Kaiser Maximilian der Zweite

„Auch Max, der Sohn des Ferdinand,

War gleich dem Vater tolerant,

Trotz alles Drohns und aller Bitten

Der neuentstandenen Jesuiten:

„Nur Gott allein“ – sprach er zu diesen –

„Ist Herrscher über die Gewissen!“

Ein fürstlich Wort, ein großes Wort,

Es klingt durch alle Zeiten fort. –

Das Vaterland inzwischen war

Bedroht von schwerer Kriegsgefahr:

Suleiman, jener Türkenheld,

Der schon zu Karls des Fünften Zeit

Vor Wien gewesen, zog zu Feld,

Zum Kampfe gen die Christenheit.

Vor Szigeth, wo Zriny gebot,

Ereilte ihn jedoch der Tod.“

(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)

Zu den großen deutschen Herrschern zählt unser alter Kaiser Maximilian der Zweite nicht, aber ein ehrendes Angedenken hat er sich dennoch verdient. Zwölf Jahre hat er unser altes deutsches Reich regiert (1564 bis 1576) und dabei im Inneren die Wirren der Glaubensspaltung gedämpft und in Ungarn den Türken Einhalt geboten. Wenn man hier auch bestimmt mehr als einen nachteiligen Waffenstillstand hätte erreichen können. Denn mit 86,000 deutschen Recken gegen 100,000 Türken hätte unser Prinz Eugen ordentlich Kleinholz gemacht. Aber nicht ein jeder Heerführer ist eben ein Prinz Eugen. Bein niederländischen Aufstand waren unserem Kaiser Maximilian dem Zweiten mehr oder weniger die Hände gebunden. Ein Eingreifen zu Gunsten seines spanischen Vetters Philipps des Zweiten hätte womöglich die Lutheraner zum Aufstand gereizt und ein Bündnis mit Wilhelm von Oranien nicht minder schädlich gewesen. Eher ein Schwank sind die Grumbachischen Händel. Weil er sich weigerte den Raubritter Wilhelm von Grumbach auszuliefern, wurde der sächsische Herzog Johann Wilhelm der Zweite in die Acht erklärt und von seinen lieben Verwandten niedergeworfen. In unserer alten deutschen Reichshauptstadt Wien kam unser Kaiser Maximilian der Zweite 1527 zur Welt. Seine Eltern waren unser Kaiser Ferdinand der Erste und Anna von Ungarn. Im Jahre 1548 ehelichte er Maria von Spanien. Die Nornen vergönnten dem Paar fünfzehn Kinder. Seine Nachfolge trat sein Sohn Rudolf der Zweite an. Das Kaiserlied der Lothringer „Gott erhalte Franz den Kaiser“ stimme ich zu Ehren unseres Habsburgers an: https://www.youtube.com/watch?v=w81MS8qDb80

„Gott erhalte Franz den Kaiser,

unsern guten Kaiser Franz!

Hoch als Herrscher, hoch als Weiser

steht er in des Ruhmes Glanz.

Liebe windet Lorbeerreiser

ihm zu ewig grünem Kranz.

Gott erhalte Franz den Kaiser,

unsern guten Kaiser Franz!

Über blühende Gefilde

reicht sein Zepter weit und breit.

Säulen seines Throns sind Milde,

Biedersinn und Redlichkeit.

Und von seinem Wappenschilde

Strahlet die Gerechtigkeit.

Gott erhalte Franz den Kaiser,

unsern guten Kaiser Franz!

Sich mit Tugenden zu schmücken,

achtet er der Sorgen wert.

Nicht, um Völker zu erdrücken,

flammt in seiner Hand das Schwert;

sie zu segnen, zu beglücken,

ist der Preis, den er begehrt.

Gott erhalte Franz den Kaiser,

unsern guten Kaiser Franz!

Er zerbrach der Knechtschaft Bande,

hob zur Freiheit uns empor.

Früh erleb’ er deutscher Lande,

deutscher Völker höchsten Flor

und vernehme noch am Rande

später Gruft der Enkel Chor:

Gott erhalte Franz den Kaiser,

unsern guten Kaiser Franz!“

Fast wäre unser Kaiser Maximilian der Zweite übrigens zum Luthertum übergetreten – wie uns unser Geschichtsschreiber Karl Adolf Menzel in seinem Buch „Neure Geschichte der Deutschen seit der Reformation“ berichtet: https://archive.org/details/neuregeschichte01menzgoog

„Nachdem die große Bewegung der Deutschen Nation, welche in den Anfängen des Kirchenstreites den Kaiser als den gehofften Erneuerer des Reiches begrüßt hatte, den Erbfürsten Preis gegeben und von denselben unterdrückt worden war, hätten diese auch einem protestantischen Reichsoberhaupte nicht gestattet, aus dem Kirchengute den Nutzen zu ziehen, den sie aus demselben für sich als Landesherren gezogen hatten, und als Nachbarn zu ziehen hofften. Maximilians Übertritt zur neuen Kirche würde ihn daher nur der Verbindungspunkte mit der alten Ordnung der Dinge beraubt, ihn für immer mit dem katholischen Europa, mit dem Papste, mit seinem eigenen Neffen Philipp von Spanien, dem mächtigsten Fürsten des Zeitalters, mit dem Französischen Hofe, wo eine seiner Töchter an König Karl IX, verheiratet war, mit dem nahe verwandten Bayern und mit den übrigen Gliedern seines Hauses entzweit haben, ohne ihm in der neuen Ordnung der Dinge eine sichere und ehrenvolle Stellung anzuweisen. Die geheiligte Majestät der Kaiserkrone, deren altertümliche Weihe noch in ihrer Ohnmacht auch die andersgläubigen Fürsten und Stände, wenn nicht zum Gehorsam, doch zu ehrfurchtsvoller Ergebenheit stimmte, hätte sich in eine Bundeshauptmannschaft über mißtrauische und eigensüchtige Parteigenossen verwandelt, von welcher für den besondern Zweck des Beherrschers der Österreichischen Monarchie, die Reichsfürsten zu Hilfsleistungen gegen die Türken bei der Verteidigung oder Wiedereroberung Ungarns bereitwillig machen, weit weniger, als von dem erblichenen Glanze des Schattenkaisertums, zu erreichen stand. Dazu kam, daß die unter den Protestanten selbst eingetretene Spaltung, einem Kaiser, der sich für das Luthertum erklärt hätte, außer den Katholischen noch die Kalvinisten gegenübergestellt haben würde. Die Ermahnung, welche Maximilian auf dem Augsburger Reichstage 1566 dem Kalvinischen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz erteilte, war nicht dahin gerichtet, daß derselbe wieder katholisch, sondern dahin, daß er wieder lutherisch werden solle, und eben so forderte er die Oberpfälzischen Landstände auf, die Kalvinische Sekte, welche sich von der Lehre und Haltung beider nach dem Religionsfrieden zuläßigen Religionen, nämlich der alten Religion und der Augsburgischen Konfession, absondere, und welche ihr Landesherr ihnen vielleicht werde zumuten und aufdringen wollen, auf dem bevorstehenden Landtage zurückzuweisen, und in ihrer christlichen, ruhmwürdigen, gottseligen und guten Meinung, bei dem Gebrauch der Augsburgischen Konfession, standhaft zu beharren. Der Kaiser verfuhr hierbei ganz im Sinne des Luthertums, richtete aber mit demselben eben so wenig gegen den Calvinismus, als einst seine Vorgänger mit dem Katholizismus gegen das Luthertum aus. Durch Erwägung dieser Verhältnisse wurden die Bedenklichkeiten verstärkt, welche die Beredsamkeit des Hosius und der Blick auf die innern Verwirrnisse des neuen Kirchentums in Maximilians Seele hervorgerufen hatte. Die Protestanten erwarteten einen Übertritt; aber anstatt diese Erwartung zu erfüllen, kehrte er zu der früher schon aufgegebenen Teilnahme an den Gebräuchen der alten Kirche zurück, und wohnte den Predigten des Hofpredigers Matthias Zitthard, die er bei Lebzeiten seines Vaters nicht hatte besuchen wollen, fleißig bei. Der von Ferdinand fortgeschickte Hofprediger Pfauser blieb entfernt. Andrerseits rieten die innern Verhältnisse seiner Erbländer ihm das an, was jene Erwägungen als bedenklich erscheinen ließen. Nicht bloß in Böhmen und den Böhmischen Nebenländern Schlesien und Lausitz, sondern auch in Österreich, hatte die neue Lehre das entschiedenste Übergewicht gewonnen…“

