Karl August von Hardenberg

Nach unserem Freiherrn Karl vom Stein und unserem Fürsten Klemens von Metternich ist unser preußischer Staatskanzler Karl August von Hardenberg der dritte große Staatsmann im Bunde, die unser deutsches Vaterland im Jahre 1813 von der gallischen Fremdherrschaft befreit hat. Geboren wurde er 1750 in Essenrode im Sachsenland und studierte die Rechtswissenschaft an den Hochschulen von Göttingen und Leipzig. Über Hannover, Braunschweig und Ansbach kam er schließlich nach Berlin und stieg in der preußischen Staatsverwaltung zum Außenminister auf. Nach dem Tilsiter Frieden verfaßte er seine berühmte Rigaer Denkschrift zur Wiederaufrichtung des preußischen Staates. Im Jahre 1810 mußte er die schere Nachfolge unseren Freiherrn vom Stein antreten. Napoleon hatte von dessen Plänen für einen nationalrevolutionären Volkskrieg gegen ihn Wind bekommen und unseren Stein kurzer Hand geächtet. Unser Held mußte ins Exil fliehen. Jedoch konnte unser Hardenberg sein Werk fortführen. Im Jahre 1812 riet unser Hardenberg unserem Preußenkönig Friedrich Wilhelm dem Dritten zur Stellung der Hilfstruppen für Napoleons Rußlandfeldzug. Doch da für den Napoleon die Fürsorge für seine Truppen und das Nachschubwesen – laut Napoleon könne sich ein Heer von 20,000 Mann von selbst sogar in einer Wüste erhalten – verstand, richtete er seine Große Armee von 600,000 Mann in Rußland zugrunde. So konnte unser altes Preußen seine Armee von 40,000 Mann auf 120,000 Mann bringen und Napoleons neuer Armee erfolgreich Trotz bieten. So sehr, daß auch Österreich noch einmal zu den Waffen griff und die gallische Fremdherrschaft – gleich der römischen im Teutoburger Wald – bei Leipzig gebrochen und schon im Jahr darauf der Napoleon vom gallischen Thron gestürzt. Wohl erwarben sich den Schlachtenruhm unsere Feldherren Blücher und Gneisenau, aber all die schwierigen Verhandlungen führte unser Hardenberg. Auf dem Wiener Kongreß verfocht er die Interessen Preußens und unseres deutschen Vaterlandes. Den gordischen Knoten des lothringisch-hohenzollerischen Gegensatzes konnte er nicht durchhauen. Unser deutsches Kaisertum wurde daher nicht erneuert und an die Stelle unseres alten deutschen Reiches der deutsche Bund gesetzt, dem allerdings auch wieder die Niederlande angehörten. Mit seinem Entwurf für eine landständische Verfassung für unser altes Preußen konnte er bei Friedrich Wilhelm dem Dritten nicht durchdringen. So manches Herzeleid bereitete unserem Hardenberg unsere alte Liebesgöttin Freyja. Zwei seiner drei Ehen wurden nämlich geschieden. Einen Sohn und eine Tochter gewährten ihm die Nornen nur von seiner ersten Frau Friederike von Reventlow. Ausgesucht habe ich mir für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier die Vertonung von Ernst Moritz Arndts epischen Gedicht „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“: https://www.bitchute.com/video/3CqSW–XZ_0/

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,

der wollte keine Knechte,

drum gab er Säbel, Schwert und Spieß

dem Mann in seine Rechte;

drum gab er ihm den kühnen Mut,

den Zorn der freien Rede,

dass er bestände bis aufs Blut,

bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,

mit rechter Treue halten

und nimmer im Tyrannensold

die Menschenschädel spalten.

Doch wer für Tand und Schande ficht,

den hauen wir zu Scherben,

der soll im deutschen Lande nicht

mit deutschen Männern erben.

O Deutschland, heil’ges Vaterland!

O deutsche Lieb’ und Treue!

Du hohes Land, du schönes Land!

Dir schwören wir aufs neue:

Dem Buben und dem Knecht die Acht!

Der fütt’re Krähn und Raben.

So ziehn wir aus zur Herrmansschlacht

und wollen Rache haben.

Lasst brausen, was nur brausen kann,

in hellen, lichten Flammen!

Ihr Deutschen alle, Mann für Mann

fürs Vaterland zusammen!

Und hebt die Herzen himmelan

und himmelan die Hände,

und rufet alle, Mann für Mann:

Die Knechtschaft hat ein Ende!

Lasst klingen, was nur klingen kann,

Trompeten, Trommeln, Flöten!

Wir wollen heute Mann für Mann

mit Blut das Eisen röten,

mit Henker- und mit Knechteblut,

o süßer Tag der Rache!

Das klinget allen Deutschen gut,

das ist die große Sache.

Lasst wehen nur, was wehen kann,

Standarten wehn und Fahnen!

Wir wollen heut uns Mann für Mann

zum Heldentode mahnen:

Auf, fliege, stolzes Siegspanier,

voran dem kühnen Reihen!

Wir siegen oder sterben hier

den süßen Tod der Freien.“

In seinen Denkwürdigkeiten sinniert unser Hardenberg nun noch ein Wenig über den Wert des Adels: https://archive.org/details/denkwrdigkeite02harduoft

„Ich glaube meine Privatverhältnisse nicht mit Stillschweigen übergehn zu müssen, denn ohnerachtet diese dem Publikum nur wenig Interesse darbieten können, dienen sie doch dazu, den Charakter und die Handlungen aus einem richtigen Gesichtspunkte aufzufassen; nur werde ich suchen, ein gewisses Zartgefühl dabei zu beobachten und der Lehre eingedenk sein: „qu’il ne convient pas de mener le lecteur a la garderobe.“ Die geringste Kleinigkeit kann in unsrer Erinnerung und in persönlicher Beziehung einen Wert für uns haben, den sie aber vor dem Publikum gänzlich verliert. Ich werde mein Werk so einteilen, daß I. eine allgemeine Erzählung der Begebenheiten, die ich erlebte, vorangehe, II. dasjenige einzeln folge, was in meinen verschiedenen Dienstverhältnissen in Absicht auf öffentliche Verwaltung und politische Gegenstände und Begebenheiten von mir geschehn ist. Hierdurch wird Alles ordentlicher und übersichtlicher werden. Schließlich muß ich den Leser noch um Nachsicht wegen der Schreibart bitten. Auf Schmuck habe ich bei derselben nicht ausgehn können. Bei einem ziemlich stürmischen sehr geschäftsvollen Leben war es mir nicht immer vergönnt, die Flamme der Lampe mit gutem reinen Öle zu nähren. Also sehe man auf die Sache und nicht auf den Stil. Andre mögen darüber streiten, ob Horazens Fortes creantur fortibus irgend einen Grund habe, oder nicht. Soviel bleibt immer gewiß, daß gute Beispiele kräftig wirken und zur Nacheiferung mächtig anreizen, und wer wird leugnen, daß diese Wirkung sehr verstärkt werde, wenn wir diese Beispiele unter unsern eigenen Vorfahren finden, wer wird in Abrede stellen, daß in glücklich geschaffenen Seelen die Liebe zum Guten, ein Sinn für das Edele, mit einem Worte, eine lobenswerte Ehrliebe dadurch entflammt werden. Eine gute Erziehung gibt, was die Römer Urbanität nannten, und die Grazie, welche Lord Chesterfield seinem Sohn Stanhope so oft, obwohl vergeblich empfahl. In dieser Rücksicht ist es ein Vorzug, von Eltern geboren zu sein denen ihr Stand und ihre äußere Lage, die Mittel erleichtern, ihren Kindern eine solche Erziehung zu geben, und einer Familie anzugehören, in welcher das Ehrgefühl gleichsam zu Hause ist. Aber weit entfernt von dem Wahne, daß hohe Geburt an sich diese Vorzüge gebe, habe ich immer gestrebt, mit Tacitus sagen zu können: Hae sunt meae imagines, haec nobilitas, non haere ditate relicta, sed quae ego pluribus laboribus quaesivi. Diejenigen, welche jene Vorzüge ohne angebornen Stand oder ohne jene Mittel, die sich oft auch außer ihm finden, erreichen, ernten doppelte Ehre ein, weil sie größere Hindernisse zu bekämpfen haben. Um desto lächerlicher und tadelhafter ist daher der Adelstolz; aber nicht minder ist es der unbedingte Adelshaß, womit man jetzt gegen den ganzen Stand auftritt. Wer kann mir denn meinen Namen, meinen Ursprung, meine Geburt nehmen, vermag ich es selbst denn? Wenn ich nur keinen höheren Wert darauf lege als sie verdienen. Wahr ists, daß tief eingewurzelte Vorurteile einen großen Teil des Adels zum Mißbrauch der Vorzüge und Privilegien verleiteten, die er früher in den mehrsten Ländern genoß, aber sie sind in vielen, zum Beispiel im preußischen Reiche auf gehoben und rechtfertigen die Wut nicht, womit man sie bekriegt. Nicht selten liegen Neid und eigene Eitelkeit dem Tadel zum Grunde. Ist nicht oft der geadelte Bürgerliche der aufgeblasenste von lächerlichem Stolz, oder trifft der Vorwurf der Fehler, welche man dem Adel Schuld gibt, nicht oft eben so sehr den mit Macht und Ansehn begabten Emporkömmling? Wer von edler Geburt ist, hat doppelt Ursache und Verpflichtung, persönlichen Werth zu erstreben und sich jeder Handlung sorgfältig zu enthalten, wodurch seine Ehre befleckt werden könnte. Strenge Ehrengesetze sollten von Ehrenrichtern, die selbst den untadelhaftesten Ruf hätten, gehandhabt werden. Nur auf einen Ausspruch derselben sollte der Adel verliehen werden, oder unnachsichtlich verloren gehn. Es scheint mir nicht tadelhaft, vielmehr eine dem Gedächtnis meiner Vorfahren schuldige Huldigung, etwas von ihnen zu sagen…“

