenciennes und wurde 1308 zum deutschen König gewählt. Zum Traualtar führte er 1292 Margarete von Brabant. Drei Kinder vergönnten die Nornen dem Paar. Haydns Kaiserquartett schnappe ich einmal mehr der Jungfer Dosenschreck weg: https://www.youtube.com/watch?v=Gp67GkY8x1w Dazu empfängt unser Heinrich der Siebte bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ zu Rom die Kaiserkrönung: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html
„Robert war der Enkel von Karl von Anjou und seit 1309 König von Neapel. Voll der Arglist seines Großvaters und in der Sorge, der deutsche König könne sich der Ansprüche des Reiches aus Neapel erinnern, arbeitete er erst durch List den Planen Heinrichs eifrig entgegen, indem er alle Welfen Italiens, als deren Oberhaupt er galt, gegen Heinrich aufwiegelte, besonders aber in Florenz tätig war; und dann, als Heinrich sich wirklich zu dem Zuge nach Rom anschickte, entschloß er sich, ihm offen entgegen zu treten. Sein schlauer Bruder Johann sollte die Guelfen in Rom zum unversöhnlichen Hasse gegen Heinrich anspornen; er schickte ihn mit 600 Reitern dahin; und als Heinrich am 7. Mai 1312 vor der Stadt ankam, fand er die Guelfen und den Prinzen Johann im Besitze des Hauptteiles der Stadt jenseits der Tiber mit der Peterskirche. Den diesseitigen Teil besetzte Heinrich mit seinem Heere und den Ghibellinen, und es folgte nun eine Reihe von blutigen Gefechten in den Straßen Roms, in welchen viele Deutsche ihren Tod fanden, unter Andern der Bischof Theobald von Lüttich, der die Pflicht eines tapfern Kriegers erfüllt hatte. Der König konnte seinen Wunsch, in der Peterskirche gekrönt zu werden, nicht erreichen; er mußte zufrieden sein, in der Kirche des Lateran am 29. Juni 1312 aus den Händen der vom Papste Clemens dazu bevollmächtigten Kardinäle die Kaiserkrone zu empfangen. Auch konnte er sich, zum Teil wegen der schon wieder verderblich werdenden Hitze des Sommers, in Rom nicht lange behaupten, sondern zog im August ab und nach Toskana zu, um diese aufrührerische Provinz mit den Waffen zum Gehorsam zurückzuführen. Diese Unternehmung jedoch hatte nicht den gehofften Fortgang. Er berannte die Hauptstadt Florenz mit seinem Heere; allein sie war zu stark, um durch einen Sturm eingenommen, und zu umfangreich, um durch Einschließung ausgehungert werden zu können; vielmehr litt Heinrichs Heer bald selbst Mangel an Unterhalt, und er mußte sich entschließen, im Oktober die Belagerung für einige Zeit aufzuheben. Er selbst war in dieser Zeit so schwer krank am Fieber, daß die Ärzte an seinem Auskommen verzweifelten. Aber seine starke Natur raffte sich noch einmal aus und schon im Dezember erschien er wieder im Felde und zog sein Heer an die Gebirge von Siena, von wo aus er die drei großen Städte Toskanas, Florenz, Siena und Lucca, bedrohen konnte. Hier finden wir ihn im Winter von 1312 auf 1313 in einem merkwürdigen Winterlager, welches von ihm den Namen „Kaisersberg“, Mont‘ Imperiale, erhalten hat. Aus einem Berge, wo der in den Parteikämpfen zerstörte Flecken Pozzio Bonizi gestanden hatte, ließ er eine Pfalz bauen und ein befestigtes Lager umher anlegen, und viele kaiserlich gesinnte Landleute bauten sich in der Eile ebenfalls umher an, so daß der Flecken Mont‘ imperiale bis zum Frühjahr schon 1000 Einwohner zählte. Hier verweilte er, in großartiger Einsamkeit standhaft ausharrend, vom Januar bis zum März 1313, ließ die Umgegend der feindlichen Städte verwüsten, und beschäftigte sich unermüdet mit den Geschäften seines weiten Reiches. Hier schenkte er dem Grafen Amadeus von Savoyen die Grafschaft Asti und bestätigte seine Erhebung zum Fürsten, die er schon früher ausgesprochen hatte; hier verlieh er andern treuen Gefährten seiner Mühen Besitzungen und Lehen in Italien; aber hier auch sprach er die Reichsacht über eine Anzahl feindlicher Ortschaften und über 513 namentlich aufgeführte Bürger von Florenz aus; und von hier aus endlich ward, nach förmlicher rechtskräftiger Untersuchung aller Gründe und Gegengründe, der König Robert von Neapel zum dritten Male vor des Kaisers Gericht geladen. Endlich nötigten Mangel und Krankheiten im Heere den Kaiser zum Abzuge und er wandte sich im Anfange des März wieder nach seiner treuen Stadt Pisa. In ihr verweilte er bis zum August, und ein merkwürdiger Umschwung in seinen Angelegenheiten ließ wichtige Ereignisse erwarten. Der feste Charakter des Kaisers, sein königliches und ritterliches Benehmen, flößte offenbar den Italienern Achtung ein, und sie schämten sich, die Sache des Gesetzes, die er verteidigte, zu verlassen; es sammelten sich wieder um ihn beträchtliche Streitkräfte aus vielen Gegenden Italiens. Ferner hatte er seinen Bruder Balduin nach den Niederlanden geschickt, um in seinen Erblanden Hülse zu werben; und endlich brachte auch sein Sohn Johann, der Reichsverweser, ein deutsches Heer zu seiner Unterstützung zusammen. Mit dem österreichischen Hause hatte Heinrich neue und engere Verbindung angeknüpft, indem er, wenngleich nach mehrfacher Weigerung und widerstrebend, auf das Verlangen seiner Getreuen, sich zu einer neuen Vermählung entschloß, und zwar mit Katharina, der jüngsten Tochter seines Vorgängers, des Königs Albrecht. Schon war der König Johann mit der kaiserlichen Braut und ihrer Mutter Elisabeth, an der Spitze eines Heeres, aus dem Wege nach der Grenzscheide der Alpen. Ebenfalls zog der Erzbischof Balduin mit einem Heerhaufen heran und ihn begleitete seine und Heinrichs Mutter Beatrix. Einzelne deutsche Haufen waren schon in Pisa angekommen. Da erließ Heinrich am 25. April gegen den König Robert von Neapel, den Lehnsträger der Kirche und Vetter des ersten Fürstengeschlechts der Christenheit, den merkwürdigen Achtspruch, der ein Zeugnis von der hohen Idee ablegt, die Heinrich von der kaiserlichen Majestät hegte…“

Aristoteles, der Lehrmeister Alexanders des Großen

„Das Glück der Erkennenden mehrt die Schönheit der Welt und macht Alles, was da ist, sonniger; die Erkenntnis legt ihre Schönheit nicht nur um die Dinge, sondern, auf die Dauer, in die Dinge; – möge die zukünftige Menschheit für diesen Satz ihr Zeugnis abgeben! Inzwischen gedenken wir einer alten Erfahrung: zwei so grundverschiedene Menschen, wie Plato und Aristoteles, kamen in dem überein, was das höchste Glück ausmache, nicht nur für sie oder für Menschen, sondern an sich, selbst für Götter der letzten Seligkeiten: sie fanden es im Erkennen, in der Tätigkeit eines wohlgeübten findenden und erfindenden Verstandes (nicht etwa in der „Intuition“, wie die deutschen Halb- und Ganztheologen, nicht in der Vision, wie die Mystiker, und ebenfalls nicht im Schaffen, wie alle Praktiker).“ (Friedrich Nietzsche)

Den letzteren der beiden alten Griechen, also dem Aristoteles, wollen wir Panzertiere heute etwas ehren und tun das natürlich mit Auszügen aus seinen Schriften. Alles andere wäre ja auch reichlich unsinnig. Im Städtchen Stageira erblickte der Aristoteles 384 das Licht der Welt. Es zog ihn jedoch nach Athen, wo er ein Schüler Platons wurde. Das blieb er aber nicht und gründete seine eigene Philosophenschule. König Philipp der Zweite von Makedonien stellte ihn als Lehrer für seinen Sohn Alexander den Großen an. Bücher über die Metaphysik, Dichtkunst, Sittenlehre, Redekunst, Logik, Staatskunst und verschiedene Naturwissenschaften gibt es vom Aristoteles zu lesen und diese machen sich zumindest gut in eurer Panzerbücherei. Daß der Unterricht, den Aristoteles Alexander dem Großen erteilt hat, nicht ganz folgenlos geblieben ist, deutet diese Stelle in der Staatskunst an: https://archive.org/details/aristotelouspoli02arisuoft

