An sich ist es ja eine ziemlich lustige Idee, den Engländern ihren Shakespeare zu dessen heutigen Geburtstag (1564 oder so) zu räubern. Ich suche mir zu diesem Zweck eine schöne Stelle aus dem Ersten Teil von seinem Heinrich IV. aus (der Heißsporn Percy ist nämlich ein Ritter genau nach meinem Geschmack): http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Historien/K%C3%B6nig+Heinrich+IV.+Erster+Teil
„BOTE.
Herr, da sind Briefe für Euch.
PERCY.
Ich kann sie jetzt nicht lesen. –
Oh, edle Herrn, des Lebens Zeit ist kurz:
Die Kürze schlecht verbringen, wär‘ zu lang‘,
Hing‘ Leben auch am Weiser einer Uhr
Und endigte, wie eine Stunde kömmt.
Wir treten Kön’ge nieder, wenn wir leben;
Wenn sterben: wackrer Tod, mit Fürsten sterben!
Nun, was Gewissen gilt: – gut sind die Waffen,
Ist nur die Absicht, die sie führt, gerecht.
BOTE.
Herr, rüstet Euch, der König naht in Eil‘.
PERCY.
Ich dank‘ es ihm, daß er mich unterbricht,
Denn Reden ist mein Fach nicht. – Nur noch dies:
Tu‘ jeder, was er kann; und hier zieh‘ ich
Ein Schwert, des Stahl ich mit dem besten Blut
Beflecken will, dem ich begegnen kann
Im Abenteuer dieses furchtbar’n Tags.
Nun: Espérance! Percy! und hinan!
Tönt all die hohen Krieges-Instrumente
Und laßt umarmen uns bei der Musik:
Denn, Himmel gegen Erde! mancher wird
Nie mehr erweisen solche Freundlichkeit.“