Oswald Spengler

Als Volk der Dichter und Denker müssen wir Deutschen natürlich die Werke unserer Geistesgrößen auch hegen und pflegen. Deren Wiegenfeste nehmen wir Panzertiere daher vorzugsweise zum Anlaß, um deren Bücher etwas zu entstauben. Das tun wir auch bei unserem großen deutschen Denker Oswald Spengler, der am heutigen Tag im Jahr 1880 in Blankenburg am Harz (wo es übrigens viele Naturwunder zu bestaunen gibt) geboren wurde. Nachdem er von 1899 bis 1904 Studiert hatte und Doktor geworden war, schlug er sich einige Jahre als Lehrer durch, ehe er sich als freischaffender Gelehrter in München niederließ. Seine Bücher, Aufsätze und Reden fanden guten Anklang. Unser Oswald Spengler gehört übrigens zu den großen geistigen Widersachern der Novemberverbrecher. Von seinem Buch über den Untergang des Abendlandes dürfte der ein oder andere zumindest schon einmal gehört haben. Jahre der Entscheidung, Preußentum und Sozialismus, Der Mensch und die Technik sowie seine Reden und Aufsätze sind aber auch sehr lesenswert (zumindest knabbere ich immer mal wieder etwas daran). In seinem wegweisenden Aufsatz „Pessimismus?“ erklärt uns unser Spengler nun, warum es sich bei der Menschheit bloß um eine zoologische Größe handelt: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spengler,+Oswald/Reden+und+Aufs%C3%A4tze/Pessimismus?

„Aber allerdings, was das „Ziel der Menschheit“ angeht, so bin ich ein gründlicher und entschiedener Pessimist. Menschheit ist für mich eine zoologische Größe. Ich sehe keinen Fortschritt, kein Ziel, keinen Weg der Menschheit, außer in den Köpfen abendländischer Fortschrittsphilister. Ich sehe nicht einmal einen Geist und noch viel weniger eine Einheit des Strebens, Fühlens und Verstehens in dieser bloßen Bevölkerungsmasse. Eine sinnvolle Richtung des Lebens auf ein Ziel, eine Einheit der Seele, des Willens und Erlebens sehe ich nur in der Geschichte der einzelnen Kulturen. Das ist etwas Begrenztes und Tatsächliches, aber es enthält dafür Gewolltes, Erreichtes und wieder neue Aufgaben, die nicht in ethischen Phrasen und Allgemeinheiten bestehen, sondern in greifbaren historischen Zielen.“

Wenn also wieder einmal ein weltbürgerlicher Dummschwätzer wie der Daniel Gänserich euch etwas von einer sogenannten Menschheitsfamilie erzählen will, dann könnt ihr ihm dieses schöne Spengler-Zitat um die Ohren hauen… Und da – frei nach Nietzsche – das Leben ohne die Musik ein Irrtum wäre, so bekommt unser Oswald Spengler von mir zum Wiegenfest die Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=IFPwm0e_K98

Die Frühjahrsschlacht von Charkow

Der Jahrestag der Frühjahresschlacht von Charkow wird heute gefeiert. Geschlagen hat diese 1942 unser Feldmarschall Fedor von Bock und sich damit mal wieder ein Cannä erfochten. Aus der Rückhand hat er mit 350,000 deutschen Recken über 760,000 russische Kriegsknechte eingekesselt und aufgerieben. Die Russen wollten nämlich eigentlich unsere Front bei Charkow durchbrechen. Aber wer in der Panzerschlacht nicht auf seine Flanken achtet, der schaut bisweilen dumm drein… Unser IV. Fliegerkorps war auch mit dabei und so sollte das Stukalied nicht bei unserer kleinen Siegesfeier fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=9nooV1XZfC4

„Viel schwarze Vögel ziehen

Hoch über Land und Meer,

Und wo sie erscheinen, da fliehen

Die Feinde vor ihnen her.

Sie lassen jäh sich fallen

Vom Himmel tiefbodenwärts.

Sie schlagen die ehernen Krallen

Dem Gegner mitten ins Herz.

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!

Wenn tausend Blitze flammen,

Wenn rings sie Gefahr bedroht,

Sie halten stets eisern zusammen,

Kameraden auf Leben und Tod!

Wenn Beute sie erspähen,

Dann wehe ihr allemal,

Nichts kann ihren Augen entgehen,

Den Stukas, Adlern gleich aus Stahl!

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!

Tod säen sie und Verderben

Rings über des Feindes Land.

Die Spuren sind Trümmer und Scherben

Und lodernder Himmelsbrand.

Es geht schon in allen Landen

Ihr Name von Mund zu Mund.

Sie schlagen die Werke zuschanden,

Die Schiffe schicken sie auf Grund.

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!“

Im kleinen, aber feinen Schlachtbericht von unserem Panzergeschichtsschreiber Selle, namens „Die Frühjahrsschlacht von Charkow“, nimmt es nun ein schlimmes Ende für die eingekesselten Russen und ihren Monty Timoschenko: http://doi.org/10.5169/seals-25881

„Am 27. Mai geriet die im Verbände des III. Panzerkorps mit Front nach Osten kämpfende XIV. Panzerdivision in Bedrängnis. Zu ihrer Unterstützung wurde die Kampfgruppe Westhofen in Richtung auf Gussarovka abgedreht und die ganze Korpsgruppe Breith, die inzwischen den Bereka-Abschnitt bei Losovskij erreicht hatte, herausgelöst mit dem Auftrage, sich bis 28. 5. früh nordostwärts Losovenka zu versammeln, um gegebenenfalls nach Osten angreifen zu können. Vorsorglich wurde außerdem die CXIII. Infanteriedivision zur Verwendung bei der XIV. Panzerdivision auf Losovenka vorgeführt. Indessen kam es nicht mehr zum Einsatz dieser Kräfte, da die russische Widerstandskraft noch am gleichen Tage zusammenbrach. Die letzten Verbände wurden im Bereka-Grund vernichtet. Die Maischlacht von Charkow war zu Ende. Allein in die Hände der VI. Armee fielen 76,500 Gefangene, 730 außer Gefecht gesetzte Panzer, über 1000 Geschütze, 400 Granatwerfer, 2500 Kraftfahrzeuge und 2000 Pferde. Die blutigen Verluste der Russen waren grauenvoll. Die Heeresgruppe Timoschenko hatte in ihrer Masse aufgehört zu bestehen…“

In epischer Breite nachzulesen gibt es die Geschichte der Frühjahresschlacht auch im Kriegstagebuch unseres Feldmarschalls von Bock. Ich lese euch daraus von den Planungen und Vorbereitungen für unseren Gegenangriff vor:

