Den Geburtstag von unserem Admiral Reinhard Scheer feiern wir Panzertiere heute. Der hat nämlich 1916 die englische Flotte am Skagerrak geschlagen und damit den ersten großen deutschen Seesieg seit geraumer Zeit erfochten. Geboren wurde unser Held 1863 im sächsischen Obernkirchen und 1879 trat er in unsere deutsche Flotte ein. Er stieg recht schnell auf und erhielt bereits 1909 ein erstes Geschwader und wurde 1913 zum Vizeadmiral befördert. Im Januar 1916 wurde er zum Befehlshaber unserer deutschen Kriegsflotte ernannt und schon im Juni 1916 fand die berühmte Seeschlacht am Skagerrak statt. Die englische Seeherrschaft konnte aber leider nicht gebrochen werden, da die englische Flotte ab 1917 durch die amerikanischen Kriegsschiffe verstärkt worden sind. Besonders bitter ist es, daß die Novemberverbrecher bei der Flotte 1918 eine Meuterei anzetteln konnten… Geehrt wurde unser Admiral Scheer mit dem Eisernen Kreuz, dem Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen, dem Roten Adlerorden und dem Hohenzollerhausorden. Sein häusliches Glück fand unser Held 1899 mit Emilie Mohr. Zwei Töchter vergönnten die Nornen dem Paar. Zu lesen gibt es von unserem Admiral Scheer die Panzerseefahrerbücher „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“, „Vom Segelschiff zum U-Boot“, „Gedanken über die Seeschlacht von Skagerrak“, „Armierung der Kleinen Kreuzer“ und „Rückblick auf die Entwicklung der Marine seit 1853“. Das Seemannslied „Ein Schifflein sah ich fahren“ habe ich mir für unseren Admiral Scheer zum Wiegenfest ausgesucht. https://www.youtube.com/watch?v=3jnmc0YgNZ0
„Ein Schifflein sah ich fahren,
Kapitän und Leutenant!
Darinnen waren geladen
Drei brave Kompanien Soldaten.
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Was sollen die Soldaten essen,
Kapitän und Leutenant?
Gebrat’ne Fisch mit Kressen,
Das sollen die Soldaten essen!
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Was sollen die Soldaten trinken,
Kapitän und Leutenant?
Den besten Wein, der zu finden,
Den sollen die Soldaten trinken!
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Wo sollen die Soldaten schlafen,
Kapitän und Leutenant?
Bei ihrem Gewehr und Waffen,
Da müssen die Soldaten schlafen!
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Wo sollen die Soldaten tanzen,
Kapitän und Leutenant?
Vor Harburg auf der Schanzen,
Da müssen die Soldaten tanzen!
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Wie kommen die Soldaten in’n Himmel,
Kapitän und Leutenant?
Auf einem weißen Schimmel,
Da reiten die Soldaten in’n Himmel.
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!
Wie kommen Offiziere in d’Höllen,
Kapitän und Leutenant?
Auf einem schwarzen Fohlen,
Da wird sie dann der Teufel schon holen.
Kapitän, Leutenant, Fähnerich, Sergeant,
Nimm das Mädel,
Nimm das Mädel bei der Hand!
Soldaten, Kameraden!
Nehmt das Mädel,
Nehmt das Mädel bei der Hand!“
In seinem Panzerseefahrerbuch „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“ berichtet euch unser Admiral Scheer nun vom Ende des Vorkampfes beim Skagerrak: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/14808
„Solange die Verfolgung aufrechterhalten wurde, gab der Engländer ihr durch seine Bewegung auch die Richtung, und unsere Linie wurde infolgedessen allmählich nach Osten abgebogen, Während dieser Vorgänge beim Gros war die II. Aufklärungsgruppe, unter Konteradmiral Bödicker, im Kampf mit einem Kleinen Kreuzer der „Calliope“-Klasse, der in Brand geschossen wurde, vor acht Uhr nachmittags auf mehrere Kleine Kreuzer der Städte-Klasse und mehrere große Schiffe, welche sie für Linienschiffe hielt, darunter „Agincourt“, gestoßen. Die ganze Stärke des Feindes war in dem Dunst, der auf dem Wasser lagerte, nicht auszumachen. Die Gruppe erhielt sofort schweres Feuer, erwiderte das Feuer, schoß Torpedos und drehte in Richtung auf das eigene Gros ab. Ein Erfolg konnte nicht beobachtet werden, da zum Schutze der Kreuzer sofort Nebel) entwickelt werden mußte. Trotz des Nebels erhielten „Wiesbaden“ und „Pillau“ schwere Treffer. „Wiesbaden“, Kommandant Kapitän zur See Reiß, blieb bewegungsunfähig im feindlichen Feuer liegen. Der Chef der XII. T-Halbflottille und der Chef der IX. T-Halbflottille, die hinter den Kreuzern gestanden hatten, erkannten den Ernst der Lage und griffen an. Beide wurden von einer Linie zahlreicher großer Schiffe mit Nordwestkurs unter Feuer genommen und trugen ihre Torpedos bis auf 60 Hektometer an