Feldmarschall Helmuth von Moltke der Ältere

Unser großer deutscher Kriegsmeister Moltke der Ältere hat heute Geburtstag! Das muß natürlich mit unserem altdeutschen Panzergetränk Met gefeiert werden. Im mecklenburgischen Parchim wurde unser Helmuth von Moltke 1800 geboren. Beim Militär war er seit 1811; zuerst bei den Dänen, aber ab 1822 bei unseren Preußen. Sein Aufstieg war beständig und 1858 wurde er zum Generalstabschef ernannt. Und so meisterhaft wie unser Otto von Bismarck die Einigungskriege gegen Dänemark, Österreich und Gallien eingerichtet hat, führte sie unser Moltke. Mit der Schlacht von Königgrätz besiegte er die Österreicher und mit den Schlachten von Gravelotte und Sedan die Gallier. Diese wurden dann freilich zum Schwarzen Ritter und wollten unbedingt einen Nachschlag haben, den sie dann auch bekommen haben. Nach dem Fall von Paris hatten sie aber 1871 genug. Unser Moltke blieb bis 1888 Generalstabschef. Unser Moltke wird auch „Der große Schweiger“ genannt. Warum nun ein Feldherr schweigen können muß, verrät uns Friedrich der Große in seinen Generalprinzipien des Krieges:

„Die Kunst, seine Gedanken zu verbergen, oder die Verstellungskunst ist für jeden, der große Geschäfte zu leiten hat, unentbehrlich. Die ganze Armee liest aus der Miene des Heerführers, wie seine Sache steht. Sie prüft die Ursachen seiner guten und schlechten Laune, seine Gebärden; mit einem Worte: nichts entgeht ihr. Ist er nachdenklich, so sagen die Offiziere: „Sicherlich hat unser General etwas Großes vor.“ Sieht er traurig oder verdrießlich aus: „Ach!“ heißt es dann, „die Dinge stehen übel.“ Und ihre Einbildungskraft, die sich in leeren Mutmaßungen ergeht, sieht alles schlimmer, als es ist. Solche Gerüchte entmutigen; sie laufen durch die ganze Armee und dringen aus Eurem in das feindliche Lager. Darum muß der Heerführer wie ein Schauspieler sein und die Miene aufsetzen, die ihm die Rolle, die er spielen will, vorschreibt. Kann er das nicht über sich bringen, so muß er lieber eine Krankheit vorschützen oder sich irgend einen Scheingrund ausdenken, um die Öffentlichkeit irrezuführen. Trifft eine schlimme Nachricht ein, so stellt er sich, als mache er sich gar nichts daraus, und prahlt mit der Zahl und Größe seiner Hilfsmittel. Er verachtet den Feind öffentlich und respektiert ihn im geheimen. Hat im Kleinkrieg irgend eins seiner Streifkorps eine Schlappe erlitten, so untersucht er die Ursachen davon und findet allemal heraus, daß das falsche Benehmen oder die Unwissenheit des Führers daran schuld war. Er erklärt öffentlich, daß die Schuld an der erlittenen Schlappe nicht der mangelnden Tapferkeit der Truppen zuzuschreiben sei, untersucht die Fehler des Offiziers und gibt dadurch den andren eine Lehre. Derart erzieht er seine Offiziere und raubt den Truppen das Vertrauen aus ihre eigene Kraft nicht.“

Da unser Moltke den Napoleon III. vom gallischen Thron gestoßen hat, bekommt er von mir Schillers Reiterlied zum Geburtstag: https://www.youtube.com/watch?v=YYEseYnTaWU

„Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd!

Ins Feld, in die Freiheit gezogen.

Im Felde, da ist der Mann noch was wert,

Da wird das Herz noch gewogen.

Da tritt kein anderer für ihn ein,

Auf sich selber steht er da ganz allein.

Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,

Man sieht nur Herren und Knechte,

Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,

Bei dem feigen Menschengeschlechte,

Der dem Tod ins Angesicht schauen kann,

Der Soldat allein, ist der freie Mann.

Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg,

Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen,

Er reitet dem Schicksal entgegen keck,

Triffts heute nicht, trifft es doch morgen,

Und trifft es morgen, so lasset uns heut

Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit.

Von dem Himmel fällt ihm sein lustig Los,

Brauchts nicht mit Müh zu erstreben,

Der Fröner, der sucht in der Erde Schoß,

Da meint er den Schatz zu erheben,

Er gräbt und schaufelt, solang er lebt,

Und gräbt, bis er endlich sein Grab sich gräbt.

Der Reiter und sein geschwindes Roß,

Sie sind gefürchtete Gäste;

Es flimmern die Lampen im Hochzeitschloß,

Ungeladen kommt er zum Feste.

Er wirbt nicht lange, er zeiget nicht Gold,

Im Sturm erringt er den Minnesold.

Warum weint die Dirn und zergrämt sich schier?