„Ich rufe Halder an und sage, daß nach diesen Ereignissen Kleists Angriff mit den vorhandenen Kräften zu dem gewünschten Erfolg kaum noch führen werde. Kleist, mit dem ich eben sprach, hält den Angriff nur dann für durchführbar, wenn der Gegner nicht vorher angreift. Er glaubt, die allgemeine Linie Berekamündung – Alexandrowsk erreichen zu können, „mehr nicht“? Bleibt Kleist aber auf halbem Wege stecken, so wird sein Angriff zum Mißerfolg, dessen Auswirkungen auf alle weiteren Pläne für den Ostfeldzug drücken müssen. Das kann ich allein nicht verantworten. Die oberste Führung muß sich entscheiden, ob sie die zur Nährung des größeren Angriffs notwendigen Verstärkungen auf der Erde und in der Luft zu Verfügung stellen will oder ob sie sich mit der engeren, also einer halben Lösung zunächst begnügen muß. So komme ich, vom Standpunkt der Heeresgruppe aus, schweren Herzens zu dem Vorschlag, alles, was bei Kleist zusammengerafft werden kann, etwa drei bis vier Divisionen, dabei eine Panzerdivision, zum linken Flügel des XI. Korps zu führen und sie von dort aus zum Angriff gegen die Südflanke des Durchbruchs anzusetzen. – Meine Besprechung über diese Frage mit Sodenstern schließe ich ab mit der Bemerkung: „Nun wird der Führer die „große“ Lösung befehlen. Damit fällt der Lorbeer des „großen“ Entschlusses der obersten Führung zu und wir müssen uns bescheiden!“ Mittags ruft der Führer an und befiehlt die größere Lösung! Er hat die Zuführung aller auf der Krim und sonst irgend entbehrlichen Luftstreitkräfte veranlaßt. Mit ihrer Hilfe soll der Gegner in der Durchbruchfront so lange aufgehalten werden, bis Kleist zum Angriff antritt. Das Antreten soll so weit wie möglich beschleunigt werden. Mir fällt ein Stein vom Herzen und freudig gehe ich an diese Lösung heran, zumal nun auch die Mitwirkung starker Fliegerkräfte gesichert ist. Bis zum Abend stellt sich heraus, daß zwischen dem rechten Flügel des VIII. Korps und der CDLIV. Sicherungsdivision eine über 20 Kilometer breite Lücke klafft, duch die russische Kavallerie mit Panzern nach Westen vorfühlt. VI. Armee erhält Befehl, die Berestowaja durch zusammengekratzte Verbände, wenigstens an den Übergängen zu sperren. Die nach Süden zurückgeschwenkten Teile der CDLIV. Sicherungsdivision werden Kleist unterstellt. der Reserven, soweit sie für den Angriff nicht in Frage kommen, hinter seinen linken Flügel bringen soll. Bei Woltschansk hat der Angriff unserer Panzer auch bis zum Abend nur wenig Boden gewonnen. Im ganzen sind bei der VI. Armee 16 Batterien verlorengegangen! Dafür meldet Kleist, daß er doch schon am 17. antreten kann. Durch Fernschreiben werden die gestrigen mündlichen Anordnungen des Führers bestätigt. Die Anträge der Heeresgruppe auf Zuführung der XXIV. Panzer- und einer anderen, auf Kursk heranrollenden Division auf das Schlachtfeld werden teils abgelehnt, teils zurückgestellt. Ich ziehe alles zu Schlacht heran, was irgend heranzuziehen ist: Zwei Drittel der XXII. Panzerdivision, außerdem Sturmgeschütz- und Panzerjägerabteilungen von der Krim werden Kleist so schnell wie möglich zugeführt. Kleist erhält Befehl, weitere Reserven aus seiner Ostfront freizumachen. Die im Anrollen befindliche CCCV. Division soll zunächst in breiter Front zwischen Poltawa und Charkow versammelt, von der II. Armee sollen starke Teile der LXXXVIII. Division freigemacht und der VI. Armee zugeführt werden. Stadt und Hafen Kertsch werden von der XI. Armee genommen. Auf der Halbinsel nordostwärts Kertsch setzen sich Teile des Feindes noch verzweifelt zur Wehr. Die Beutezahlen sind im schnellen Steigen. Bei Slawjansk werden wieder Teilangriffe mit Panzern abgewiesen. Im Walde nördlich davon sind lebhafte Bewegungen um Panzer erkannt. Vor dem XI. Korps, auf dem linken Flügel der Armeegruppe Kleist, wird der Feind unruhiger; auch dort zeigen sich Panzer. In der Durchbruchbeule fühlt der Feind auf Krasnograd vor. Nördlich davon greift er die hinter die Berestowaja ausgewichene CXIII. Division mehrfach an; mit Hilfe der Luftwaffe wird er im wesentlichen abgewiesen. Links daneben, bei der ungarischen Sicherungsdivision ist die Lage unklar. Auch in der Woltschansker Beule greift der Feind im Südabschnitt und in der Mitte erfolglos an. Die Gegenangriffe unserer Panzerdivisionen gewinnen auch heute nicht viel Boden, haben aber die feindliche Angriffskraft gehemmt. Die Luftflotte hat auch hier gut geholfen. Im Nordteil der Beule, gerade vor einer breit in unsere Front klaffenden Lücke, blieb der Gegner passiv. Der weit vor der Front liegende Stützpunkt Ternowaja hält sich noch. Links davon und im Brückenkopf von Belgorod werden russische Angriffe abgewiesen. Bei der II. Armee Erkundungsvorstöße und langsam fortschreitender Angriff gegen die Partisanen im rückwärtigen Gebiet. An das Oberkommando des Heeres geht auf dessen Wunsch eine Beurteilung der Lage, deren Sinn kurz ist: „Hier geht’s jetzt ums Ganze!“ …“

Der Erstflug unserer Messerschmitt 109

So wie unsere Panzerhelden ihren Tigerpanzer zum Jagen brauchen, so brauchen unsere Fliegerhelden ihre Messerschmitt 109 um auf die Pirsch zu gehen. Daher feiern wir Panzertiere den heutigen Erstflug unserer Me 109 im Jahre 1935. Unser Willy Messerschmitt mußte ganz schön für sein Kind kämpfen, aber da unsere Me 109 die Mitstreiter beim Wettbewerb derart alt hat aussehen lassen, erhielt er schließlich doch den Zuschlag. Insgesamt wurden 33,000 Me 109 in den Ausführungen A bis K gebaut. Von 680 bis 2000 Pferdestärken reichte die Motorleistung unserer Me 109 und von zwei Maschinengewehren bis zwei 13mm-Geschützen und einem 30mm-Geschütz die Bewaffnung. Ihre Feuertaufe erlaubte unsere Me 109 bei der Legion Condor und sollte sich auf allem Kriegsschauplätzen des Sechsjährigen Krieges vorzüglich bewähren. Die Abschußzahlen unserer Fliegerasse mit unserer Me 109 sind unerreicht: Erich Hartmann 352, Gerhard Barkhorn 301, Günther Rall 275, Hans-Joachim Marseille 158, Werner Mölders 130 und Adolf Galland 104 Abschüsse Abschüsse. Ein schönes altes Fliegerlied bekommt unsere Me 109 mit „Flieger empor“ natürlich auch noch: https://www.youtube.com/watch?v=pSALy6W-Qvs

„Wir fliegen durch silberne Weiten,

Selig dem Himmel gesellt,

Schweben und sinken und gleiten

Über unendliche Breiten,

Die Gott uns zum Schauen bestellt.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden zum Kämpfen geboren,

Augen stets offen und klar!

Klingt die Musik der Motoren,

Fühlen wir uns unverloren

Und furchtlos in jeder Gefahr.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden nicht immer gewinnen,

Dennoch! uns schreckt keine Not!

Leben, Vergeh’n und Verrinnen,

Aber der Glaube tief innen

Ist stärker als Not und Tod.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!“

Vom Einsatz unserer Me 109 bei unserer Legion Condor berichtet uns unser Panzergeschichtsschreiber Fritz von Froell in „Mölders und seine Männer“ und darin lese ich nun noch ein bißchen weiter:

„Oberleutnant Mölders flog so Einsatz um Einsatz hoch über den erbittert miteinander ringenden Divisionen. Wie aus seinen eigenen Berichten deutlich erhellt, blieb ihm jene sportlich fröhliche Distanz gegenüber der drückenden Wucht und Unausbleiblichkeit der Erd- und Gebirgskriegs, eine Distanz, wie sie aus dem freien Element des Fliegens, aus dem Präzisionswunderwerk deutscher Jagdmaschinen und aus der vollendeten soldatischen und technischen Meisterschaft des schneidigen Lufthelden entspringt. Dieser unbeschwerte Abstand fördert Nervenruhe und Kaltblütigkeit und gibt dem Flieger einen gesunden Ausgleich für jene Minuten oder Viertelstunden überwachen Nerveneinsatzes, wo es gilt, einen kaum minder tapfern oder fähigen Gegner in der Luft zu vernichten oder ein wichtiges Objekt zielgenau zu bombardieren oder eine kühne Luftaufnahme zu machen oder auch einer feindlichen Umfassung geschickt zu entgehen. Selbst dem freiesten Element jetzt die Natur Grenzen oder wirft ihm starke Hindernisse entgegen. Ein Hauptfeind des Kampffliegers ist die Unbill des Wetters. Das mußte Oberstleutnant Mölders in Spanien mehr als einmal erfahren. Zu den hohen Anforderungen, die an den Jagdflieger gestellt sind, gehört nicht zuletzt das Ertragen grimmiger Kälte, das Durchfliegen heftiger Böen, das Steuern durch stürzende Wetter… Zuweilen aber gibt es kein menschliches Ankämpfen gegen die Übermacht. Dann legt der Himmel die Fliegerei lahm oder fordert von ihr schmerzliche Opfer. Oft stellt sich „nur“ Maschinenschaden ein. Mölders berichtet über einen bezeichnenden Vorgang, der sich gegen Ende des Abschnitts der Ebroschlacht abspielte. Am 30. August verzeichnete er folgendes in seinem Tagebuch: „Die feindlichen Flugzeuge lassen sich über der nationalen Front nicht sehen, und wenn sie schon einmal da sind, dann äugen sie nur kurz über die Front und verschwinden noch schneller, als sie gekommen sind. Seit Tagen bekommen wir sie nicht mehr zu fassen. Durchs ganze Land geht seit gestern ein barbarischer Sturm. Im Tiefflug sind wir gestern auf den Gefechtslandeplatz Pomar geflogen. Über dem Gebirge war das Wetter derart bockig, daß wir uns wiederholt hart die Birne einstießen. Der Wind nahm inzwischen so zu, daß der letzte Start in Pomar mit den größten Schwierigkeiten verbunden war. Beim Anrollen mußten die Warte uns helfen. Vom Gegner war natürlich kein Schwanz gestartet. In der Nacht auf heute hat der Sturm dann mit aller Gewalt unseren Platz erfaßt. Unser Transportflugzeug hatte sich losgerissen, es rollte einmal schwer rückwärts über den Platz und landete dann auf der anderen Seite in den Oliven, leider sehr stark beschädigt. Eine He 45 lag in den Oliven, und einer dritten hat’s die Fläche weggerissen. Bei meiner Arado ist ein Knüppel gebrochen. Oberfeldwebel Henze und einige Unteroffiziere sind schon bei Nacht draußen gewesen, haben die Maschine nachgesehen und die Zelte zusammengepackt, was sich sehr gelohnt hat; denn bei der ersten Staffel sind sie husch-husch weggeflogen. Besonders brav haben dann die Unteroffiziere Mauruschat, der mit seiner Seemannsnase den Sturm schon voraus gerochen und vorhergesagt hatte, und der Obergefreite Hansen bei den Maschinen die Nacht zugebracht, sie fleißig beobachtet und von Zeit zu Zeit wieder ordentlich zugepackt. Heute hat die Gruppe keinen Einsatz. Über den ganzen Platz fegt der feine Sand, der gestern bis auf 300 Meter Höhe das gesamte Frontgebiet umhüllte.“ Die Wetterunfälle gingen nicht immer so glimpflich ab, wie es Mölders berichten konnte. Im Winter zuvor, am 17. Dezember 1937, während der Schlacht am Teruel, flogen dreiundzwanzig He 111 gegen die feindlichen Stellungen, gerieten in ein schlimmes Wetter, wurden auseinandergerissen und trieben in Ketten oder auch nur einzeln fernab vom Ziel über feindlichem Gebiet. Schließlich gelangte das Gros hunderte Kilometer weit nach einem Flug breiten-parallel durch die Mitte Spaniens nach Salamanca, während verschiedene als vermißt gemeldete Flugzeuge bis auf eines endlich in Avila nördlich der Sierra de Gredos oder Talavera am Tajo und in Escalona landeten. Manchmal führte das schlechte Sichtwetter zu Verlusten in den eigenen Reihen infolge Verfehlung der Bodenziele durch die Bomber, so beim Kampf in den Bergen um Bilbao. Das sonnige südliche Spanien bescherte den deutschen Fliegern auch Wetterperioden, wo die Maschinen im Schlamm steckenblieben und die Flugplätze sich in Sümpfe verwandelten. Oft auch lagerten über den Gebirgen solche Wolkenansammlungen, daß der Start überhaupt ausfiel, so bei den Kämpfen im Kantabrischen Gebirge um Bilbao, um Santander und in Asturien. Die mittelspanischen haben Gebirgszüge hatten manchen Fliegertod auf dem Gewissen. Die Maschinen die vom heißen Sandboden aufsteigen, vereisten über den wetterscheidenden Gipfeln und stürzten. Spanisches Schlechtwetter war nicht selten sogleich für die strategische Lage. Die Schlappe der Italiener und Nationalspanier im Raum von Guadalajara vor Madrid hätte vielleicht schnell gewendet werden können, wenn der Wetterhimmel ein Einsehen gehabt und den deutschen Fliegern die Möglichkeit der Entfaltung gewährt hätte. – Alle diese und ähnliche Erfahrungen lagen schon hinter dem deutschen Fliegerkorps, als Mölders seine eigenen Eindrücke vom wetterwendischen Spanienhimmel mit Unlust sammeln konnte…“