„Die Völker der kalten Regionen nämlich und jene in Europa sind von tapferem Charakter, stehen aber an Intelligenz und Kunstfertigkeit zurück; also sind sie vorzugsweise frei, aber ohne staatliche Organisationen, und ohne über die Nachbarn herrschen zu können. Die Völker Asiens dagegen sind intelligent und künstlerisch begabt, aber kraftlos, und leben darum als Untertanen und Knechte. Das griechische Volk wohnt gewissermaßen in der Mitte zwischen beiden und hat darum an beiden Charakteren Anteil. Denn es ist energisch und intelligent. So ist es frei, hat die beste Staatsverfassung und die Fähigkeit, über alle zu herrschen, wenn es einen einzigen Staat bilden würde. Denselben Unterschied sehen wir auch bei den griechischen Stämmen untereinander. Die einen haben eine einseitige Natur, die andern haben die verschiedenen Fähigkeiten aufs beste vereint. Offensichtlich also müssen jene, die der Gesetzgeber leicht zur Tugend soll führen können, ihrer Natur nach sowohl intelligent wie auch tapfer sein. Wenn einige nämlich sagen, die Wächter müßten zu den Bekannten freundlich, zu Unbekannten aber böse sein, so ist eben der Mut, der diese Freundlichkeit erzeugt. Ein Beweis: Wer sich verachtet glaubt, erhebt sich im Zorne heftiger gegen Bekannte und Freunde als gegen Unbekannte. Darum beklagt sich auch Archilochos mit Recht über seine Freunde, wenn er zu seiner Seele spricht: „Die Freunde sind es, die dich erbittert haben.“ Aber auch die Fähigkeit, zu herrschen und frei zu sein, haben alle auf Grund dieser Eigenschaft. Denn der Mut ist herrschend und unbeugsam. Doch ist es nicht richtig zu sagen, solche seien den Unbekannten gegenüber böse. Denn gegen niemanden soll man so sein, und auch die von Natur großgesinnten sind nicht bösartig, außer gegen solche, die Unrecht tun. Doch dann sind sie es den Bekannten gegenüber erst recht, wie wir sagten, dann nämlich, wenn sie sich ungerecht behandelt halten. Dies ist auch sinngemäß. Denn dort, wo sie meinen, daß man ihnen Wohltaten schulde, glauben sie, daß sie nicht nur den Schaden haben, sondern auch um jene betrogen werden. Darum heißt es: „Kämpfe unter Brüdern sind schlimm“, und: „Wer über das Maß geliebt hat, haßt auch über das Maß.“ So ist denn ungefähr gezeigt, wie groß die Zahl der Bürger sein soll, welches ihre Natur, und wie groß und welcher Art das Land zu sein hat (denn man darf bei Dingen, die sich in der Wirklichkeit abspielen, nicht dieselbe Genauigkeit verlangen wie bei solchen, die der Theorie angehören)…“

Alexanders Vater Philipp hatte nämlich die Griechen – auf Bismarcksche Art und Weise – mit Blut und Eisen geeinigt und sein Sohn machte sich, nach seiner Thronbesteigung, umgehend an die Welteroberung. Da dürfen Iron Maiden mit „Alexander the Great“ mal wieder nicht fehlen (mag es den Metallmusikfeinden nun gefallen oder nicht)… https://www.youtube.com/watch?v=id5WJmCaTG4

Carl Friedrich Benz

Im badischen Städtchen Mühlburg wurde im Jahre 1844 unser großer deutscher Erfinder Carl Friedrich Benz geboren. Der Sohn eines Lokomotivführers und einer Dienstmagd drückte in Karlsruhe die Schulbank und studierte an der dortigen Hochschule den Maschinenbau. Seine Brötchen verdiente unser Carl Friedrich Benz zunächst als Schlosser und Konstrukteur. Im Jahre 1871 gründete unser Erfinder seine erste eigene Firma und baute mit dieser Standmotoren für Fabriken. Sein zweiten Unternehmen gründete er 1883 und nannte es „Benz & Cie“, es sollte sich später zu einem der größten Kraftwagenbauer auf Erden mausern. Dazu mußte freilich der Kraftwagen zuerst einmal gebaut werden und das gelang unserem Carl Friedrich Benz im Jahre 1885 und ein Jahr später erhielt er das Patent auf seine Erfindung. Die erste Überlandfahrt fand 1888 statt und führte von Mannheim nach Pforzheim. Im Jahre 1900 baute unser Erfinder bereits 600 Kraftwagen im Jahr. Ein drittes Unternehmen gründete unser Carl Friedrich Benz im Jahre 1903. „Benz & Söhne“ hieß das gute Stück. Die Karlsruher Hochschule verlieh unserem Erfinder im Jahre 1914 die Ehrendoktorwürde. Geheiratet hat unser Carl Friedrich Benz im Jahre 1871 die Zimmermeistertochter Bertha Ringer. Deren Mitgift ermöglichte ihm nicht nur den Aufbau seiner ersten Firma, sondern sie stand ihm stets mit Rat und Tat zur Seite. Dem Paar vergönnten die Nornen fünf Kinder… Mit dem Kraftwagen war ein entscheidender Schritt hin zum Panzerkampfwagen getan und so habe ich mir für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier den epischen Schlachtgesang: „Schwarz ist unser Panzer“ https://www.dailymotion.com/video/x5mm9yi

„Schwarz ist unser Panzer

Froh das junge Herz

Stählern unsere Waffen

Sind aus deutschem Erz

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und fahrn wir dann in Stellung

Geht der Kampf dann los

Rufen wir Hurra Hurra

Zum Gegenstoß

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein

Und ist der Kampf zu Ende

Ist der Krieg dann aus

Kehren deutsche Panzermänner

Siegreich nach Haus

Drum Kameraden

Hört die Parole

Und schreibt sie tief ins junge Herz hinein,

Nur immer vorwärts, Gas gegeben,

Das Leben will gewonnen sein“

Im Fabrikhof dreht unser Carl Friedrich Benz in seinem Buch „Lebensfahrt eines deutschen Erfinders“ nun die ersten Runden mit seinem Kraftwagen: http://www.zeno.org/Naturwissenschaften/M/Benz,+Carl+Friedrich/Lebensfahrt+eines+deutschen+Erfinders

„So war denn das Jahr 1884/85 zum Geburtsjahr des Motorwagens geworden. Schon im Frühling 1885 hatte mein Lebenstraum, wie durch die Gnade einer großen Stunde, greifbare Form und lebensfähige Gestalt angenommen. Herausgehoben aus der Welt des Gedankens und hineingestellt in die Welt der Wirklichkeit, stand das jüngste Kind der Technik eines schönen Tages im Fabrikhofe. Um den Neuling herum stehen Frau, Kinder und Arbeiter. Mitten unter allen aber steht der, den die Arbeiter unter sich ihren »Papa« nannten. Aller Augen leuchten! Stolz ist jedes – vom jüngsten Kinde angefangen bis zum ältesten Arbeiter. Und gespannt erst recht, fast so, als ob im nächsten Augenblick der größte Theatervorhang der Welt in die Höhe gehen müßte. Durch Andrehen des Schwungrades probiere ich dem Kinde Leben einzuhauchen. Kaum zum Leben erwacht, suchte es sich knatternd und ratternd bemerkbar zu machen. Sofort nahm es der überglückliche Vater an die Hand, um die ersten „Gehversuche“ mit ihm vorzunehmen. Und siehe da! Es ging! Manchmal wollte es nicht folgen, wollte streiken oder gar anrennen gegen die Hofmauer. Aber so sehr es gelegentlich auch mit dem Kopfe durch die Wand wollte, der Vater hatte seine Erziehungsmaximen. Erst eine gediegene Kinderstubenerziehung, sagte er sich. Dann hinaus in die Welt weiter draußen! Es war gut, daß der Vater nicht nur die Rolle des Erziehers, sondern auch die des Arztes übernehmen konnte. Denn der junge Springinsfeld litt noch an allerlei Kinderkrankheiten. Operative Eingriffe mußten gemacht werden, bald an Haupt-, bald an Nebenorganen. Dann durfte der Junge auf die Straße…“

