Am heutigen Tag im Jahre 1797 wurde in Himmelpfortgrund (Namen sind das) bei Wien unser großer Tondichter Franz Schubert geboren. Mit 600 Tondichtungen kann sich dessen Werk mehr als sehen lassen, zumal unser Held mit nur 31 Jahren sehr jung heimgegangen ist. Wien und die Oper sind eins und daher wähle ich mir aus seinem Werk „Alfonso und Estrella“ aus. Ein romantisches Stück aus dem Spanien der Reconquista: https://www.youtube.com/watch?v=149DrCPd0_o Eine solche dürfte uns Deutschen ja auch ins Haus stehen… Vom Schaffen und Leben unseres Tondichters berichtet uns unser Musikgelehrter Heinrich Kreissle von Hellborn in seinem Büchlein „Franz Schubert“ und darin geht es nun ein Stückchen weiter: http://www.zeno.org/Musik/M/Kreissle+von+Hellborn,+Heinrich/Franz+Schubert
„Der musikalische Teil des Singspieles beginnt mit einer Introduktion (Largo D-Moll 4/4, nach 12 Takten in Presto gehend), während welcher (im 30. Takt) der Vorhang emporrollt. Diese Einleitung, ein immer heftiger werdendes Gewitter darstellend, endet mit dem Recitativ Filip’s (Sopran), der in Klagetönen nach seiner Mutter ruft. Auf dieses folgt eine Art von Gebet mit Harmoniebegleitung, sodann eine Arie Fernandos, eine Romanze Filipps, ein Duett zwischen Fernando und Filipp, eine Arie der Eleonore, ein Duett zwischen Fernando und Eleonore und das Finale, beginnend mit einem Duett zwischen den zuletzt Genannten, an welches sich ein Ensemble (Eleonore, Filipp, Fernando, Bauer, Köhler und Jäger) anschließt. Mit einem die Gattenliebe preisenden allgemeinen Freudengesang endet das Singspiel. Auch „Fernando“ist noch nie auf einer Bühne aufgeführt worden; das Finale brachte Ferdinand Schubert wenige Jahre nach Franzens Tod in einem seiner Konzerte mit noch andern Schubertschen Opern-Bruchstücken zu Gehör. Das dritte, für die Bühne bestimmte Stück ist Claudine von Villabella, Singspiel in drei Akten von Goethe. Der Inhalt desselben faßt sich, soweit er den noch erhaltenen ersten Act der Partitur betrifft, in Folgendem zusammen: Die beiden Brüder Carlos und Pedro von Castellvechio hatten von ihrem Vater eine sehr ungleiche Behandlung erfahren. Carlos, der ältere, wurde nämlich seiner rauhen Gemütsart wegen von diesem verstoßen, und treibt sich seit längerer Zeit unter dem Namen Rugantino als Anführer einer Räuberbande in den sizilischen Gebirgen herum; Pedro hat nach des Vaters Tod den Alleinbesitz der Güter übernommen, welchen er gerne mit seinem Bruder teilen würde, sobald er ihn nur ausfindig gemacht hätte. Verlobt mit Claudinen, der Tochter Alonzos, Herrn von Villabella, auf welchem Schloß er eben einige Zeit zugebracht hat, verabschiedet sich Pedro, da sein Urlaub zu Ende, von der Familie, um seinen Verpflichtungen am Hofe des Königs nachzukommen. (Anfang des Singspieles.) Rugantino hat seinerseits einen Anschlag auf das Schloß von Villabella vor, aus welchem er Alonzos schöne Nichte Lucinde mit Gewalt zu entführen gedenkt. Ein Teil der Vagabunden hält zu ihm, andere schließen sich dem Spießgesellen Rugantinos, Bosko an, um auf Beute anderer Art auszugehen. (Schluß des ersten Aktes.) Schubert hat alle drei Akte dieses Singspiels in Musik gesetzt. Leider aber sind dem