Generalluftzeugmeister Ernst Udet

Unser aller Fliegerheld und Generalluftzeugmeister Ernst Udet wurde am heutigen Tage im Jahre 1896 in Frankfurt am Main geboren und das muß natürlich mit unseren altdeutschen Panzergetränk Met gefeiert werden. Im Vierjährigen Krieg hat unser Udet nämlich epische 62 feindliche Flieger abgeschossen und ist damit – hinter unserem Roten Baron Manfred von Richthofen unser Fliegerheld die Nummer Zwei. 1914 hat er sich freiwillig zum Heer gemeldet und war ab 1915 bei den Fliegern, wobei er unsere Jagdstaffeln XXXVII, XI und IV führte. Die Zeit zwischen dem Vier- und dem Sechsjährigen Krieg vertrieb er sich mit Kunstflügen und Filmauftritten. Ab 1935 wirkte er beim Aufbau unserer neuen Luftwaffe mit und wurde 1939 zum Generalluftzeugmeister ernannt. 1940 erfolgte dann die Beförderung zum Generaloberst. Er gehört also zu den guten Geistern, die dafür gesorgt haben, daß unsere Luftwaffe mit so tollen Jägern wie unserer Messerschmitt 109 und der Focke-Wulf 190 und so schönen Bombern wie unserem Sturzkampfbomber Ju-87 im Sechsjährigen Krieg ausgerüstet gewesen ist. Zu Ehren von unserem Udet soll nun das alte Fliegerlied „Es blitzen die stählernen Schwingen“ erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=QYxCcCysvqY

„Es blitzen die stählernen Schwingen,

Wenn dröhnend und donnernd im Takt

Die starken Motoren, sie singen

Das Lied, das im Herzen uns packt.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

Wir Flieger, zum Kämpfen geboren,

Wir feuern mit sicherer Hand.

Wir haben dem Führer geschworen,

Entschlossen zu schützen das Land.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

So jagen wir kühn und verwegen,

In treuer Kam’radschaft verschweißt.

Der Sonne, dem Siege entgegen,

In Bölkes und Richthofens Geist!

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!“

Die Luftkämpfe von unserem Udet kann man in seinem Panzerfliegerbuch „Kreuz wider Kokarde“ nachlesen und aus diesem lesen wir Schildmaiden euch zur Feier des Tages ein wenig vor. ich mache den Anfang mit dem Vorwort von Udets Geisterschreiber Ernst Friedrich Eichler: http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN719801877

„Anläßlich der Deutschen Lustkriegsbeute-Ausstellung in München, deren Einrichtung und Leitung mir übertragen wurde, und in welcher eine große Beachtung die Ehrenhalle unserer Pour-Le-Merite-Ritter fand, wurde mir aus den Kreisen der Freunde Udets die Anregung zu diesem Buch gegeben. Es schien mir nützlich, an einem Beispiel zu zeigen, was jugendlicher Trieb, was zähes Beharren vermögen, und welches Kapital an Hingebung Deutschland in seiner Jugend besitzt. Die großen Schwierigkeiten des jungen Lufthelden, bis es ihm gelungen war, an das Ziel seiner Wünsche zu gelangen, als Feldflieger dem Vaterlande dienen zu Dürfen, werden älteren Lesern beweisen, daß von Begeisterung getragene Willenskraft den jugendlichen Körper weit mehr zu befähigen vermag, als alle Schulweisheit sich träumen läßt; jüngere Leser mag das Buch lehren, daß zu jedem Erfolg ein unerschüttertes Wollen gehört. Leutnant Udet, der Sieger in. 40 Luftkämpfen, der mir von früher her bekannt war, gab mir nach einiger Überredung einige Schilderungen aus seiner Kriegs- und Fliegerlaufbahn. Er erzählte mir seine Erlebnisse, ohne davon viel Wesens zu machen, mit gutem Humor. Er unterstrich weder die Erfolge noch verhehlte er die Mißerfolge. Ich gab hier nun alles so. wie ich es von Udet empfangen habe, und hoffe, damit das Nichtige getroffen zu haben. Über seinen Lebensgang bemerke ich kurz, daß er im Jahre 1396 als Sohn des Ingenieurs Adolf Udet geboren wurde und 18 Jahre alt war. als er zum erstenmal – zunächst als Motorradfahrer – freiwillig ins Feld rückte. Im gleichen Jahre noch lernte er das Fliegen bei Gustav Otto, und schon im Frühjahr 1915, noch nicht 19jährig, errang er seine ersten Erfolge an der Front. Möge mein kleines Buch seinen Zweck erfüllen und viel Freunde finden…“