Heinrich von Veldeke

„Man soll sich vor der Verwechselung hüten, in welche ein Künstler nur zu leicht selbst gerät, aus psychologischer contiguity, mit den Engländern zu reden: wie als ob er selber das wäre, was er darstellen, ausdenken, ausdrücken kann. Tatsächlich steht es so, dass, wenn er eben das wäre, er es schlechterdings nicht darstellen, ausdenken, ausdrücken würde; ein Homer hätte keinen Achill, ein Goethe keinen Faust gedichtet, wenn Homer ein Achill und wenn Goethe ein Faust gewesen wäre. Ein vollkommner und ganzer Künstler ist in alle Ewigkeit von dem „Realen“, dem Wirklichen abgetrennt; andrerseits versteht man es, wie er an dieser ewigen „Unrealität“ und Falschheit seines innersten Daseins mitunter bis zur Verzweiflung müde werden kann, – und dass er dann wohl den Versuch macht, einmal in das gerade ihm Verbotenste, in’s Wirkliche überzugreifen, wirklich zu sein.“ (Friedrich Nietzsche)

Es muß also kein Beinbruch sein, daß wir nichts mehr vom Leben unseres großen deutschen Minnesängers Heinrich von Veldeke wissen. Immerhin könnte er ja in Wahrheit gar kein fahrender Ritter, sondern ein fetter Mönch gewesen sein. In der Heidelberger Liederhandschrift sieht unser Heinrich von Veldeke aber ziemlich knuffig aus… Von 1140 bis 1210 soll er gelebt haben, aus dem Land der Maas stammen und adligen Standes gewesen sein. Auf uns gekommen sind von unserem Barden einige Lieder und sein episches Heldenlied „Eneid“, welches den Umfang von unserem Nibelungenlied, Wolfram von Eschenbachs „Parsifal“ oder Gottfried von Straßburgs „Tristan und Isolde“ hat. Ausgesucht habe ich mir für unsere heutige Panzergedenkfeier Richard Wagners „Parsifal“: https://www.youtube.com/watch?v=JsqPWZNEQvY Dazu lese ich im Heldenlied „Eneide“ unseres Heinrich von Veldeke ein Stückchen weiter: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/12Jh/HeinrichVeldeke/vel_enet.html

„sie wil û daʓ lâʓen schîn,

daʓ si ûch vil gerne siht.

û enmach hie gewerren niht

noch nihtes gebrechen

des ieman mach gesprechen.

des ir wellet oder geret,

ir werdet es alles geweret.

welt ir zû ir kêren.

sie wil û mit êren,

ob ir mit gnâden wellet leben,

und âne kouf genûch geben.

lâʓet sis gewalden,

si wil ûch wol behalden

in ir selber palas.“

des frowete sich Ênêas.

Dô her die boteschaft vernam,

zû sînem volke er wider quam

frôlîch und offenbâre

und sagete in daʓ mâre,

daʓ er hete vernomen,

wie sîne boten wâren komen.

zû zin nam er dô rât

umbe sô getâne tât,

waʓ si des râten wolden,

ob si dar varen solden.

dô worden si des alle vrô,

daʓ in diu frouwe Dîdô

die rede ie wolde enbieten.

vil vaste si im rieten

beide junge und alde,

daʓ her dar fûre balde.

Dô wart her des ze râte,

daʓ er alsô tâte,

wande siʓ alle rieten.

dô hieʓ her gebieten

den rîtâren, die her wolde,

die her mit im fûren solde.

niht si dô ne beiten,

vil wol si sich gereiten

mit hêrlîchem gewande,

des si von ir lande

gnûch dare brahten,

zierheit maneger slahte

und manege grôʓe rîcheit.

dô si alle wâren gereit

sô eʓ hêren wol gezam,

Ênêas zû ime nam

ritter funf hundert,

die hete her gesundert

unde erkoren ûʓ dem here

daʓ er braht het uber mere,

die wâren ime alle gereit.

an den het her die fromecheit

vil ofte erfunden,

daʓ si vil wol kunden

sprechen unde gebâren

und edele lûte wâren

und sumelîche sô wol getân,

ob si vor den keiser solden gân

daʓ si im wol gezâmen.

man saget uns, daʓ si nâmen

manich gût kastelân

snel unde wol getân

und manich schône râvît.

dô eʓ den hêren dûhte zît

daʓ er zû der borch rite,

dô was er nâch sîme site

gekleidet hêrlîche.

Ênêas der rîche

der was ein schône man,

deich û niht vollen sagen kan,

wie rehte minnechlîche er was.

dô reit der hêre Ênêas

mit den sînen mannen

hêrlîche dannen

mit einer schônen schare.

dô hieʓ er mit den schiffen varen

hin zû der mûren,

dar si doch gerne fûren.

Dô her zû der borch quam,

dô dûhte si in vil lussam

ûʓen unde innen.

sine mohte niht gewinnen

dehein here mit gewalt.

dô der mâre helt balt

mit sînem volke dar în reit,

die strâʓe vander vile breit

und sach beidenthalben stân

manich hûs wol getân

und manich rîche palas,

daʓ von marmore was,

dâ her vor solde rîten,

und gesach en beiden sîten

magede unde frouwen,

die in wolden schouwen,

gezieret unde gebunden,

so si allerbeste kunden,

die in gerne sâgen.

sine dorften niht frâgen,

welich der hêre wâre:

Ênêas der mâre

was sô schône dâ bevoren,

daʓ er lîhte was erkoren.

Dô quam der hêre Ênêas

dâ frouwe Dîdô was,

diu mâre und diu rîche.

si enphieng in minnechlîche

und dar zû alle sîne man.

dô sin kussen began,

sie schûf im sînen gemach,

daʓ ime nihtes gebrach

und allen sînen holden:

man tet dâ daʓ si wolden.

Dô der hêre Ênêas

in die borch komen was

frowen Dîdônen ze hûs,

do geschûf sîn mûder Vênûs

und sîn brûder Cupidô,

daʓ in diu frouwe Dîdô

starke minnen began,

daʓ nie wîb einen man

harder mohte geminnen.

des brahte sie in innen,

daʓ sis ubele genôʓ.

ir minne diu was ze grôʓ,

wand si drumbe mûste geben

ze aller jungest ir leben

und jâmerlîche ir ende nam.

nu hôret, wie eʓ dar zû quam.

Dô eʓ alsô ergienk,

daʓ Ênêam enphienk

frowe Dîdô diu rîche

alsô gûtlîche

und alle die von deme lande,

sîne boten her dô sande

von der borch hin nidere

zû den schiffen widere

nâch Ascânjô sîme sun.

dannoch hieʓ er mêre tûn

Ênêas der mâre:

sînen kamerâre

hieʓ er schiere brengen

(ern woldeʓ niht lengen)

einen koph von golde,

den ein sîn holde

hete in grôʓer hûte,

und einen mantel gûten

harmîn wîʓ alse ein swane.

der zobel was dar ane

breit, brûn alse ein bere

(den het er braht uber mere),

lanc zû den fûʓen,

her was geworht mit mûʓen.

der samît was gût rôt.

eʓ ne was dehein nôt,

daʓ ieman des gerûchte,

daʓ er einen beʓern sûchte

iender an deheiner stat.

dar zû her ime brengen bat

zwêne bouge und ein vingerlîn

und ein nusken guldîn,

meisterlich gewieret

mit golde wol gezieret

und einer rîchen frowen gewant,

sô nie in daʓ lant

dehein beʓereʓ quam…“

Feldmarschall Erich von Manstein, unser Panzerstratege

Am heutigen Tage im Jahre 1887 wurde unser Feldmarschall Erich von Manstein in unserer Reichshauptstadt Berlin geboren. Da ist eine kleine Panzerfeier natürlich geradezu Pflicht. Von mir bekommt unser Panzerstratege Erich von Manstein das Me-109 Lied zu seinem Geburtstag (schließlich hat unser Fliegerheld Werner Mölders und sein Geschwader mit unserer Me-109 für den nötigen Jagdschutz bei Mansteins XI. Armee auf der Krim gesorgt): https://www.youtube.com/watch?v=v5jdix_w5Ag

„In den Lüften fliegt dahin,

hoch im Sonnenschein,

eine kleine Jägerin,

Me 109.

Herrscherin im Luftrevier

Über Land und See!

Alles muss sich beugen dir,

tapfere kleine Me

Horrido, Horrido!

Herrscherin der Luft allein!

Horrido oh kleine Me.

Herrscherin der Luft allein.

Horrido kleine Me 109.

Horrido oh kleine Me,

Herrscherin der Luft allein,

Horrido kleine Me 109.

In der Wolkenwand versteckt,

lauert Raubgetier.

Jägerin hat es entdeckt,

stürtzt sich überher.

