Der Beginn der Schillschen Erhebung

„Alle Straßen stehen voller Leute,

Keiner sieht den Andern an,

Wie viel Tränen fallen heute

Um den einen Mann,

Doch von Tausend war nicht einer

Der ist wie Schill, nein keiner, keiner;

Wenn für uns der Herrlichste gefallen,

Wofür leben wir in Schand‘,

Laßt die Feuerglocken schallen,

Zeigt der Liebe Brand,

Daß sie in der Glut der Rache

Ihm die Todtenfeier mache.

Scharfe Sensen hebet zu dem Streite,

Eure Hände hebt empor,

Betet, daß euch Gott begleite,

Allesamt im Chor,

So wie Schill vor’s Tor,

Und dann frisch mit Gottes Segen

Gleich dem bösen Feind entgegen.

Allen Deutschen hat es Schill beschworen,

Jeder Deutsche lebe frei,

Die sich ihren Tod erkoren,

Ihrem Lande treu,

Aber nicht wie Opfertiere fallen

Fremden Götzen zu Gefallen.

Hundert Meilen ist er hingezogen,

Aus Kursachsen nach Stralsund,

Zu verkünden, wie betrogen

Die im Rheinschen Bund,

Daß sie nur Franzosenknechte

Zeigt er ihnen im Gefechte.

Hört, es schlug bei Todtendorf so prächtig,

Hieb mit seiner Reiterei

Die Franzosen, die so mächtig,

Ließ Westphalen frei,

Daß sie alle Ohren dann verkünden,

Wie es sie vom Joche wollt‘ entbinden.

Zeigen wollte er da allen Seinen,

Die Kanonen sei’n zum Spott,

Wo’s die Leute ehrlich meinen,

Ist mit ihnen Gott,

Ihre Säbel hau’n zusammen,

Alle wilde Pulverflammen

Festung Dömitz hat er eingenommen

Mit der Ohrfeig‘ ganz allein,

Die die Schildwach hat bekommen,

Und sie ließ ihn ein.

Bei Hitzacker die Holländer,

Machten sich noch viel elender.

Bei Damgarten er mit Macht zerstreute

Selbst das mecklenburgsche Heer,

Und Stralsund vom Feind befreite,

Der es drückte schwer;

Hat erstürmt dreihundert der Kanonen,

Die Franzosen tötet ohne Schonen.

Hier vernimmt er, daß sein König zürne,

Und der Gram verzehrt ihn ganz,

Ew’ge Unruh martert ihn im Hirne

Und ihn drückt der Kranz;

Sterben will er da mit allen Seinen,

Seine Treue soll darin erscheinen.

Er verweilet bis sein Schiff verbrennet,

Bis ein mächtig dänsches Heer,

Mit Gewalt ihn hat berennet,

Fiel mancher Schuß so schwer,

Bis sie ins Tor gedrungen

Ist mancher Kopf gesprungen.

Alle Seinen sind ihm treu gefallen,

England schicket ihm ein Boot,

Daß er sie einst räche Alle,

Doch er will den Tod,

Reitet ganz allein zurücke,

Ruhig wie im alten Glücke.

Ihm entgegen vor dem Regimente

Reitet Genral Carteret,

Und den schießt er wie die Ente,

Daß er untergeht.

Doch die Kugeln speihen ihm entgegen,

Unsern Schill zur Ruhe legen.

Lag er doch schon tot bei Vierzehnheilgen,

Doch er träumte neuen Sieg,

Wachte auf nach einem Weilchen,

Machte seinen Krieg

Mit drei Männern, die sich ihm verbunden,

So genas er erst von seinen Wunden.

Die Gesunden all‘ sich übergeben.

Er, verwundet, macht sich frei,

Weiß ganz Pommern zu beleben,

Kolberg bleibet treu.

Und aus Dreien werden Tausend,

Die den Feinden wurden grausend.

Liegt er jetzt vielleicht an seinen Wunden,

Er vergißt uns sicher nicht,

Alles Glück hält seine Wunden,

Wie das Tageslicht.

Auf, bereitet euch zum mut’gen Streiten,

Und er kommt, wird unserm Sieg begleiten.

Hört! die schwarzen Rächer ziehen,

Totenköpfe vor der Stirn,

Racheglut in ihren Herzen glühen,

Glühn in ihrem Hirn.

Schill hat ihren Weg gebahnet,

Hört ihr, wie das Horn euch mahnet

Mitzuziehen euch ermahnet.“

Dieses wahrhaft epische Heldenlied unseres großen deutschen Dichters Achim von Arnim über unseren Major Ferdinand von Schill sagt eigentlich schon alles über seine Schilderhebung gegen die Gallier im Jahre 1809 und so könnte ich gleich meinen Schädel Met schlürfen. Doch ist die (((amerikanische))) Umerziehung gar sehr damit beschäftigt, unsere deutschen Helden entweder zu verunglimpfen oder in Vergessenheit geraten zu lassen. Ersteres erfolgt im Falle unseres Major von Schill durch die Behauptung von dessen angeblichem Größenwahnsinn. Würde man seine Erhebung einzeln betrachten, so wäre es in der Tat ein wenig tollkühn es mit nur einem Husarenregiment mit Napoleon, der damals über den Großteil Europas gebot, aufnehmen zu wollen. Aber so war es eben nicht. Wenige Tage vorher haben unsere Tiroler nämlich schon die Gallier besiegt und zudem rückten gerade die Haustruppen unseres Kaisers Franz II. ins Feld. Es hat also selten einen günstigeren Zeitpunkt zur Entfesslung eines Volkskrieges in Norddeutschland gegeben. Auch wissen wir nicht, ob unser Schill wirklich eigenmächtig gehandelt hat. Denn er selbst hat stets gesagt, daß er eine höhere Weisung für sein Tun habe. Und unser Major von Schill gehört nun nicht gerade zu dem Menschenschlag, der es nötig hat, andere durch falsche Behauptungen und leere Versprechen zu leiten. Daß er alle Beweise für ein Einverständnis mit der preußischen Regierung vernichtet hat und diese gegenüber Napoleon die verfolgte Unschuld spielte, verwundert nicht. Das Kriegsglück war nämlich den Österreichern nicht hold und so scheute sich Friedrich Wilhelm III. erneut gegen Napoleon in die Schranken zu treten – die Niederlage von 1806 steckte unserem alten Preußen eben noch zu sehr in den Knochen. Nach einigen Gefechten in Westphalen wich unser Major von Schill schließlich auf Stralsund zurück, das er im Handstreich befreite. Für den Ausbau unserer Hansestadt zur Festung ließen ihm die Gallier keine Zeit. Dem Ansturm ihrer Übermacht erlag unser Schill und fand tapfer kämpfend den Heldentod. Zu Blutzeugen unseres deutschen Vaterlandes machte Napoleon elf seiner Offiziere in Wesel und 500 seiner Soldaten ließ er auf die Galeeren verschleppen. „Schills Zug nach Stralsund und sein Ende“ heißt der Bericht unseres unbekannten Geschichtsschreibers, der an der Erhebung selbst teilgenommen hat. Die düstere Kunde von der Einnahme Stralsunds durch die Gallier und den Heldentod unseres Majors von Schill bringe ich euch nun daraus: http://www.epoche-napoleon.net/werk/a/anonym/flugschriften/schills-zug/i-teil.html