Zwei Jahre amerikanisch-russischer Stellvertreterkrieg um die Ukraine

https://www.youtube.com/watch?v=xnQIYdBkoV0 – Das dritte Kriegsjahr hat in der Ukraine begonnen und so wollen wir abermals einen Blick auf den russisch-amerikanischen Stellvertreterkrieg um dieses Land werfen. Viel getan hat sich nicht. Die ukrainische Großoffensive im Süden ist gescheitert und die Russen haben einige kleinere Städte im Osten nach harten und verlustreichen Kämpfen erobert. Das Ganze bleibt ein Abnutzungskampf und je nachdem wer dabei die größeren Verluste erleidet oder wessen Truppen zuerst meutern wird den Sieg davon tragen. Im Augenblick scheint das Kriegsglück den Russen hold zu sein. Was auch freilich am Nachlassen der amerikanischen Zahlungen und Waffenlieferungen liegt. Dazu paßt auch die Entlassung des ukrainischen Generalstabschef Saluschnyj. Den offiziellen Verlautbarungen soll dies einer Eifersüchtelei des Staatsschauspielers Selenskyj geschuldet sein. Aber das klingt wenig überzeugend. Da der Krieg für die Ukraine nicht so verläuft als daß man sich solche Albernheiten erlauben könnte…

Festzustellen ist, daß die Amerikaner und ihre Hilfsvölker den Kampf um die Ukraine nicht krampfhaft gewinnen wollen. Sonst hätten sie ihre Wirtschaft auf Waffenfertigung und Munitionsherstellung umgestellt und würden den Ukrainern ihre besten Waffen anstatt ihre ältesten liefern. Ohne die Scheinseuche Korona müßten wir uns nun die Frage vorstellen, ob der amerikanische Liberalismus politisch ohnmächtig geworden ist. Doch die Scheinseuche Korona hat gezeigt, daß der ganze Liberalismus nur Komödie ist. Wenn man will dann schnippt man mit dem Finger und es ist unbegrenzt Geld da und alle Gesetze sind außer Kraft gesetzt. Wenn man einen solchen Notstand nun wegen der alljährlichen Grippe erklären kann, dann kann man einen solchen auch wegen der Ukraine ausrufen. Tut man aber nicht. Die VSA haben etwa vier Millionen alte Artilleriegranaten herumliegen, die sie teuer verschrotten müßten und der Ukraine schicken könnten. https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2024/02/14/joe-biden-could-send-millions-of-artillery-shells-to-ukraine-for-free-tomorrow-and-its-perfectly-legal/?sh=4d9f961020c7

Die Kriegsführung der Russen in der Ukraine wirft indes noch immer Fragen auf. War ihr ursprünglicher Feldzugsplan, der darauf ausging die Ukraine in der Mitte zu teilen, von der Anlage her gut und scheiterte nur in der Ausführung an den zu geringen Kräften – man muß sich hier allerdings fragen, warum Rußland, nach acht Jahren Vorbereitungszeit, einen Handstreich unternimmt, der an unsere Ardennenoffensive erinnert -, so rennen die Russen nun frontal gegen die stärksten Stellungen der Ukrainer an und erleiden dabei entsprechend hohe Verluste. Nun ist die Ukraine ein flaches Land, in dem allenfalls die Flüsse echte Geländehindernisse bilden können. Es ist also schwer zu verstehen, warum die Russen nicht den Ukrainern in den Rücken fallen und diese zur Räumung ihrer Stellungen zwingen. Gewiss würden die Amerikaner ihre Truppenansammlungen entdecken und den Ukrainern melden, aber Rußland ist derart an Menschen und Waffen überlegen, daß es mehrere Durchbrüche zugleich versuchen könnte…