An den Feind schleicht sie heran,

bis in seine Näh´.

Schießt bis das der Feind besiegt,

tapfere kleine Me!

Horrido! Horrido!

Horrido oh kleine Me 109.

Immer sollst du Sieger sein,

Herrscherin der Luft allein.

Horrido kleine Me 109.

Immer sollst du Sieger sein,

Herrscherin der Luft allein,

Horrido kleine Me 109!“

Unsere Messerschmitt 109 hat ihm nämlich oftmals die lästige Luftwaffe des Feindes vom Leib gehalten, wie dieser kleine Schwank aus seinen verlorenen Siegen zeigt:

„Natürlich war die Lage des Korps – allein auf dem nördlichen Dünaufer – alles andere als gesichert. Das XLI. Panzerkorps und der linke Flügel der XVI. Armee standen noch zwischen 100 und 150 Kilometer weit zurück. Zwischen ihnen und uns befanden sich mehrere sowjetische Korps im Zurückgehen auf die Düna. Wir hatten nicht nur damit zu rechnen, daß der Gegner alles daran setzen würde, uns durch neu herangeführte Kräfte auf dem nördlichen Dünaufer anzugreifen. Wir hatten uns zugleich auf dem Südufer gegen die vorgenannten zurückgehenden Feindkräfte zu decken. Die Brenzlichkeit der Lage wurde dadurch beleuchtet, daß die Quartiermeisterabteilung des Generalkommandos in einem Walde nicht unweit von unserem Gefechtsstand von rückwärts überfallen wurde. Es war aber weniger diese Frage unserer augenblicklichen etwas vereinsamten Lage, die ja nicht allzulange andauern würde, die das Generalkommando beschäftigte, als vielmehr die Frage, wohin es denn nun weiter gehen sollte. Würde das nächste Ziel Leningrad oder würde es Moskau sein? Der Befehlshaber der Panzergruppe, der am 27. Juni im „Storch“ zu uns kam, konnte es uns nicht sagen. Eigentlich hätte man annehmen sollen, daß der Befehlshaber einer Panzergruppe die weiteren Operationsziele hätte erfahren müssen. Dies war aber offenbar nicht der Fall. Statt dessen wurde alsbald Wasser in unseren Wein gegossen, indem wir den Befehl erhielten, vorerst in einem zu erweiternden Brückenkopf um Dünaburg die Übergänge offenzuhalten. Das Herankommen des XLI. Panzerkorps, das bei Jakobsstadt überzugehen habe, wie das des linken Flügels der XVI. Armee, sei abzuwarten. Gewiß, dies war die „sichere“ und bestimmt die schulmäßige Lösung. Wir hatten es uns allerdings anders gedacht. Nach unserer Auffassung mußte das überraschende Erscheinen des Korps so weit hinter der feindlichen Front beim Gegner erhebliche Verwirrung angerichtet haben. Er würde selbstverständlich alles versuchen, um uns wieder über den Strom zurückzuwerfen und dazu von überall her Kräfte heranführen. Je schneller wir aber weiter vorstießen, desto weniger würde er in der Lage sein, uns planmäßig überlegene Kräfte entgegenzustellen. Gingen wir – selbstverständlich unter Sicherung der Dünaübergänge – alsbald weiter in Richtung Pleskau vor und führte die Panzergruppe das andere Panzerkorps schnellstens über Dünaburg nach, so würde der Feind wohl – wie bisher – immer wieder gezwungen sein, uns das, was er gerade zur Hand hatte, entgegenzuwerfen. Zu einer planmäßigen Operation aber würde er vorerst nicht kommen. Die Sorge um die geschlagenen Feindkräfte südlich der Düna konnte man den nachfolgenden Infanteriearmeen überlassen. Selbstverständlich, das Risiko wuchs, je mehr sich ein einzelnes Panzerkorps oder auch die ganze Panzergruppe allein in die Tiefe des russischen Raumes vorwagte. Aber anderseits beruht die Sicherheit eines schnellen Panzerverbandes, der sich im Rücken der feindlichen Front befindet, wesentlich darauf, daß er in Bewegung bleibt. Komm er zum Stehen, so wird er alsbald von allen Seiten durch herangeführte feindliche Reserven angefallen werden. Wie gesagt, diese Ansicht wurde von der obersten Führung nicht geteilt, woraus ihr sicherlich kein Vorwurf zu machen ist. Denn ein wenig Hasardspiel wäre es schon gewesen, wenn wir versucht hätten, durch durch alsbaldiges Weiterstoßen Fortunas Rockzipfel festzuhalten. Sie konnte uns auch in einen Abgrund locken. Das Ziel Leningrad rückte also für uns zunächst in weite Ferne und das Korps hatte bei Dünaburg zu warten. Wie vorauszusehen, führte der Feind inzwischen neue Kräfte, und zwar nicht nur von Pleskau, sondern auch von Minsk und Moskau heran. Bald hatten wir Mühe genug, uns seiner, von einer Panzerdivision unterstützten Angriffe auf dem Nordufer der Düna zu erwehren. An einzelnen Stellen kam es zu nicht unerheblichen Krisen. Bei einem Gegenangriff, den die III. motorisierte Infanteriedivision machte, um vorübergehend verlorenes Gelände wieder zu gewinnen, fand sie drei Offiziere und 30 Mann, die tags zuvor auf einem Truppenverbandplatz verwundet in Feindeshand gefallen waren, tot und fürchterlich verstümmelt vor. In diesen Tagen setzte auch die sowjetische Luftwaffe alles daran, die in unsere Hand gefallenen Brücken doch noch durch Luftangriffe zu zerstören. Mit einer geradezu erstaunlichen Sturheit flog eine Staffel nach der anderen in niedriger Höhe heran, mit dem einzigen Ergebnis, daß sie abgeschossen wurden. Allein an einem Tage fielen so 64 sowjetische Flugzeuge unseren Jägern und unserer Flak zum Opfer…“

Ich will zwar mal hoffen, daß unser Panzerstratege Erich von Manstein noch einigermaßen bekannt ist, aber wissen kann man das in den finsteren Zeiten der amerikanischen Fremdherrschaft ja nicht. Bei deren Umerziehung ist mit allem zu rechnen und daher die Waffentaten unseres Panzerstrategens in Stichpunkten: Offizier im Vierjährigen Krieg, leitender Generalstäbler beim Aufbau unseres letzten deutschen Heeres, Generalstabschef der Heeresgruppe Süd im Feldzug gegen Polen, Urheber des Sichelschnittplanes, Befehlshaber des XXXVIII. Armeekorps in Gallien, des LVI. Panzerkorps in Rußland, der XI. Armee und der Heeresgruppen Don und Süd. Einer der größten deutschen Feldherren des Sechsjährigen Krieges, der leider sein Können nicht voll entfalten und unser deutsches Vaterland daher leider nicht vor dem Untergang retten konnte. Sofern das bei der gewaltigen feindlichen Übermacht überhaupt möglich gewesen wäre…

Kaiser Otto der Große

Einer unser großen deutschen Kaiser und Könige hat heute Geburtstag! Im Jahre 912 wurde nämlich Otto der Große geboren und der Große heißt unser Otto, weil er die Ungarn 955 auf dem Lechfeld geschlagen und damit unserem alten deutschen Reich endlich Ruhe vor deren Raubzügen verschafft hat. Italien hat er auch für dieses gewonnen und die Kaiserwürde der Römer standesgemäß in Rom erlangt. Richard Wagners Kaisermarsch habe ich mir für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=PurDmGweGJo Besungen hat die Taten Ottos des Großen unsere altdeutsche Dichterin Roswitha von Gandersheim und so tragen wir Schildmaiden ihr Epos zur Feier des Tages vor. Mein Stück handelt von der Aussöhnung mit seinem Bruder Heinrich und dessen Erhebung zum Herzog der Bayern:

„Als dies also beendet, so ruhten auf etliche Zeiten

Aus die Völker, vom Streite der inneren Fehden ermüdet.

Aber es nahmen noch immer kein Ende die Listen des Erzfeinds,

Welcher beständig versucht zu verwirren die schwachen Gemüter,

Ratend nach üblem Tun noch schlimmeres ihm zu gesellen.

Wirklich soll er, so heißt es, durchdrungen haben die Herzen

Etlicher so mit der Galle verderbenbringenden Giftes,

Daß sie wollten den Tod dem treuen König bereiten,

Und den leiblichen Bruder dem Volk zum Könige setzen,

Und nicht scheuten, der Ostern geheiligten Tag zu beflecken,

Wenn dies könnte geschehn, mit vergossenem Blut des Gerechten.