Walter Schuck, unser Adler der Tundra

Unsere deutschen Fliegerhelden haben im Sechsjährigen Krieg wirklich in unerreichter Weise abgeräumt und während kein feindlicher Flieger die Anzahl von 100 Abschüssen erreichte, war das bei uns schon bald keine Besonderheit mehr. Selbst 200 Flieger schossen mehr als ein Dutzend unserer Fliegerhelden ab. Unser Oberleutnant Walter Schluck gehört mit seinen 236 Abschüssen dazu, weshalb sein Geburtstag nicht ungefeiert bleiben darf. Außerdem nennt man unseren Held den Adler der Tundra und die Adler gehören nun mal allesamt mir. In Frankenholz im Saarland wurde unser Held 1920 geboren. Er ging 1937 zur Luftwaffe. Im Sechsjährigen Krieg gehörten Polen, Gallien, Holland, Dänemark, Norwegen und unser altes deutsches Reich zu seinem Jagdrevier. Auf die Jagd ging unser Walter Schuck meist mit unserer Me 109, aber zuletzt auch mit unserer Me 262. Was diese zu leisten imstande war, zeigt er einmal dadurch, daß er auf einem Feindflug gleich vier amerikanische B-17 Bomber abgeschossen hat. Kein Wunder also, daß er das Ritterkreuz samt Eichenlaub erhalten hat. „Abschuß! – Von der Me 109 zur Me 262 Erinnerungen an die Luftkämpfe beim Jagdgeschwader V und VII“ heißt sein Panzerfliegerbuch, in dem er uns seine Waffentaten schildert. Unser altes Kriegslied „Flieger empor“ suche ich mir zur Feier seines Geburtstages aus: https://www.youtube.com/watch?v=pSALy6W-Qvs

„Wir fliegen durch silberne Weiten,

Selig dem Himmel gesellt,

Schweben und sinken und gleiten

Über unendliche Breiten,

Die Gott uns zum Schauen bestellt.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden zum Kämpfen geboren,

Augen stets offen und klar!

Klingt die Musik der Motoren,

Fühlen wir uns unverloren

Und furchtlos in jeder Gefahr.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden nicht immer gewinnen,

Dennoch! uns schreckt keine Not!

Leben, Vergeh’n und Verrinnen,

Aber der Glaube tief innen

Ist stärker als Not und Tod.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!“

Vom 35sten Luftsieg unseres Walter Schucks lese ich euch aus dessen Panzerfliegerbuch vor:

„Jedenfalls wurde erzählt, die Russen hätten Rudi Müller so lange bearbeitet, bis er alle Einzelheiten über unsere geplanten Einsätze preisgegeben hätte. Diese Gerüchte wurden genährt, weil die Russen plötzlich unsere genauen Einflüge zu den jeweiligen Zielorten, auch wenn wir vorher Täuschungsmanöver flogen, kannten. Daß diese Kenntnisse der Russen von den bereits in Betrieb genommenen, uns aber noch unbekannten Radarstationen stammten, mag alle die beschämen, die an Rudi Müllers Loyalität gezweifelt hatten. Ein weiteres Gerücht besagt, die Russen hätten ihn einer Gehirnwäsche unterzogen und derart umgepolt, daß er für sie bis ins hohe Alter als Fluglehrer tätig gewesen wäre. Alle diese Gerüchte kann man getrost als dummes Zeug abtun. Auch wenn alle Umstände um sein Schicksal wohl nie mehr ganz geklärt werden können, dürften die Nachforschungen des Suchdienstes des Roten Kreuzes der Wahrheit am nächsten kommen: Der Mutter von Rudi Müller wurde in den 60er Jahren vom DRK mitgeteilt, ihr Sohn wäre am 21. Oktober 1943 in einem russischen Kriegsgefangenenlager „verstorben“. Ende April 1943 wurde unser Flugplatz von einem Luftangriff der Russen überrascht. Die von IL-2 Sturmowiks abgeworfenen Bomben trafen eine Wartungshalle, die bis zum Boden abbrannte. Einige Stunden später erhielt unsere Staffel den Auftrag, Ju 88 Bomber auf ihrem Weg nach Murmansk zu begleiten. Vor uns war schon die Expertenstaffel gestartet, um auf freie Jagd zu gehen und den Luftraum für uns freizuhalten. Wieder einmal waren die Russen durch ihr Radar auf unser Erscheinen vorbereitet. Feldwebel Erwin Fahldieck, Rudi Müllers ehemaliger Rottenflieger aus der VI. Staffel wurde mit seiner „Gelben Zwei“ über Murmansk abgeschossen. Er konnte noch abspringen, und wir nahmen an, daß sich die beiden in der Gefangenschaft wieder gesehen haben. Im Morgenlicht zum 7. Mai bekam die VIII. und IX. Staffel Einsatzbefehl, für die in Intervallen gegen Murmansk gestarteten Ju 88, Me 110 und Fw 190 Jabos Begleitschutz zu fliegen. Der mir für diesen Einsatz zugeteilte Rottenflieger Heinrich Friedrich „Heinfried“ Wiegand und ich hatten den Auftrag, die von Hauptmann Strakeljahn geführten Focke Wulfs zu ihrem Ziel zu begleiten und hoben ziemlich zuletzt ab. Während wir noch auf Höhe kletterten, kam die schon vor uns gestartete VI. Staffel wieder vom Zielgebiet zurück. Bei diesem Einsatz hatte ein weiteres großes Ass der Expertenstaffel, Oberfeldwebel Albert Brunner, seinen letzten Abschuss erzielt. Brunner war einer der verwegensten Piloten der VI./Jagdgeschwader V. Obwohl er erst seit einem Jahr an der Eismeerfront flog, hatte er in diese Zeit an 135 Fronteinsätzen teilgenommen, war dabei dreimal abgeschossen worden und hatte 53 bestätigte Luftsiege erzielt. Diesmal wurde er auf seinem Rückflug von einem unsichtbaren Feind beschattet: Eine von den russischen Radarstationen herangeführte Airacobra brachte sich hinter dem ahnungslosen Brunner in Schussposition und eröffnete das Feuer. Er konnte zwar noch abspringen, aber seine Maschine war schon zu tief. Der Fallschirm öffnete sich nicht mehr und er stürzte in den Tod. Albert Brunner wurde posthum das Ritterkreuz verliehen. Die Tragödie um Brunner mußte sich gerade zugetragen haben, als Wiegand und ich mit den Fw 190 Jabos auf der Bildfläche erschienen. Die Airacobras flogen leicht nach rechts versetzt in einer Höhe von ungefähr 1200 Metern, und ich nahm Wiegand mit, um sie anzugreifen. Damit sich Strakeljahns Jabos ungestört ihrem Ziel nähern konnten, mussten wir die Airacobras unbedingt in einen Luftkampf verwickeln. Weil mir bekannt war, dass die Me 109 die schwerere Airacobra im Steigflug leicht ausmanövrieren konnte, zog ich am Steuerknüppel und gab Vollgas. Während wir nach oben zogen, sah ich, wie sich 300 Meter unter uns die Airacobras zu einem Abwehrkreis formierten. Auch wem die Airacobra der Me 109 im engen Kurvenkampf überlegen war, hatte sie ein schlechtes Überziehungsverhalten und neigte schnell dazu, ins Flachtrudeln zu geraten. Also flog ich wieder nach unten, spielte den Zirkus mit und reihte mich in das von ihnen geflogene Karussell ein. Mit Hilfe des Trimmrads zwang ich meine Messerschmitt in eine immer enger geflogene Steilkurve. Dadurch konnte ich den Salven der hinter mir fliegenden Airacobra entgehen, war aber gleichzeitig in der Lage, die vor mir fliegende Maschine ins Visier zu nehmen. Außerdem wusste ich, dass die bei der Airacobra lang aus der Flugzeugnase hervorstehende 37mm-Kanone bei stark auftretenden Fliehkräften oft Ladehemmung hatte. Während die Russen einen Abwehrkreis nach dem anderen zogen, flog ich ständig in ihrem Karussell mit. Auf einmal schien es so, als ob die Unterseite einer über meiner Kanzel versetzt fliegenden Airacobra tiefer glitt. In Wirklichkeit muss ich immer näher an den Russen herangekommen sein. Als ich das Feuer eröffnete, sah ich meine Geschosse im Rumpf der Airacobra einschlagen, tauchte nach unten weg und überließ den abstürzenden Feindjäger seinem Schicksal. Nach der Landung in Petsamo brachten Feldjäger einen russischen Airacobra Piloten an, den sie nach seinem Fallschirmabsprung gefangen genommen hatten. Er wurde von einem deutschen Offizier begleitet, der etwas Russisch sprach, und mir ihn als denjenigen Gegner vorstellte, den ich zuletzt abgeschossen hätte. Weil ich noch nichts gefrühstückt hatte, lud ich die beiden zum Essen ein. Mit spöttischer Miene nahm der Russe das ihm angebotene Frühstücksei, Weißbrot und Bohnenkaffee an. Sicher hatte ihm die russische Propaganda erzählt, wir wären völlig ausgehungert und er wollte daher nicht glauben. daß wir uns einen derartigen Luxus leisten konnten. Es gelang mir auch nicht, ihn davon zu überzeugen, daß das Essen keine Sonderration wäre, nur weil ich ein russisches Flugzeug abgeschossen hätte. Als ich ihm mitteilte, er wäre mein 35ster Luftsieg gewesen, schüttelte der Russe ungläubig mit dem Kopf. Später zeigten wir ihm in der Wolkenhütte noch die Abschusstafel unserer Staffel, aber auch das hinterließ bei ihm offensichtlich keinen größeren Eindruck. Egal wie sehr wir uns um ihn bemühten, hielt der Russe die Verpflegung, die Gespräche und die Abschusstafel für eine Schau, die wir extra für ihn veranstaltet hätten. Als er wieder von den Feldjägern weggebracht wurde, trennten wir uns nicht als Fliegerkollegen und schon gar nicht als Fremde. Wenigstens hatte er gemerkt, daß wir ihm nicht feindselig gesinnt waren…“