„Unter Kartätschen-Salven und Feuer der hereindringenden Infanterie saßen wir auf und ritten in einer Seitenstraße nach dem Hafen, von wo wir aber auch Feuer erhielten, und nachdem wir aus mehreren kleinen Gassen mit Kartätschen begrüßt waren, erreichten wir nach einem sehr großen Verlust das Frankentor, das die Feinde nicht besetzt hatten, und marschierten auf einer dahinter liegenden Höhe auf. Der Rest von sechs Eskadrons war bis auf neun Offiziere und 150 Gemeine geschmolzen. Ich blickte jetzt in die Stadt zurück, wo das fürchterlichste Gemetzel begann, wo ohne alle Ordnung Einzelne verzweifelnd gegen geschlossene Massen kämpften. Die Husaren und die Jäger, die zu Fuß kämpften, wurden fast alle niedergemacht. Einen Beweis der tapfern Gegenwehr liefert der Verlust des Feindes, der nach eigenen Angaben an Toten einen Divisiongeneral, drei Regimentskommandaeure, 37 Offiziere und 1700 Gemeine beträgt. Züge altrömischer Tapferkeit, spartanischer Lebensverachtung und Aufopferung waren an der Tagesordnung, wurden jedoch im allgemeinen Wirrwarr nicht bemerkt. Der Adjutant des gebliebenen Generals Catteret erzählte uns das Ende seines Chefs folgendermaßen: „Der General hielt, als das Morden beinahe beendigt, in einer der Hauptstraßen noch Befehle erteilend, vor einer Kolonne Infanterie, von einer Abteilung Kavallerie aus seiner Suite umgeben, als auf einmal eine benachbarte Haustüre sich schnell öffnete, zwei Husaren mit gezogenen Säbel über den General herstürzten und ihn, ohne daß nur noch Jemand beispringen konnte, herunterhieben; aber auch sie hauchten gar bald ihren Geist unter unzähligen Hieben und Stichen aus.“ Selbst die Namen dieser beiden Edlen weiß man nicht. Aus später eingezogenen Nachrichten erhellt, daß der Major Schill, als er mir begegnete, nach dem Frankenthor sprengte, um den Lietutenant Tritschler mit einer Compagnie Infanterie an das Kniperthor zu bringen, wo es sehr heiß herging. Der Graf Moltke brachte ihm unterwegs schon die Nachricht, da das Thor erstürmt sei. Schill antwortete: „So wollen wir sie herauswerfen!“ und ritt weiter. Da jedoch die zum Tore stürzenden Straßen schon vom Feinde erfüllt waren, so lief Trischler an den Major heran und fragte ihn: „Wo geht die Retraite hin?“ dem er aber ziemlich ruhig antwortete: „Wollt und könnt ihr euch retten, so rettet euch; wollt ihr aber sterben, so sterbt mit mir!“ Darauf gab er seinem Pferde die Sporen, eilte auf den großen Markt und stürzte sich in das dickste Getümmel, wo der Wachtmeister Topfer, der ihn mit einigen Ulanen begleitete, indem er selbst blessiert vom Pferde fiel, noch sah, wie Schill den Tod um sich her verbreitend, verzweifelt focht, den holländischen Kürassier-Obersten herunterhieb, aber, nachdem er einen Hieb über das Gesicht, zwei Schüsse in die Schultern und in den Kopf erhalten, sank und sein tatenreiches Leben endete. Unkundig mit den schrecklichen Ereignissen, die sich in der Stadt zugetragen, erteilte Brunow der Kompanie, die an dem Frankentore gestanden, und die uns gefolgt war, Befehl, mit dem Bajonett wieder einzudringen, während der mit der übrigen Kavallerie in das vor dem Kniperthore aufmarschierte Gros einhauen wollte. Die dumpfe Stille in der Stadt, die mit dem vorigen Getöse um so mehr kontrastrierte und die nur noch von einzelnen Schüssen unterbrochen wurde, gab uns leider die Gewißheit, daß das Gefecht beendet sei. Die feindliche Kavallerie, ein Regiment holländischer Kürassiere, drei Eskadrons dänischer Husaren und eine Eskadron französischer Gensdarmen, nebst einer reitenden Batterie, kamen teils aus den verschiedensten Toren, teils aus der Gegend des Knipertores und bildeten in der möglichen Schnelligkeit einen Habzirkel um uns, zugleich schmetterten die Trompeten und verkündeten laut den Wunsch mit uns zu unterhandeln. Brunow, den ich begleitete, ritt auf die Höhe wo uns ein französischer Oberst vom Generalstabe begrüßte, und sein Ehrenwort gab, der Major Schill tot; wir möchten also, von der Übermacht umringt, kapitulieren. Brunow erwiderte: wir wären von den Franzosen schon zu oft getäuscht worden, um ihnen auf ihr bloßes Wort Glauben beimessen zu können; ehe er sich daher zu irgend etwas entschließen könne, müsse er die Gewißheit von unseres Chefs Tode haben, indem wir ihn lebend nicht verlassen würden. Der Herr Oberst möchte daher erlauben, daß zwei Offiziere, einige Unteroffiziere und Husaren in die Stadt gesandt würden, um sich zu überzeugen. – Aus der Gewährung dieses Verlangens ahneten wir leider die traurige Gewißheit. Rudorf und Horst, die nach einer halben Stunde zurückkamen bestätigten die Unglücksnachricht; denn sie brachten die überzeugensten Beweise: sie hatten Schill noch auf der Straße liegend gefunden, ihn in ein Haus bringen, abwaschen und seine Wunden untersuchen lassen, Der General Gratien trug seine Mütze. Andere hatten sich mit seinen Orden und seinem Säbel geschmückt. Auf dies Anzeige nun erklärte Brunow: „Da der Major Schill wirklich gefallen, mit seinem Tode der Zweck, für den wir gestritten, aufgehört; so verlangten wir für Alles; was sich außerhalb der Stadt befände, freien Abzug in unser Vaterland.“ …“

Ludwig Uhland

An großen Dichtern und Denkern fehlt es uns Deutschen wahrlich nicht. Denn mit unserem Ludwig Uhland hat heute schon wieder ein solcher Geburtstag und wird von uns Panzertieren mit dem Vortragen seiner Werke geehrt. Das Licht der Welt erblickte er 1787 im schwäbischen Tübingen. Da man zu seinen Zeiten nicht länger sein Brot als fahrender Sänger verdienen konnte, wurde er Rechtswahrer. Die Rechtskunde studierte er von 1805 bis 1810 an der Universität von Tübingen und schloß das Ganze mit dem Doktorhut ab. Dem Hause Württemberg ging er fortan als Ratsherr mit seinen liberalen Schnapsideen auf den Wecker. Dennoch erhielt er 1829 in Tübingen einen Lehrstuhl für deutsche Sprache. Die reiche Kaufmannstochter Emilie Vischer heiratete er 1820. Überwiegend gibt es von unserem Ludwig Uhland Gedichte zu lesen und zu hören. Mit „Ernst, Herzog von Schwaben“ und „Ludwig der Bayer“ hat er aber auch zwei schöne Trauerspiele gedichtet. Für die Freunde der Gelehrsamkeit hat er die Bücher „Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher Dichter“, „Der Mythos von Thor nach nordischen Quellen“, „Geschichte der deutschen Dichtkunst im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert“, „Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder“ und „Geschichte der deutschen Poesie im Mittelalter“ verfaßt. Seinen liberalen Unfug kann man in der Schrift „Über die Wahl des Reichsoberhauptes“ nachlesen. In seinem Gedicht „Der schwarze Ritter“ hat unser Dichter den legendären Rittersmann https://www.youtube.com/watch?v=7IfsjYVWNaM ein wenig besungen: http://www.zeno.org/Literatur/M/Uhland,+Ludwig/Gedichte/Gedichte+(Ausgabe+letzter+Hand)

„Der schwarze Ritter

Pfingsten war, das Fest der Freude,

Das da feiern Wald und Heide.

Hub der König an zu sprechen:

„Auch aus den Hallen

Der alten Hofburg allen

Soll ein reicher Frühling brechen!“

Trommeln und Trommeten schallen,

Rote Fahnen festlich wallen.

Sah der König vom Balkone;

In Lanzenspielen

Die Ritter alle fielen

Vor des Königs starkem Sohne.

Aber vor des Kampfes Gitter

Ritt zuletzt ein schwarzer Ritter.

„Herr! wie ist Eur Nam und Zeichen?“

„Würd ich es sagen,

Ihr möchtet zittern und zagen,

Bin ein Fürst von großen Reichen.“

Als er in die Bahn gezogen,

Dunkel ward des Himmels Bogen,

Und das Schloß begann zu beben.

Beim ersten Stoße

Der Jüngling sank vom Rosse,

Konnte kaum sich wieder heben.

Pfeif und Geige ruft zu Tänzen,

Fackeln durch die Säle glänzen;

Wankt ein großer Schatten drinnen.

Er tät mit Sitten

Des Königs Tochter bitten,

Tät den Tanz mit ihr beginnen.

Tanzt im schwarzen Kleid von Eisen,

Tanzet schauerliche Weisen,

Schlingt sich kalt um ihre Glieder.

Von Brust und Haaren

Entfallen ihr die klaren

Blümlein welk zur Erde nieder.

Und zur reichen Tafel kamen

Alle Ritter, alle Damen.

Zwischen Sohn und Tochter innen

Mit bangem Mute

Der alte König ruhte,

Sah sie an mit stillem Sinnen.