Aber es willigte nicht in solchen Frevels Vollendung

Jenes gefeierte Lamm, das uns dem Verderben entreißend,

Sich freiwillig zum Opfer dem Vater im Tode dahingab,

Sondern es machte gar bald für jeglichen klar ihr Beginnen.

Und so wurde das Blut des Gerechten glücklich errettet.

Doch die schuldig man fand so niederträchtiger Pläne,

Wurden gemäß dem Vergehen zu harten Strafen verurteilt.

Etliche nämlich verdammte der Spruch, ihr Leben zu lassen,

Andere wurden verjagt weit fort von der teuren Heimat.

Hierauf dachte darüber der fürstliche Bruder des Königs

Heinrich, im Innern des Herzens bewegt durch Gnade des Herren,

Bei sich nach, mit heftigem Schmerz sich dessen erinnernd,

Was er wider das Recht nur jemals hatte begangen.

Aber vor allem beweinte er auch dies mit heftigen Klagen,

Daß er so schmählich gewichen den schmeichelnden Reden von jenen,

Die mit trügenden Worten ihn selber hatten gefangen.

Aber wie schwer er auch trug im Herzen so große Betrübnis,

Dennoch getraute er sich nicht, in langhin dauerndem Zeitraum

Gegenüberzutreten den Blicken des Königs selber,

Sondern allein von fern, aus eifrigem Drange des Herzens,

Flehte er, es werde ihm verliehen das süße Geschenk der Verzeihung.

Aber zuletzt fürwahr von mächtiger Liebe bezwungen

Warf er hinweg vom Gemüt urplötzlich die Furcht vor der Strafe

Und bei nächtlichem Dunkel, gehüllt in tiefes Geheimnis,

Kam er in Eile herbei, zur Königsstadt sich begebend,

In der eben sich rüstet der fromme König, zu feiern

Demutsvoll, wie geziemt, des ewigen Königs Geburtsfest.

Und nachdem er sich hatte des köstlichen Schmuckes entkleidet,

Wählt er zum Anzug aus ein Gewand nur schlecht und geringe.

Unter den heiligen Gesängen der hoch ehrwürdigen Weihnacht

Nackten Fußes betretend die heilige Schwelle des Domes,

Scheute er sich nicht vor grimmigem Frost beim Toben des Winters,

Sondern er warf sich nieder am heiligen Altar mit dem Antlitz,

Fest anschmiegend den adligen Leib der gefrorenen Erde.

So mit der ganzen Gewalt des schmerzlich bewegten Gemütes

Flehte der Herzog darum, der Verzeihung Geschenk zu gewinnen.

Als es der König vernommen, besiegte die Liebe die Strenge,

Und des nahenden Festes, das alle verehren, gedenkend,

Bei dem Friede der Welt verkündet die Himmelsbewohner,

Ihres Königs froh, von zarter Jungfrau geboren,

Daß er liebend erlöse die Welt, schon reif zum Verderben;

Solchem Tage mithin, dem Bringer des Friedens zur Ehre,

Fühlte er Erbarmen, gerührt vom Schuldbekenntnis des Bruders.

Und gönnt liebend ihm wieder Besitz von seiner Geneigtheit,

Nebst dem ersehnten Geschenk von seiner vollen Vergebung,

Aber nachdem ein Weilchen in kürzerer Frist nun vergangen,

Gab er in seine Gewalt die Großen alle, die zählt

Jener gewaltig gepriesene Stamm des bayrischen Volkes,

Selbigen ganz nach Würden zum mächtigen Herzog erhebend.

Und seitdem ward später die Zwietracht nimmer erneuert

Unter ihnen, vereint im Bruderbunde von Herzen.

Und die grimmen Awaren, von ihm gar häufig bezwungen,

Haben fortan das weite Gebiet des Königs Otto

Nimmer verletzt, wie sonst sie gewohnt, mit blutigen Geschossen.

Und nicht wagen sie selbst angrenzende Völker zu schädigen,

Schrecken erfüllt von der Furcht vor jenem gewaltigen Herzog.

Denn in vollem Genusse der Kraft weitblickenden Geistes

Hatte er, in häufigem Krieg dies Ungeziefer von Menschen

Treffend, die sämtlichen Pfade nach unseren Ländern verschlossen,

Zog auch ferner zuerst, mit Christi Namen sich deckend,

Kühn mit Scharen des Stamms, der seinem Gebote gehorsam,

Gegen das Land desselbigen Volks, das also gefrevelt,

Schlagend zurück das Geschlecht, das allen Fehde geboten.