Oberleutnant Otto Carius

Unser Otto Carius war wahrhaft ein Panzerass von altem Schrott und Korn und daher muß sein Geburtstag auch nach Panzerart gefeiert werden, will heißen mit reichlich Met. Im pfälzischen Zweibrücken wurde unser Panzerass 1922 geboren. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1940 und schon 1941 durfte er sich in die Panzerschlacht stürzen. Allerdings mit einem 38(t)-Beutepanzer, was dann weniger spaßig war. Besonders da schon 1941 der russische T34 aufgetaucht ist. Aber unser Panzerotto hat sich durchgekämpft und so hat er 1943 einen der ersten Tigerpanzer erhalten und seine 150 Abschüsse beweisen mal wieder, daß man sich den richtigen Anwärter für unseren Tigerpanzer ausgesucht hat. Und so verwundert es nicht, daß man 1945 unserem Helden auch einen der ersten Jagdtiger anvertraut hat. Nach dem Sechsjährigen Krieg hat uns unser Panzerotto mit Tigern im Schlamm ein sehr schönes Panzerbuch geschrieben, aus dem wir so manchen Panzerschwank bei seiner heutigen Geburtstagsfeiern hören werden. Zuerst gibt es aber das Pfälzerlied: https://www.youtube.com/watch?v=ENk0Sn0SUoI

„Am deutschen Strom, am grünen Rheine ziehst du dich hin, o Pfälzerland!

Wie lächelst du im Frühlingsschmucke, wie winkt des Stromes Silberband!

Da steh’ ich auf des Berges Gipfel und schau auf dich in süßer Ruh’,

und jubelnd ruft’s in meinem Herzen:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Es nickt von deinen sanften Hügeln die Rebe mir im Sonnenstrahl,

es lockt das Grün mich deiner Wälder, der Fluren Pracht in jedem Tal.

Von deinen Kirchen und Kapellen tönt mir die Sonntagsglocke zu,

und Andacht und Begeist’rung flüstern:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Und deiner Burgen graue Trümmer und deines Domes stolzer Bau,

wie grüßen sie im Sonnengolde vom Berge mich und aus der Au!

Es zieht mich hin zu ihren Räumen, es treibt mich ihren Hallen zu,

und wie ich wandre, tönt es freudig:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Ja, schön bist du, o Fleckchen Erde am deutschen Strom, am grünen Rhein,

du Land voll Biederkeit und Treue, du Land im Frühlingssonnenschein!

Und find’ ich einst in deinem Schoße, o Pfälzerland, die sel’ge Ruh‘,

dann ruf’ ich mit dem letzten Hauche:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!“

Neue Panzer III und IV mit langen Rohren bekommt unser Held nun geliefert, aber noch bevor er sich mit dem neuen Kriegsgerät so richtig vertraut machen kann, wird er auch schon in die Heimat geschickt, um sich mit einer neuen Waffe vertraut zu machen…

„Als frisch gebackener Leutnant und Pionier-Zugführer überstand ich einen sehr üblen Einsatz. Wir hatten die Aufgabe, vor den Panzern die Minen zu räumen, und ich wunderte mich selbst, daß ich mit einem nur wenig gefährlichen Streifschuß an der Hand davonkam. Jetzt wußte ich auch die Arbeit zu würdigen, die von unseren Pionieren verlangt wurde. Ich war froh, als ich wieder zu unserer alten I. Kompanie versetzt wurde. Ich traf August Dehler wieder, meinen früheren Kommandanten. Er war inzwischen Feldwebel geworden, und selbstverständlich fuhren wir zusammen in einem Zug. Die Einsätze, die wir nun nebeneinander mitmachten, brachten unserer Abteilung die größten Ausfälle seit Beginn des Feldzuges. Die Russen setzen in großen Mengen ihre Panzerbüchsen ein, die alle unsere Wagen glatt durchschlugen. Unsere Verluste waren sehr hoch. Viele unserer Kameraden wurden in den Panzern tödlich getroffen oder konnten schwer verwundet gerade noch geborgen werden. Bei Nachteinsätzen waren wir völlig machtlos. Die Russen ließen uns ganz dicht herankommen, und wenn wir sie erkannten, war es viel zu spät, sich noch zu wehren, zumal ein genaues Richten durch die Panzeroptik bei Nacht unmöglich war. Das Gefühl, praktisch wehrlos zu sein, ging uns schwer an die Nieren. Zum Glück kamen in dieser Zeit die ersten 7,5cm-Langrohr Panzer IV und die stärker gepanzerten Panzer III mit der 5cm-Langrohr-KWK in kleiner Zahl aus der Heimat. Das war ein Silberstreif am Horizont, der so oft in Rußland unsere Hoffnungen aufleben ließ. Nachdem wir kurz zuvor noch fast verzweifelt waren und in unsere eigenen Fahrzeuge kein Vertrauen mehr hatten, faßten wir wieder etwas Mut und überstanden den letzten mißglückten Angriff über Ploskaja auf Betzajewa… Mittlerweile war es Januar 1943 geworden, und ich sollte noch vor der bevorstehenden Urlaubssperre meinen Heimaturlaub antreten. Am Abend vor meiner Abfahrt winkte August Dehler seinen Panzer aus einer Boxe heraus, die zur Abwehr der großen Kälte in die Erde eingegraben war. Dehler rutschte mit seinen Filzstiefeln auf der glatten, schrägen Auffahrt aus und stürzte vor die linke Kette des Wagens, die ihn erfaßte, ohne daß sein Fahrer es bemerken konnte. Auf das Schreien der übrigen Besatzung hin wurde der Panzer wohl sofort zum Stehen gebracht, aber die Kette war Dehler schon bis zum Oberschenkel hochgerollt, er war sofort tot, ohne überhaupt einen Laut von sich zu geben. Ich hatte einen meiner besten Freunde verloren. Nun war ich wirklich urlaubsreif und freute mich auf Heimat und Elternhaus. Aber als ob mir diese Freude nicht gegönnt sein sollte, kam bald ein Telegramm, durch das mir meine Versetzung zur Ersatzabteilung 500 mitgeteilt wurde. Voller Enttäuschung rätselte ich herum, warum ich nicht mehr zu meiner alten Kompanie zurückkehren durfte. Mit gemischten Gefühlen erreichte ich Putlos, – in der sicheren Erwartung, wieder einmal einen Schießlehrgang hinter mich bringen zu müssen, während ich viel lieber zu meinem Haufen an die Front zurückgefahren wäre. Erst bei meiner Meldung auf der Kommandantur erfuhr ich, daß fronterfahrene Offiziere und einige Kompanien von der Ostfront hier an einem neuen Panzertyp, dem „Tiger“, ausgebildet werden sollten. Er war plötzlich in aller Munde, und doch wußte keiner etwas Genaues über ihn. Einige seiner Vorgänger aus der Entwicklungsreihe bekamen wir zu Gesicht, aber die gefielen uns wenig…“