Bleich die Kinder beide schienen;

Bot der Gast den Becher ihnen:

„Goldner Wein macht euch genesen.“

Die Kinder tranken,

Sie täten höflich danken:

„Kühl ist dieser Trunk gewesen.“

An des Vaters Brust sich schlangen

Sohn und Tochter; ihre Wangen

Täten völlig sich entfärben.

Wohin der graue,

Erschrockne Vater schaue,

Sieht er eins der Kinder sterben.

„Weh! die holden Kinder beide

Nahmst du hin in Jugendfreude,

Nimm auch mich, den Freudelosen!“

Da sprach der Grimme

Mit hohler, dumpfer Stimme:

Greis! im Frühling brech ich Rosen.“

William Shakespeare, unser dritter Klassiker

An sich ist es ja eine ziemlich lustige Idee, den Engländern ihren Shakespeare zu dessen heutigen Geburtstag (1564 oder so) zu räubern. Ich suche mir zu diesem Zweck eine schöne Stelle aus dem Ersten Teil von seinem Heinrich IV. aus (der Heißsporn Percy ist nämlich ein Ritter genau nach meinem Geschmack): http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Historien/K%C3%B6nig+Heinrich+IV.+Erster+Teil

„BOTE.

Herr, da sind Briefe für Euch.

PERCY.

Ich kann sie jetzt nicht lesen. –

Oh, edle Herrn, des Lebens Zeit ist kurz:

Die Kürze schlecht verbringen, wär‘ zu lang‘,

Hing‘ Leben auch am Weiser einer Uhr

Und endigte, wie eine Stunde kömmt.

Wir treten Kön’ge nieder, wenn wir leben;

Wenn sterben: wackrer Tod, mit Fürsten sterben!

Nun, was Gewissen gilt: – gut sind die Waffen,

Ist nur die Absicht, die sie führt, gerecht.

BOTE.

Herr, rüstet Euch, der König naht in Eil‘.

PERCY.

Ich dank‘ es ihm, daß er mich unterbricht,

Denn Reden ist mein Fach nicht. – Nur noch dies:

Tu‘ jeder, was er kann; und hier zieh‘ ich

Ein Schwert, des Stahl ich mit dem besten Blut

Beflecken will, dem ich begegnen kann

Im Abenteuer dieses furchtbar’n Tags.

Nun: Espérance! Percy! und hinan!

Tönt all die hohen Krieges-Instrumente

Und laßt umarmen uns bei der Musik:

Denn, Himmel gegen Erde! mancher wird

Nie mehr erweisen solche Freundlichkeit.“

Ludwig Uhland

Unser aller Fliegerass und Generaloberst Ernst Udet wurde am heutigen Tage im Jahre 1896 in Frankfurt am Main geboren und das muß natürlich mit unseren altdeutschen Panzergetränk Met gefeiert werden. Im Vierjährigen Krieg hat unser Udet nämlich epische 62 feindliche Flieger abgeschossen und ist damit – hinter unserem Roten Baron Manfred von Richthofen unser Fliegerass Nummer Zwei. 1914 hat er sich freiwillig zum Heer gemeldet und war ab 1915 bei den Fliegern, wobei er unsere Jagdstaffeln XXXVII, XI und IV führte. Die Zeit zwischen dem Vier- und dem Sechsjährigen Krieg vertrieb er sich mit Kunstflügen und Filmauftritten. Ab 1935 wirkte er beim Aufbau unserer neuen Luftwaffe mit und wurde 1939 zum Generalluftzeugmeister ernannt. 1940 erfolgte dann die Beförderung zum Generaloberst. Er gehört also zu den guten Geistern, die dafür gesorgt haben, daß unsere Luftwaffe mit so tollen Jägern wie unserer Messerschmitt 109 und der Focke-Wulf 190 und so schönen Bombern wie unserem Sturzkampfbomber Ju-87 im Sechsjährigen Krieg ausgerüstet gewesen ist. Zu Ehren von unserem Udet soll nun das alte Fliegerlied „Es blitzen die stählernen Schwingen“ erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=QYxCcCysvqY

„Es blitzen die stählernen Schwingen,

Wenn dröhnend und donnernd im Takt

Die starken Motoren, sie singen

Das Lied, das im Herzen uns packt.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

Wir Flieger, zum Kämpfen geboren,

Wir feuern mit sicherer Hand.

Wir haben dem Führer geschworen,

Entschlossen zu schützen das Land.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

So jagen wir kühn und verwegen,

In treuer Kam’radschaft verschweißt.

Der Sonne, dem Siege entgegen,

In Bölkes und Richthofens Geist!

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!“

Die Luftkämpfe von unserem Udet kann man in seinem Panzerfliegerbuch „Kreuz wider Kokarde“ nachlesen und aus diesem lesen wir Schildmaiden euch zur Feier des Tages ein wenig vor. ich mache den Anfang mit dem Vorwort von Udets Geisterschreiber Ernst Friedrich Eichler: http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN719801877

Anläßlich der Deutschen Lustkriegsbeute-Ausstellung in München, deren Einrichtung und Leitung mir übertragen wurde, und in welcher eine große Beachtung die Ehrenhalle unserer Pour-Le-Merite-Ritter fand, wurde mir aus den Kreisen der Freunde Udets die Anregung zu diesem Buch gegeben. Es schien mir nützlich, an einem Beispiel zu zeigen, was jugendlicher Trieb, was zähes Beharren vermögen, und welches Kapital an Hingebung Deutschland in seiner Jugend besitzt. Die großen Schwierigkeiten des jungen Lufthelden, bis es ihm gelungen war, an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen, als Feldflieger dem Vaterlande dienen zu Dürfen, werden älteren Lesern beweisen, daß von Begeisterung getragene Willenskraft den jugendlichen Körper weit mehr zu befähigen vermag, als alle Schulweisheit sich träumen läßt; jüngere Leser mag das Buch lehren, daß zu jedem Erfolg ein unerschüttertes Wollen gehört. Leutnant Udet, der Sieger in. 40 Luftkämpfen, der mir von früher her bekannt war, gab mir nach einiger Überredung einige Schilderungen aus seiner Kriegs- und Fliegerlaufbahn. Er erzählte mir seine Erlebnisse, ohne davon viel Wesens zu machen, mit gutem Humor. Er unterstrich weder die Erfolge noch verhehlte er die Mißerfolge. Ich gab hier nun alles so. wie ich es von Udet empfangen habe, und hoffe, damit das Nichtige getroffen zu haben. Über seinen Lebensgang bemerke ich kurz, daß er im Jahre 1396 als Sohn des Ingenieurs Adolf Udet geboren wurde und 18 Jahre alt war. als er zum erstenmal – zunächst als Motorradfahrer – freiwillig ins Feld rückte. Im gleichen Jahre noch lernte er das Fliegen bei Gustav Otto, und schon im Frühjahr 1915, noch nicht 19jährig, errang er seine ersten Erfolge an der Front. Möge mein kleines Buch seinen Zweck erfüllen und viel Freunde finden…“

Das Unternehmen Marita

Unsere Panzergruppe I, unsere II. Armee und unsere XII. Armee haben 1941 beim Unternehmen Marita Illyrien und Griechenland zerschmettert. Angeführt wurden sie dabei von unseren Feldmarschällen Ewald von Kleist, Maximilian von Weichs und Wilhelm List. Die Planung lag in den Händen von unserem Generaloberst Franz Halder. Nötig wurde das Unternehmen Marita wegen des englischen Staatsstreiches in Illyrien und der drohenden Festsetzung der Engländer in Griechenland. Damit schwebte unsere Ölversorgung aus Rumänien in höchster Gefahr. Ohne Sprit bleiben unsere Vögel am Boden und unsere Panzerkatzen bewegen sich kein Stück. Mit 680,000 Mann, 1200 Panzern und 1000 Flugzeugen hat unser altes deutsches Reich eine recht ordentliche Streitmacht auf. Die Italiener standen uns zudem mit 565,000 Mann, 160 Panzern und 460 Fliegern zur Seite. Die Illyrer verfügten über 800,000 Kriegsknechte, 200 Panzer und 450 Flieger, die Griechen hatten 430,000 Mann und die Engländer waren mit 63,000 Kriegsknechten, 100 Panzern und 300 Fliegern gelandet. Die Illyrer verloren 375,000 Mann, die Griechen 279,000 und die Engländer 17,000 Mann. Man merkt es: Einmal mehr sind die Engländer übers Meer getürmt und haben ihre Hilfsvölker im Regen stehen lassen. Die Italiener hatten einen Verlust von 101,000 Mann. Wir Deutschen hatten 5000 Gefallene und Verwundete zu beklagen. Entscheidend zum Erfolg des Unternehmens Marita haben unsere Fallschirmjäger. Die sind nämlich am Golf von Korinth gelandet und haben so den Übergang unserer deutschen Verbände auf die Peloponnes ermöglicht. Damit war die Niederlage der Engländer besiegelt. Im legendären Fallschirmjägerlied „Hinter den Bergen strahlet die Sonne“ findet die Landung bei Korinth Erwähnung und so ist dieses bei unserer heutigen Siegesfeier Pflicht: https://www.youtube.com/watch?v=JLCoa0dx490

Hinter den Bergen strahlet die Sonne,

glühen die Gipfel so rot,

Stehen Maschinen, die woll’n mit uns fliegen,

fliegen in Sieg oder Tod.

