„Auch Max, der Sohn des Ferdinand,
War gleich dem Vater tolerant,
Trotz alles Drohns und aller Bitten
Der neuentstandenen Jesuiten:
„Nur Gott allein“ – sprach er zu diesen –
„Ist Herrscher über die Gewissen!“
Ein fürstlich Wort, ein großes Wort,
Es klingt durch alle Zeiten fort. –
Das Vaterland inzwischen war
Bedroht von schwerer Kriegsgefahr:
Suleiman, jener Türkenheld,
Der schon zu Karls des Fünften Zeit
Vor Wien gewesen, zog zu Feld,
Zum Kampfe gen die Christenheit.
Vor Szigeth, wo Zriny gebot,
Ereilte ihn jedoch der Tod.“
(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)
Zu den großen deutschen Herrschern zählt unser alter Kaiser Maximilian der Zweite nicht, aber ein ehrendes Angedenken hat er sich dennoch verdient. Zwölf Jahre hat er unser altes deutsches Reich regiert (1564 bis 1576) und dabei im Inneren die Wirren der Glaubensspaltung gedämpft und in Ungarn den Türken Einhalt geboten. Wenn man hier auch bestimmt mehr als einen nachteiligen Waffenstillstand hätte erreichen können. Denn mit 86,000 deutschen Recken gegen 100,000 Türken hätte unser Prinz Eugen ordentlich Kleinholz gemacht. Aber nicht ein jeder Heerführer ist eben ein Prinz Eugen. Bein niederländischen Aufstand waren unserem Kaiser Maximilian dem Zweiten mehr oder weniger die Hände gebunden. Ein Eingreifen zu Gunsten seines spanischen Vetters Philipps des Zweiten hätte womöglich die Lutheraner zum Aufstand gereizt und ein Bündnis mit Wilhelm von Oranien nicht minder schädlich gewesen. Eher ein Schwank sind die Grumbachischen Händel. Weil er sich weigerte den Raubritter Wilhelm von Grumbach auszuliefern, wurde der sächsische Herzog Johann Wilhelm der Zweite in die Acht erklärt und von seinen lieben Verwandten niedergeworfen. In unserer alten deutschen Reichshauptstadt Wien kam unser Kaiser Maximilian der Zweite 1527 zur Welt. Seine Eltern waren unser Kaiser Ferdinand der Erste und Anna von Ungarn. Im Jahre 1548 ehelichte er Maria von Spanien. Die Nornen vergönnten dem Paar fünfzehn Kinder. Seine Nachfolge trat sein Sohn Rudolf der Zweite an. Das Kaiserlied der Lothringer „Gott erhalte Franz den Kaiser“ stimme ich zu Ehren unseres Habsburgers an: https://www.youtube.com/watch?v=w81MS8qDb80
„Gott erhalte Franz den Kaiser,
unsern guten Kaiser Franz!
Hoch als Herrscher, hoch als Weiser
steht er in des Ruhmes Glanz.
Liebe windet Lorbeerreiser
ihm zu ewig grünem Kranz.
Gott erhalte Franz den Kaiser,
unsern guten Kaiser Franz!
Über blühende Gefilde
reicht sein Zepter weit und breit.
Säulen seines Throns sind Milde,
Biedersinn und Redlichkeit.
Und von seinem Wappenschilde
Strahlet die Gerechtigkeit.
Gott erhalte Franz den Kaiser,
unsern guten Kaiser Franz!
Sich mit Tugenden zu schmücken,
achtet er der Sorgen wert.
Nicht, um Völker zu erdrücken,
flammt in seiner Hand das Schwert;
sie zu segnen, zu beglücken,
ist der Preis, den er begehrt.
Gott erhalte Franz den Kaiser,
unsern guten Kaiser Franz!
Er zerbrach der Knechtschaft Bande,
hob zur Freiheit uns empor.