Oberstleutnant Oskar-Heinrich Bär

„Dieser junge Flieger hat etwas, was ihn zu einem der Besten machen kann. Er ist ein Kämpfer, ein Draufgänger, ohne seine Haut zu billig zu verkaufen. Er hat das Auge und die fliegerischen Fähigkeiten, die einen richtigen Jagdflieger ausmachen.“ (Werner Mölders)

Ein großer Adler (oder Falke) hat heute Geburtstag. In Sommerfeld im Sachsenland erblickte unser Fliegerheld und Oberstleutnant Oskar-Heinrich Bär nämlich 1913 das Licht der Welt. Der Sproß einer Bauernfamilie weihte sich 1933 dem Kriegshandwerk. Zuerst beim Heer und ab 1935 bei unserer Luftwaffe. Als Jagdflieger kämpfte er zuerst im Westen gegen die Gallier, dann gegen die Engländer, Russen und Amerikaner. Seine eintausend Feindflüge führten unseren Bär auch über Italien und Nordafrika. Dienst tat er in unseren Jagdgeschwadern LI, LXXVII und I und zuletzt bei unserem Jagdverband XLIV, den unser General Adolf Galland aus unseren Me 262 aufgestellt hat. Den Großteil seiner Beute brachte unser Bär aber mit der Me 109 und der Fw 190 zur Strecke. Mit Orden wurde unser Fliegerheld geradezu überhäuft: Das Eiserne Kreuz erster und Zweiter Klasse, den Luftwaffenehrenpokal, das Deutsche Kreuz in Gold und das Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern – um nur die wichtigsten zu nennen. Für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier habe ich mir das epische Panzerfliegerlied „Flieger empor“ ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=fLY01OciJHs

„Wir fliegen durch silberne Weiten,

Selig dem Himmel gesellt,

Schweben und sinken und gleiten

Über unendliche Breiten,

Die Gott uns zum Schauen bestellt.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden zum Kämpfen geboren,

Augen stets offen und klar!

Klingt die Musik der Motoren,

Fühlen wir uns unverloren

Und furchtlos in jeder Gefahr.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!

Wir werden nicht immer gewinnen,

Dennoch! uns schreckt keine Not!

Leben, Vergeh’n und Verrinnen,

Aber der Glaube tief innen

Ist stärker als Not und Tod.

Über der Erde zu thronen

Hoch im sonnigen Schein,

In unerschlossenen Zonen

Neue Menschen zu sein,

Braust es im Chor:

Flieger empor!“

Nachdem unser Fliegerheld hinter der russischen Front abgestürzt ist, schlägt er sich nun bei unserem Panzergeschichtsschreiber Franz Kurowski („Oberstleutnant Heinz Bär. Als Jagdflieger an allen Fronten“) glücklich zu unseren Linien durch:

„Barfuß ging er weiter. Als er ein Stoppelfeld überqueren mußte, weil weder nach rechts noch nach links ein Ausweichen möglich war, „hörte er die Engel im Himmel singen“. Jetzt erst stellte sich die leichte Verstauchung doch als bedeutend schlimmer heraus, was nach dem anstrengenden Marsch des vergangenen und des heutigen Tages nicht zu verwundern war. Als es Abend wurde, hatte er nach seinen Berechnungen und dem größeren Dorf, das einen Kilometer vor ihm zur Rechten in Sicht kam, etwa 25 Kilometer zurückgelegt. Aus einem Tümpel am Waldrand trank er vorsichtig einige Schlucke Wasser. Es schmeckte etwas moorig, aber ansonsten war es nach einem heißen Herbsttag die reinste Labsal. Vor allem, als er seine Füße darin badete, sie mit dem zerrissenen Schal umwickelte und sich Strümpfe und Stiefel wieder anzog. Nach einer letzten Portion „Kartoffeln pur“, machte Bär sich auf den Weg. Es war inzwischen stockfinster geworden. Er ging zunächst im normalen Schritt. Nach drei Kilometern vernahm er zu seiner Linken aufflackerndes Maschinengewehr-Feuer. Er drehte etwas nach rechts ein, stieß aber hier auf eine lagernde Truppe und entschloss sich, abermals nach Westen drehend, nun stur geradeaus zu laufen. Er hatte seine Jacke angezogen und hielt die Pistole schussbereit, als er sich durch eine russische Nachschubkolonne schlich. Nun kamen ihm seine Verbundenheit zum Wald und seine jugendlichen Trapper-Spiele zu Gute. Er ging, frech genug, in knapp 50 Meter Seitenabstand an einer Feldwache vorbei. Als er von dort angerufen wurde, antwortete er mit einem russischen Fluch und ging weiter. Unterdrücktes Gelächter folgte ihm nach. Die letzten 200 Meter legte er kriechend zurück. Er passierte eine russische Maschinengewehr-Stellung und einen im Zickzack verlaufenden Graben. Er schlängelte sich links daran vorbei. Nun befand er sich im Niemandsland. Kriechend bewegte er sich den deutschen Stellungen entgegen. Als er angerufen wurde und nach der Parole gefragt wurde, sagte er im besten Sächsisch: „Gommse mer nich gomisch! Ich bin Oberleutnant Bär von der I./Jagdgeschwader LI und bin mit de barften Fieße vierzig Gilometer getiechert.“ (Kommen sie mir nicht komisch! Ich bin Oberleutnant Bär vom Jagdgeschwader LI, und bin mit nackten Füßen vierzig Kilometer gelaufen.) „Das kann kein Russe sein. Das ist ein Sachse! – Also dann komm mal her. Dass wir aber nur keine verdächtige Bewegung sehen, sonst knallt’s!“ „Gehen darf ich aber?“, fragte Bär. „Na komm schon!“, forderte ihn die Stimme auf. Bär erhob sich zu gebückter Haltung. Die Männer atmeten hörbar durch, als sie den abgerissenen „Muschik“ in der deutschen Fliegerjacke sahen. Aber dann sahen sie auch das Hoheitsabzeichen auf seiner Jacke und das Ritterkreuz. „Wo kommen sie denn her, Herr Oberleutnant?“, fragte der wachhabende Leutnant verblüfft. „Direkt von der anderen Feldpostnummer. Die haben mich vor drei Tagen abgeschossen.“ „Dann sind sie tatsächlich Bär“, meinte der Leutnant. „Ich habe davon gehört, dass sie nach drei weiteren Luftsiegen selber abgeschossen wurden. Wir werden Sie bei der Ablösung zum Bataillon mitnehmen. Unser Kommandeur wird bei Ihrer Gruppe anrufen, damit sie einen Wagen schicken.“ „Danke, Leutnant!“ und jetzt habe ich noch einen Wunsch. Ich brauche einen starken Kaffee und ein paar Wurststullen. Ich habe nämlich einen gewaltigen Kohldampf und habe nur rohe Kartoffeln gefressen und Wasser aus dreckigen Pfützen gesoffen.“ Dem konnte abgeholfen werden! Eine halbe Stunde später war Heinz Bär im Gefechtsstand des Bataillons und musste seine Story abermals erzählen. Dann rief Major Jürgensen die Gruppe an. Hauptmann Joppien wurde geweckt und empfing die erste Meldung von Bär mit einem Freudengeheul. „Mensch Pritzel, du lebst! Und wir wollten dich schon abschreiben.“ „Doch nicht den Bär, alter Kumpel!“ …“

Richard Wagner

In Leipzig wurde am heutigen Tag im Jahre 1813 unser Richard Wagner geboren. Unser letzter großer deutscher Tondichter. Den Schwerpunkt seines Schaffen bilden Opern wie Der Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Tannhäuser, Parsifal, Lohengrin, Die Meistersinger von Nürnberg oder Der fliegende Holländer. Daß ich mir zum Geburtstag von Richard Wagner dessen Oper „Die Feen“ aussuchen würde, ist ja wohl so was von klar. https://www.youtube.com/watch?v=FzhEAoirn4o Romantisch-musikalischen Unfug mit Jägern in der freien Natur, da fühle ich mich doch gleich zuhause. In Wagners „Oper und Drama“ lasse ich unser Geburtstagskind seine Opern ein wenig weiter erklären: https://archive.org/details/operunddrama00wagngoog

