Feldmarschall August Neidhardt von Gneisenau

Ein großer deutscher Held hat heute Geburtstag: August Neidhardt von Gneisenau – der Verteidiger von Kolberg, Mitarbeiter Scharnhorsts (bei der preußischen Heeresreform) und Generalstabschef Blüchers in den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Die Siege von Katzbach, Leipzig, Laon und Belle-Alliance sind im wesentlichen sein Werk. Geboren wurde er 1760 in Schildau im Sachsenland und stand seit 1785 in preußischen Diensten. Die Wacht am Rhein muß zum Geburtstag unseres Gneisenaus einfach sein: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Lesen wir nun noch, zur Feier des Tages, einen Brief Gneisenaus zur strategischen Lage bei der Wiederaufnahme des Kampfes gegen Napoleon im Sommer 1813: https://archive.org/details/gneisenaueineau00capegoog

„Der Krieg ist wieder begonnen, und die ersten Schüsse sind bereits gefallen. Ein Detachement, das die Feinde auf das neutrale Gebiet geschickt haben, um Requisitionen zu machen, hat der Blücherschen Armee das Recht gegeben, vorzurücken. Selbige steht heute bei Striegau und die Avantgarde hinter hiesigem Ort. Alle Anstalten des Feindes deuten auf dessen Rückzug: die unsrigen werden gemacht, ihm das Geleite zu geben. Will das Glück uns wohl, so sollen Sie nächstens von uns hören. Seit 20 Jahren sind unter den gegen Frankreich verbündeten Mächten dumme Streiche gemacht worden; der dümmste von allen war der seitherige Waffenstillstand. Was indessen während desselben von uns geschehen ist, gibt uns die Mittel, diesen groben Fehler zu verbessern. Wir haben eine große Macht aufgestellt. 270,000 Mann stehen jetzt an preußischen Truppen unter den Waffen, und wenn die anderen Provinzen auf gleiche Weise angestrengt werden als Schlesien, so können wir nächstens über 300,000 Kombattanten zählen. Unsere Anstrengungen und unser Mut stellen uns demnach den großen europäischen Mächten gleich, und Gott gebe, daß unsere Einsicht und Ausdauer uns die mühsam erklommene Höhe sicheren. Es ist seitdem manches in Berlin geschehen, was ich nicht billige, und eine offenbar schlechte Partei hat einen kurzen Sieg erhalten. Leute mit bösem Gewissen sehen Gespenster, und es ist kein Wunder, daß solche Bösewichter die Verachtung, womit rechtliche Leute sie behandeln, für revolutionäre Gesinnung ausschreien. Man muß ihnen die Ruhe des guten Gewissens entgegensetzen. Die Zeit wird alles läutern. Der Staatskanzler, der sein Ohr in diesem Augenblick dieser Partei geliehen hat, wird sicherlich von seinem Irrtum zurückkommen. Überhaupt ist jetzt nicht die Zeit, mit häuslichen Streitigkeiten sich abzugeben, während der Feind noch einige Zimmer des väterlichen Hauses inne hat, aus denen die Familie ihn treiben muß. Haben wir das Haus gereinigt, dann wollen wir das Gesindel nicht verfolgen, aber wohl herzlich verachten. Dieses ist ihnen empfindlicher als jenes. Nun lassen Sie mich ein Wort über Ihre Anstellung bei mir reden. Der König hat sich tadelnd ausgelassen über einige in das Hauptquartier gezogene Individuen des Militärstandes. Ich hätte daher gern gesehen, daß Ihr Freund S. in das Hoflager zu Landeck gegangen wäre, um mit A. über diese Anstellung zu reden und selbige dort einzuleiten. Der König hat uns die Stellen im Hauptquartier so karg zugemessen, daß wir nicht wissen, wie wir die Arbeiten bestreiten sollen. Der General Rauch und ich haben daher eine Vorstellung an den König eingegeben und um Vermehrung des Personals gebeten. Eine Antwort hierüber ist uns noch nicht geworden. Bis diese nicht eingeht, kann in Ansehung Ihrer ein Antrag nicht gemacht werden. Wie wünschenswert es für mich wäre, Sie in meiner Nähe zu haben, darf ich Ihnen wohl nicht erst versichern. Auch war unser Hauptquartier, und ist es zum Teil noch, sehr gut, und selbst genial zusammengesetzt; auch gab es da weder Uneinigkeit noch Intrige. Aber wir haben seitdem Clausewitz und Grolman verloren, und diese Männer sind nicht leicht zu ersetzen.“

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