Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne

Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne nahm heute (1917) ihren Anfang. Gedauert hat sie bis Ende Mai und kostete die Gallier 300,000 Kriegsknechte. Uns Deutsche aber leider auch 163,000 Verwundete und Gefallene. An der Aisne standen sich 68 gallische Divisionen mit 3500 Geschützen (sowie zahlreichen Panzern) und 41 deutsche Divisionen mit 2400 Geschützen gegenüber. Unsere I. Armee wurde von unserem General Fritz von Below und unsere VII. Armee von unserem Generaloberst Max von Boehn angeführt. Beide Armeen unterstand der Heeresgruppe unseres Kronprinzen Wilhelms und über allem wachte unsere Oberste Heeresleitung, bestehend aus unserem Feldmarschall Paul von Hindenburg und seinem Generalstabschef, unserem General Erich Ludendorff. Läßt man erdkundlich die Fünfe grade sein läßt, dann kann man die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne zu den Flandernschlachten rechnen und eine solche muß natürlich mit dem epischen Kriegslied „Der Tod in Flandern“ gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=IGrarQHbKNA

„Der Tod reit’t auf einem kohlschwarzen Rappen,

Er hat eine undurchsichtige Kappen.

Wenn Landsknecht‘ in das Feld marschieren,

Läßt er sein Roß daneben galoppieren.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod reit’t auf einem lichten Schimmel,

Schön wie ein Cherubin vom Himmel,

Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,

Will er mit ihnen im Tanze gleiten.

Falalala, falalala.

Der Tod kann auch die Trommel rühren,

Du kannst den Wirbel im Herzen spüren.

Er trommelt lang, er trommelt laut,

Er schlägt auf eine Totenhaut.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Als er den ersten Wirbel geschlagen,

Da hat’s das Blut vom Herzen getragen.

Als er den zweiten Wirbel schlug,

Den Landsknecht man zu Grabe trug.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,

Bis der Landsknecht von Gott sein’n Segen empfangen.

Der dritte Wirbel ist leis und lind,

Als wiegt‘ eine Mutter in Schlaf ihr Kind.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten,

Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten.

Er trommelt laut, er trommelt fein:

Gestorben, gestorben, gestorben muß sein.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!“

Ruhe gibt der gallische Monty Nivelle auch am 30. April nicht:

„Großes Hauptquartier, 30. April. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach dem Scheitern des großen Angriffs am 25. April unternahmen gestern die Engländer nur Einzelangriffe gegen Oppy, nördlich der Straße von Douai nach Arras. In viermaligem Ansturm gegen den heiß umstrittenen Ort erschöpften sie ihre Kräfte; das Dorf blieb in unserer Hand. Auf beiden Scarpe-Ufern hielt die starke Kampftätigkeit der Artillerie an. Vorsichtige Schätzung beziffert den Verlust der Engländer am 25. April auf über 6000 Mann, die in und vor unseren Stellungen gefallen sind; außerdem sind über 1000 Gefangene und 40 Maschinengewehre durch unsere Truppen eingebracht. Zehn Panzerkraftwagen sind zerstört worden. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Gewaltsame Erkundungen der Franzosen suchten gestern morgen den Erfolg des französischen Zerstörungsfeuers gegen unsere Stellungen bei Berry-au-Bac, am Brimont und nördlich von Reims festzustellen. Unsere Grabenbesatzungen wiesen die Vorstöße ab. Seit Mittag hat sich mit wenigen Pausen der Feuerkampf von Soissons bis zur Suippes wieder gesteigert; er erreichte in den Abendstunden größte Heftigkeit, hielt in wechselnder Kraft während der Nacht an und wuchs bei Tagesgrauen zu stärkster Wirkung. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Wesentliches. Am 28. April haben unsere westlichen Gegner elf, am 29. April 23 Flugzeuge verloren, außerdem drei Fesselballons. Flieger und Flugabwehrkanonen teilen sich in das Ergebnis. Rittmeister Freiherr von Richthofen blieb zum 48.,49., 50., 51. und 52. Male Sieger im Luftkampf; der seiner Jagdstaffel angehörende Leutnant Wolff schoß den 22. bis 26. Gegner ab. Aufklärungsstreifen und Flüge zum Bombenabwurf führten unsere Flieger tief in das englische Frankreich zwischen Somme und Yser, von der Aisne-Front bis über die Marne nach Süden. Mazedonische Front: Zwischen Prespasee und Serres lebhafte Artillerietätigkeit. Zwei englische Flieger wurden bei Rückkehr eines unserer Kampfgeschwader vom erfolgreichen Luftangriff gegen Lager und Bahnstrecken im Cerna-Bogen zum Absturz gebracht. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.“

Die Doppelschlacht an Aisne und in der Champagne tobt auch im Mai weiter:

„Großes Hauptquartier, 1. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei Arras blieb die Kampftätigkeit der Artillerie auf beiden Scarpe-Ufern wechselnd stark. Vorwärts unserer Kampflinie bei Sankt Quentin finden täglich kleine Gefechte unserer Sicherungen mit den Vortruppen der Gegner statt. Sankt Quentin selbst liegt oft unter Feuer; gestern erhielt die Kathedrale fünf Treffer. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: An der Aisne, am Aisne-Marne-Kanal und in der Champagne zwischen Sillery und der Suippesniederung dauerte die Artillerieschlacht mit wenigen Unterbrechungen an; zwischen Soissons und Reims war sie vor allem gegen Abend heftig. Nachts bei Berry-au-Bac, am Brimont und östlich von Courcy vorstoßende Erkundungsabteilungen der Franzosen wurden zurückgeschlagen. In der Champagne steigerte sich am Vormittage das Feuer zu stundenlanger, stärkster Wirkung. Bald nach Mittag setzte zwischen Prosnes und Auberive der französische Angriff ein. Frische Divisionen waren herangeführt, um uns die Höhenstellungen südlich von Nauroy und Moronvilliers zu entreißen. Der Ansturm ist am zähen Widerstand unserer Truppen gescheitert; nach hartem, hin- und herwogendem Ringen sind die dort kämpfenden badischen, sächsischen und brandenburgischen Regimenter in vollem Besitz ihrer Stellungen. Der Feind hat schwere Verluste erlitten. Ein zweiter Angriff, abends südlich von Nauroy vorbrechend, vermochte an dem Mißerfolg nichts zu ändern. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Neues. Gestern wurden 22 feindliche Flugzeuge im Luftkampf, drei durch Flugabwehrkanonen abgeschossen. Drei unserer Kampfeinsitzer griffen eine Gruppe von fünf französischen Fesselballons nordwestlich von Reims an und brachten sie sämtlich zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: An mehreren Frontabschnitten forderte russisches Artilleriefeuer unsere Gegenwirkung heraus. Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen und westlich des Wardar hat in den letzten Tagen lebhafteres Feuer angehalten. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.“

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