Hurra, wir starten, hurra, wir starten,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch in den Lüften fliegt unser Vogel

stolz und frei durch die Luft,

Standhaft und ehrsam sind unsere Herzen,

wenn das Kommando uns ruft.

Hurra, wir fliegen, hurra, wir fliegen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch aus den Wolken stürzen wir nieder,

tief in die feindlichen Reih’n.

Gegner, wir kommen, habt ihr’s vernommen,

bald wird der Sieg unser sein!

Hurra, wir springen, hurra, wir springen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!“

Nachzulesen gibt es die Geschichte der Landung unserer deutschen Fallschirmjäger am Golf von Korinth bei unserem Panzergeschichtsschreiber Hermann Götzel im Panzerbuch „Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger“:

„Es wäre möglich gewesen, die zusätzlich benötigten Fallschirmverbände in Bulgarien bereitzustellen. Dann aber hätte sicherlich – notfalls unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten – auch die erforderliche Zahl von Transportverbänden zeitgerecht für diese große Unternehmung freigemacht werden können. Mittlerweile war es dem XI. Fliegerkorps ohnehin gelungen, in Bulgarien Nachschubgüter zur Versorgung der eingesetzten Fallschirmjäger in einem solchen Umfang bereitzustellen, daß er ausgereicht hätte, auch ein erheblich vergrößertes Detaschement Süßmann über schwere Kampftage zu versorgen. Der Gedanke, General Student in dieser Frage zumindest zu Rate zu ziehen, wurde bei der Luftflotte IV allem Anschein nach aber nie erwogen. Während General Student es immer ablehnte, Luftlandungen lediglich zur Lösung begrenzter taktischer Aufgaben durchzuführen, wollte die Luftflotte IV im Gegensatz dazu mit dem Sprung auf den Isthmus von Korinth sich offenbar nur damit begnügen, der XII. Armee einen schnellen mühelosen Übergang über diese Landenge und ihren Kanal zu ermöglichen. Zwischen der Luftflotte IV und General von Richthofen, unter dessen Verantwortung das Unternehmen stattfinden sollte, hat über diese begrenzte Zielsetzung des Unternehmens volle Übereinstimmung geherrscht. General von Richthofen engte den möglichen Erfolg des Unternehmens noch dadurch ein, daß er sich entschloß, den Sprung auf den Isthmus erst dann durchführen zu lassen, wenn die XII. Armee Theben genommen haben würde. Wenige Tage vor der Durchführung der Luftlandung bei Korinth trat eine zusätzliche Erschwerung noch insofern ein, als zwei dringend benötigte Transportgruppen eiligst nach Afrika abgezogen wurden. Jetzt war die Lufttransportlage derart gespannt, daß das ohnehin begrenzte Unternehmen nur unter krisenhafter Belastung durchgeführt werden konnte. Trotzdem haben die Luftflottenführung und General von Richthofen nie auch nur erwogen, auf diese Luftlandung zu verzichten. An ihrem Entschluß hielt die Luftflotte fest, obwohl der jetzt noch erreichbare Erfolg kaum mit dem nötigen Aufwand vereinbar zu sein schien. Die Befürchtung, die Briten könnten vor ihrem Abzug den Kanaleinschnitt durch eine Sprengung zum Einsturz bringen, konnte schließlich eine dürftige Rechtfertigung dafür sein, daß das Unternehmen doch noch durchgeführt wurde. Die Truppe erzielte schließlich mit diesem mit vielen Improvisationen belasteten Unternehmen doch noch einen größeren taktischen Erfolg als zu diesem Zeitpunkt hatte erhofft werden können. Zwar konnte nicht verhindert werden, daß durch einen unglücklichen Zufall die über den Kanal führende Brücke zerstört wurde. Am 27. April 1941 – dem Tag nach der Landung – führte jedoch das auf Beutefahrzeugen beweglich gemachte II. Bataillon des Fallschirmjägerregiments II mit großem Geschick – noch ehe die XII. Armee mit nennenswerten Kräften den Kanal erreicht hatte – einen schnellen kühnen Stoß über Argos nach Nauplion. Nach kurzem hartem Kampf brachte dieses Bataillon eine um ein Mehrfaches größere Zahl von Briten, Australiern und Neuseeländern als Gefangene ein, als während des ganzen voraufgegangenen Feldzuges auf dem griechischen Festland durch Einheiten der XII. Armee gefangen genommen waren. General Student war – wie wir sehen werden – am 26. April 1941 in Berlin mit der Vorbereitung des Unternehmens zur Inbesitznahme der Insel Kreta beschäftigt. Die Absicht der Luftflotte IV, das Detaschement Süßmann gegen den Isthmus von Korinth in einer Luftlandung einzusetzen, war ihm vorher nicht bekannt gegeben worden. Vielmehr ging er davon aus, daß die bereits in Bulgarien stehenden Fallschirmverbände, ohne durch einen vorausgegangenen Einsatz personell und materiell geschwächt worden zu sein, ihm für das Unternehmen Kreta zur Verfügung stehen würden. Gegen Mittag des 26. April 1941 erfuhr General Student durch einen Anruf des Generals Jeschonnek, daß am frühen Morgen des gleichen Tages das Detaschement Süßmann einen Sprungeinsatz gegen den Isthmus von Korinth durchgeführt habe. Das Unternehmen sei mit Präzision abgelaufen; zwar habe die Zerstörung der Kanalbrücke nicht verhindert werden können, jedoch seien der Isthmus sowie Stadt und Flugplatz Korinth bereits fest in eigener Hand. General Student freute sich zwar über die gute Leistung seiner Truppe. Zugleich aber mißfiel ihm die Tatsache, daß das Unternehmen zu diesem späten Zeitpunkt durchgeführt wurde, ganz außerordentlich. Jetzt hatte man nur noch britische Nachhuten und deren griechische Deckungstruppen treffen können. Vor allem aber war der Gegner nun, lange Wochen ehe der Schlag gegen Kreta geführt werden konnte, gewarnt. Leider sollten ihn seine Befürchtungen nicht trügen. Der verspätet und mit falscher Zielsetzung durchgeführte Sprung auf den Isthmus von Korinth forderte von der deutschen Fallschirmtruppe wenige Wochen später auf der Insel Kreta einen hohen blutigen Preis…“

Großadmiral Erich Raeder

„Natürlich sucht man im Kriege immer die Wahrscheinlichkeit des Erfolges auf seine Seite zu bekommen, sei es, indem man auf physische oder auf moralische Vorteile zählt. Allein dieses ist nicht immer möglich; man muß oft etwas gegen die Wahrscheinlichkeit des Gelingens unternehmen, wenn man nämlich nichts Besseres tun kann. Wollten wir hier verzweifeln, so hörte unsere vernünftige Überlegung gerade da auf, wo sie am notwendigsten wird, da, wo sich alles gegen uns verschworen zu haben scheint. Wenn man also auch die Wahrscheinlichkeit des Erfolges gegen sich hat, so muß man das Unternehmen darum nicht für unmöglich oder unvernünftig halten; vernünftig ist es immer, wenn wir nichts Besseres zu tun wissen und bei den wenigen Mitteln, die wir haben, alles so gut als möglich einrichten. Damit es in einem solchen Falle nicht an Ruhe und Festigkeit fehle, die im Kriege immer am ersten in Gefahr kommen und die in einer solchen Lage so schwer zu bewahren sind, ohne welche man aber mit den glänzendsten Eigenschaften des Geistes nichts leistet, muß man sich mit dem Gedanken eines ehrenvollen Unterganges vertraut machen, ihn immerfort bei sich nähren, sich ganz daran gewöhnen. Seien Sie überzeugt, gnädigster Herr, daß ohne diesen festen Entschluß sich im glücklichsten Kriege nichts Großes leisten läßt, geschweige denn im unglücklichen. Friedrich II. hat dieser Gedanke gewiß während seiner ersten schlesischen Kriege oft beschäftigt; weil er vertraut damit war, unternahm er an jenem denkwürdigen 5. Dezember den Angriff bei Leuthen, nicht weil er herausgerechnet hatte, daß er mit der schiefen Schlachtordnung die Österreicher höchstwahrscheinlich schlagen würde.“