Und nachdem er den Raub vielfältigen Besitzes gewonnen,

Welchen zuvor sich gesammelt der ganzen Erde gemeiner

Feind, heimsuchend das Land so vieler mit arger Verwüstung,

Raubte er den Großen dafür die geliebten Weiber und Kinder,

Und kam fröhlich zurück nach solcher Besiegung der Feinde…“

Ein weiteres Stückchen aus den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ von unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch gibt es natürlich auch. Den Slawen schlägt unser Kaiser Otto der Große nun abermals aufs Haupt und bereitet seine zweite Heerfahrt nach Italien vor: https://reader.digitale-sammlungen.de//de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„König Otto zog von Augsburg nach Sachsen zurück und wurde von dem Volke mit Jubel, von seiner Mutter mit Tränen der Freude empfangen. Aber Ruhe sollte er noch nicht haben. Die Slawen hatten seine Abwesenheit benutzt und einen weitverbreiteten Aufstand erregt, in welchem seine Feldherren beträchtliche Verluste erlitten hatten. Es waren zwei Flüchtlinge aus Sachsen, die abtrünnigen Grafen Wichmann und Eckbert, die den Haß und die Hoffnung der Slawen auf alle Weise aufregten und ihre Unternehmungen leiteten. Jetzt beschloß Otto, unverweilt selbst gegen die Slawen zu Felde zu ziehen; er hatte seinen Sohn Ludolf bei sich und erfreute sich auch der Hilfe des Königs Boleslaw, der schon mit ihm gegen die Ungarn gekämpft hatte. Die Slawen hatten ein großes Heer unter ihrem Fürsten Stoignef gesammelt; Otto traf sie an dem Flusse Rara, (welcher Fluß dies gewesen, ist nicht genau zu bestimmen); er geriet indeß in eine bedenkliche Lage. Indem er mit seinem Heere an den sumpfigen Ufern des Flusses einen Übergang suchte, wurde er von den Slawen im Rücken umgangen und durch einen schnell aufgeworfenen Verhack von Bäumen zwischen diese Verschanzung, den Fluß und einen mit demselben zusammenhängenden See eingeschlossen, so daß bald Mangel und Hunger im Heere eintrat. Otto sandte den Markgrafen Gero an Stoignef, um ihn zur Schlacht herauszufordern; nur sollte er ihnen den Raum dazu gewähren und den Übergang über den Fluß frei lassen; aber Stoignef, am andern Ufer, verhöhnte die Deutschen. Da rief Gero zornig hinüber: „am morgenden Tage werden wir dich treffen!“ An diesem Tage, es war der 16. Oktober 955, rückt Otto mit Geschossen und Maschinen an den Fluß, als wolle er mit Gewalt hin übergehen. Die Slawen eilen an den Fluß, den Übergang zu verhindern; unterdes aber geht Gero unbemerkt mit einer Abteilung des königlichen Heeres vom Lager fort und schlägt eine Meile von demselben drei Brücken, ruft eiligst das übrige Heer herbei, und als die Slawen, diese Bewegung bemerkend, an der andern Seite des Flusses nachziehen, ist schon ein Teil des Heeres übergesetzt, greift sie mit Kraft an und wirft sie in die Flucht. Auch Stoignef flieht mit zwei Begleitern in einen Wald; hier erreicht ihn ein deutscher Ritter, Hosed, überwindet ihn im Kampfe und bringt die Waffen und das Haupt des feindlichen Heerführers als Siegeszeichen dem Könige. Für diese Tat wurde der Ritter hochgeehrt und mit einem Gute von 20 Höfen von Otto belohnt. Die Kraft der Slawen war von Neuem gebrochen; die Kriege gegen sie sind längere Zeit hindurch nur Streifzüge, zur Beilegung einzelner Aufstände, bis sie später, am Ende der Regierung Ottos II., wiederum einen größeren Kampf für ihre Freiheit versuchten. So wichtig waren die nächsten Folgen dieser Schlacht, daß einer der Chronisten sie mit der Schlacht von Augsburg vergleicht. Otto, römischer Kaiser, 962. – Nach diesen Begebenheiten wurde Ottos Aufmerksamkeit bald wieder nach Italien gelenkt, wo der undankbare Berengar die Oberhoheit des deutschen Königes verachtete, dessen Freunde verfolgte, und seine eigne Unabhängigkeit neu zu begründen suchte. Otto sandte daher seinen Sohn Ludolf, mit welchem er durch Brunos Vermittlung noch vollkommener versöhnt war, im Jahre 956 mit einem Heere nach Italien. Das Heer war nur klein, aber es reichte hin, den überall verhaßten Berengar zur Flucht zu zwingen und die Hauptstadt Pavia einzunehmen. Im folgenden Jahre besiegte Ludolf auch Berengars Sohn, Adelbert, in einer Schlacht und wurde Herr von ganz Lombardien. Aber schon im September dieses Jahres starb Ludolf zu Piumbia plötzlich an einem Fieber, nach der Meinung Vieler an italienischem Gifte. Der Körper wurde nach Mainz in die Kirche des heiligen Albanus gebracht. So starb Edgithas Sohn in der Blüte seiner Jahre, nach einem durch seine Leidenschaften verfehlten Leben. Er hinterließ einen Sohn Otto, der nachher seines Vaters altes Herzogtum, Schwaben, erhalten hat. Nach Ludolfs Tode erhob sich die Macht Berengars wieder, und es fingen auch wieder die Bedrückungen weltlicher und geistlicher Großen an, so daß bald von allen Seiten, auch der des Papstes, die dringendsten Bitten an Otto gelangten, daß er sich der Angelegenheiten Italiens von Neuem annehmen möchte. Ihn selbst aber trieb der ganze Sinn seines Lebens und seiner Stellung zu diesem Unternehmen, und wir müssen dieses wohl beherzigen, um nicht Ottos Wirken in dieser Beziehung einseitig zu beurteilen und bloß persönlichem Ehrgeize zuzuschreiben, Otto war nicht bloß ein König der deutschen Stämme in ihrem Erblande, er war das Haupt aller christlichen Herrscher germanischen Stammes und der natürliche Beschützer der christlichen Kirche in ihrem äußern Bestehen. Das ganze Zeitalter war von religiösem Geiste erfüllt; der Kampf gegen das Heidentum, welches noch im Osten und Norden Europas mächtig war, und gegen Muhameds Anhänger, die jenseits der Pyrenäen und an den Küsten Italiens drohend standen, war ein heiliger Kampf in den Augen der Menschen. Wer sollte der Vorkämpfer in dem selben sein, wenn nicht der mächtigste König der germanischen Christenheit, die ja überhaupt die Herrschaft Europas errungen und der ganzen Zeit ihre Richtung gegeben hatte? „Das Bestehen und die Hoffnung aller Christen beruht auf dem Könige Otto“, sagt Widukind; und Liutprand sagt: „er weiß, bewirkt und liebt das, was Gottes ist, er schützt mit den Waffen die geistlichen und weltlichen Dinge, ziert sie durch seine Sitten und fördert sie durch Gesetze.“ – Die römische Kaiserkrone, die schon Karl der Große in diesem Sinne getragen, gebührte keinem andern, als ihm. Und daß Ottos großartiger Sinn diese Bedeutung seiner hohen Bestimmung wirklich erfaßte, beweist sein ganzes Leben und vorzüglich die letzten zehn Jahre desselben. Ehe er jedoch den Zug nach dem fernen Italien, der mehrere Jahre wegnehmen konnte, antrat, mußte er die deutschen Angelegenheiten wohl zu ordnen suchen. Die Herzogtümer waren mit seinen Verwandten besetzt: in Bayern war auf seinen Bruder dessen Sohn, Heinrich II., gefolgt; wie in Lothringen Bruno, in Schwaben Burchard ihm ganz ergeben waren, wissen wir. In Sachsen hatte der Markgraf Gero die Gewalt in den Grenzländern gegen die Slawen; neben ihm stand Graf Hermann Billung für das übrige Sachsen; seinen Sitz hatte er vorzüglich in den nördlichen Gegenden, wo er Lüneburg erbaute. Als sich Otto jetzt zum Zuge gegen Italien bereitete, gab er an Hermann die Obhut über Sachsen in noch größerem Umfange. Dieser wird in vielen Urkunden Herzog genannt, und in der Tat muß er als der erste Herzog von Sachsen betrachtet werden, nachdem Otto die unmittelbare Verwaltung des Stammlandes von seinem Hause trennte; doch war Hermanns Gewalt von beschränkterer Art, als die der übrigen Herzoge. Aber auch die Nachfolge im Reiche sollte gesichert werden, und so groß war die Gewalt des königlichen Ansehens über die Fürsten des Reiches geworden, daß Otto auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 961 ohne Widerspruch erlangte, daß sein noch nicht siebenjähriger Sohn Otto zum Könige gewählt und am Pfingstfeste, den 26. Mai, zu Aachen feierlich gekrönt wurde. Der junge König wurde der Obhut der beiden Erzbischöfe Bruno von Köln und Wilhelm von Mainz anvertraut, und beiden wurde ebenfalls die Leitung der deutschen Angelegenheiten während der Abwesenheit des Königs übergeben…“

Andreas Hofer, der Führer des Aufstands unserer Tiroler gegen Napoleon

Am heutigen Tag wurde 1767 unser Held Andreas Hofer auf dem Sandhof geboren. Der Anführer des Aufstandes unserer Tiroler 1809 gegen den Napoleon und die abtrünnigen Bayern. Vielfach wurden seine Heldentaten schon verfilmt. Eine jüngere Verfilmung vergleicht unseren Andreas Hofer sogar mit unserem deutschen Wappentier, dem Adler. „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ heißt die besagte Verfilmung nämlich und sie ist sehr gut gelungen. Wir sehen hier nämlich wie unsere Tiroler grausam und unmenschlich unterdrückt werden und sich dagegen wehren. Sehr schön tragisch dargestellt und von den Schauspielern auch sehr schön gespielt. Will heißen, man nimmt ihnen ihre Rollen auch ab, was bei vielen Geschichtsfilmen ja ein ziemliches Problem ist. Ein sehr sehenswerter Film, schon allein wegen der schönen Adlerfilmszenen… https://www.youtube.com/watch?v=wtXJVSjuroU DEn Freiheitskampf von unserem Andreas Hofer hat unser Dichter Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht „Der Tiroler Nachtwache“ verewigt und so darf dieses nicht bei unserer kleinen Panzergeburtstagsfeier fehlen:

„In stiller Bucht, bei finstrer Nacht,

Schläft tief die Welt im Grunde,

Die Berge rings stehn auf der Wacht,

Der Himmel macht die Runde,

Geht um und um,

Ums Land herum

Mit seinen goldnen Scharen,

Die Frommen zu bewahren.

Kommt nur heran mit eurer List,

Mit Leitern, Strick und Banden,

Der Herr doch noch viel stärker ist,

Macht euren Witz zuschanden.

Wie wart ihr klug! –

Nun schwindelt Trug

Hinab vom Felsenrande –

Wie seid ihr dumm! o Schande!

Gleichwie die Stämme in dem Wald

Wolln wir zusammenhalten,

Ein‘ feste Burg, Trutz der Gewalt,

Verbleiben treu die alten.

Steig, Sonne, schön!

Wirf von den Höhn

Nacht und die mit ihr kamen,

Hinab in Gottes Namen.“

Im Trauerspiel „Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeyer“ von unserem Dichter Karl Immermann geht es auch noch weiter. Der gallische Oberschuft geht unserem Helden Speckbacher noch immer gehörig auf die Nerven: http://www.zeno.org/Literatur/M/Immermann,+Karl/Dramen/Andreas+Hofer,+der+Sandwirt+von+Passeyer

„SPECKBACHER.

Wenn du da fertig bist, sorg‘ auch für mich.

Du gönnst doch, Herr, daß ich mein Brot hier esse?

HERZOG.

Die Stub‘ ist frei, gehört so dir, wie mir.

Bedien‘ den Mann, ich bin nun schon bedient.

ETSCHMANN geht zu Speckbacher.

Du weißt nicht, was du tust. Zwei Wort‘: es hat

Bei Laditsch und bei Prutz schon was gegeben.

Fallern von Rodeneck und Peter Mayer

Stehn draußen.

Geh ’naus, vernimm sie!

SPECKBACHER.

Bess’re deine Rede.

Hier in des Herzogs Beisein hör‘ ich sie!