Laß fahren dahin, laß fahren!

Er hat auf Erden kein bleibend Quartier,

Kann treue Lieb nicht bewahren.

Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort,

Seine Ruhe läßt er an keinem Ort.

Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt,

Die Brust im Gefechte gelüftet!

Die Jugend brauset, das Leben schäumt,

Frisch auf! eh der Geist noch verdüftet!

Und setzet ihr nicht das Leben ein,

Nie wird euch das Leben gewonnen sein.“

Von der Schlacht bei Noisseville – wo 36,000 Deutsche sage und schreibe 137,000 Galliern getrotzt – lasse ich unseren Moltke euch erzählen: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Nachdem die Richtung des französischen Durchbruchsversuches nicht mehr zweifelhaft war, hatte auch die XXVIII. Brigade von Courcelles früh sechs Uhr den Marsch zur Unterstützung des I. Korps angetreten. Ihre beiden Batterien brachten die bei Montoy stehenden französischen zum Schweigen und richteten dann das Feuer gegen Flanville. Bald begann der Gegner das brennende Dorf zu räumen, in welches dann um neun Uhr von Süden die Rheinländer, von Norden die Ostpreußen eindrangen. Zwar schickte Marschall Le Boeuf die Division Bastoul wieder über Montoy vor, aber das äußerst wirksame Feuer der preußischen Artillerie bewog sie zur Umkehr. Inzwischen hatte die III. Brigade in Höhe von Retonfey Stellung genommen, an welche sich nun die XXVIII. anschloß. Zu der III. Kavalleriedivision stieß hier noch die hessische Reiterbrigade, und nachdem die Artillerie auf 114 Geschütze verstärkt worden, bildete sich eine Schranke, welche jedes weitere Vordringen des 3. und 2. Korps verhinderte. Auf dem rechten Flügel des französischen Heeres verstummte der Kampf, aber gerade sein Vorgehen abzuwarten, war das 4. Korps angewiesen, bevor es gegen die Artilleriefront und die Dorfstellung von Servigny – Poix den Angriff erneuere, dessen Schwierigkeit tags zuvor sich gezeigt hatte. Nun aber rückte südlich der Stellung gegen elf Uhr, nachdem Noisseville unter verheerendes Feuer gekommen, die III. preußische Brigade, unterstützt durch die Landwehr, selbst angriffsweise gegen diesen Punkt vor, und die Franzosen räumten das brennende Dorf. Auf der nördlichen Angriffsfront hatte Marschall Canrobert um achteinhalb Uhr seine Batterien bei Chieulles auffahren lassen, ihr Feuer, unterstützt durch die Festungsartillerie, veranlaßte vorübergehend die Räumung von Rupigny, doch wurde dies Dorf alsbald wieder besetzt. Zwei sodann versuchte Angriffe der Division Tixier gegen Failly blieben ohne Erfolg, vielmehr ergriff die dort eingetroffene XVIII. Division mit ihrer XXXVI. Brigade unter Mitwirkung der Reservedivision die Offensive und drängte um zehn Uhr die Franzosen über den Bach von Chieulles zurück. Auch ein erneuter Angriff auf Failly wurde durch flankierendes Feuer zum Scheitern gebracht. Wegen des Auftretens der preußischen III. Brigade in seiner rechten Flanke glaubte Marschall Le Boeuf, obwohl er gegen dieselbe noch über zwei Divisionen verfügte, den Rückzug antreten zu müssen, und auf die hierüber erstattete Meldung befahl dann um Mittag Marschall Bazaine den Abbruch der Gefechte auf allen übrigen Punkten. Den von der Rheinarmee am 31. August aus Metz hervorgetretenen 137,000 hatten nur 36,000 Preußen gegenübergestanden. Zum ersten Mal war in dieser Schlacht den Franzosen der Angriff, den Deutschen die Verteidigung zugefallen. Wenn dabei der Verlust der Ersteren nur 3000 Mann betrug, mithin geringer als 3400 beim Gegner, so erklärt sich dies aus der besseren Beschaffenheit ihres Infanteriegewehrs. Ganz entscheidend hatte aber überall die preußische Artillerie gewirkt und den unerschütterten Widerstand des Generals von Manteuffel ermöglicht. Fortan verblieb das VII. Korps am rechten Moselufer, auch wurde hier die Einschließung durch das Eintreffen des XIII. Korps verstärkt, mit welchem eben der Großherzog von Mecklenburg anlangte. Am linken Ufer konnten jetzt das II. und III. Korps wieder herangezogen werden. An demselben Tage und zur selben Stunde, wo sich die Vernichtung des einen französischen Heeres bei Sedan vollzog, kehrte das andere in nunmehr ziemlich hoffnungslose Gefangenhaltung nach Metz zurück. Entschieden war ohne Zweifel schon jetzt nach zweimonatiger Dauer der Feldzug, wenn zwar keineswegs beendigt.“

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