Diesen klugen Rat unseres preußischen Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz nahm sich auch unser Großadmiral Erich Raeder zu Herzen und stürzte sich mit unserer unfertigen Flotte verwegen in den Kampf gegen die übermächtigen Engländer, Gallier und Amerikaner. Ungleich Friedrich dem Großen hat er damit zwar nicht den Sieg davon getragen, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Heute hat unser Herr Großadmiral übrigens Geburtstag. Zur Welt kam er 1876 in Wandsbek. Seit 1894 tat er Dienst in unserer deutschen Flotte und nahm mit dieser im Vierjährigen Krieg an der berühmten Seeschlacht am Skagerrak teil, in der die englischen Watschelenten ganz schön Federn lassen mußten. Sein größter Erfolg mit unserer Kriegsmarine im Sechsjährigen Krieg war das Unternehmen Weserübung, sprich die Besetzung Norwegens, das wir Deutschen den Engländern und Galliern unmittelbar vor der Nase weggeschnappt haben. Keine unwichtige Sache, da unsere Rüstungsschmieden auf das Eisenerz Schwedens angewiesen waren. Ohne Stahl war der Krieg nämlich noch nie was. Im Jahre 1903 heiratete unser Großadmiral Raeder seine Angebetete Anna Grytzell, die im die Tochter Anita schenkte. Eine zweite Ehe schloß er 1920 mit Erika Hindermann, die ihm den Sohn Hans schenkte. Ein paar Schädel Met sollten also zu Ehren von unserem Großadmiral Raeder durchaus geleert werden. Ein lustiges Seemannslied muß noch zum Trinken her. „Unser die Freiheit der Meere“ klingt doch ganz gut. Also: https://www.youtube.com/watch?v=5EFJv1_ehJ4

„Ritter der Nordsee,

Im blauen Gewand,

Kapitän und Matrosen,

Singen wir heiter,

Die Blicke gewandt.

Wenn uns die Stürme umtosen.

Flagge am Mast,

Die der Führer uns gab,

Flagge, wir machen dir Ehre,

Engelands Macht

Uns’re Stunde die Nacht

Unser die Freiheit der Meere.

Unser, unser,

Unser die Freiheit der Meere.

Ritter der Nordsee,

Auf englischem Kurs,

Tauchen wir kühn aus den Wellen,

Brechen Blockade,

Und bringen den Tod,

Mit den Torpedos den schnellen.

Flagge am Mast,

Die der Führer uns gab,

Flagge, wir machen dir Ehre,

Engelands Macht

Uns’re Stunde die Nacht

Unser die Freiheit der Meere.

Unser, unser,

Unser die Freiheit der Meere.

Ritter der Nordsee,

Vom Kampfe umgellt,

Hol‘ uns der Teufel und schützen

Wir unser Recht,

Auf die Güter der Welt,

Und Deutschland zum Ruhm

Und zum Glücke.

Flagge am Mast,

Die der Führer uns gab,

Flagge, wir machen dir Ehre,

Engelands Macht

Uns’re Stunde die Nacht

Unser die Freiheit der Meere.

Unser, unser,

Unser die Freiheit der Meere.“

In seinem Panzerbuch „Mein Leben“ berichtet uns unser Großadmiral Raeder nun vom Schicksal unseres Panzerschiffs Admiral Graf Spee:

Auf der Höhe der La Plata-Mündung traf er dabei am 13. Dezember 1939 auf britische Streitkräfte, die aus dem Schweren Kreuzer Exeter und den beiden Leichten Kreuzern Ajax und Achilles bestanden und von Commodore Harwood taktisch erfolgreich geführt wurden. Es gelang dem deutschen Panzerschiff zwar, den feindlichen Schweren Kreuzer niederzukämpfen, so daß dieser sich vom Gefechtsfeld zurückziehen mußte. In dem Gefecht hatte aber auch Admiral Graf Spee neben Verlusten an Gefallenen und Verwundeten so erhebliche Schäden durch die Artillerie der drei Gegner erlitten, daß das Schiff nicht mehr genügend Seefähigkeit besaß, um dm beabsichtigten Rückmarsch in die Heimat durch die Winterstürme des Nordatlantik durchzuführen. Der Kommandant, der selbst verwundet worden war, hoffte, in Montevideo die dringendsten Arbeiten zur Wiederherstellung der Seefähigkeit des Schiffes erledigen zu können, und meldete diese Absicht an die Seekriegsleitung. Die uruguayische Regierung verweigerte jedoch unter starkem englischen Druck die Erlaubnis für einen längeren Aufenthalt als zweiundsiebzig Stunden, die zur Reparatur nicht ausreichten. Über dem Schicksal des Schiffes und seines Kommandanten waltete eine tiefe Tragik. Kapitän zur See Langsdorff, der ein besonders fähiger und charaktervoller Offizier war, hatte das Bewußtsein, das Gefecht erfolgreich überstanden zu haben nachdem sein Hauptgegner schwer beschädigt aus Sicht gekommen war und die beiden ihm an Geschwindigkeit überlegenen Leichten Kreuzer abgedreht hatten. Letztere aber hielten auf große Entfernung weiter Fühlung und stellten fest, daß er die La, Plata-Mündung ansteuerte. Die Seekriegsleitung hatte in die Entscheidung des Kommandanten nach dem Gefecht zunächst nicht eingegriffen, da. in Berlin die Einzelheiten des Kampfes und der Zustand des Schiffes nicht zu übersehen waren. Der Kommandant hatte dann aus Montevideo gemeldet, daß starke englische Streitkräfte vor der La Plata-Mündung ständen. Die Meldung beruhte auf einer Irreführung durch den englischen Nachrichtendienst, der durch geschickt gesteuerte Meldungen den Kommandanten zu der Überzeugung gebracht hatte, daß inzwischen weit überlegene britische Streitkräfte, darunter ein Flugzeugträger und ein Schlachtkreuzer, vor der La, Plata-Mündung versammelt wären. Tatsächlich sind die schweren britischen Streitkräfte zu dieser Zeit noch weit entfernt gewesen. Dies war aber weder dem Kommandanten noch der Seekriegsleitung bekannt. Das Schiff war durch das Anlaufen von Montevideo und die Haltung der uruguayischen Regierung in eine Lage gekommen, aus der es nur durch einen gewaltsamen Ausbruch durch die vor der La Plata-Mündung vermuteten überlegenen britischen Streitkräfte herauskommen konnte. Der Kommandant meldete, daß er den Durchbruch versuchen wolle; falls dieser nicht möglich wäre, bäte er um Entscheidung, ob sein Schiff interniert oder auf flachem Wasser gesprengt werden sollte. Hitler stimmte meinem Vorschlag zu, daß die Absichten des Kommandanten gebilligt würden, jedoch eine Internierung in Uruguay nicht in Frage käme. Sein Standpunkt war, daß Admiral Graf Spee wenn irgend möglich den Ausbruch versuchen müßte. Vielleicht würde dann wenigstens noch ein letzter militärischer Erfolg durch Versenkung eines Gegners erzielt werden können. Die Entscheidung mußte natürlich dem Kommandanten überlassen bleiben, der allein die Verhältnisse an Ort und Stelle übersehen und die noch vorhandene Kampfkraft seines Schiffes beurteilen konnte. Langsdorff kam zu dem Schluß, daß ein Durchkämpfen in freies und tiefes Wasser mit einiger Aussicht auf eine wirksame Schädigung des Gegners bei dessen vermuteter Stärke und vor allem bei dem geringen Munitionsbestand, über den Admiral Graf Spee“ nach dem langen Kampf mit den drei Kreuzern noch verfügte, nicht möglich war. In dem bestimmt zu erwartenden Gefecht mit den weit überlegenen Gegnern würde sein Schiff niedergekämpft werden. Es würde aber in dem flachen Wasser des La Plata nicht sinken können; vielmehr bestände die Gefahr, daß es dann mit allen seinen Einrichtungen in Feindeshand fiele. Der Kommandant entschloß sich daher, das Schiff – ohne Einwirkung des Gegners – selbst zu versenken und dabei so gründliche Zerstörungen vorzunehmen, daß das Wrack für den Gegner wertlos gemacht wurde; gleichzeitig konnte er so seine Besatzung retten. Diese Absicht führte er aus. Das Schiff wurde am 17. Dezember 1939 außerhalb der Hoheitsgewässer auf flachem Wasser durch Sprengen der Munition und Torpedos zerstört, die Besatzung vollzählig nach Buenos Aires überführt. Kapitän zur See Langsdorff nahm sich, nachdem er seine letzte Pflicht als Kommandant erfüllt hatte, das Leben…“