ETSCHMANN.

Bist du denn rasend?

SPECKBACHER.

Gnäd’ger Herr und Herzog

(Merk‘ auf, und instruier‘ danach die beiden:)

Ich bin ein Pferdehändler hier zu Lande,

Und sende meine Knechte weit umher.

Nun stand mir eben just ’ne starke Koppel

Bei Laditsch und ’ne andere bei Prutz.

Jetzt kommen zwei von meinen Leuten an,

Der ein‘ von Laditsch, und von Prutz der andre,

Die woll’n mir melden, was sie für Geschäfte

Dort im Gebirge machten mit den Gäulen.

Erlaubt es Deine Durchlaucht wohl, o Herr,

Daß ich die Knechte hier im Zimmer höre?

Die armen Buben sind vom Wandern müd,

Und draußen sticht die Sonne.

HERZOG.

Laß sie kommen.

SPECKBACHER.

Siehst du? – Er meinte, du würdest böse, Herr,

Wenn ich so geradezu mit dir mich hielte.

Ich aber sagte, daß du sprachst vorhin,

Du seiest unser Freund! Nun denk‘ ich immer:

Vor Freunden hat man keine Heimlichkeit

Und spricht vor ihnen dreist von seinen Sachen.

Schick Fallern erst, dann Peter May’r herein!

HERZOG.

Bezahlen Sie doch unsre Schuld, La Coste.

Hör‘ du, mir mißfällt nicht dein keckes Wesen.

’s ist Schade, daß du angesessen bist,

Sonst sagt‘ ich dir: komm mit, und dien‘ bei uns!

Wie ich dich seh auf deinen Füßen stehn,

Gemahnt’s mich fast, als säh‘ ich selber mich

Vor dreißig Jahren, in des Vaters Mühle.

Denn eines Müllers Sohn aus Elsaß bin ich;

Nicht schäm‘ ich mich, ich freue mich des Ursprungs,

Weil’s größer mich bedünkt, der erste sein

Von einer Ahnenreihe, als der letzte.

Ich glaub‘, der Krieg könnt‘ etwas aus dir machen.

SPECKBACHER.

Zög‘ ich mit Euch, wo blieben meine Gäule?

FALLERN VON RODENECK.

Gott grüß dich, Joseph!

SPECKBACHER.

Danke, lieber Fallern.

Nun sag‘, wie schaut’s?

FALLERN.

Ei, wacker in die Welt.

SPECKBACHER.

Was machtet ihr bei Prutz denn für Geschäfte?

FALLERN.

Frag‘ einzeln mich.

SPECKBACHER.

Recht, bist noch jung, mußt warten!

(O meine braven, list’gen Bergesknaben!)

Ich schrieb euch, wie ihr klüglich handeln solltet:

Ist euch der Brief auch richtig zugekommen?

FALLERN.

Ja, durch den Rotbart, dem du ihn gegeben.

SPECKBACHER.

Wo fand euch meine Botschaft? Sag‘ mir das.

FALLERN.

Wir zogen mit der Koppel just gen Pontlatz.

SPECKBACHER.

Wo traft ihr Käufer, welche handeln wollten?

FALLERN.

Die kamen an von Prutz und Dullenfeld.

HERZOG.

Das ist die Gegend, so die Bayern halten.

SPECKBACHER.

Und waren’s viele, die ein Lusten trugen?

FALLERN.

Die ganze Ebne war von ihnen voll.

SPECKBACHER.

Da war die Koppel wohl nicht groß genug?

FALLERN.

Nein, Herr, auf zwanzig Käufer kam ein Stück.

SPECKBACHER.

Wie schafftet ihr das nötigste Bedürfnis?

FALLERN.

Wir holten’s aus den Dörfern in der Näh‘.

SPECKBACHER.

So halfen euch die Landsleute aus?

FALLERN.

Es helfen sich Tiroler gegenseitig.

SPECKBACHER.

Ging nun ein frisch und lebhaft Krämern an?

FALLERN.

Zwei Tage währte das hartnäck’ge Feilschen.

Sie wollten anfangs uns den Preis nicht zahlen,

Doch endlich neigten sie sich unserm Willen.

Wir setzten ab, was wir nur wollten. Redlich

Ist ihnen g’nug getan, und alle Kunden

Sind, glaube mir, auf lange Zeit versorgt.

SPECKBACHER.

Ich bin mit euch zufrieden. Setz‘ dich zu mir.

HERZOG.

Sahst du von Oberst Bourscheidt unterwegs?

Fallern schweigt.

SPECKBACHER.

Sag’s dreist du Bub!

FALLERN lachend.

Mit dem und mit den Sein’gen

War ja der Handel just, von dem ich sprach.

HERZOG.

Und ist er weiter schon ins Land hinein?

FALLERN.

Die wüßte ich, Herr Herzog, nicht zu künden.

LA COSTE.

Die Pferde sind gefüttert.

HERZOG.

Wohl! dann fort!

Die Truppen sind nach Sterzing schon voraus.

Zu Roß, La Coste, denn!

LA COSTE.

Mein gnäd’ger Herzog,

Sollt es nicht rätlich scheinen – diesen Mann

Als Geißel Ihrer Suite anzuschließen?

HERZOG.

Warum nicht gar!

LA COSTE.

Ich hab‘ bestimmte Kunde,

Daß er auf Schlimmes denkt mit vielen andern.

HERZOG.

Gedanken, Freund, sind frei. Dem großen Kaiser

Dient der am schlechtsten, der auch diesen Winkel

Den armen Leuten nehmen will!

Die Länder und die Leiber reichen hin.

LA COSTE.

Doch wenn der Leib im Sold steht der Gedanken

Eu’r Durchlaucht –

SPECKBACHER.

Pflegen jetzt geheimen Rat,

Ob sie uns mit sich als Gefangne nehmen.

FALLERN.

Sie werden doch nicht? Was tun wir dabei?

SPECKBACHER.

Wir trinken ruhig unsre Seidel aus!

HERZOG.

Die bess’re Überzeugung widerrät’s.

Wenn wir die unruhvollen Köpfe sämtlich,

Die in der kurzen Zeit des Sommerfeldzugs

Als Bauernkönige sich ehren ließen,

Und denen nun die Ruhe mißfällt, fingen,

Wir hätten, sie zu hüten, nicht die Wächter.

Zu stark sind wir für solche kleine Mittel,

Man könnte dadurch erst Empörung sä’n.

Auch war der Mann vor mir so unbefangen,

Daß seine Schuld mir nicht recht glaublich ist.

Verschwörung wandelt leiser unter Schleiern.

Drum nichts davon.

Gehabt euch wohl, ihr Leute.

Du kannst dich, wenn du ’nmal nach Bozen ziehst

Mit deiner Koppel, bei mir melden lassen.

Mein Marstall wird Ergänzung wohl verlangen,

Und was ein andrer zahlt, das geb‘ ich auch.

Mit La Coste ab.

SPECKBACHER.

Du gibst noch ein paar Kreuzer mehr, Herr Zopf! …“

Friedrich Schleiermacher

„Es wird die Zeit sein, in welcher man sich aller Konstruktionen des Weltprozesses oder auch der Menschheits-Geschichte weislich enthält, eine Zeit, in welcher man überhaupt nicht mehr die Massen betrachtet, sondern wieder die Einzelnen, die eine Art von Brücke über den wüsten Strom des Werdens bilden. Diese setzen nicht etwa einen Prozess fort, sondern leben zeitlos-gleichzeitig, Dank der Geschichte, die ein solches Zusammenwirken zulässt, sie leben als die Genialen-Republik, von der einmal Schopenhauer erzählt; ein Riese ruft dem anderen durch die öden Zwischenräume der Zeiten zu, und ungestört durch mutwilliges lärmendes Gezwerge, welches unter ihnen wegkriecht, setzt sich das hohe Geistergespräch fort. Die Aufgabe der Geschichte ist es, zwischen ihnen die Mittlerin zu sein und so immer wieder zur Erzeugung des Großen Anlass zu geben und Kräfte zu verleihen. Nein, das Ziel der Menschheit kann nicht am Ende liegen, sondern nur in ihren höchsten Exemplaren.“ (Friedrich Nietzsche)

