Am heutigen Tag im Jahre 1859 wurde in Berlin unser alter deutscher Kaiser Wilhelm II. geboren. Von 1888 bis 1918 regierte er unser altes deutsches Reich, das unter ihm eine letzte Blütezeit erlebte. Der Flottenbau war das große Anliegen unseres Kaisers Wilhelm und so entstand zum ersten mal seit grauer Vorzeit eine mächtige deutsche Kriegsmarine.Außenpolitisch versuchte er unser altes deutsches Reich aus den Händeln der anderen Mächte herauszuhalten und wollte daher weder dem Bündnis der Gallier und Russen gegen die Engländer beitreten noch für England gegen Rußland Krieg führen. Im Jahre 1914 brachen die Engländer, Gallier und Russen Krieg mit uns Deutschen vom Zaun und wären ihnen die Amerikaner nicht zur Hilfe gekommen und hätte uns unser deutsches Heer nicht der Dolchstoß der Novemberverbrecher niedergestreckt, so würde ihnen das Übel bekommen sein. Diese nicht hinreichend bekämpft zu haben, ist wohl der größte Tadel, den wir unserem Kaiser Wilhelm erteilen müssen. Ansonsten förderte er die Künste und Wissenschaften und versuchte die Arbeiterfrage zu lösen. Zur Frau nahm er 1881 die Prinzessin Auguste Viktoria von Holstein, mit der er sechs Söhne und eine Tochter hatte. In seiner niederländischen Zuflucht fand er Zeit zum Schreiben. „Aus meinem Leben. 1859–1888“, „Ereignisse und Gestalten aus den Jahren 1878–1918“, „Erinnerungen an Korfu“, „Vergleichende Geschichtstabellen von 1878 bis zum Kriegsausbruch 1914“ und „Meine Vorfahren“ seien hier von seinen Büchern genannt und zum Lesen empfohlen. „Dem Kaiser sei mein erstes Lied“ habe ich mir für unseren Wilhelm II. zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=N_6Gu1vy73g
„Dem Kaiser sei mein erstes Lied
ihm kling der erste Klang
des Vaterlandes Schirm und Hort
preis ich mit lautem Sang
Sein Name füllt mit reger Lust
jedwedes Deutschen treue Brust
Der Kaiser lebe hoch
Denn wie mein Herz dem Bruder schlägt
so schlägt´s dem Kaiser hoch
Was gilt´s, wenn er mein Bruder ist
Mein Kaiser ist er doch
Und tun auch Brüder Leid sich an
mein Kaiser hat es nie getan
Der Kaiser lebe hoch
Wie meinen Vater lieb ich ihn
bis zu dem letzten Hauch
was gilt´s wenn er mein Kaiser ist
mein Vater ist er auch
Er blickt von seinem Heldenthron
mit Lust auf jeden deutschen Sohn
Der Kaiser lebe hoch
Er ist mein Kaiser und mein Held
aus herrlichem Geschlecht
und wenn er lautes Lob verschmäht
so preis ich ihn erst recht
Er ist mein Kaiser und mein Mann
drum sing ich was ich singen kann
Der Kaiser lebe hoch“
In den Ereignissen und Gestalten aus den Jahren 1878–1918 geht es nun mit den Kriegsvorbereitungen und Angriffsplänen der Landfeinde weiter: https://archive.org/details/ereignisseundges00wilhuoft
„VIII. Derselbe Herr erzählte mir folgendes: Zwei Tage nach Kriegsausbruch sei er zu Sasonow zum Frühstück gewesen. Dieser sei ihm freudestrahlend entgegengekommen und habe ihn, sich die Hände reibend, gefragt: „Nun, lieber Baron, sie müssen doch zugeben, daß ich mir den Moment des Krieges vortrefflich gewählt habe?“ Als der Baron ihn etwas besorgt fragte, wie denn England sich dazu stellen werde, schlug der Minister lachend auf seine Tasche und flüstere dem Baron mit listigem Augenzwinkern zu: „Ich habe etwas in meiner Tasche, was in den nächsten Tagen ganz Rußland erfreuen und die Welt in Erstaunen setzen wird: ich habe die englische Zusage erhalten, daß England mit Rußland gegen Deutschland gehen wird!“ IX. Russische Gefangene der sibirischen Korps, die in Ostpreußen gefangen genommen wurden, sagten aus: Sie seien im Sommer 1913 mit der Bahn in die Umgegend von Moskau transportiert worden, weil dort ein Manöver vor dem Zaren stattfinden solle. Das Manöver fand nicht statt. Die Truppen wurden aber nicht zurückbefördert, sondern für den Winter in der Umgegend von Moskau disloziert. Im Sommer 1914 wurden sie in die Gegend von Wilna vorgefahren, weil dort ein großes Manöver vor dem Zaren stattfinden solle. In und bei Wilna seien sie aufmarschiert und dann seien plötzlich die scharfen Patronen (Kriegsmunition) ausgegeben und ihnen mitgeteilt worden, nun sei Krieg gegen Deutschland. Warum und weshalb, das wußten sie nicht zu sagen. X. In einem im Winter 1914/15 in der Presse veröffentlichen Bericht eines Amerikanern über seine Reise im Kaukasus im Frühjahr 1914 wird erzählt: Als er zu Anfang Mao 1914 im Kaukasus eingetroffen sei, seien ihm auf seiner Fahrt nach Tiflis lange Kolonnen von Truppen aller Waffengattungen in Kriegsausrüstung