Früh erleb’ er deutscher Lande,
deutscher Völker höchsten Flor
und vernehme noch am Rande
später Gruft der Enkel Chor:
Gott erhalte Franz den Kaiser,
unsern guten Kaiser Franz!“
Fast wäre unser Kaiser Maximilian der Zweite übrigens zum Luthertum übergetreten – wie uns unser Geschichtsschreiber Karl Adolf Menzel in seinem Buch „Neure Geschichte der Deutschen seit der Reformation“ berichtet: https://archive.org/details/neuregeschichte01menzgoog
„Nachdem die große Bewegung der Deutschen Nation, welche in den Anfängen des Kirchenstreites den Kaiser als den gehofften Erneuerer des Reiches begrüßt hatte, den Erbfürsten Preis gegeben und von denselben unterdrückt worden war, hätten diese auch einem protestantischen Reichsoberhaupte nicht gestattet, aus dem Kirchengute den Nutzen zu ziehen, den sie aus demselben für sich als Landesherren gezogen hatten, und als Nachbarn zu ziehen hofften. Maximilians Übertritt zur neuen Kirche würde ihn daher nur der Verbindungspunkte mit der alten Ordnung der Dinge beraubt, ihn für immer mit dem katholischen Europa, mit dem Papste, mit seinem eigenen Neffen Philipp von Spanien, dem mächtigsten Fürsten des Zeitalters, mit dem Französischen Hofe, wo eine seiner Töchter an König Karl IX, verheiratet war, mit dem nahe verwandten Bayern und mit den übrigen Gliedern seines Hauses entzweit haben, ohne ihm in der neuen Ordnung der Dinge eine sichere und ehrenvolle Stellung anzuweisen. Die geheiligte Majestät der Kaiserkrone, deren altertümliche Weihe noch in ihrer Ohnmacht auch die andersgläubigen Fürsten und Stände, wenn nicht zum Gehorsam, doch zu ehrfurchtsvoller Ergebenheit stimmte, hätte sich in eine Bundeshauptmannschaft über mißtrauische und eigensüchtige Parteigenossen verwandelt, von welcher für den besondern Zweck des Beherrschers der Österreichischen Monarchie, die Reichsfürsten zu Hilfsleistungen gegen die Türken bei der Verteidigung oder Wiedereroberung Ungarns bereitwillig machen, weit weniger, als von dem erblichenen Glanze des Schattenkaisertums, zu erreichen stand. Dazu kam, daß die unter den Protestanten selbst eingetretene Spaltung, einem Kaiser, der sich für das Luthertum erklärt hätte, außer den Katholischen noch die Kalvinisten gegenübergestellt haben würde. Die Ermahnung, welche Maximilian auf dem Augsburger Reichstage 1566 dem Kalvinischen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz erteilte, war nicht dahin gerichtet, daß derselbe wieder katholisch, sondern dahin, daß er wieder lutherisch werden solle, und eben so forderte er die Oberpfälzischen Landstände auf, die Kalvinische Sekte, welche sich von der Lehre und Haltung beider nach dem Religionsfrieden zuläßigen Religionen, nämlich der alten Religion und der Augsburgischen Konfession, absondere, und welche ihr Landesherr ihnen vielleicht werde zumuten und aufdringen wollen, auf dem bevorstehenden Landtage zurückzuweisen, und in ihrer christlichen, ruhmwürdigen, gottseligen und guten Meinung, bei dem Gebrauch der Augsburgischen Konfession, standhaft zu beharren. Der Kaiser verfuhr hierbei ganz im Sinne des Luthertums, richtete aber mit demselben eben so wenig gegen den Calvinismus, als einst seine Vorgänger mit dem Katholizismus gegen das Luthertum aus. Durch Erwägung dieser Verhältnisse wurden die Bedenklichkeiten verstärkt, welche die Beredsamkeit des Hosius und der Blick auf die innern Verwirrnisse des neuen Kirchentums in Maximilians Seele hervorgerufen hatte. Die Protestanten erwarteten einen Übertritt; aber anstatt diese Erwartung zu erfüllen, kehrte er zu der früher schon aufgegebenen Teilnahme an den Gebräuchen der alten Kirche zurück, und wohnte den Predigten des Hofpredigers Matthias Zitthard, die er bei Lebzeiten seines Vaters nicht hatte besuchen wollen, fleißig bei. Der von Ferdinand fortgeschickte Hofprediger Pfauser blieb entfernt. Andrerseits rieten die innern Verhältnisse seiner Erbländer ihm das an, was jene Erwägungen als bedenklich erscheinen ließen. Nicht bloß in Böhmen und den Böhmischen Nebenländern Schlesien und Lausitz, sondern auch in Österreich, hatte die neue Lehre das entschiedenste Übergewicht gewonnen…“