Die Schlacht bei Warschau

Ein wenig erinnert mich die Schlacht von Warschau ja schon an den Herrn der Ringe… https://www.youtube.com/watch?v=uiKHzzD9R-s Im Jahre 1656 kämpfte ein letztes Bündnis aus Schweden und Preußen vor den Toren der polnischen Hauptstadt ebenfalls gegen eine gewaltige Übermacht und zerschmetterten diese. In der dreitägigen Schlacht behaupteten sich 18,000 Schweden und Brandenburger gegen 80,000 Polen. Nachdem diese mit einem Verlust von 6000 Mann und 39 Kanonen aus dem Feld geschlagen waren, wurde die polnische Hauptstadt erstürmt. Allerdings ebenso wenig wie damals bei Dagorlad im Falle des dunklen Herrschers Saurons die Macht Polen für immer gebrochen und deshalb ist uns Deutschen dieses alte Scheißhaus aus dem Osten leider auch erhalten geblieben. „Die Grenzwacht hielt im Osten“ suche ich mir für unsere kleine Siegesfeier aus: https://www.youtube.com/watch?v=NlqyBIQ-Cac

„Die Grenzwacht hielt im Osten dem Feinde lange stand

Heut kehrt ihr letzter Posten zurück ins Vaterland

Erschöpft und aufgerieben in treuer Ritterschaft

Die Besten sind geblieben, uns andern brach die Kraft

Doch bringen wir die Fahne, die wehend vor uns stritt

Von Rigas blutgen Planen in allen Ehren mit

Die sturmbewährt sich nimmer vor einem Feind geneigt

Und heute noch und immer den Weg nach Osten zeigt

Es rauscht dort hin zu mahnen, zu ihr der Väter Geist

Trotz aller Not ein Ahnen, das deutsche Zukunft heißt

Sind wir auch fremd geworden euch Brüdern aus dem Reich

Aus West und Süd und Norden, das Banner blieb sich gleich

Ob wir auch hier verderben, das kümmere euch nicht

Die Fahne zu vererben ist unsere letzte Pflicht

Ich darf nicht länger zagen, bald zwingt sie euren Sinn

Nach Ostland sie zu tragen, sie will, sie muß dort hin“

„Die dreitägige Schlacht bei Warschau“ nannte unser Geschichtsschreiber August Riese seine epische Darstellung derselbigen und daraus lese ich euch nun weiter vor. Wir hören von der Beschaffenheit des schwedischen Heeres: https://archive.org/details/diedreitgigesch00riesgoog

„Ebenso waren fast sämtliche Obersten und auch wohl der größte Teil der Subaltern-Offiziere in der schweren, langen Schule des deutschen Krieges herangebildet, vor allen die unerschrockenen und kecken Reiterobersten Rudger von Ascheberg, Fabian Berndes, Israel Ridderhjelm, David Sinclair; von der Infanterie unter anderen die Obersten Vietinghoff, Neren und Lagerskjöld. Fast sämtliche Obersten hatten schon im 30jährigen Kriege ihre jetzigen Regimenter kommandiert. Besonders aber besaß der König in Eric Dahlberg, dem die schwedische Armee viele ihrer glänzendsten und ruhmreichsten Erfolge verdankt, einen tüchtigen Ingenieur und gewandten Generalstabsoffizier. Die Formation der schwedischen Infanterie war weder eine gleichmäßige noch konstante. Als normal für die Land-Regimenter ist die Einteilung in acht Kompanien zu 150 Mann anzunehmen, obschon man in Zeiten der Gefahr einzelne Land-Regimenter bis auf 12 und 16 Kompanien verstärkte. Nach der Organisation Gustav Adolphs sollten die acht Kompanien eines Regiments nur eine „Halbbrigade“, zwei Regimenter oder 16 Kompanien dagegen die „volle Brigade“ bilden. Wie aber aus den Akten des Kammer-Kollegium-Archivs in Stockholm und aus Dahlbergs handschriftlichen Schlachtaufstellungen hervorgeht, war schon im Jahr 1655 der Ausdruck „Brigade“ für die Unterabteilung des Regiments von 4 – 6 Kompanien gebräuchlich, so dass das Regiment damals in zwei, selbst in drei Brigaden (die späteren Bataillons) zerfiel. Die taktische Unterabteilung des Regiments war eigentlich das Vierfähnlein (Quaternio, daher Quadron, Eskadron), das spätere Bataillon, zu 4 – 5 Kompanien mit 6 – 750 Mann. In den Schlachten selbst fochten sie damals als besondere taktische Einheiten, selbst wenn von dem Regimente mehrere Vierfähnlein anwesend waren. Die geworbenen Infanterie-Regimenter, deren es gegen diejenigen der Reiterei verhältnismäßig eine geringere Anzahl gab, waren in ihrer Stärke sehr verschieden; sie wechselten zwischen Eskadrons von sechs bis zu Regimentern von sogar 16 Kompanien, deren Stärke im Durchschnitt 100 Mann betrug. Die Reiterei war die Hauptwaffe des schwedischen Heeres und machte während des polnischen Krieges stets mindestens zwei Dritteile desselben aus. Sie bestand aus Reitern und Dragonern; die letzteren bildeten hauptsächlich die finnischen Regimenter. Die Nationalregimenter waren reglementsmäßig wie die Infanterie in acht Fahnen oder Kompanien formiert; in Zeiten der Gefahr augmentierte man sie sogar bis zu 12 und 16 Fahnen, wie z. B. die Upland- und Smaland-Reiter im Jahre 1657. Die Stärke der Fahnen, welche unter Gustav Adolph 150 – 125 Mann betragen hatte, wurde zwar von Carl Gustav auf 125 Mann festgestellt, scheint aber in einzelnen Fällen, wie aus den Akten des Stockholmer Kammerkollegiums und des Reichsarchivs, sowie aus dem Schreiben des Königs d. d. Wismar 27. Oktober 1657 (in Handlingar rörande Scandinaviens historia) hervorgeht, sogar nur c. 100 Mann betragen zu haben; wenigstens rückten im Jahre 1655 die 20 Kompanie Ostgoten- und Upland-Reiter mit 2020 Pferden, 34 andere Nationalreiterkompanie mit 3360 Pferden nach Polen aus, wogegen wieder andererseits die finnischen Reiterkompanien nach dem Ausrüstungsplan 150 Mann zählen sollten. Die Fahnen der geworbenen Regimenter, respektive Eskadrons, deren Stärke von 5 bis 12 Kompanien wechselte, hatten je nach den Bestimmungen der betreffenden Werbe-Patente eine Stärke von 70 – 80 Pferden inklusive prima plana. Bei der Reiterei ist der Ausdruck „Eskadron“, ähnlich wie bei der Infanterie, doppelt zu verstehn. Einmal bezeichnet derselbe eine organisatorische Einheit von 2, 4, 5 – 6 Kompanien und selbst darüber bis zur Stärke eines Regiments unter einem Kommando, dem jedoch nicht der Regimentsstab oder doch nur ein Teil desselben bewilligt war; gleichzeitig aber auch eine taktische Formation während des Gefechts, für die man, je nach der Stärke derselben, 2 – 8 Fahnen zusammenstellte. Während die National-Regimenter, so lange sie vollzählig waren, anfangs Eskadrons von zwei Kompanien zu 2 – 300 Pferden, die geworbenen von 3 – 4 Kompanien fast in derselben Stärke bildeten, mussten die Eskadrons später, besonders bei den letztgenannten Regimentern, welche ihren Ersatz im Felde, besonders in Polen, kaum zu ermöglichen vermochten, aus einer größeren Zahl von Fahnen bis zu 8 und 9 zusammengestellt werden, um eine gefechtsfähige taktische Einheit zu erzielen. Dagegen erscheinen die Nationalregimenter bei ihrer höheren Etatstärke und mehr gesichertem Ersatz stets in mindestens zwei Eskadrons formiert. Da die Reiterei den beschwerlichsten Dienst im polnischen Feldzuge gehabt, seit 1655 eigentlich nicht aus dem Sattel gekommen und unter anderen zum größeren Teil mit dem Könige bis Jaroslav vorgedrungen war, so scheint sie ganz besonders gelitten und deshalb zur Zeit der Schlacht kaum noch ein Dritteil ihrer Etatstärke gezählt zu haben, während die mehr zu Garnisonzwecken verwendete Infanterie nach dem Eintreffen des Ersatzes vielleicht noch die Hälfte ihrer Etatstärke besitzen mochte. Aber auch letztere hatte auf dem Rückzuge von Jaroslav, und vorzugsweise von ihr die smalandischen Regimenter (Calmar, Jonköping und Kronoberg), sowie bei der Verteidigung von Warschau gelitten. Zur Rechtfertigung unserer Annahmen wollen wir im Kurzen einige Beispiele anführen. Nach den Akten des Stockholmer Kammer-Kollegium-Archivs zählten im August 1656 die neun Regimenter Stenbock, Markgraf von Baden, Waldeck, Wrangel, Ascheberg, Hammerschild, Israel, Bötker und Wittenberg in 56 Kompanien nur 2480 Mann, daher die Kompanie nur ungefähr 44 Mann; berücksichtigen wir jedoch, dass sich unter diesen 56 Kompanien schon 14 reduzierte Kompanien (2 von Ascheberg, 4 von Israel, 4 von Wittenberg und 4 von Bötker) befanden, so würde jeder der ursprünglichen 70 Kompanien nur eine Stärke von 35 Mann verblieben sein…“