Als Beweis dafür kann man unseren großen deutschen Denker und Gelehrten Friedrich Schleiermacher anführen. Der hat uns nämlich die Werke des Philosophen Platons aus dem Altgriechischen übersetzt und viel von Platons Denken und Lehren findet man in seinen Schriften wieder. Im Jahre 1768 erblickte unser Friedrich Schleiermacher in Breslau aus Sohn des Feldpredigers Gottlieb Schleiermacher und der Klerikertochter Catharina Stubenrauch das Licht der Erdenwelt. Er trat 1785 in die Fußstapfen seines Vaters und begann in Barby eine Ausbildung zum Pfaffen, die er in Halle an der Saale fortsetzte. Danach übte er einige Jahre die Berufe des Lehrers und Predigers aus, bevor er 1804 einen Lehrstuhl für Gotteskunde in Halle an der Saale. Im Jahre 1807 ging unser Friedrich Schleiermacher nach Berlin und trat in den Dienst von unserem Freiherrn Karl vom Stein. Gemeinsam mit unserem Wilhelm von Humboldt brachte er das preußische Schulwesen auf Vordermann. Im Jahre 1810 berief ihn die Berliner Universität auf den Lehrstuhl für Gotteskunde. Im gleichen Jahr wurde er in die preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. In Berlin gehörte unser Friedrich Schleiermacher der berühmten Deutschen Tischgesellschaft um unseren Barden Ludwig Achim von Armin und unseren Kriegsdenker Carl von Clausewitz an. Glück in der Liebe hatte unser Denker auch und so konnte er 1809 Henriette von Mühlenfels zum Traualtar führen. Einen Sohn und drei Töchter gewährten die Nornen dem Paar. Zu lesen gibt es von unserem Friedrich Schleiermacher unter anderem die Bücher „Hermeneutik und Kritik“, „Monologe“, „Über die Religion“, „Über die Philosophie Platons“, „Ethik“, „Dialektik“, „Die Weihnachtsfeier. Ein Gespräch“, „Bruchstücke der unendlichen Menschheit“, „Die Theorie der Erziehung“ und „Begriff der Kunst“ – die Anschaffung kann nicht schaden. Wir Panzertiere feiern unseren Friedrich Schleiermacher mit dem Vortrag seiner Werke, wozu es schöne Bilder zu sehen, altdeutsche Lieder und Tondichtungen zu hören und natürlich unser Panzergetränk Met zu trinken gibt. Als geistiger Wegbereiter unserer deutschen Befreiungskriege bekommt unser Friedrich Schleiermacher von mir Theodor Körners epischen Schlachtgesang „Lützows verwegene Jagd“ zum Wiegenfest gespielt: https://odysee.com/@andme123:d/L%C3%BCtzows-wilde,-verwegene-Jagd!-(English-Subtitle):d

„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör´s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reihn

und gellende Hörner schallen darein

erfüllen die Seele mit Grausen

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald

und streift von Bergen zu Bergen?

Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,

das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt

es fallen die fränkischen Schergen

Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,

der Wütrich geborgen sich meinte

Da naht es schnell mit Gewitterschein

und wirft sich mit rüstigen Armen hinein

und springt an das Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was braust dort im Tale die laute Schlacht

was schlagen die Schwerter zusammen?

Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht

und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht

und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht

unter winselnde Feinde Gebettet?

Es zucket der Tod auf dem Angesicht

doch die wackern Herzen erzittern nicht

das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd

auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!

Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt

wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.

Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:

Das war

Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“

Die Übersetzung von Platons Plauderei „Phaidon“ stelle ich euch von den Werken unseres Friedrich Schleiermachers vor: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidon

„Echekrates: Wärest du selbst, o Phaidon, bei dem Sokrates an jenem Tage, als er das Gift trank in dem Gefängnis, oder hast du es von einem andern gehört?

Phaidon: Selbst war ich da, o Echekrates.

Echekrates: Was also hat denn der Mann gesprochen vor seinem Tode, und wie ist er gestorben? Gern hörte ich das. Denn weder von meinen Landsleuten, den Phliasiern, reiset jetzt leicht einer nach Athen, noch ist von dorther seit geraumer Zeit ein Gastfreund angekommen, der uns etwas Genaues darüber berichten konnte, außer nur, daß er das Gift getrunken hat und gestorben ist; von dem übrigen wußte keiner etwas zu sagen.

Phaidon: Auch von der Klage also habt ihr nichts erfahren, wie es dabei hergegangen ist?

Echekrates: Ja, das hat uns jemand erzählt, und wir haben uns gewundert, daß, da sie schon längst abgeurteilt war, er offenbar erst weit später gestorben ist. Wie war doch das, o Phaidon?

Phaidon: Durch Zufall fügte es sich so, Echekrates. Es traf sich nämlich, daß gerade an dem Tage vor dem Gericht das Schiff bekränzt worden war, welches die Athener nach Delos senden.

Echekrates: Was hat es damit auf sich?

Phaidon: Dies ist das Schiff, wie die Athener sagen, worin einst Theseus fuhr, um jene zweimal sieben nach Kreta zu bringen, die er rettete und sich selbst auch. Damals nun hatten sie dem Apollon gelobt, wie man sagt, wenn sie gerettet würden, ihm jedes Jahr einen Aufzug nach Delos zu senden, welchen sie nun seitdem immer und auch jetzt noch jährlich an den Gott senden. Sobald nun dieser Aufzug angefangen hat, ist es gesetzlich, während dieser Zeit die Stadt rein zu halten und von Staats wegen niemanden zu töten, bis das Schiff in Delos angekommen ist und auch wieder zurück. Und dies währt bisweilen lange, wenn widrige Winde einfallen. Des Aufzuges Anfang ist aber, wenn der Priester des Apollon das Vorderteil des Schiffes bekränzt; und dies, wie ich sage, war eben den Tag vor dem Gerichtstage geschehen. Daher hatte Sokrates so viel Zeit in dem Gefängnis zwischen dem Urteil und dem Tode.

Echekrates: Wie war es aber bei seinem Tode selbst, o Phaidon? Was wurde gesprochen und vorgenommen? Welche von seinen Vertrauten waren bei dem Manne? Oder ließ die Behörde sie nicht zu ihm, und er starb ohne Beisein von Freunden?

Phaidon: Keineswegs, sondern es waren deren, und zwar ziemlich viele, zugegen.

Echekrates: Alles dieses bemühe dich doch uns recht genau zu erzählen, wenn es dir nicht etwa an Muße fehlt!

Phaidon: Nein, ich habe Muße und will versuchen, es euch zu erzählen. Denn des Sokrates zu gedenken, sowohl selbst von ihm redend als auch anderen zuhörend, ist mir immer von allem das Erfreulichste.

Echekrates: Und eben solche, o Phaidon, hast du jetzt zu Hörern. Also versuche nur, alles, so genau du immer kannst, uns vorzutragen!

Phaidon: Mir meinesteils war ganz wunderbar zumute dabei. Bedauern nämlich kam mir gar nicht ein als wie einem, der bei dem Tode eines vertrauten Freundes zugegen sein soll; denn glückselig erschien mir der Mann, o Echekrates, in seinem Benehmen und seinen Reden, wie standhaft und edel er endete, so daß ich vertraute, er gehe auch in die Unterwelt nicht ohne göttlichen Einfluß, sondern auch dort werde er sich Wohlbefinden, wenn jemals einer sonst. Darum nun kam mich weder etwas Weichherziges an, wie man doch denken sollte bei solchem Trauerfall, noch auch waren wir fröhlich wie in unsern philosophischen Beschäftigungen nach gewohnter Weise, obwohl unsere Unterredungen auch von dieser Art waren; sondern in einem wunderbaren Zustande befand ich mich und in einer ungewohnten Mischung, die aus Lust zugleich und] Betrübnis zusammengemischt war, wenn ich bedachte, daß Er nun gleich sterben würde. Und alle Anwesenden waren fast in derselben Gemütsstimmung, bisweilen lachend, dann wieder weinend, ganz vorzüglich aber einer unter uns, Apollodoros. Du kennst ja wohl den Mann und seine Weise.

Echekrates: Wie sollte ich nicht?

Phaidon: Der war nun ganz vorzüglich so; aber auch ich war gleichermaßen bewegt und die übrigen.

Echekrates: Welche aber waren denn gerade da, Phaidon?

Phaidon: Eben dieser Apollodoros war von den Einheimischen zugegen, und Kritobulos mit seinem Vater Kriton; dann noch Hermogenes und Epigenes und Aischines und Antisthenes. Auch Ktesippos aus Paiania war da, und Menexenos und einige andere von den Einheimischen; Platon aber, glaube ich, war krank.

Echekrates: Waren auch noch Fremde zugegen?

Phaidon: Ja, Simmias aus Theben, und Kebes und Phaidondes, und aus Megara Eukleides und Terpsion…“