Karl Immermann

Den Geburtstag von unserem Karl Immermann gibt es heute zu Feiern, der ist nämlich ein großer deutscher Dichter. Im sächsischen Magdeburg, welches damals ein Teil Preußens war, wurde er 1796 geboren. In unseren deutschen Befreiungskriegen stritt er – gleich unserem Theodor Körner – gegen den gallischen Wüterich Napoleon. Da die Zeit der fahrender Sänger leider vorbei war, schlug unser Dichter die Laufbahn eines Rechtswahrers ein und studierte daher von 1813 bis 1817 die Rechtskunde an der Hochschule von Halle. Im preußischen Staatsdienst stieg unser Karl Immermann bis zum Landgerichtsrat zu Düsseldorf auf. Geheiratet hat er 1839 Wilhelmine Niemeyer. Die Tochter Caroline ging aus der Verbindung hervor. Viele Gedichte gibt es von unserem Dichter zu lesen. An Trauerspielen dichtete er Stücke wie „Merlin“, „Alexis“, „Andreas Hofer der Sandwirt von Passeier“ oder „Kaiser Friedrich der Zweite“; außerdem schrieb er die Erzählungen „Münchhausen“, „Der Oberhof“ oder „Die Wunder im Spessart“; Lustspiele hat er auch verfaßt – „Die Schule der Frommen“, „Das Auge der Liebe“, „Die Prinzen von Syrakus“ oder „Die Verkleidungen“ heißen sie; und mit den Dichtungen „Tulifäntchen“ oder „Tristan und Isolde“ weiß unser Dichter auch aufzuwarten. Ich habe mir natürlich sein Trauerspiel „Kaiser Friedrich der Zweite“ geschnappt, in dem unser Dichter meinen Falken-Kaiser besingt: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11260604_00005.html

Der Kaiser.

Da steht der Feind! – Doch keine Regung sag‘ ihm,

Daß uns sein Stich bis in das Herz gedrungen!

Euch, unsern treuen Rat, erheben wir

An des Verstorbnen Platz. – Seid unser Kanzler,

Steht bei den Großen unsres Reichs fortan!

Führt unsre Siegel! Mögen sie das Recht,

Und mögen sie die Wahrheit nur besiegeln.

Thaddäus.

O Herr, ich danke, doch ich dank‘ in Trauer.

Kaiser.

Warum in Trauer? Sieh‘ mein heitres Antlitz.

Ich bin so reich an Freunden, daß ich nicht

Durch eines Ungetreuen Tod verwaise. –

Geh, mein Geliebter!

Das Fest entbehrt des Wirts. Wir senden Dich

Als unsern Stellvertreter in das Feld,

Wo Lauten klingen, Pavillionen glänzen,

Und Minne ficht mit zarten Liedes-Waffen.

Die Jugend huldige der Schönheit! Nötig

Ist uns der Glanz der sel’gen Rosentage,

Um nicht am Druck des Alters zu erliegen.

Wir folgen bald Dir nach. Verwalte Du

Indes des Kaisers Amt. Wir haben hier

Noch ein – wir hoffen – leicht und kurz Geschäft.

Kardinal.

Er spielt vortrefflich! Ahmen wir ihm nach!

Der Kaiser.

Herr Kardinal, vergebt. Ihr habt gewartet.

Es war nicht unsre Schuld. Wir Herrn der Völker

Sind, wie Ihr wißt, die Herren nicht der Zeit.

Kardinal.

Der Sieger hat die Stunde zu bestimmen.

Kaiser.

Verlaßt uns, Kanzler. –

Traulich Zwiegespräch

Fuhrt uns vielleicht am kürzesten zum Zweck.

Setzt Euch!

Kardinal.

Ich stehe hier als Bittender.

Kaiser.

Nun, was entbietet Uns der heil’ge Vater?

Kardinal.

Gram, Seufzer, Klagelaute, herbe Zähren!

Den Schrei der Witwe, deren Söhne fielen,

Das Ächzen der verfolgten Braut des Herrn.

Der Mantel Christi, der unteilbare,

Ist jammervoll zerrissen! Wieder blutet

Der heil’ge Leib, vom Stich des Speers getroffen!

Auf’s Neu zerreißt der Vorhang! Finsternis

Bedeckt den Erdkreis, und die Welt erzittert

In wilden Wehn vor dem Entsetzlichen!

Den blut’gen Graus der schrecklichen Zerstörung

Mit Schmerzenstönen Euch an’s Herz zu legen,

Das letzte Flehen der gekränkten Mutter

Dem einstgeliebten Sohn in’s Herz zu rufen,

Das ist, o mächt’ger Kaiser, mein Geschäft,

Mein trübes Amt, und meine bittre Sendung.

Kaiser.

Ihr malt in’s Schwarze. – Doch ich bin’s gewohnt.

So hauchte die Verleumdung an mein Bild,

Daß ich für einen zweiten Nero selber

Mich halten müßte, kennt‘ ich mich nicht besser. –

Die Zeit ist schlimm. Wer fühlt das mehr, als ich?

Wie schrecklich, wenn die obersten Gewalten,

Die beiden Schwerter, welche Gott gesetzt,

Den Frieden auf der Erde zu beschirmen,

In heißer Zwietracht an einander stehn!

Allein, ich frag‘: an wem liegt wohl die Schuld?

Kardinal.

Ich wage, diese Frage Euch zu stellen.

Kaiser.

Und Ihr habt Recht. – Denn sind wir beide offen,

So sagen beide wir: Wir wissen’s nicht. –

Die Schuld von unserm Zwist trägt unsre Größe.

Der Stuhl Sankt Peters, und der Stuhl zu Aachen,

Sie haben bei einander keinen Platz.

Da liegt der Grund, warum mein großer Ahn,

Der heldenhafte Barbarossa – strudelnd

In Mühsal, einst sein würdig Leben lebte;

Warum mein starker Vater Heinrich zornig

Die Erde ließ mit unerfüllten Wünschen;

Warum des zweiten Friedrichs Tage stürmisch

Durch Schlachten und Belagerungen rennen;

Da liegt der Grund, damit ich billig rede,

Warum seit zweien Menschenaltern flieht

Der Schlaf die Wimper des Dreifachgekrönten.

Da liegt der Grund, warum die Welt erbebt,

Der Vorhang reißt, und Nacht das Land bedeckt.

Kardinal.

Ach, Ihr seht’s mit dem irrd’schen Auge an.

Kaiser.

Herr Kardinal, Ihr wißt, ich bin ein Ketzer.

Mein Blick reicht nicht in die geweihten Sphären.

Laßt uns die Sache nehmen, wie sie ist.

Wir woll’n uns nicht verteid’gen; woll’n einander

Auch nicht beschuldigen. – Was würd‘ es frommen.

Wir wollen, wenn es möglich, uns verständ’gen.

Weicht mir nicht aus! Es hilft Euch nichts: Es kam

Der Punkt, wo Ehrlichkeit das Klügste ist.

Das Glück ließ endlich bei dem Nackenhaar

Sich von mir fassen. Seine Kugel steht.

Die Freunde, die Ihr hattet, sind es müde,

Dem Banner, das Ihr vortragt, nachzufolgen;

Der luftgezeugte Adler Hohenstauf

Siegt ob dem erdgebornen Löwen Welf.