Stefan George

Im hessischen Dörfchen Bündesheim erblickte am heutigen Tage im Jahre 1868 unser großer deutscher Dichter Stefan George das Licht der Erdenwelt. Sein Vater war Gastwirt und schickte seinen Sohn auf die höhere Schule. Jedoch war der Ruf des Dichtergottes Bragi stärker und so brach unser Stefan George sein Studium bald ab und war für den Rest seines Lebens als freischaffender Dichter am Werke. Er lebte meist in München oder Berlin, unternahm aber auch viele Reisen. Im Jahre 1927 verlieh ihm Frankfurt den Goethepreis. Das Schaffen unseres Stefan Georges besteht fast ausschließlich aus Gedichten, die ihr in den Bänden „Die Fibel“, „Hymnen“, „Pilgerfahrten“, „Algabal“, „Die Bücher der Hirten“, „Das Jahr der Seele“, „Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod“, „Tage und Taten“, „Der siebente Ring“, „Der Stern des Bundes“, „Der Krieg“ oder „Das neue Reich“ finden könnt; dazu kommen einige Übertragungen ausländischer Dichter ins Deutsche – darunter Shakespeare oder Dante. Als einer der größten Vertreter der Neuromantik bekommt unser Stefan George von mir zum Wiegenfest Richard Wagners Parsifal gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=BguE9OhZTRU Zu Lesen bekommt ihr aus dem Buch der Hirten das Gedicht „Flurgottes Trauer“ von unserem Barden: http://www.zeno.org/Literatur/M/George,+Stefan/Gesamtausgabe+der+Werke/Die+B%C3%BCcher+der+Hirten-+und+Preisgedichte+%C2%B7+der+Sagen+und+S%C3%A4nge+und+der+h%C3%A4ngenden+G%C3%A4rten/Das+Buch+der+Hirten-+und+Preisgedichte

„So werden jene Mädchen die mit Kränzen

In Haar und Händen aus den Ulmen traten

Mir sinnbeschwerend und verderblich sein.

Ich sah vom stillen Haus am Hainesrand

Die grünen und die farbenvollen Felder

Zur sanften Halde steigen und den Weißdorn

Der Blüten Überfluß herniederstreun:

Als sie des Weges huschend mich gewahrten –

Verhüllte dinge raunten und dann hastig

Und lachend mir entflohn trotz meiner Stimme –

Trotz meiner Pfeife weichem Bitte-Tone.

Erst als ich an dem flachen Borne trinkend

Mir Widerschien mit Furchen auf der Stirn

Und mit verworrnen Locken wußt ich ganz

Was sie sich zischend durch die Lüfte riefen

Was an der Felswand gellend weiterscholl.

Nun ist mir alle Lust dahin am Teiche

Die Angelrute auszuhalten oder

Die allzu schwache Weidenflöte lockend

Mit meinem Finger zu betupfen – sondern

Ich will den Abend zwischen grauen Nebeln

Zum Herrn der Ernte klagen sprechen weil er

Zum Ewigsein die Schönheit nicht verlieh.“

Hermann der Cherusker und die Schlacht im Teutoburger Wald oder die erste Auferstehung unseres deutschen Volkes von den Toten

„Wodan, Donnerer sie sanken,

Die Eroberer,

Die Tyrannen, durch der schlanken

Deutschen Todesspeer.

Ha! wie hieben löwenmutig

Todeswunden wir!

Ächzend flohen sie und blutig,

Jauchzend folgten wir.

Und die Fesseln ferner Welten

Sind gerächt, und nie

Sehen wir an unsern Belten

Nie als Herren sie.

Wodan, Dank! Tuiskons Söhne

Sind noch deiner wert,

Sieg sind ihrer Schilde Töne,

Tod ihr Heldenschwert.

Um die schimmernden Altäre

Mit dem Eichenkranz

Tanzen wir zu deiner Ehre

Frei den Lanzentanz.

Adler mit den blutigen Schwingen,

Flögt ihr luft’gen Pfad,

Um zum Kapitol zu bringen,

Was der Deutsche tat.

Denn es schweigt der Felderrn Rufen,

Schweigt der kleinste Mann;

Keiner, der auf Rosseshufen

Dieser Schlacht entrann.

Wein‘ itzt alle deine Götter,

August, um dich her!

In der Nacht der Eichenblätter

Herrschet Wodan mehr.“

So besingt unser großer deutscher Dichter Ernst Moritz Arndt in seinem Gedicht „Hermanns Siegeslied“ die Schlacht im Teutoburger Wald und unseren Feldherren Hermann der Cherusker. Wissen wir Panzertiere auch nicht wann unsere erste große Schicksalsschlacht geschlagen wurde, so haben wir ihr dennoch einen Tag in unserem Panzergeburtstags- und Schlachtkalender gewidmet. Nach den Niederlagen unserer Kimbern und Teutonen in Italien gegen Marius und unserer Sueben, Usipeter und Tenkterer gegen Cäsar, durchzog in den Jahren 12 bis 9 vor Drusus, des Augustus Stiefsohn, unser uraltes deutsches Kernland, zwischen Rhein und Elbe. Alles schien verloren, bis Hermann der Cherusker seine Schilderhebung ins Werk setzte und im Jahre 9 im Teutoburger Wald die drei Legionen (rund 18,000 Mann) des römischen Statthalters Varus vernichtete. Jener gab sich selbst auf dem Schlachtfeld den Tod und unser Cheruskerfürst wurde unsterblich. Der Rachefeldzug des Germanicus verlief im Sand. Doch mußte auch unser Hermann manche Bitternis erleiden. Sein Schwiegervater wider Willen, Segestes, lieferte seine Gattin Thusnelda an die Römer aus und so wurde sein Sohn in Gefangenschaft geboren. Und anstatt sich um unseren Helden zur Rettung der holden Frau zu sammeln, mußte Hermann den Markomannenkönig Marbod besiegen und wurde anschließend von seiner eigenen Sippe ermordet. Man verargte ihm seine Machtfülle und unkte das er König, nach Art der Römer sein wolle. So ging unser Hermann der Cherusker mit nur 37 Jahren heim und schlürft seither seinen Met in Walhall. Zur Götterdämmerung sehen wir ihn aber wieder… Anläßlich der 2000Jahrfeier der Schlacht im Teutoburger Wald – die uns Deutschen die amerikanische Fremdherrschaft gründlich verdorben hat – ließ die Rundfunklügenpresse eine recht gelungene Dokumention über diesen unseren Sieg anfertigen: https://www.youtube.com/watch?v=GLHYgu-LwWU Der amerikanischen Umerziehung entging diese allerdings keineswegs und daher finden sich darin so einige Umerzogenheiten (so wird etwa bestritten, daß wir Deutschen Germanen sind und dergleichen mehr), die es rechtfertigen mit unserem Fichte darauf zu schlagen:

„Zwar sind so in alter wie in neuer Zeit gar häufig die Künste der Verführung und der sittlichen Herabwürdigung der Unterworfenen, als ein Mittel der Herrschaft mit Erfolg gebraucht worden; man hat durch lügenhafte Erdichtungen, und durch künstliche Verwirrung der Begriffe und der Sprache, die Fürsten vor den Völkern, und diese vor jenen verleumdet, um die entzweiten sicherer zu beherrschen, man hat alle Antriebe der Eitelkeit und des Eigennutzes listig aufgereizt und entwickelt, um die Unterworfenen verächtlich zu machen, und so mit einer Art von gutem Gewissen sie zu zertreten: aber man würde einen sicher zum Verderben führenden Irrtum begehen, wenn man mit uns Deutschen diesen Weg einschlagen wollte.“

Ansonsten (und gerade für Einsteiger) ist das Ganze durchaus sehenswert, zumindest im Vergleich mit dem wehleidigen Unfug der Engländer… https://www.youtube.com/watch?v=xM_jX22Iaas Wir Schildmaiden tragen zur Feier der Schlacht im Teutoburger Wald Klopstocks Trauerspiel „Hermanns Schlacht“ vor. Unser Dichter läßt nun den Abtrünnigen Segest beim Altar Wodans erscheinen: http://www.zeno.org/Literatur/M/Klopstock,+Friedrich+Gottlieb/Dramen/Hermanns+Schlacht

„SEGEST. Erhabner Priester Wodans, ich habe geglaubt zu einem Opfer zu kommen, denn der Sieg hat sich nun zu den Römern gewandt.

BRENNO. Ist Siegmar noch unter den Jünglingen, die er den Römern entgegenführte?

SEGEST. Er ist darunter, aber es schien gleichwohl, als ob sie sich zurückziehn wollten.

BRENNO. Sie scheinen sich zurück zu ziehn – um mit mehr Tode umzukehren, meinst du doch? Warum willst du bei dem Opfer sein, Segest? und es nicht lieber von unten her aus der Schlacht sehn?

SEGEST. Ich nahm nicht viel Anteil an der Schlacht. Das Los hat meine kühnsten Jünglinge Siegmarn zugeführt. Ich fürchte, daß es ein Todeslos gewesen ist.

BRENNO. Sind denn deiner Hunderte so wenig?

SEGEST. Das sind sie nicht, aber es sind zu viel Alte darunter.

BRENNO. Ich kenne unsre benarbten Alten. Sie lieben die Schlacht! Und du… Heut liebst du sie nicht.

SEGEST. Die Klugheit gebot mir, mich nicht weit vom Gebüsch zu entfernen.

BRENNO. Segest! gehört dein Herz deinem Vaterlande ganz zu?

SEGEST. Vielleicht ist mehr Vaterlandsliebe darin, als du glaubst, wenn ich immer gewünscht habe, daß wir Bundsgenossen der zu mächtigen Römer sein möchten.

BRENNO. Bundsgenossen? Einen alten Mann und Wodans Priester unternimmst du durch Worte zu täuschen? Weichheit ist in diesem Wunsch‘ und zu heiße Lebensliebe.

SEGEST. Ja, alt bist du und denkst wie unsre jungen Fürsten!

BRENNO. Unglück über mich, wenn ich nicht wie unser ganzes Volk, Jugend und Alter, dächte!

SEGEST. Wenn du so fortfährst, so habe ich nicht viel mehr mit dir zu reden.

BRENNO. So habe denn wenig mit mir zu reden.

KEDMON. Die Götter sind mit uns. Die Römer arbeiten vergebens, vorzudringen!

BRENNO. Geh zurück.

SEGEST. Aber, o Brenno, wenn du die Römer kennen lernen wolltest, wie ich sie kenne, so würdest du die Sicherheit des Friedens dem ungewissen Kriege vorziehn.

BRENNO. Dein ganzes Volk will Freiheit, und du willst Sklaverei! Laß mich keine harte Worte gegen dich aussprechen.

SEGEST. Was wütest du denn? Ich ließ mich ja überreden und nahm Anteil an dem Kriege.

BRENNO. Ein Fürst, und hast nicht selbst überredet! Doch, es war Keiner da, der des bedurfte. Warum bist du nicht in der Schlacht? und zwar jetzt, da sich der Sieg wendet, wie du glaubst? Ich seh‘ es, du traust keiner der Antworten, die du mir geben möchtest. Ich will meine Frage noch kürzer und dir die Antwort entweder leichter oder schwerer machen. Bist du ein Verräter, Segest?

SEGEST. Wie kannst du jetzt so heftig sein, da du sonst so gesetzt bist?

BRENNO. Kann ich bleiben, wer ich bin, da ich einen Fürsten der Cherusker vor mir sehe, der zur Zeit der Entscheidung nicht in der Schlacht ist, und in dessen Herzen es vielleicht von dem Entschlusse, zu den Römern überzugehen, eben jetzt, jetzt hier vor mir, kocht und schäumt? Geh‘ über und tu‘ es gleich, damit wir ganz und bald wissen, was du uns bist.

SEGEST. Du nennest mich einen Verräter; betrugen sich denn etwa die andern Fürsten weniger schmeichelhaft gegen die Römer, als ich? Durft‘ ich sie denn nicht mit einschläfern helfen?

BRENNO. Hilf ihnen auch das Blut dieser Tyrannen vergießen, und ich will dir mit Reu gestehn, daß ich ein ungerechter Beschuldiger bin.

SEGEST. Wie kannst du Den einen Tyrannen nennen, welcher seine Freunde belohnt und, die es nicht sein wollen, mit Weisheit und sanfter Strenge beherrscht?

BRENNO. Ist hier kein Hauptmann, durch den ich seine alten Cherusker bei den Wunden ihrer Söhne anflehen kann, daß sie den Benarbtesten unter ihnen zum Führer machen und sich in die Legionen stürzen?

SEGEST. Du bist sehr kühn, Druide.

BRENNO. Und du sehr zaghaft, Fürst, wenn du kein Verräter bist! Bleib‘, ich bin besänftigt.

SEGEST. Warum bist du auf Einmal besänftigt?

BRENNO. Beantworte mir meine Frage erst, so will ich dir deine auch beantworten. Wenn ich dir denn zugestehen soll, daß du deswegen nicht in der Schlacht bist, weil du zu viele Alte unter deinen Hunderten hast, warum kamst du gleichwohl hierher, da du weißt, daß wir an einem Tage nur sehr selten zweimal opfern?

SEGEST. Konnte ich denn nicht au einem solchen Tage wie der heutige ist, das seltne Opfer vermuten?

BRENNO. Warte, ich habe dich noch mehr zu fragen. Bist du nicht gekommen, um zu sehn, ob hier noch Hinterhalte sind? Du fandest keine. So geh denn und geneuß deiner Hoffnung, bald wieder vor Varus zu kriechen! Ich verlange keine Antwort von dir! Und nun will ich dir auf deine Frage Antwort geben. Ich ward auf Einmal besänftiget, weil ich dich verachtete! Barden, dieser Verräter hat uns zu lang gehindert, den Sieg zu beschleunigen!

SEGEST. Spätes Blut ist auch Blut.

BRENNO. Was sagte er?

EIN BARDE. Er sprach von Blute.

BRENNO. Er hat dafür gesorgt, daß seins nicht fließen kann. Laßt ihn den fürchterlichen Klang unsrer Lieder hören. Sie helfen seiner Freunde Blut vergießen.