„Welcher ist nun der von uns allen geahnte, noch nicht aber gewußte Irrtum? – Ich habe die Arbeit eines tüchtigen und erfahrenen Kunstkritikers vor mir, einen längeren Artikel in der Brockhausschen „Gegenwart“: „Die moderne Oper“. Der Verfasser stellt alle bezeichnenden Erscheinungen der modernen Oper auf kenntnisvolle Weise zusammen und lehrt an ihnen recht deutlich die ganze Geschichte des Irrtumes und seiner Enthüllung; er bezeichnet diesen Irrtum fast mit dem Finger, enthüllt ihn fast vor unsern Augen, und fühlt sich wieder so unvermögend, seinen Grund mit Bestimmtheit auszusprechen, daß er dagegen es vorziehen muß, auf dem Punkte des notwendigen Ausspruches angekommen, sich in die allerirrigsten Darstellungen der Erscheinung selbst zu verlieren, um so gewissermaßen den Spiegel wieder zu trüben, der bis dahin uns immer heller entgegenleuchtete. Er weiß, daß die Oper keinen geschichtlichen (soll heißen: natürlichen) Ursprung hat, daß sie nicht aus dem Volke, sondern aus künstlerischer Willkür entstanden ist; er errät den verderblichen Charakter dieser Willkür ganz richtig, wenn er es als einen argen Mißgriff der meisten jetzt lebenden deutschen und französischen Opernkomponisten bezeichnet, „daß sie auf dem Wege der musikalischen Charakteristik Effekte anstreben, die man allein durch das verstandesscharfe Wort der dramatischen Dichtung erreichen kann“; er kommt auf das wohlbegründete Bedenken hin, ob die Oper nicht wohl an sich ein ganz widerspruchsvolles und unnatürliches Kunstgenre sei; er stellt in den Werken Meyerbeers – allerdings hier fast schon ohne Bewußtsein – diese Unnatur als bis auf die unsittlichste Spitze getrieben dar – und, statt nun das Notwendige, von jedem fast schon Gewußte, rund und kurz auszusprechen, sucht er plötzlich der Kritik ein ewiges Leben zu bewahren, indem er sein Bedauern darüber ausspricht, daß Mendelssohns früher Tod die Lösung des Rätsels verhindert, d. h. hinausgeschoben hätte! – Was spricht der Kritiker mit diesem Bedauern aus? Doch nur die Annahme, daß Mendelssohn, bei seiner feinen Intelligenz und seiner außerordentlichen musikalischen Befähigung, entweder imstande hätte sein müssen, eine Oper zu schreiben, in welcher die herausgestellten Widersprüche dieser Kunstform glänzend widerlegt und ausgesöhnt worden, oder aber dadurch, daß er trotz jener Intelligenz und Befähigung dies nicht vermögend gewesen wäre, diese Widersprüche endgültig bezeugt, den Genre somit als unnatürlich und nichtig dargestellt hätte? Diese Darlegung glaubte der Kritiker also nur von dem Wollen einer besonders befähigten – musikalischen – Persönlichkeit abhängig machen zu können? War Mozart ein geringerer Musiker? Ist es möglich, Vollendeteres zu finden, als jedes Stück seines „Don Juan“? Was aber hätte Mendelssohn im glücklichsten Falle anderes vermocht, als Nummer für Nummer Stücke zu liefern, die jenen Mozartschen an Vollendung gleich kämen? Oder will der Kritiker etwas anderes, will er mehr, als Mozart leistete? – In der Tat, das will er: er will den großen, einheitvollen Bau des ganzen Dramas, er will – genaugenommen – das Drama in seiner höchsten Fülle und Potenz. An wen aber stellt er diese Forderung? An den Musiker! – Den ganzen Gewinn seines einsichtsvollen Überblickes der Erscheinungen der Oper, den festen Knoten, zu dem er alle Fäden der Erkenntnis in seiner geschickten Hand zusammengefaßt hat – läßt er schließlich fahren und wirft alles in das alte Chaos wieder zurück! Er will sich ein Haus bauen lassen und wendet sich an den Skulptor oder Tapezierer; der Architekt, der auch den Skulptor und Tapezierer und sonst alle bei Herrichtung des Hauses nötigen Helfer mit in sich begreift, weil er ihrer gemeinsamen Tätigkeit Zweck und Anordnung gibt, der fällt ihm nicht ein! – Er hatte das Rätsel selbst gelöst, aber nicht Tageshelle hatte ihm die Lösung gegeben, sondern nur die Wirkung eines Blitzes in finsterer Nacht, nach dessen Verschwinden ihm plötzlich die Pfade nur noch unerkennbarer als vorher geworden sind. So tappt er nun endlich in vollster Finsternis herum, und da, wo sich der Irrtum in nacktesten Widerwärtigkeit und prostituiertester Blöße für den Handgriff erkenntlich hinstellt, wie in der Meyerbeerschen Oper, da glaubt der vollständig Geblendete plötzlich den hellen Ausweg zu erkennen: er stolpert und strauchelt jeden Augenblick über Stock und Stein, bei jedem Tasten fühlt er sich ekelhaft berührt, sein Atem versagt ihm bei stickend unnatürlicher Luft, die er einsaugen muß – und doch glaubt er sich auf dem richtigen, gesunden Wege zum Heile, weshalb er sich auch alle Mühe gibt, sich über alles das zu belügen, was ihm auf diesem Wege eben hinderlich und von bösem Anzeichen ist. – Und doch wandelt er, aber eben nur unbewußt, auf dem Wege des Heiles; dieser ist in Wirklichkeit der Weg aus dem Irrtume, ja, er ist schon mehr, er ist das Ende dieses Weges, denn er ist die in der höchsten Spitze des Irrtumes ausgesprochene Vernichtung dieses Irrtumes, und diese Vernichtung heißt hier: der offenkundige Tod der Oper – der Tod, den Mendelssohns guter Engel besiegelte, als er seinem Schützlinge zur rechten Zeit die Augen zudrückte! – …“

Vom schädlichen Wirken des Feindes in der Tonkunst weiß uns unser Richard Wagner übrigens auch ein paar Worte zu sagen… https://archive.org/details/WagnerRichardDasJudentumInDerMusik186941S.

Sämund der Weise und die Ältere Edda

„Die abnehmende Kraft wagt sich noch einmal, mit halbem Erfolge – im Klassizismus, der keiner erlöschenden Kultur fremd ist – an eine große Schöpfung; die Seele denkt noch einmal – in der Romantik – wehmütig an ihre Kindheit zurück. Endlich verliert sie, müde, verdrossen und kalt, die Lust am Dasein und sehnt sich – wie zur römischen Kaiserzeit – aus tausendjährigem Lichte wieder in das Dunkel urseelenhafter Mystik, in den Mutterschoß, ins Grab zurück. Das ist der Zauber der „zweiten Religiosität“, wie ihn damals der Mithras-, Isis- und Solkult auf spätantike Menschen ausübten..“ (Oswald Spengler, „Der Untergang des Abendlandes“)

Bevor uns Deutschen auf solche Weise noch das Christentum wiederkehrt, rufen wir Panzertiere doch lieber unsere altdeutschen Götter an. Es könnte ja sein, daß unsere alte Fruchtbarkeitsgöttin Idun ein paar von ihren verjüngenden Äpfeln für unser sterbendes Volk übrig hat… Der Heimgang unseres isländischen Gelehrten Sämunds des Weisen im Jahre 1133 bietet sich für die Anrufung unserer altdeutschen Götter natürlich besonders gut an. Immerhin schreibt Sämund dem Weisen die Sammlung und Niederschrift unserer alten Götter- und Heldensagen sein Landsmann Brynjolfur Sveinsson zu. Weshalb die Ältere Edda ja auch die Sämund-Edda heißt. Geboren wurde unser Sämund der Weise um 1055 und als junger Mann studierte er die Wissenschaften in Rom, Paris und Köln. Später war er als Kleriker auf Island tätig war mit einer Gudrun verheiratet, die ihm einen Sohn schenkte. Unsere alten Götter ähneln in der Älteren Edda gar sehr den Olympiern bei Homer und Hesiod. Wir dürfen hier also davon ausgehen, daß an den indogermanischen Himmelsgottheiten durchaus etwas dran ist… Dank der Wiederentdeckung der Edda konnte unser großer deutscher Tonkünstler Richard Wagner in seinem Ring des Nibelungen unsere alten Götter wieder besingen. Weshalb seine Tondichtungen nimmermehr bei unserer heutigen Panzergeburtstagsfeier fehlen dürfen. „Die Walküre“ steuere ich von Wagners Ring bei: https://www.youtube.com/watch?v=BwmqRrZ5PE0 Und von unseren altdeutschen Göttern stelle ich euch den Donar vor, den man im hohen Norden auch als Thor kennt. Der Sohn von Allvater Wodan und Erdgöttin Jörd schwingt seinen mächtigen Donnerhammer Mjölnir und vertilgt damit so manches Untier und den ein oder anderen Riesen. Heilig sind ihm die Eichen, aber auch die Störche, Eichhörnchen oder Füchse. Seit also nett zu diesen Tierwesen, sonst trifft euch womöglich Donars Blitz. Verheiratet ist unser Donar mit der Göttin Sif, mit der er die Tochter Thrud hat. Daneben hat er noch mit der Riesin Jarnsaxa die Söhne Modi und Magni. Gar sehr gleicht unser Donnergott Thor mit seinem Hammer dem Herakles der alten Griechen, der mit seiner Keule bewaffnet auch allerlei Untiere zur Strecke bringt… Zu lesen gibt es aus der Älteren Edda passend dazu das „Harbardhsliod – Das Harbardslied“, in welchem unser Donnergott von einem „Harbard“ allerlei Fragen gestellt bekommt: http://www.zeno.org/Literatur/M/Anonym/Liederb%C3%BCcher/%C3%84ltere+Edda/1.+G%C3%B6ttersage/7.+Harbardhsliodh/Das+Harbardslied

„Thor kam von der Ostfahrt her an einen Sand; jenseits stand der Fährmann mit dem Schiffe. Thor rief:

Wer ist der Gesell der Gesellen, der überm Sunde steht?

Harbard antwortete:

Wer ist der Kerl der Kerle, der da kreischt überm Wasser?

Thor.

Über den Sund fahr mich, so füttr ich dich morgen.

Einen Korb hab ich auf dem Rücken, bessre Kost gibt es nicht.

Eh ich ausfuhr aß ich in Ruh

Hering und Habermuß: davon hab ich noch genug.

Harbard.