Würden die Russen so in Polen oder dem Baltenland Krieg führen, dann könnte man sich dies noch erklären. So aber verwüsten und entvölkern sie Landstriche, die sie sich mittlerweile auch formell einverleibt haben. Dennoch behaupten ihre Parteigänger und Propagandisten steif und fest, daß für die Russen in der Ukraine alles nach Plan und Wunsch verlaufen würde. Zum Vergleich: Würden wir Deutschen 1870/71 so in Lothringen gegen die Gallier gekämpft haben, so hätte uns kein Mensch abkauft, daß wir das genauso geplant und gewollt haben…

Kämpft die Ukraine um jede Stadt wie um Bachmut und Awdijiwka – Namen sind das! – könnte der Weg nach Kiew und Lemberg für die Russen lang werden und deren Heer durchaus verbluten. Zumindest vertreten die besseren Beobachter diese Auffassung. https://www.youtube.com/watch?v=nQLI8xnINqk Allerdings muß die Ukraine dafür alle ihre Städte und Landstriche entsprechend befestigen und sich deutlich früher zurückziehen. Sowohl in Bachmut als Awdijiwka wartete die ukrainische Führung deutlich zu lange und erlitt gegen Ende der Schlacht unnötig hohe Verluste und die kann sich die Ukraine nicht leisten. https://kyivindependent.com/avdiivka-defenders-forced-to-leave-wounded-behind-escape-encirclement-by-foot Ebenso scheint der Bau rückwärtiger Stellungen vernachlässigt zu werden, obwohl Monate lang sich abzeichnet, daß die Front nicht dauerhaft gehalten werden kann. Das Zauberwort lautet hier: Verhältnismäßiger statt unbedingter Widerstand – frei nach unserem Carl von Clausewitz…

Auch auf die Gefahr der Wiederholung hin: Aufgrund der niedrigen Geburtenzahlen können sich weder die Russen noch die Ukrainer diesen blutigen Krieg leisten und müßten umgehend – zu welchen Bedingungen auch immer – Frieden schließen. Schon jetzt besteht die Gefahr, daß beide Länder wandelnde Leichen sind, welche ihre letzten jungen Männer im Kampf um Ländereien geopfert haben, die sie nicht mehr bebauen und besiedeln können…

Ob ein Entscheidungskampf zwischen den Amerikanern und den Russen in Europa droht läßt sich schwer sagen. Grundsätzlich ist die Ukraine ein Zankapfel, der einen solchen auslösen kann. Sizilien war ein solcher zwischen Rom und Karthago oder Armenien zwischen Persien und Rom. Wirtschaftlich brauchen weder die VSA noch Rußland die Ukraine zum überleben. Beide haben Rohstoffe und Ackerland im Überfluß. Keine Macht muß also um die Ukraine kämpfen wie Japan um die Mandschurei im Sechsjährigen Krieg gekämpft hat. Eine Niederlage würde allerdings Rußlands strategische Lage ganz ungemein verschlechtern. Mit Polen und Rumänien samt den kleineren Ländern hätten dann die Amerikaner mehr Hilfsvölker in Osteuropa wie Rußland Menschen hat. Für die Amerikaner dagegen wäre es ein Ansehensverlust und die Russen könnten versucht sein deren Entschlossenheit in Osteuropa auf die Probe zu stellen. Ebenso wenig werden die neutralen Staaten wie Vietnam, Kasachstan oder Indonesien Lust verspüren sich mit amerikanischem Beistand gegen Rußland oder China aufzulehnen. Was nach einem Sieg der Ukraine dagegen durchaus geschehen könnte. Doch dafür müßten die Amerikaner wohl mittlerweile Freiwilligenverbände in die Ukraine schicken… Das Schlußwort spricht – wie so oft – unser altpreußischer Kriegsdenker Carl von Clausewitz:

„Sehen wir auf das reelle Erschöpfen der Kräfte, so ist der Verteidiger bei der Totalvergleichung im Nachteil. Der Angriff schwächt, aber nur in dem Sinn, daß es einen Umschwungspunkt geben kann; wo dieser gar nicht mehr gedacht wird, ist die Schwächung allerdings größer beim Verteidiger als beim Angreifenden: denn teils ist er der Schwächere, und bei gleicher Einbuße verliert er also mehr als der andere, teils nimmt ihm jener gewöhnlich einen Teil seiner Länder und Hilfsquellen. Es kann also hieraus kein Grund des Nachlassens für den Gegner entnommen werden, und es bleibt immer nur die Vorstellung übrig, daß, wenn der Angreifende seine Streiche wiederholt, während der Verteidiger nichts tut, als sie abzuwehren, dieser die Gefahr, daß einer früher oder später gelingen könnte, durch kein Gegengewicht ausgleichen kann.“