ZWEI BARDEN. Sie erkühnten sich und legten sie an, Die friedliebende Toga, In der Deutschen Hainen, Die friedliebende Toga! Sie floß auf unsre Flur und wallt‘ empor Vom raueren West! Doch wehet‘ er ihnen den Waffenklang Aus der Haine Schatten nicht zu.

EIN CHOR. Ha, stolzes Beil, wir hörten deinen Klang, Wenn dich mit den Stäben der Liktor niederwarf! Du fordertest, stolzes Beil, Zu Todestönen die Lanzen auf! Sie tönen, die Lanzen, tönen nun die Todestöne Im Tale der ernsten Schlacht! Schon lange blinken die Lanzen nicht mehr, Sie bluten. Hell, wie der bildende Bach, Wenn er über den grünlichen Kiesel herabfällt, Blinken die Beile des Prätors Und bluten nicht mehr!

ZWEI CHÖRE. Ihr mußtet sie nehmen, sie nehmen, Der Väter Bilder! Das Auge der Väter sieht nun trauernd nieder Auf eure Leichen.

ZWEI ANDRE CHÖRE. Ihr mußtet sie nehmen, sie nehmen, Die hohen Adler! Jetzo schweben sie langsam fort Über euren Leichen.

ALLE. Viel anders breiten den Flug um der Eiche Wipfel Die Adler Wodans! Ihr Auge blicket glühend herab Auf das Blut, das im Tale raucht! Ihr schattender Flügel schlägt, ihr durstendes Geschrei ertönt In dem Felsenhain. Weit hallen die Klüfte des Widerhalls Von des Fluges Schlag und dem Todesgeschrei‘! Horcht herauf, ihr Fürsten! Die Adler singen den Rachegesang, Um der Eiche Wipfel, an den Klüften des Hains Den lauten, schrecklichen Rachegesang! …“

Herzog Widukind von Sachsen

„Held Wittekind, oder Widukind, der Sachsenherzog, hatte eine Burg in der Gegend von Minden auf einem schönen Berge, da, wo das Wesergebirge beginnt und man einen reizenden Punkt der Gegend die Porta westphalica nennt, die hieß die Wittekindsburg oder Wekingsburg, auch Wittigenstein. Eine andere stand auf dem Werder, da wo die Herforder Werre in die Weser fließt, und eine dritte hatte Wittekind nahe der heutigen Stadt Lübbecke erbaut, die hieß die Babylonie. Von allen gehen noch Sagen um im Lande Westfalen. Die Burg bei Minden, oder der Ort selbst, habe erst Visingen geheißen, da habe Karl der Große, als Wittekind Christ geworden, gern einen Bischofsitz alldort begründen wollen und begründet. Denn es sei Raum genug vorhanden gewesen, auch bedurften die Menschen in jenen frühen Zeiten, obschon sie größer und stärker waren wie das heutige Geschlecht, des Raumes ungleich weniger wie letzteres. Und da habe Wittekind zu dem Bischof gesprochen: Es soll mein gut Schloß Visingen an der Weser gelegen zu gleichem Recht mein und dein sein und kein Streiten um das Mein und Dein: min-din, und von da sei der neue Sitz Mindin genannt worden, daraus dann hernachmals Minden entstand. Auch Wettin, der Sachsenfürsten hehre Stammburg, soll Wittekind erbaut haben, und Wittenberg dankt ihm nicht minder seine Gründung. Nahe der Burg am Werder soll ein greiser Christenpriester dem Helden Wittekind auf dessen Jagdgange im tiefen Walde begegnet sein und zu ihm gesprochen haben, er solle an Christum glauben und an die Macht des ewigen Gottes. Da habe der Heidenheld ein Zeichen dieser Macht gefordert, und der Priester habe im Gebet zu Gott gefleht um solch ein Zeichen. Mache, daß Wasser aus diesem Felsen springt, so will ich die Taufe annehmen! habe Wittekind gerufen, und da habe sich das Roß emporgebäumt, mit dem Huf an den Fels geschlagen, und ein Wasserstrahl sei aus dem Gestein gerauscht. Da stieg der Held vom Roß und betete und baute nachderhand eine Kirche an den heiligen Ort, die hieß dann Bergkirchen, und der Born darunter quillt noch heute und heißt der Wittekindsborn. Als aber der große Wittekind nach einem Leben voll mannlicher Kämpfe gestorben war – manche sagen, in einer Schlacht gegen den Schwabenherzog Gerwald gefallen –, da ist zwar sein Leib in Engern, wo er auch eine Burg hatte, beigesetzt worden, aber viele haben ihn nachher doch noch wiedergesehen. Die Sage geht, daß die Schlacht auf dem Wittenfelde gar vielen braven Streitern das Leben gekostet, und daß der Held endlich flüchtend gegen Ellerbruch gezogen. Da nun im Heerestroß viele Weiber und Kinder gewesen, die nicht gut fortzubringen, da habe sich das Sprüchwort erfüllt: Krupp unter, krupp unter (krieche ein), die Welt ist dir gram – und es habe sich unten an der Babylonie der Berg aufgetan, und Wittekind sei mit seinem ganzen flüchtigen Heer und allem Gefolge hineingezogen und habe sich da hineinverwünscht für ewige Zeiten. Manches Mal sieht man ihn in gewissen Zeiten mit auserlesenem Gefolge im Wesergebirge auf weißen Pferden reiten, da besucht er seine Burgen, auch wird das Heer erblickt mit blinkenden Spießen, und lauter Lärm wird dann vernommen, Rossegewieher und Hornschall, und die Anwohner sagen, es bedeute Krieg, wenn der Wittekind aus der Babylonie ausreite, wie dort vom Rodenstein und Schnellert die verwandte Sage geht. Auch um den grundlosen Kolk, einen Moorsee in Westfalen, spuken zur Nacht Wittekinds Heerscharen und ziehen nach der Widekesburg – einer öden Trümmerstätte.“

Lesen wir bei Ludwig Bechstein im Deutschen Sagenbuch und in der Tat haben sich Dichtung und Sage der Gestalt unseren Sachsenherzogs Widukinds bemächtigt. Von 750 bis 807 wandelte er auf Erden und stritt von 772 bis 804 gegen Karl den Großen und die Franken, ab 777 als Herzog von Sachsen. Viele Bruder- und Bürgerkriege hat unser deutsches Vaterland zwar schon gesehen, aber beim Streit der Franken und Sachsen stand mehr auf dem Spiel als Macht und Land. Denn die Franken wollten den Sachsen das Christentum aufzwingen, das sie durch die Verblendung ihres Königs Chlodwig angenommen hatten. Dagegen haben sich unsere Sachsen mit Händen und Füßen gewehrt, als leider einziger unserer deutschen Stämme. Unser Herzog Widukind besiegte die Franken am Süntel und an der Grotenburg. Jedoch wurde er an der Hase vernichtend geschlagen und soll sich 785 sogar haben taufen lassen. Was allerdings nicht so recht zur Nachricht unseres Geschichtsschreibers Widukind von Corvey paßt, daß unser Herzog Widukind 30 Jahre lang Krieg gegen unseren deutschen Reichseiniger Karl den Großen geführt hat. Über seine Mutter Mathilde von Westfalen ist unser Kaiser Otto der Große übrigens ein Nachfahre Widukinds. Geheiratet hat unser Herzog Widukind Geva von Westfold – richtig: Der Tolkien hat sich den ganzen Herrn der Ringe aus den alten Sagen zusammengeklaut und war dann auch noch so dreist und hat sich sein Diebesgut urheberrechtlich schützen lassen! – mit der er den Sohn Wigbert und die Tochter Gisela hatte. Bei unserem Barden Friedrich Bartels im Trauerspiel „Herzog Widukind“ erfreuen sich unsere Sachsen ihrer Anfangserfolge und rufen unsere alten Götter an: https://archive.org/details/3204029

„Widukind.

Mein Wigbert blieb noch aus.

Otto.

So, dann war er’s, den wir von jenem Sandberg aus

das Wesertal herunterziehen sagen.

Widukind.

Das ist ja frohe Botschaft! Der Junge zählt nicht mit

im Rat, so können wir gleich beginnen, wenn du nicht müde bist.

Otto.

Dreck bin ich! Haben auch keine Zeit zu verlieren. Schwertdegen

aus dem Bruktergau meldeten mir vorgestern, ein großes

Frankenheer ziehe heran, mit dem König selber, meinten sie.