Allzuvorlaut rühmst du dein Frühmal;

Du weist das Weitre nicht:

Traurig ist dein Hauswesen, tot deine Mutter.

Thor.

Das hör ich nun hier, was das Herbste scheint

Jedem Mann, daß meine Mutter tot sei.

Harbard.

Du hältst dich nicht, als hättest du guter Höfe drei:

Barbeinig siehst du in Bettlersgewand,

Nicht einmal Hosen hast du an.

Thor.

Steure nur her die Eiche, die Stätte zeig ich dir,

Doch Wem gehört das Schiff, das du hältst am Ufer?

Harbard.

Hildolf heißt er, der michs zu halten bat,

Der ratkluge Recke, der in Radscisund wohnt.

Er widerriet mir, Strolche und Rossdiebe zu fahren:

Nur ehrliche Leute und die mir lange kund sein.

Sag deinen Namen, wenn du über den Sund willst.

Thor.

Den sag ich dir frei, obgleich ich hier friedlos bin,

Und all mein Geschlecht. Ich bin Odins Sohn,

Meilis Bruder und Magnis Vater,

Der Kräftiger der Götter; du kannst mit Thor hier sprechen.

Ich habe zu fragen nun: wie heißest du?

Harbard.

Harbard heiß ich, ich hehle den Namen selten.

Thor.

Was solltest du ihn hehlen, wenn du schuldlos bist?

Harbard.

Obschon ich nicht schuldlos bin, schütz ich mich doch leicht

Vor Einem wie Du bist; mein Ende wüst ich denn nah.

Thor.

Es dünkt mich beschwerlich zu dir hinüber

Durchs Wasser zu waten und mein Gewand zu netzen;

Sonst, Lotterbube, lohnt‘ ich wahrlich

Deinen Stachelreden, stünd ich überm Sund.

Harbard.

Hier will ich stehen und dich erwarten.

Du fandst wohl Keinen dir härtern seit Hrungnirs Tod.

Thor.

Des gedenkst du nun, daß ich mit Hrungnir stritt,

Dem starkherzgen Riesen, dem von Stein das Haupt war;

Doch ließ ich ihn stürzen, in Staub sinken.

Was tatest du derweil, Harbard?

Harbard.

Ich war bei Fiölwar fünf volle Winter

Auf einem Eiland, das Allgrün heißt.

Wir fochten und fällten die Feinde da,

Versuchten Manches und freiten Mädchen.

Thor.

Wie ward es da mit euern Weibern?

Harbard.

Wir hatten zierliche Weiber, wären sie zahmer gewesen;

Wir hatten hübsche Weiber, wären sie uns holder gewesen.

Aber Stricke wanden sie am Strand aus Sand,

Gruben den Grund

Aus tiefem Tal.

Ich allein war allen überlegen mit List,

Lag bei sieben Schwestern und genoß im Scherz ihre Gunst.

Was tatest du derweil, Thor?

Thor.

Ich tötete Thiassi, den übermütigen Thursen,

Auf warf ich die Augen des Sohnes Oelwalts

An den heitern Himmel:

Die wurden meiner Werke größte Wahrzeichen,

Allen Menschen sichtbar seitdem.

Was tatest du derweil, Harbard? …“

Albrecht Dürer

Im schönen Nürnberg wurde 1471 unser großer deutscher Maler Albrecht Dürer geboren. Sein Leben ist kurz erzählt: Er lebte und arbeitete in Nürnberg und reiste zwei Mal nach Italien und ein Mal in die Niederlande, um sich künstlerisch weiterzubilden. Über Malerei zu schreiben ist in etwa so sinnvoll wie zu versuchen Musik zu berühren und daher gibt es nun ein paar Bilder von unserem Dürer. Dieser hat auch ein paar sehr schöne Tier- und Pflanzenbilder wie seinen berühmten Hasen geschaffen und aus diesen suche ich mir ein paar schöne Sachen, neben dem besagten Hasen aus. Dabei haben es mir natürlich ganz besonders die Vögel unseres alten Meisters angetan. Namentlich seine Eule… Bei unserem Kunstforscher Heinrich Wölfflin geht es dazu in „Die Kunst Albrecht Dürers“ auch noch ein Stückchen weiter: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/woelfflin1919

„Und dann ist noch etwas merkwürdig: wie unbedenklich neben dem Innigsten die bare Trivialität vorgebracht wird. Man will natürlich sein und sucht den Eindruck durch Einmengung von allerlei Zügen des gewöhnlichen Lebens zu gewinnen. Das Essen und Trinken wird mit besonderer Sorgfalt dargestellt. In den Bildern vom Auseinandergehen der Apostel kommen rührende Motive vor, zum Beispiel auf dem anonymen Nürnberger Gemälde der Münchener Pinakothek die Umarmung mit dem Wegwenden der tränengefüllten Augen, und niemand wird sich durch das typische Begleitmotiv verletzt fühlen, daß der eine oder andere der Jünger noch rasch an der Quelle seinen Becher füllt, aber warum muß es jetzt gerade die Hauptfigur sein, Petrus, groß im Vordergrund, der das Bedürfnis hat, erst einen tüchtigen Schluck aus der Feldflasche zu nehmen, bevor er auszieht, den Völkern das Evangelium zu bringen? Es kommt den Leuten nicht darauf an, eine einheitliche Stimmung zu wahren. Beim Tod der Maria ist es so recht nach dem Herzen dieser Zeit, wenn eine Kerze flackert und einer der Apostel, die aus aller Welt gekommen sind, der Muttergottes in ihrem Sterben beizustehen, mit Umständlichkeit die Lichtputzschere in Bewegung setzt (Wohlgemut, Hallersches Epitaph von 1487 im Germanischen Museum). Schongauer ist ja schon wählerischer in seinen Motiven, immerhin wird man auch bei ihm Züge finden, die aus der Stimmung herausfallen: ich denke an seinen großen Stich des Marientodes und jenen Apostel dabei, der einem Genossen ins Buch sieht und mit dem abgenommenen Kneifer den Zeilen entlang sucht. Das ist ein überraschend lebendiges Motiv, das aber eine spätere Generation als zerstreuend und seiner Art nach als zu gewöhnlich empfunden hat. Wie sehr die Passionsspiele mit Trivialitäten gespickt waren, ist bekannt; man muß sich fast wundern, daß nicht mehr davon in die bildende Kunst übergegangen ist. Doch kann man bei einem Nachzügler, jenem Rathgeb, der den Altar von 1517 im Stuttgarter Altertümermuseum gemalt hat, eine Nase voll von diesem Geschmack nehmen. Das Zeitalter ist stolz auf seinen Naturalismus. Der Maler sucht den verblüffenden Charakterkopf, aber das Überzeugend-Wirkliche ist alles, und wir kommen aus einer ziemlich ordinären Gesellschaft nicht heraus. Mannigfaltigkeit, aber keine Tiefe. Der Durchschnitt der menschlichen Natur ist ein niedriger. Auch da gibt es natürlich Ausnahmen. Syrlin zum Beispiel hat im Chorgestühl des Ulmer Münsters wirklich bedeutende Köpfe. Im allgemeinen aber kommt für Typen höherer Ordnung das Beste aus der Tradition und man wird kaum finden, daß auch nur für die Stimmung des Ungewöhnlichen die Mittel vorhanden gewesen wären. Auch eine Darstellung wie Schongauers Johannes aus Patmos gibt weder im Kopf noch in der Gesamthaltung das Außerordentliche. Und doch erschöpft sich diese Zeit nicht im bloßen Natürlichen. Das Wirkliche stößt, wie schon gesagt, zusammen mit dem Verfeinerten, Überwirklichen. Derselbe Schongauer, der mit entschlossenem Griff eine Menge charakteristischer Erscheinungen des Tages fassen konnte, ist der preziöseste Umbildner des Wirklichen bei Idealfiguren. Das Bild der Schönheit, das diese Generation sich machte, ist überhaupt kaum mehr von irdischer Art. Spätgotische Schönheit ist undenkbar ohne feine Hände, ohne lange Greif- und Tastorgane. Wie Spinnenbeine gehen die Finger auseinander. Mit solchen Händen betet Maria ihr Kind an, die künstliche Form durch eine künstlichere Bewegung überbietend: die Berührung der Finger darf nur eine ganz lockere sein. Lang und schmal und eigentümlich zugespitzt sind die Füße und bei schönem Schreiten muß der eine quer vor den andern zu stehen kommen. Man kann diesen Tritt ebensogut finden bei dem Schongauerschen Christus in der Vorhölle wie bei den ritterlichen Figuren eines Syrlin (Fischkasten in Ulm, 1483). Das Eigentümliche verschärft sich durch das beidseitige Biegen der Knie, was den Gang wippend, tippend erscheinen läßt und den Eindruck körperlicher Schwere fast aufhebt. Auf das gleiche Ziel hin geht die Bildung des Leibes mit der Magerkeit seiner Glieder. Daß die dünnen Hälse, Arme und Beine wirklich eine durchgehende Eigenschaft der damaligen Rasse gewesen sein sollten, ist doch kaum anzunehmen. Es müßten denn nach dem Jahre 1500 plötzlich ganz andere Menschen geboren worden sein. Jetzt wird selbst der Kinderkörper der Umstilisierung ins Schmalgliedrige unterworfen, am Bein fehlt das Fett über dem Knöchel und die Einschnürung der Form oberhalb des Knies bringt vollends einen fremdartigen Zug in die kindliche Erscheinung. In den spitzen Schuhen, der engen Taille, den kurzen, knapp anschließenden Ärmeln, den nahtlosen Achseln ist der gleiche Formwille wirksam gewesen. Aber dazu tritt dann der Reichtum der überschüssigen, hängenden, flatternden, am Boden sich stauenden Stoffmassen mit ihren knittrigen, vieläugigen Faltenhäufungen. Nach ihrer Motivierung darf man nicht fragen, denn es handelt sich dabei nicht um Nachbildung bestimmter Stoffe, sondern um ein Laufenlassen ornamentaler Launen. Und man muß sie ernst nehmen diese Launen: in der Draperie steckt ein Teil der Idealität der Figur. Wie die alte Gotik mit ihren Gewandlinien eine besondere Stimmung erwecken wollte, so will es diese letzte Gotik…“