den Feind heran. Auch hier war eine Beobachtung des Erfolges nicht möglich, da dichte Rauchschwaden den Feind sofort nach dem Abdrehen der Sicht entzogen. Beide Führer glauben aber einen solchen für sich in Anspruch nehmen zu dürfen, da sie unter günstigen Bedingungen angegriffen haben. Während dieser Zusammenstoß mit der Vorhut der englischen Hauptflotte schon erfolgte, hatten wir uns auf dem Flottenflaggschiff mit dem Gedanken beschäftigt, wie lange in Anbetracht der vorrückenden Zeit das Verfolgungsgefecht noch fortzusetzen sei. Ein Kreuzerkrieg gegen Handelsschiffe im Skagerrak kam nun nicht mehr in Frage, denn das davon erwünschte Zusammentreffen mit englischen Streitkräften war bereits erfolgt. Wohl aber mußte damit gerechnet werden, daß die englische Flotte, wenn sie irgendwo in See stand, und darauf ließ die Anwesenheit der angetroffenen Schiffe schließen, am anderen Morgen uns die Schlacht anbieten würde. Auch mußte ein Abschütteln der englischen leichten Streitkräfte noch vor Einbruch der Dunkelheit ins Auge gefaßt werden, um Verluste bei unserem Gros durch nächtliche Torpedobootsangriffe zu vermeiden. Da kam vom Führer der II. Aufklärungsgruppe die Meldung, daß er Feuer von neu hinzugekommenen großen Schiffen erhalten habe. Um acht Uhr zwei Minuten wurde der Funkspruch aufgenommen: „Wiesbaden ist bewegungsunfähig.“ Auf diese Meldung hin wendete ich mit der Flotte zwei Strich nach Backbord, um näher an die Gruppe heranzukommen und der „Wiesbaden“ Unterstützung zu bringen. Von acht Uhr zehn Minuten an entwickelten sich um die havarierte „Wiesbaden“ schwere Kämpfe, in denen auch die Schiffstorpedowaffe zur Geltung kam. Aus nordnordwestlicher Richtung griffen die Queen Elizabeths und vielleicht auch die Schlachtkreuzer Beattys ein (nach Gefangenenaussagen scheint es allerdings, als ob sie nach sieben Uhr abends nicht mehr am Kampfe teilgenommen haben), von Norden her ein neuer Verband von Panzerkreuzern (drei Invicibles und vier Warriors) nebst Kleinen Kreuzern und Zerstörern. Eine weitere Meldung von den T-Flottillen, welche zur Entlastung der II. Aufklärungsgruppe vorgegangen waren, besagte, daß sie auf über zwanzig feindliche Linienschiffe getroffen seien mit südöstlichem Kurs, deren Spitze O z. S peile. Nun war klar, daß wir einen großen Teil der englischen Flotte vor uns hatten, die wenige Minuten später ihre Anwesenheit dadurch bekundete, daß auf dem vor uns liegenden Teil des Horizonts ringsum das Feuer von Salven schweren Kalibers aufblitzte. Der ganze Bogen, von Norden bis Osten reichend, war plötzlich ein Feuermeer. Deutlich hob sich das Mündungsfeuer der Geschütze aus dem aus dem Horizont lagernden Dunst und Qualm ab, in welchem die Schiffe selbst zunächst nicht erkennbar waren. Damit begann der Hauptabschnitt der eigentlichen Schlacht. Der Gedanke, unsere Linie durch eine Kehrtwendung herumzuwerfen, um ihr auszuweichen, kam nicht auf. Der Entschluß, es auch mit diesem Gegner aufzunehmen, stand von vornherein fest. Die Spitze unserer Linienschiffsgeschwader (V. Division) schwenkte sofort zum laufenden Gefecht ein, das auf etwa 13,000 Meter geführt wurde. Die anderen Divisionen folgten dieser Bewegung aus Signalbefehl vom Flottenflaggschiff. Auf feindlicher Seite hatten nun über hundert schwere Geschütze mit ins Gefecht eingegriffen, deren Feuer hauptsächlich auf unseren Panzerkreuzern und den Schiffen der V. Division (König-Klasse) lag. Die Stellung der englischen Linie, auf deren Mitte wir etwa gestoßen sein mußten, zu unserer Spitze, brachte Feuer von drei Seiten. Von Backbord querab schossen die Queen Elizabeths, von vorn und von Steuerbordseite die Schiffe der Hauptflotte, welche Jellicoe herangeführt hatte. Auch um „Friedrich der Große“ herum lagen zahlreiche Aufschläge, ohne jedoch das Schiff selbst zu treffen. In diesem Gefechtsabschnitt liefen von Norden her die Panzerkreuzer „Defence“, „Blackprince“ und „Warrior“ an, die sämtlich von dem Feuer unserer Linienschiffe und Großen Kreuzer vernichtet wurden. Auf einen derselben richtete auch „Friedrich der Große“ sein Feuer, bis er in einer mächtigen weißen Dampfwolke auf etwa 3000 Meter Abstand in die Luft flog. Auf den Schiffen an unserer Spitze konnte ich verschiedentlich feindliche Treffer und ihre Explosionswirkung beobachten. Die Spitze hatte, der Bewegung des Feindes folgend, eine Krümmung angenommen, die unserer dort stehenden II. T-Flottille die Möglichkeit nahm, sich frei zu entwickeln…“