Das Lied von Argonnerwald darf bei der Geburtstagsfeier für unseren Ernst Jünger auf gar keinen Fall fehlen. https://www.youtube.com/watch?v=RxA0PQoPow8 Die Gallier haben nämlich beständig versucht in seine Stellungen einzudringen, es aber nicht geschafft. Und da sind wir auch schon beim Grund, warum wir Panzertiere den Geburtstag von unserem Ernst Jünger feiern. Dieser kämpfte nämlich im Vierjährigen Krieg in Gallien und in Flandern gegen die westlichen Landfeinde und schlug sich dabei äußerst wacker. Weshalb er zum Leutnant befördert wurde und den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen verliehen bekommen hat. Nach dem Vierjährigen Krieg schrieb er dann seine Kämpfe in den Büchern „In Stahlgewittern“, „Das Wäldchen 125“, „Feuer und Blut“ und „Sturm“ nieder und blieb auch beim Kampf gegen die Novemberverbrecher nicht müßig. Mit den Schriften „Der Kampf als inneres Erlebnis“, „Die totale Mobilmachung“, „Der Kampf um das Reich“ und „Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt“ rückte er diesen zu Leibe und war auch sehr beim Stahlhelm umtriebig. Im Sechsjährigen Krieg ließ er es dann deutlich ruhiger angehen und blieb auch nachher deutlich unter seinen Möglichkeiten… aber lassen wir das und schmökern lieber in den Stahlgewittern: https://archive.org/details/instahlgewittern34099gut
„In den Vormittagsstunden durchbrach die Sonne den Nebel und entsandte eine behagliche Wärme. Nachdem ich etwas auf der Grabensohle geschlafen hatte, ging ich durch den vereinsamten, am Vortage erstürmten Graben, dessen Boden mit Bergen von Proviant, Munition, Ausrüstungsstücken, Waffen und Zeitungen bedeckt war. Die Unterstände glichen geplünderten Trödelläden. Dazwischen lagen die Leichen tapferer Verteidiger, deren Gewehre noch in den Schießscharten steckten. Aus zerschossenem Gebälk ragte ein eingeklemmter Rumpf. Kopf und Hals waren abgeschlagen, weiße Knorpel glänzten aus rötlich-schwarzem Fleisch. Es wurde mir schwer, zu verstehen. Daneben ein ganz junger Mensch auf dem Rücken, die glasigen Augen und die Fäuste im Zielen erstarrt. Ein seltsames Gefühl, in solche toten, fragenden Augen zu blicken. Ein Schaudern, das ich im Kriege nie ganz verloren habe. Neben ihm lag seine arme, ausgeplünderte Börse. Mit zunehmender Klarheit verstärkte sich das Artilleriefeuer und steigerte sich bald zu wüstem Tanze. Ich kehrte zu meiner Gruppe zurück. In immer kürzeren Pausen flammte es um uns auf. Weißes, schwarzes und gelbes Gewölk mischte sich. Manchmal erdröhnten Schläge von unheimlicher Brisanz, dazwischen schwirrten mit eigenartigem Singen die Zünder. Bald war der Wald in Brand geschossen, Flammen kletterten knatternd an den Bäumen empor. Ich saß mit einem Kameraden auf einer in den Lehm der Grabenwand gestochenen Bank, während neben uns ein hagerer Rekrut vor Angst an allen Gliedern schlotterte. Mein Gefährte machte sich den grausamen Scherz, heimlich eine Handvoll aufgeraffter Schrapnellkugeln neben ihn zu schleudern. Ich beobachtete mit merkwürdiger Ruhe das Vorgelände. „Sie wissen ja gar nicht, wo du bist. – Sie können dich gar nicht sehen, sie schießen ja ganz wo anders hin.“ Es war der Mut der Unerfahrenheit. Plötzlich knallte das Brett der Schießscharte, und ein Infanteriegeschoß schlug zwischen unseren Köpfen in den Lehm. In diesem Augenblick tauchte ein Mann an der Ecke unseres Grabenstückes auf: „Nach links folgen!“ Wir gaben den Befehl weiter und schritten die rauchdurchschwelte Stellung entlang. Gerade waren die Essenholer zurückgekommen und Hunderte von verlassenen Kochgeschirren dampften auf der Brustwehr. Wer mochte jetzt essen? Eine Menge Verwundeter mit blutdurchtränkten Verbänden preßte sich an uns vorüber, die Aufregung des Kampfes auf den bleichen Gesichtern. Die Ahnung einer schweren Stunde türmte sich vor uns auf. „Vorsicht, Kameraden, mein Arm, mein Arm!“ „Los, los, Mensch, halt Anschluß!“ Der Graben endete in einem Waldstück. Unentschlossen standen wir unter gewaltigen Buchen. Aus dichtem Unterholz tauchte unser Zugführer, ein Leutnant, auf und rief dem ältesten Unteroffizier zu: „Lassen Sie ausschwärmen in Richtung auf die untergehende Sonne und Stellung nehmen. Meldungen erreichen mich im Unterstande an der Lichtung.“ Fluchend übernahm jener das Kommando. Der Eindruck, den dieses Verhalten auf die Leute machte, ist mir während meiner ganzen Führerzeit eine eindringliche Lehre gewesen. Später lernte ich diesen Offizier, der sich noch oft auszeichnete, als Kameraden kennen und erfuhr, daß er dort Wichtiges zu tun gehabt. Gleichviel, der Offizier darf sich unter keinen Umständen in der Gefahr von der Mannschaft trennen. Die Gefahr ist der vornehmste Augenblick seines Berufes, da gilt es, gesteigerte Männlichkeit zu beweisen. Ehre und Ritterlichkeit erheben ihn zum Herrn der Stunde. Was ist erhabener, als hundert Männern voranzuschreiten in den Tod? Gefolgschaft wird solcher Persönlichkeit nie versagt, die mutige Tat fliegt wie Rausch durch die Reihen…“
Unsere klassische deutsche Tonkunst soll auch mal wieder nicht fehlen und so lasse ich nun noch Ludwig van Beethovens Neunte Symphonie erklingen… https://www.youtube.com/watch?v=_AI9kp02eq0