Haydns 88ste Symphonie lasse ich zu Ehren von unserem Albrecht Dürer erklingen… https://www.youtube.com/watch?v=e1EY5FVti1M

Die Luftlandeschlacht um Kreta (Unternehmen Merkur)

„Kreta ist die Kraftprobe zwischen Stukas und Flotte. Kreta ist eine Insel; nach allen bisherigen militärischen Gesetzen können nur überlegene Seestreitkräfte die Insel dem Engländer entreißen. Und England ist eine Seemacht, wir nicht, bestimmt nicht da, wo die Straße von Gibraltar die Heranführung unserer Marineeinheiten unmöglich macht. Die bisherigen militärischen Gesetze, die englische Überlegenheit zur See, sie werden weggefegt von den Stukabomben.“ (Hans-Ulrich Rudel)

Der Kretatag wird heute gefeiert. Der Ehrentag unserer deutschen Fallschirmjäger heißt so, weil er am Jahrestag der Luftlandeschlacht um Kreta stattfindet. Diese ist nämlich der größte Streich unserer deutschen Fallschirmjäger. Vielleicht auch der wichtigste. Denn von Kreta aus hätten die Engländer und Amerikaner die rumänischen Ölfelder angreifen und damit die Achillesferse unseres alten deutschen Reiches treffen können. So wie beim Unternehmen Weserübung sind die Verluste also nachrangig. Ohne Öl und Eisenerz wäre der Sechsjährige Krieg schnell zu Ende gewesen. Erfochten hat den Sieg auf Kreta unser Generaloberst Kurt Student mit 22,000 deutschen Fallschirm- und Gebirgsjägern, die 42,000-60,000 Engländer und Hilfstruppen geschlagen haben. Die Engländer hatten unsere Funksprüche entschlüsselt und kannten daher Ort und Zeit unseres Angriffs. Genutzt hat es ihnen aber nicht und mit einem Verlust von 23,000 Mann und zahlreichen Kriegsschiffen mußten die Engländer fliehen. Ihre Faulheit und Überheblichkeit hat ihnen wohl diese Niederlage bereitet. So siegesgewiss waren die Engländer auf Kreta nämlich, daß sie die Flugfelder nicht unbrauchbar gemacht haben. Und so konnten unsere Fallschirmjäger den Flughafen von Maleme erobern und unsere Gebirgsjäger als Verstärkung einzufliegen. Beide waren den Engländern zuviel und so flüchteten sie mal wieder übers Meer. Mit reichlich Met und unseren alten Fallschirmjägerliedern wie „Hinter den Bergen strahlet die Sonne“ wird der Kretatag gefeiert: https://www.youtube.com/watch?v=luHp9LxIkUg

„Hinter den Bergen strahlet die Sonne,

glühen die Gipfel so rot,

Stehen Maschinen, die woll’n mit uns fliegen,

fliegen in Sieg oder Tod.

Hurra, wir starten, hurra, wir starten,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch in den Lüften fliegt unser Vogel

stolz und frei durch die Luft,

Standhaft und ehrsam sind unsere Herzen,

wenn das Kommando uns ruft.

Hurra, wir fliegen, hurra, wir fliegen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!

Hoch aus den Wolken stürzen wir nieder,

tief in die feindlichen Reih’n.

Gegner, wir kommen, habt ihr’s vernommen,

bald wird der Sieg unser sein!

Hurra, wir springen, hurra, wir springen,

wenn die erste Morgensonne scheint,

Fallschirmjäger, Fallschirmjäger

gehen ran an den Feind!

Narvik, Rotterdam, Korinth

Und das heiße Kreta sind

Stätten unserer Siege!

Ja, wir greifen immer an,

Fallschirmjäger gehen ran,

Sind bereit, zu wagen!“

Den Schlachtbericht entnehmen wir dem Buch „Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger“, in welchem unser Panzergeschichtsschreiber Hermann Götzel die Erinnerungen unseres Fallschirmjägervaters verarbeitet hat. Wir Panzertier stürzen uns natürlich mitten ins Schlachtgeschehen und reichen die Vorgeschichte und die Schlachtplanungen später nach:

„Der 20. Mai 1941 war ein Dienstag. Lange vor Sonnenaufgang liefen auf allen Flugplätzen des VIII. und des XI. Fliegerkorps die Flugmotore warm. Als dann über dem Ägäischen Meer die Sonne blutrot aufging, beleuchtete sie einen gewaltigen Heerbann, der auf stählernen Schwingen der sagenumwobenen Insel des Königs Minos zustrebte. Die Schlacht von Kreta, der blutige Opfergang der deutschen Fallschirmtruppe hatte begonnen! Der Gegner hatte den deutschen Angriff erwartet. Bereits seit mehreren Tagen standen alle seine Truppen auf der Insel täglich vom Morgengrauen an in voller Abwehrbereitschaft. Der erste Teil des Unternehmens begann im Westteil der Insel in voller Übereinstimmung mit dem Zeitplan. Bei Chania und Malemes eröffneten Bombengeschwader des VIII. Fliegerkorps die Schlacht mit einem zehn Minuten lang dauernden überaus wuchtigen Bombenangriff. Neuseeländische Augenzeugen berichteten später, diesen Angriff hätten sie wie ein gewaltiges Erdbeben, wie ein unerhörtes Naturereignis-empfunden. Als erste deutsche Einheit landete das 1. Bataillon des Sturmregiments, aufgeteilt in mehrere räumlich getrennte Kampfgruppen, um 7.15 Uhr deutscher Sommerzeit mit Segelflugzeugen unter dem Schutz von Jägern und Zerstörern auf der Insel Kreta. Es war das Bataillon des Majors Koch, der ein Jahr zuvor in kühnem Handstreich die Übergänge über den Albert-Kanal freigekämpft hatte. Jetzt hatte das Bataillon den Auftrag, die Flakbatterien bei Malemes und Chania schlagartig auszuschalten und auf der Höhe 107, die den Flugplatz Malemes beherrschte, Fuß zu fassen. Major Koch hatte sich entschlossen, den Angriff gegen die Höhe 107 und die Flugabwehrstellungen bei Malemes mit der III. und IV. Kompanie seines Bataillons und seinen Nachrichten- und Stabszug persönlich zu führen. Seine I. und II. Kompanie beauftragte er dagegen, in zwei voneinander getrennten selbständig handelnden Gruppen die feindlichen Flugabwehrstellungen bei Chania und auf der Halbinsel Akrotiri, nordnordostwärts Chania auszuschalten. Oberleutnant Genz griff auftragsgemäß mit seiner Kompanie eine schwere Flakbatterie bei Mournies (südlich Chania) an. Obwohl er nur mit fünf seiner Lastensegler den befohlenen Landeplatz dicht bei dem Ziel erreichte, (die übrigen Lastensegler seiner Kompanie hatten sich verflogen und landeten irgendwo im Gelände, einer sogar auf einem Platz in der Vorstadt von Chania) hatte sein Angriff vollen Erfolg. Trotz heftigen Widerstandes der mit Maschinengewehren ausgerüsteten und infanteristisch voll ausgebildeten britischen Marineartilleristen, wurden diese durch Oberleutnant Genz und seine wenigen Männer in kurzem erbitterten Nahkampf überwältigt. Die Batterie wurde genommen. Die kleine Kampfgruppe nistete sich in der eroberten Stellung ein. Mehrere Gegenangriffe wies sie ab. Für kurze Zeit kam nach geraumer Weile eine Funkverbindung zum Fallschirmjägerregiment III zustande. Dabei erfuhr Oberleutnant Genz, daß der Angriff des Regiments zum Stehen gekommen sei. Der beabsichtigte Stoß auf Chania sei in absehbarer Zeit nicht durchführbar. Das Regiment gehe zunächst zu Verteidigung über. Oberleutnant Genz solle versuchen, sich zum Fallschirmjägerregiment III durchzuschlagen. Genz ließ gegen Abend die eroberten Geschütze sprengen, gab seine Gefangenen frei und trat mit seinen Männern einen an Abenteuern reichen nächtlichen Marsch durch tief gegliederte feindliche Stellungen an. Am nächsten Morgen traf er bei Oberst Heidrich ein. Nu der Kühnheit und dem listenreichen Einfallsreichtum des Oberleutnant Genz, der seine vorzüglichen Kenntnisse der englischen Sprache in kritischen Augenblicken wiederholt kaltblütig und überaus geschickt zur Geltung brachte, war das Gelingen dieser Anabasis zu danken. Wichtige Angaben über Stärke und Stellungen des Gegners konnte er überdies Oberst Heidrich aufgrund seiner vielfachen Abenteuer und Beobachtungen mitbringen…“