begegnet. Er habe befürchtet, es sei im Kaukasus ein Aufstand ausgebrochen. Als er bei der Paßrevision in Tiflis sich bei den Behörden danach erkundigte, erhielt er den beruhigenden Bescheid, der Kaukasus sei ganz ruhig, er könne reisen, wohin er wolle, es handele sich nur um Übungsmärsche und Manöver. Nach Abschluß seiner Reise Ende Mai 1914 habe er sich in einem kaukasischen Hafen einschiffen wollen, aber alle Schiffe seien derart mit Truppen besetzt gewesen, daß er nur mit Mühe noch eine Kajüte für sich und seine Frau erhalten konnte. Die russischen Offiziere erzählten ihm, sie würden in Odessa landen und von da in die Ukraine marschieren zu einem großen Manöver. XI. Der Fürst Tundutow, Ataman der Kalmückenkosaken, zwischen Zaryzin und Astrachan residierend, vor und während des Krieges persönlicher Adjutant des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, kam im Sommer 1918 in das Hauptquartier in Bosmont, um Verbindung mit Deutschland zu suchen, da sie Kosaken keine Slawen und durchaus Feinde der Bolschewiken seien. Er erzählte, er sei von Nikolai Nikolajewitsch vor Kriegsausbruch zum Generalstab entsandt gewesen, um den Großfürsten über die dortigen Vorgänge auf dem laufenden zu halten. Auf diese Weise sei er Zeuge des berüchtigten Telephongespräches zwischen dem Zaren und dem Chef des Generalstabes General Januschkewitsch gewesen. Der Zar habe unter dem tiefen Eindruck des ernsten Telegrammes des Deutschen Kaisers beschlossen, die Mobilmachung zu inhibieren. Er habe Januschkewitsch telephonisch befohlen, die Mobilmachung nicht auszuführen beziehungsweise rückgängig zu machen. Dieser habe diesen klaren Befehl nicht ausgeführt, sondern bei dem Minister des Auswärtigen Amtes Sasonow, mit dem er seit Wochen in Verbindung gestanden, intrigiert und zum Kriege gehetzt habe, telephonisch angefragt, was er nun tun solle. Sasonow habe darauf geantwortet: Der Befehl des Zaren sei Unsinn, der General solle die Mobilmachung nur ausführen, er (Sasonow) werde den Zaren morgen schon wieder herumkriegen und ihm das dumme Telegramm des Deutschen Kaisers ausreden. Daraufhin meldete Januschkewitsch dem Zaren, die Mobilmachung sei schon im Gange und nicht mehr rückgängig zu machen. Nun fügte Fürst Tundutow hinzu: Das war eine Lüge, denn ich habe selbst neben Januschkewitsch den Mobilmachungsbefehl auf seinem Schreibtisch liegen sehen, er war also noch gar nicht abgesandt.Bei diesem Vorgange ist psychologisch interessant, das Zar Nikolaus, der den Weltkrieg vorbereiten half und die Mobilmachung schon befohlen hatte, im letzten Moment noch umschwenken wollte. Es scheint, daß mein ernstes warnendes Telegramm in zum ersten Male die ungeheure Verantwortung deutlich erkennen ließ, die er mit seinen kriegerischen Maßnahmen auf sich lud. Deshalb wollte er die völkermordente Kriegsmaschine, die er soeben in Bewegung gesetzt hatte, stoppen. Das wäre noch möglich, der Friede noch zu retten gewesen, wenn nicht Sasonow die Ausführung vereitelt hätte.Auf meine Frage, ob der Großfürst, der als Deutschenhasser bekannt war, sehr zum Kriege gehetzt habe, erwiderte der Fürst: Der Großfürst habe allerdings eifrig für den Krieg gewirkt, aber ein Hetzen sei überhaupt überflüssig gewesen, weil sowieso eine starke Kriegsstimmung gegen Deutschland im ganzen russischen Offizierskorps geherrscht habe. Dieser Geist sei hauptsächlich aus der französischen Armee auf die russischen Offiziere übertragen worden. Man habe den Krieg eigentlich schon im Jahr 1908/09 (Bosnische Frage) machen wollen, aber Frankreich sei damals noch nicht fertig gewesen. Auch 1914 sei Rußland eigentlich noch nicht ganz fertig gewesen; Januschkewitsch uns Suchomlinow hätten den Krieg erst für 1917 geplant. Aber Sasonow und Ifwolfki sowie die Franzosen waren nicht mehr zu halten. Jene fürchteten die Revolution in Rußland und den Einfluß des Deutschen Kaisers auf den Zaren, durch den der Zar vielleicht vom Kriegsgedanken abgebracht werden könnte. Die Franzosen aber, die für den Augenblick der englischen Hilfe sicher waren, befürchteten, England könnte sich später auf ihre Kosten mit Deutschland verständigen. Auf meine frage, ob den der Zar die Kriegsstimmung gekannt und geduldet habe, antwortete der Fürst: Es sei bezeichnend, daß der Zar aus Gründen der Vorsicht ein für allemal verboten habe, deutsche Diplomaten oder Militärattachés zum Mittag- oder Abendessen im Offizierkorps einzuladen, an denen er persönlich teilnahm.“