Und der, auf dessen Wink der Löwe brüllte,

Ist in den Händen meiner Scharen. Machtlos

Lischt aus der Blitz, vom Vatikan geschleudert,

Am Erz der Mauer, die ich um ihn zog. –

So ist’s, Herr Kardinal. Ihr wißt’s – ich weiß es;

Und werde, Ihr begreift – weil ich es weiß,

Nach diesem Stand der Dinge mich verhalten…“

Hauptsturmführer Michael Wittmann

Ein Hoch auf unser Panzerhelden Michael Wittmann! Unser Hauptsturmführer hat heute nämlich Geburtstag. Zur Welt kam kam unser Michael Wittmann 1914 im Bayernland, im Dörfchen Vogelthal – um genau zu sein. Gekämpft hat er mit unserem Spähfahrzeugen, unserem Sturmgeschütz III, unserem Panzer III und unserem Tigerpanzer in Polen, Gallien, Illyrien, Rußland und zuletzt in der Normandie. Dort hat er bei Villers-Bocage einmal sogar ein ganzes englisches Panzerbataillon samt Infanterieunterstützung ganz alleine mit seinem Tigerpanzer zerstört. Sagenhafte 138 feindliche Panzer hat unser Michael Wittmann im Sechsjährigen Krieg abgeschossen und dafür das Ritterkreuz samt Eichenlaub und Schwertern abgestaubt. Im Jahre 1944 ehelichte unser Michael Wittmann seine Angebetete Hildegard Burmester. Ein mechanisches Schlachtroß ist der Panzerkampfwagen fürwahr und so bekommt unser Michael Wittmann von mir Schillers Reiterlied zum Wiegenfest: https://www.youtube.com/watch?v=YYEseYnTaWU

„Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!

Ins Feld, in die Freiheit gezogen.

Im Felde, da ist der Mann noch was wert,

Da wird das Herz noch gewogen.

Da tritt kein anderer für ihn ein,

Auf sich selber steht er da ganz allein.

Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,

Man sieht nur Herren und Knechte,

Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,

Bei dem feigen Menschengeschlechte,

Der dem Tod ins Angesicht schauen kann,

Der Soldat allein, ist der freie Mann.

Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg,

Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen,

Er reitet dem Schicksal entgegen keck,

Triffts heute nicht, trifft es doch morgen,

Und trifft es morgen, so lasset uns heut

Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.

Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los,

Brauchts nicht mit Müh zu erstreben,

Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß,

Da meint er den Schatz zu erheben,

Er gräbt und schaufelt, solang er lebt,

Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.

Der Reiter und sein geschwindes Roß,

Sie sind gefürchtete Gäste;

Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß,

Ungeladen kommt er zum Feste.

Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold,

Im Sturm erringt er den Minnesold.

Warum weint die Dirn und zergrämt sich schier?

Laß fahren dahin, laß fahren!

Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,

Kann treue Lieb nicht bewahren.

Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort,

Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.

Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt,

Die Brust im Gefechte gelüftet!

Die Jugend brauset, das Leben schäumt,

Frisch auf! eh der Geist noch verdüftet!

Und setzet ihr nicht das Leben ein,

Nie wird euch das Leben gewonnen sein.“

Generaloberst Hans von Seeckt

Am heutigen Tag wurde 1866 in Schleswig unser Generaloberst Hans von Seeckt geboren. Den vielleicht noch mancher aus dem Geschichtsunterricht kennt, weil die umerzogenen Lehrer bittere Tränen darüber vergossen haben, daß dieser den deutschen Kampfgeist und die Kriegskunst bei der Reichswehr erhalten hat und diese daher den Grundstock für unsere neue Wehrmacht bilden konnte. Im Vierjährigen Krieg kämpfte unser Hans von Seeckt zuerst im Westen und dann im Osten. Wir Deutschen verdanken ihm – neben unserem Feldmarschall August von Mackensen – den Sieg in der Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnow, die im Mai 1915 geschlagen wurde, und die Niederwerfung Serbiens im Herbst des selben Jahres. Da unser Generaloberst von Seeckt von Hause aus Infanterist ist, habe ich mir das Lied von der Königin der Waffen für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=xS5U-nyIFdU

„Kameraden laßt uns singen

eine Melodie,

denn es soll ein Lied erklingen

auf die Infantrie.

Denn sie ist allerzeit

immer kampfbereit,

ob es donnert, blitzt oder kracht

– oder kracht.

Ihrem steten Kampfgelingen

ist dieses Lied erdacht.

Panzer und Flieger

schaffens nie allein,

können nie allein die Sieger

auf dem Schlachtfeld sein.

Können es nicht schaffen

ohne deinen Einsatz nie

– Einsatz nie!

Königin der Waffen –

Deutsche Infantrie!

Ohne Halt durch Sturm und Regen

mitten in der Nacht.

Ohne Halt dem Feind entgegen

was auch kommen mag.

Ob auch heiß der Tag,

ob auch kalt die Nacht,

ob auch fern die Heimat ist

– Heimat ist.

Stets kämpft auf allen Wegen

stolz der Infantrist.

Panzer und Flieger

schaffens nie allein,

können nie allein die Sieger

auf dem Schlachtfeld sein.

Können es nicht schaffen

ohne deinen Einsatz nie

– Einsatz nie!

Königin der Waffen –

Deutsche Infantrie!“

Unser Hans von Seeckt hat übrigens auch das ein oder andere Buch geschrieben. In seinen „Gedanken eines Soldaten“ grübelt unser Held ein wenig über große Menschen und die mit ihnen verbundenen Begriffe: http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedanken-eines-soldaten-6265/1

Graf Schlieffen fordert, trotz seiner uns fast eisig kalt berührenden, auf höchster Abgeklärtheit beruhenden Wesensart, zu dieser persönlichen Stellungnahme heraus, weil unter der Oberfläche die heiße Leidenschaft des wollenden Feldherrntums schlummert. Graf Schlieffen ist kein Begriff für uns, sondern in Kopf und Herz des deutschen Generalstabes, des deutschen Soldaten, des deutschen Volkes fortwirkendes Leben. Wir wollen ihn nicht zum Begriff, zum einseitigen Dogmaträger uns versteinern lassen, sondern wollen in ihm und aus ihm erneut und geklärt die alten ewigen Regeln des Krieges suchen. Fassen wir sie heute in drei Sätze zusammen: Die Vernichtung des Feindes ist das Ziel des Krieges, aber zu diesem Ziel führen viele Wege. Jede Operation muß von einem einfachen klaren Gedanken beherrscht sein. Diesem Gedanken hat sich jeder und hat sich alles unterzuordnen. An der entscheidenden Stelle ist die entscheidende Kraft einzusetzen; der Erfolg ist nur durch Opfer zu erkaufen. – Beherzigen wir diese Lehren des Mannes Schlieffen, dann wird der Begriff Schlieffen der Begriff des Sieges sein. – Große Persönlichkeiten wandeln sich zu Begriffen. Dem scharf forschenden Auge stellen sich zwei getrennte Bilder dar: die Person und der Begriff. Der Konsul Gaius Julius Cäsar der Geschichte ist eines, der Begriff des „Caesar“ ein anderes. König Friedrich II. von Preußen ist jemand anders als der „alte Fritz“ des Volkes und der „Fridericus“ unserer Tage. Es liegt eine Gefahr in dieser Begriffbildung, sie tut oft der Person Unrecht, an Stelle eines reichen Lebens tritt ein starrer Begriff. Dieser hat etwas Einseitiges, das leicht zu falschem Schluß auf die Person führt. Andererseits ehrt die Zeit nur die ganz Großen mit der Wandlung der Person zum Begriff, und unsere Ehrfurcht gebührt beiden. Wir werden, wenn wir unser Wissen und Wollen an großen Vorbildern zu bereichern streben, beides uns zu eigen machen müssen. Die Kenntnis des Mannes, aus seinen Taten und Worten gewonnen, und die Erkenntnis des Begriffs, der sich mit seinem Namen verbindet. Meist wird dieses Studium dazu führen, daß der Mann uns größer wird und der Begriff, der sich mit seinem Namen verbindet, sich wandelt; wir müssen zu eigenem Nutzen zu einer persönlichen Stellung zu dem großen Mann kommen…“

Immanuel Kant

Immer wenn mir ein umerzogener oder (((amerikanisierter))) Möchtegern-Rebell vom Hohlkopf Rudi Duschkopf vorschwärmt, kommen mir an unsere großen altdeutschen Denker in den Sinn. Und dann frage ich mich wie man im Lande Fichtes, Nietzsches, Clausewitz‘, Schellings, Kants oder Hegels einen Hohlkopf wie den Rudi Duschkopf einen großen Denker nennen kann. Wie bei so vielen Dingen, können meine Verwunderung nur die Kundigen verstehen. Deren Entstehung versucht aber die (((amerikanische))) Umerziehung nach Kräften zu verhindern und hat dabei leider auch einen gewissen Erfolg. Daher bietet mir der heutige Geburtstag von unserem Immanuel Kant eine willkommene Gelegenheit der Unwissenheit ein wenig zu wehren. Im ostpreußischen Königsberg wurde unser Kant 1724 geboren. Sein Studium meisterte er ab 1740 an der Königsberger Universität. Die Doktorwürde bekam er 1757 verliehen und 1770 erhielt er von Friedrich dem Großen den Königsberger Lehrstuhl für Logik und Metaphysik. Zu Lesen gibt es von unserem Kant so kluge Sachen wie „Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren“, „Versuch den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen“, „Kritik der reinen Vernunft“, „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“, „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“, „Kritik der praktischen Vernunft“, „Einleitung in die Kritik der Urteilskraft“, „Kritik der Urteilskraft“, „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“, „Von den verschiedenen Rassen der Menschen“, „Bestimmung des Begriffs einer Menschenrasse“, „Die Metaphysik der Sitten“ oder „Der Streit der Fakultäten“. Das alte ostpreußische Landeslied „Sie sagen all, du bist nicht schön“ habe ich mir für unseren Kant ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=qcXMtUyjy10

Sie sagen all, du bist nicht schön

mein trautes Heimatland;

Du trägst nicht stolze Bergeshöh’n,

nicht rebengrün Gewand;

In deinen Lüften rauscht kein Aar,

es grüßt kein Palmenbaum,

doch glänzt der Vorzeit Träne klar

an deiner Küste Saum.