Widukind.

Und das sagt er so, als wenn es sich nicht lohnte, den

Mund aufzutun! – Gericht, Schlacht, Sieg und Freiheit

heut‘ auf dieser Heide: o Götter, wär‘ es so! Laßt uns beginnen!

Zu Rat und Gericht rufe ich auf.

Ernst und Achtung heisch‘ ich von allen.

Nach Sachsnots Sinn, nach Donars Gedanken,

Nach Wodans Willen sei unser Wirken!

Hermann, Willehad, Otto.

Nach Sachsnots Sinn, nach Donars Gedanken,

Nach Wodans Willen sei unser Wirken!

Widukind.

Und wie wir raten, wie wir richten müssen,

Den Göttern zu gefallen, das, Gesellen,

Nicht wahr, erhitzt uns heut‘ die Köpfe nicht?

Hier wo das Heidekraut uns noch gerötet

Vom Blut der Fünfundvierzighundert scheint,

Ist unser Urteil unberaten reif.

Und wenn ich dennoch Worte machen muß,

Lacht mich nicht aus, Gesellen, kann ich nur

Mit eines Kindes Stammelzunge sprechen!

So wo9llte mir das Blut wie heut‘, als ich,

Ein Knabe noch, an meines Vaters Seite

Zum erstenmal ins Frankenland mitzog,

Im Schwerterctreit die ersten Narben schmeckte

Und meines Vaters lichten Blick ertappte,

Wie er mich maß und schlecht verhohl’nem Stolz,

Und später dann, als ich den Stolz der Dänen

Heimführte in mein Haus, als Donars Hammer

Die Eh‘ geheiligt, und die keusche Maid

Auf unserm Lager, mir den Hals umschlingend,

Mit Beben sprach: Genossin dir fürs Lager

Für Haus und Hof, für Wonn‘ und Todesweh! –

Doch nein, o nein, noch nie schlug in der Brust

So kampfesfroh ein holder Frühlingsgott

So starren Winterreifen mir in Fesseln!

Des ehrgeizvollen Jünglings Ehrentag,

Der Ehgemeinschaft erste Wonnenacht,

Sie waren Träume, faule, blasse Träume

Vor diesem Tag der donnernden Gewißheit:

Die Freiheit wieder oder ewig hin!

Krieger.

Die Freiheit wieder! Die Freiheit wieder!

Widukind.

Wohlan, Gesellen, faßt die Schwerter fest

Und schickt den Schwur hinauf zu allen Göttern:

Rückwärts, bergauf soll unsre Weser fließen,

Vom freien Meer hinauf ins fränk’sche Bergland,

Eh‘ wir dem Frankenkönig um die Füße

Wie Hunde winkeln, ehe wir mir dem,

Was wir gesät, was unsre Ställe bergen,

Was unsere Weide nährt, die Grafen mästen,

Die Stolzen, und das Jammernarrenvolk

Aus jenen Burgen, die sie Klöster nennen!

Auf seinem Hofe jeder Sachs ein König!

Ist alter Hauswirtschaftsspruch, den unsre Ahnen

Vom meerumschlungnen Nordland mit sich führten,

Und dabei soll es bleiben! Wodan füg‘ es!

Krieger.

Wodan, füg es! – Wodan, füg es! – Wodan, füg es!

Widukind.

Gen Morgen laßt uns schaun, wo Wodan wohnt!

Allvater in Walhall, ich habe dich

Mit Knabentrotz gekränkt, verzeihe mir!

Ungläubig nicht, doch ungeduldig war ich,

Bedachte nicht, daß du mit gutem Fug

Uns leiden ließest, weil wir, übermütig

In unserm Reichtum, dein zu wenig dachten.

Doch hast du deines Zorns Zeit noch länger

Bemessen, führ’s nicht durch, laß Gnade walten,

Gib uns zurück den süßen Blumenduft

Vom Idafeld, die Freiheit gib uns wieder!

Nimmt sich ein Vater vor, sein arges Kind

Für dreißig Tage keines Blicks zu würd’gen,

Er führt’s nicht durch, sobald er eingesehen,

Daß sich sein Kind bekehrt und nur noch leidet.

Du sahst uns dreißig Jahre lang nicht an,

Dein Zorn ist groß, denn aller Vater bis du,

Doch nun laß ab! Sonst ist dein Volk dahin,

Und unsre Feinde sind auch deine Feinde.

Mit sagt’s mein Herz, Allvater, du verzeihst!

Da ist mein Wigbert schon, den sie begrüßen.

Lauf einer hin, daß er sofort hierher kommt! –

Laßt mich berichten! Unserm Plan gemäß

Hab‘ ich den Padrabornergau gefegt,

Verfolgte dann ein Stück die Flut der Ems,

Zog durch den Osnagau, durchwatete

Den Huntefluß, den Weserstrom und kam

Als erster an. Vom Hause zog ich fort

Mit nicht zweihundert Degen, mit zweitausend

Traf ich hier ein, und der Gefang’nen sind

Einhundertneun. Die gebe ich euch preis.

Hermann.

Ihr Blut dem Wodan!

Willehad.

Dem Donar!

Otto.

Dem Sachsnot!

Widukind.

Ich lobe den Beschluß.

Krieger.

Heil dem Herzog Heil! Tod den Franken! Ihr Blut den Göttern! …“

Das Metallmusiklied vom Sachsenland lasse ich nun noch die Barden von Heidevolk zum Besten geben… https://www.youtube.com/watch?v=55ls_ydHstU

Götz von Berlichingen

Unserem Götz von Berlichingen gedenken wir heute anläßlich seines Heimganges im Jahre 1562. Geboren wurde er um das Jahr 1480 in Jagsthausen und sollte sich als Ritter mit seinen Fehden einen Namen machen. Besonders gerne hat er sich mit dem Bischof von Bamberg, den Nürnberger Kaufleuten und dem Schwäbischen Bund gekeilt. Berühmt ist er wegen seiner Eisernen Hand, die er sich zugelegt hat, nachdem ihm vor Landshut eine Kanone seine rechte Hand weggeschossen hat. In die hohe Staatskunst wurde er bisweilen auch verwickelt und zog mit unseren Kaisern Maximilian I. und Karl V. gegen die Gallier und Türken zu Felde. Seinen Ruhm verewigte er durch die eigenhändige Niederschrift seiner ritterlichen Taten. Die Goethe als Vorlage für sein Stück über unseren Götz von Berlichingen verwendete, durch das unser Götz von Berlichingen zum Volkshelden aufstieg. Da die nach unserem Götz von Berlichingen benannte Panzergrenadierdivision zu unseren Autobahngardetruppen gehörte, bekommt unser Götz „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“ zu seinem heutigen Todestag: https://www.youtube.com/watch?v=J0p-egT5vek Goethes Trauerspiel „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ wollen wir Schildmaiden heute vortragen und daher lese ich darin nun ein Stückchen weiter:

http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Dramen/G%C3%B6tz+von+Berlichingen+mit+der+eisernen+Hand

„Götz.

Wo meine Knechte bleiben! Auf und ab muß ich gehen, sonst übermannt mich der Schlaf. Fünf Tag und Nächte schon auf der Lauer. Es wird einem sauer gemacht, das bißchen Leben und Freiheit. Dafür, wenn ich dich habe, Weislingen, will ich mir’s wohl sein lassen. Wieder leer! Georg! Solang’s daran nicht mangelt und an frischem Mut, lach ich der Fürsten Herrschsucht und Ränke. – Georg! – Schickt ihr nur euern gefälligen Weislingen herum zu Vettern und Gevattern, laßt mich anschwärzen. Nur immer zu. Ich bin wach. Du warst mir entwischt, Bischof! So mag denn dein lieber Weislingen die Zeche bezahlen. – Georg! Hört der Junge nicht? Georg! Georg!

Der Bube.

Gestrenger Herr!

Götz.

Wo stickst du? Hast du geschlafen? Was zum Henker treibst du für Mummerei? Komm her, du siehst gut aus. Schäm dich nicht, Junge. Du bist brav! Ja, wenn du ihn ausfülltest! Es ist Hansens Küraß?

Georg.

Er wollt ein wenig schlafen und schnallt‘ ihn aus.

Götz.

Er ist bequemer als sein Herr.

Georg.

Zürnt nicht. Ich nahm ihn leise weg und legt ihn an, und holte meines Vaters altes Schwert von der Wand, lief auf die Wiese und zog’s aus.

Götz.