Eigentümer der Original-Partitur Herrn Josef Hüttenbrenner in Wien, die letzten zwei Akte auf gleich trostlose Art wie jene zu „des Teufels Lustschloß“ abhanden gekommen, so daß man sie als für immer verloren ansehen muß. Die Musik des noch erhaltenen Bruchstückes ist zwar liedartig, aber reizend und charakteristisch gehalten, und die verloren gegangenen Teile, in welchen dem Komponisten mehr Spielraum zur Entfaltung dramatisch-musikalischer Behandlung geboten ist, als in dem ersten Akt, werden sich ohne Zweifel auf gleicher Höhe behauptet haben. Schubert selbst hielt etwas auf diese Komposition, die er in dem Zeitraum von ein paar Monaten aufs Papier hinwarf, denn schon im November war er mit der zweiaktigen Oper: „Die beiden Freunde von Salamanka“ beschäftigt. Dem Singspiel „Claudine“ geht eine Ouvertüre (E-Dur 4/4) voraus, mit einem Adagio beginnend, das sodann in einen frischen Satz (Allegro vivace 4/4) übergeht. Die Introduktion bildet ein Terzett zwischen Luzinde, Alonzo und Pedro von Rovero, an welche sich ein Chor der Landleute anreiht. Auf diesen folgt eine von Streichinstrumenten begleitete Ariette der Luzinde, sodann eine Arie Claudinens, eine Arie des Pedro (Tenor), eine Ariette der Claudine, ein humoristisches Lied des Rugantino mit Chor der Vagabunden und das Finale (Wortwechsel zwischen Rugantino und Bosco, erster und zweiter Chor der in zwei Parteien sich scheidenden Vagabunden) – eine belebte Szene. Auch „Claudine“ wurde nie szenisch dargestellt, und erstand aus dem Notenverließ, nicht um gekannt, sondern um verbrannt zu werden. Die zweiaktige Oper „Die beiden Freunde von Salamanka“verdankt ihr Entstehen dem Freundschaftsverhältnisse zwischen Schubert und Mayrhofer, welch letzterer das Textbuch verfaßte. Die Musik dazu wurde in dem Zeitraume vom 18. November bis 31. Dezember 1815, mithin beiläufig in sechs Wochen komponiert. Die Originalpartitur (im Besitz des Herrn Dr. E. Schneider) ist umfangreich und füllt der erste Act allein 320 geschriebene Seiten. Das Textbuch ist verloren gegangen. So weit sich die Handlung der Oper aus der Partitur entnehmen läßt, strebt Graf Tormes nach dem Besitz der Gräfin Olivia, ohne sie persönlich zu kennen, nur angezogen von dem Ruf ihrer Schönheit. Don Alonso haßt den Grafen, und um ihm Olivias Besitz streitig zu machen, bestimmt er seinen Jugendfreund Fidelio zur Ausführung folgenden Planes: Diego, beider Freund, soll auf die Gräfin scheinbar einen Raubanfall ausführen, Alonso und Fidelio würden dann zu Hilfe eilen und sich auf diese Weise bei Olivia einführen. Da nun diese, von unbestimmter Sehnsucht getrieben, an einem einsamen Orte, „wo der Giesbach über Felsen schäumt, ein tiefes Roth die Beeren säumt, und holder sind der Blumen Sterne“, umher wandelt, überfällt sie Diego; auf ihren Hilferuf stürzen die beiden Freunde herbei, Diego entspringt, Olivias Leute kommen heran; Eusebia, die Vertraute der Gräfin, erkennt in Fidelio ihren Geliebten; alles zieht in Jubel auf das nahegelegene Schloß. Olivia verliebt sich in ihren Retter, verzeiht ihm nach erfolgter Aufklärung die Angst, in die er sie durch den von ihm veranstalteten Überfall gesetzt hat, und beide werden ein Paar…“