Und gibst dem König auch kein Erz,

nicht Purpur, Diamant,

klopft in Dir doch das treu’ste Herz,

Fürs heil’ge Vaterland.

Zum Kampfe lieferst du das Roß,

wohl Tonnen Goldes wert,

und Männer, stark zum Schlachtentroß,

die kräft’ge Faust zum Schwert.

Und wenn ich träumend oft durchgeh‘

die düst’re Tannennacht

und hoch die mächt’gen Eichen seh‘

in königlicher Pracht,

wenn rings erschallt am Memelstrand

der Nachtigallen Lied

und ob dem fernen Dünensand

die weiße Möwe zieht.

Dann überkommt mich solche Lust,

daß ich’s nicht sagen kann,

ich sing‘ ein Lied aus voller Brust,

schlag froh die Saiten an.

Und trägst Du auch nur schlicht Gewand

und keine stolzen Höh’n:

Ostpreußen hoch, mein Heimatland,

Wie bist du wunderschön!“

In seiner Schrift „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“ nimmt unser Kant die neumodischen Propaganda ein wenig aufs Korn: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/%C3%9Cber+ein+vermeintes+Recht+aus+Menschenliebe+zu+l%C3%BCgen

In der Schrift: Frankreich im Jahr 1797, Sechstes Stück, Nummer I: Von den politischen Gegenwirkungen, von Benjamin Constant, ist Folgendes Seite 123 enthalten. „Der sittliche Grundsatz: es sei eine Pflicht, die Wahrheit zu sagen, würde, wenn man ihn unbedingt und vereinzelt nähme, jede Gesellschaft zur Unmöglichkeit machen. Den Beweis davon haben wir in den sehr unmittelbaren Folgerungen, die ein deutscher Philosoph aus diesem Grundsatze gezogen hat, der so weit geht zu behaupten: daß die Lüge gegen einen Mörder, der uns fragte, ob unser von ihm verfolgter Freund sich nicht in unser Haus geflüchtet, ein Verbrechen sein würde.“ Der französische Philosoph widerlegt Seite 124 diesen Grundsatz auf folgende Art. „Es ist eine Pflicht, die Wahrheit zu sagen. Der Begriff von Pflicht ist unzertrennbar von dem Begriff des Rechts. Eine Pflicht ist, was bei einem Wesen den Rechten eines anderen entspricht. Da, wo es keine Rechte gibt, gibt es keine Pflichten. Die Wahrheit zu sagen, ist also eine Pflicht; aber nur gegen denjenigen, welcher ein Recht auf die Wahrheit hat. Kein Mensch aber hat Recht auf eine Wahrheit, die anderen schadet.“ Das prôton pseudos liegt hier in dem Satze: „Die Wahrheit zu sagen ist eine Pflicht, aber nur gegen denjenigen, welcher ein Recht auf die Wahrheit hat.“ Zuerst ist anzumerken, daß der Ausdruck: ein Recht auf die Wahrheit haben, ein Wort ohne Sinn ist. Man muß vielmehr sagen: der Mensch habe ein Recht auf seine eigene Wahrhaftigkeit (veracitas), das ist auf die subjektive Wahrheit in seiner Person. Denn objektiv auf eine Wahrheit ein Recht haben, würde so viel sagen als: es komme, wie überhaupt beim Mein und Dein, auf seinen Willen an, ob ein gegebener Satz wahr oder falsch sein solle; welches dann eine seltsame Logik abgeben würde. Nun ist die erste Frage: ob der Mensch, in Fällen, wo er einer Beantwortung mit Ja oder Nein nicht ausweichen kann, die Befugnis (das Recht) habe, unwahrhaft zu sein. Die zweite Frage ist: ob er nicht gar verbunden sei, in einer gewissen Aussage, wozu ihn ein ungerechter Zwang nötigt, unwahrhaft zu sein, um eine ihn bedrohende Missetat an sich oder einem anderen zu verhüten. Wahrhaftigkeit in Aussagen, die man nicht umgehen kann, ist formale Pflicht des Menschen gegen jeden, es mag ihm oder einem andern daraus auch noch so großer Nachteil erwachsen; und, ob ich zwar dem, welcher mich ungerechter weise zur Aussage nötigt, nicht Unrecht tue, wenn ich sie verfälsche, so tue ich doch durch eine solche Verfälschung, die darum auch (obzwar nicht im Sinn des Juristen) Lüge genannt werden kann, im wesentlichsten Stücke der Pflicht überhaupt Unrecht: das ist ich mache, so viel an mir ist, daß Aussagen (Deklarationen) überhaupt keinen Glauben finden, mithin auch alle Rechte, die auf Verträgen gegründet werden, wegfallen und ihre Kraft einbüßen; welches ein Unrecht ist, das der Menschheit überhaupt zugefügt wird. Die Lüge also, bloß als vorsätzlich unwahre Deklaration gegen einen andern Menschen definiert, bedarf nicht des Zusatzes, daß sie einem anderen schaden müsse; wie die Juristen es zu ihrer Definition verlangen (mendacium est falsiloquium in praeiudicium alterius). Denn sie schadet jederzeit einem anderen, wenn gleich nicht einem andern Menschen, doch der Menschheit überhaupt, indem sie die Rechtsquelle unbrauchbar macht. Diese gutmütige Lüge kann aber auch durch einen Zufall (casus) strafbar werden, nach bürgerlichen Gesetzen; was aber bloß durch den Zufall der Straffälligkeit entgeht, kann auch nach äußeren Gesetzen als Unrecht abgeurteilt werden. Hast du nämlich einen eben itzt mit Mordsucht Umgehenden durch eine Lüge an der Tat verhindert, so bist du für alle Folgen, die daraus entspringen möchten, auf rechtliche Art verantwortlich. Bist du aber strenge bei der Wahrheit geblieben, so kann dir die öffentliche Gerechtigkeit nichts anhaben; die unvorhergesehene Folge mag sein welche sie wolle. Es ist doch möglich, daß, nachdem du dem Mörder, auf die Frage, ob der von ihm Angefeindete zu Hause sei, ehrlicherweise mit Ja geantwortet hast, dieser doch unbemerkt ausgegangen ist, und so dem Mörder nicht in den Wurf gekommen, die Tat also nicht geschehen wäre; hast du aber gelogen, und gesagt, er sei nicht zu Hause, und er ist auch wirklich (obzwar dir unbewußt) ausgegangen, wo denn der Mörder ihm im Weggehen begegnete und seine Tat an ihm verübte: so kannst du mit Recht als Urheber des Todes desselben angeklagt werden. Denn hättest du die Wahrheit, so gut du sie wußtest, gesagt: so wäre vielleicht der Mörder über dem Nachsuchen seines Feindes im Hause von herbeigelaufenen Nachbarn ergriffen, und die Tat verhindert worden. Wer also lügt, so gutmütig er dabei auch gesinnt sein mag, muß die Folgen davon, selbst vor dem bürgerlichen Gerichtshofe, verantworten und dafür büßen: so unvorhergesehen sie auch immer sein mögen; weil Wahrhaftigkeit eine Pflicht ist, die als die Basis aller auf Vertrag zu gründenden Pflichten angesehn werden muß, deren Gesetz, wenn man ihr auch nur die geringste Ausnahme einräumt, schwankend und unnütz gemacht wird…“