Und hiebst um dich herum? Da wird’s den Hecken und Dornen gut gegangen sein. Schläft Hans?

Georg.

Auf Euer Rufen sprang er auf und schrie mir, daß Ihr rieft. Ich wollt den Harnisch ausschnallen, da hört ich Euch zwei-, dreimal.

Götz.

Geh! bring ihm seinen Panzer wieder und sag ihm, er soll bereit sein, soll nach den Pferden sehen.

Georg.

Die hab ich recht ausgefüttert und wieder aufgezäumt. Ihr könnt aufsitzen, wann Ihr wollt.

Götz.

Bring mir einen Krug Wein, gib Hansen auch ein Glas, sag ihm, er soll munter sein, es gilt. Ich hoffe jeden Augenblick, meine Kundschafter sollen zurückkommen.

Georg.

Ach gestrenger Herr!

Götz.

Was hast du?

Georg.

Darf ich nicht mit?

Götz.

Ein andermal, Georg, wann wir Kaufleute fangen und Fuhren wegnehmen.

Georg.

Ein andermal, das habt Ihr schon oft gesagt. O diesmal! diesmal! Ich will nur hintendrein laufen, nur auf der Seite lauern. Ich will Euch die verschossenen Bolzen wiederholen.

Götz.

Das nächste mal, Georg. Du sollst erst ein Wams haben, eine Blechhaube und einen Spieß.

Georg.

Nehmt mich mit! Wär ich letzt dabei gewesen, Ihr hättet die Armbrust nicht verloren.

Götz.

Weißt du das?

Georg.

Ihr warft sie dem Feind an Kopf, und einer von den Fußknechten hob sie auf; weg war sie! Gelt ich weiß?

Götz.

Erzählen dir das meine Knechte?

Georg.

Wohl. Dafür pfeif ich ihnen auch, wann wir die Pferde striegeln, allerlei Weisen und lerne sie allerlei lustige Lieder.

Götz.

Du bist ein braver Junge.

Georg.

Nehmt mich mit, daß ich’s zeigen kann!

Götz.

Das nächste mal, auf mein Wort. Unbewaffnet wie du bist, sollst du nicht in Streit. Die künftigen Zeiten brauchen auch Männer. Ich sage dir, Knabe, es wird eine teure Zeit werden: Fürsten werden ihre Schätze bieten um einen Mann, den sie jetzt hassen. Geh, Georg, gib Hansen seinen Küraß wieder und bring mir Wein. Wo meine Knechte bleiben! Es ist unbegreiflich. Ein Mönch! Wo kommt der noch her? …“

Generaloberst Eduard Dietl, unser Held von Narvik

Den Geburtstag von unserem Generaloberst Eduard Dietl feiern wir Deutschen heute. Dieser ist vor allem durch die Schlacht um Narvik bekannt, wo er einer zehnfachen gallisch-englischen Übermacht getrotzt und so diesen wichtigen Erzhafen für uns Deutsche gesichert hat. Zuvor kämpfte er aber schon mit seiner III. Gebirgsdivision in Polen und führte danach unser Gebirgskorps und die Lapplandarmee vor Murmansk. Im bayerischen Aibling erblickte er 1890 das Licht der Welt und trat 1909 in unser deutsches Heer ein. Für seine Tapferkeit erhielt er im Vierjährigen Krieg das Eiserne Kreuz beider Klassen verliehen. Unserem Freikorps Epp half er 1919 dabei unser Bayernland vom kommunistischen Geschmeiß zu säubern. Als Hauptmann tat er danach seinen Dienst bei der Reichswehr. Geheiratet hat er 1926 Gerda-Luise Haenicke, mit der er vier Kinder hatte. Zum Geburtstag unseres Helden von Narvik muß natürlich auch das Narviklied erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=iIpJQyH2HfA

„Fern der Heimat über’s weite Meer,

Fähft durch Nacht und Sturm ein graues Heer.

Wenn uns einer fragt, woher wir sind,

Klingt zur Antwort unser Lied im Wind.

Aus dem Steyrerland und von Tirol,

Aus den Kärtner Bergen sind wir wohl.

Hoch im Norden kämpft in Schnee und Eis

Hitlers Alpenkorps vom Edelweiß.

Über Fjorden halten wir die Wacht

Gegen Englands Piratenmacht.

Mancher Brite lässt sein rotes Blut,

Unsere Alpenjäger treffen gut.

Aus dem Steyrerland und von Tirol,

Aus den Kärtner Bergen sind wir wohl.

Hoch im Norden kämpft in Schnee und Eis

Hitlers Alpenkorps vom Edelweiß.

Starb ein kamerad den Heldentod,

Blühn im Schnee die Alpenrosen rot

Und für ihn, der fern der Heimat schied,

Singen wir als letzten Gruss das Leid.

Aus dem Steyrerland und von Tirol,

Aus den Kärtner Bergen sind wir wohl.

Hoch im Norden kämpft in Schnee und Eis

Hitlers Alpenkorps vom Edelweiß.“

Bei unserem Geschichtsschreiber Gerd Böttger beginnt nun der Kampf um Narvik. Da die Engländer angekommen sind, denen wir Deutschen mal wieder in letzter Minute zuvorgekommen sind: https://archive.org/details/BoettgerGerdNarvikImBildDeutschlandsKampfUnterDerMitternachtssonne1941154S.Scan

„Sonntag, 14. April 1940. Gestern der dreizehnte, ein Unglückstag? Am Morgen war hier in Narvik die Hölle. Wir haben nach dem 10. April schon wieder einen Angriff der Engländer gehabt. Wie war es am zehnten noch? Morgens in aller Frühe, es ist gerade fünf Uhr, werde ich durch gewaltige Detonationen aus dem Schlaf gerissen. „Da ist ja mal wieder was fällig!“‘ In den Kleidern habe ich sowieso schon geschlafen, und als der Kamerad Hans in die Bude gesaust kommt: „Los, raus!“, sind schon die Stiefel angezogen. Noch schnell den Kopf unter die Dusche, fertig. Im Laufen wird die Leica klargemacht. „Verdammt dunkel noch!“ Vom Hafen her wummert es ununterbrochen. Schwarzer Qualm nimmt jede Sicht. Das Laufen im tiefen Schnee geht doch sehr langsam! Endlich haben wir Einblick in den Hafen, in diese weite Bucht vor der Stadt Narvik, in der Schiff an Schiff liegt, Schiffe aller Nationen. Jetzt stehen dort draußen englische Kriegsschiffe, im dichten Schneetreiben nicht zu sehen. Nur das grellrote Mündungsfeuer ist zu erkennen. Das Schneetreiben wird immer dichter. Kaum sind unsere eigenen Zerstörer auszumachen. Dicht vor uns sehen wir die gewaltigen Wassersäulen der Einschläge hoch wachsen und wieder in sich zusammenfallen. Aus den Handelsschiffen steigt immer mehr Qualm. An vielen Stellen der weiten Bucht brennen die leichten Holzhäuser lichterloh. Wie ein Wilder knallt der Brite in die Gegend, ohne Ziel, denn sehen kann er ja ebensowenig wie wir.·Knallt immer nach der Devise: irgend etwas werde ich schon treffen. Die Torpedos ziehen zischend ihre Bahn. Ganz in unserer Nähe reißt so ein Aal den Kai auseinander. Im Nu sind die Holzpfähle und Planken in Brand. Plötzlich wirft uns beide, die wir dies ganze Geschehen fast nur durch den kleinen Sucher unserer Kameras sehen, eine gewaltige Explosion in den Schnee. Ein Granateinschlag in unserer unmittelbaren Nähe läßt Splitter und Steine dicht über uns hinwegfegen. Vorsichtig befühlen wir uns: „Alles heil!“ Langsam kriechen wir‘ weg. Schade, die Kameras sind dicht voll Schnee. Hoffentlich ist den Objektiven nichts passiert. In einem der schweren Erzwagen wird Erst einmal eine notdürftige Säuberung vorgenommen, während an unserem alten Liegeplatz Salve auf Salve auf das Ufer haut. Ein Wellblechschuppen, hinter dem wir eben noch lagen, wird buchstäblich durchsiebt. Ein Vor- oder Zurückgehen ist jetzt unmöglich, unaufhörlich zirpen die Sprengstücke. Allmählich wird es heller. Da bricht der Engländer den Kampf ab. Der Hafen ist ein großer Schiffsfriedhof geworden. Durch das Schneetreiben flackert rotgelb der Brand auf den Schiffen zu uns herüber…“