Karoline von Günderrode, die Sappho unserer deutschen Romantik

Den Geburtstag von unserer großen deutschen Dichterin Karoline von Günderrode feiern wir heute. Diese wurde nämlich 1780 in Karlsruhe geboren und ist als Sappho der deutschen Romantik gar wohl in Stadt und Land bekannt (oder wäre es, wenn wir nicht in einem besetzten Land leben würden, in dem die Schulen und die Kultur zum Werkzeug in den Händen des Feindes geworden sind). Neben Liebeshändeln und Herzeleid verlief das Leben unserer Dichterin in recht ruhigen Bahnen: Sie wuchs ab 1786 in Hanau auf und lebte ab 1797 im Frankfurter Damenstift. Dort dichtete sie und lernte. Die ersten ihrer Werke gab sie mit Mitte 20 selbst heraus, das Meiste erschien aber erst aus ihrem Nachlaß. Zum Geburtstag unserer Karoline von Günderrode schicke ich dieser das „Going to the Wars“ von Richard Lovelace, weil ich ganz genau weiß, daß unsere Karo heimlich die alten englischen Dichter liest und die Amerikaner nicht zuletzt deswegen so verbissen bekämpft, weil diese die schöne englische Sprache durch den Mißbrauch derselbigen beständig verunstalten. https://www.youtube.com/watch?v=VtVLnuY79rE

„Tell me not (Sweet) I am unkind,

That from the nunnery

Of thy chaste breast and quiet mind

To war and arms I fly.

True, a new mistress now I chase,

The first foe in the field;

And with a stronger faith embrace

A sword, a horse, a shield.

Yet this inconstancy is such

As you too shall adore;

I could not love thee (Dear) so much,

Lov’d I not Honour more.“

Etwas eigenes von unserer Karo sollte bei ihrer Geburtstagsfeier nicht fehlen und daher gibt es ihr Gedicht „Der Traurende und die Elfen“ zu hören: http://www.zeno.org/Literatur/M/G%C3%BCnderrode,+Karoline+von/Gedichte

„Zum Grab der Trauten schleicht der Knabe,

Ihm ist das Herz so bang und schwer;

Da sinkt die dunkle Nacht hernieder

Und bleiche Geister geh’n umher;

Des Abends feuchte Nebel thauen,

Der Nachtwind wühlt in seinem Haar,

Das Alles wird er nicht gewahr.

In Träumen ist er ganz verlohren,

Er merket nicht der Stunden Gang;

Da wekt ihn aus dem dumpfen Schlummer

Musik und froher Chorgesang,

Er blicket auf: und schaut den Reigen

Der Elfen, deren munt’rer Tanz

Sich schlingt um frischer Gräber Kranz.

Und sieh! ihm naht der Elfen Schönste,

Und spricht: was trauerst du so sehr?

Komm! ist dein Mädchen dir gestorben?

Vergiß sie! komm zum Tanze her.

Frei sind wir Elfen, ohne Sorgen,

Leicht wie der Sinn ist unser Fuß,

Und froh und leicht sind Lieb und Kuß.

O zögre nicht! nur wenig Stunden

So moderst du, nur kurze Zeit

So welket Alles, was jetzt blühet,

Drum komm! entsag dem schweren Leid‘. –

Wild springt er auf zum raschen Tanze

Und über seiner Braut Gebein

Schlingt sich der lust’ge Elfenreihn.

Er tanzt, vergisset die Geliebte,

Leicht, wie der Elfen, wird sein Sinn

Entbunden aller Erdensorgen

Schwingt er sich über Wolken hin.

Er sieht Geschlechter kommen, sterben,

Kann Alles froh und lustig sehn

Der Dinge Blühen und Vergehn.“

Die Fünfte Symphonie von unserem Ludwig van Beethoven habe ich mir für die Karo zum Wiegenfest ausgesucht… https://www.youtube.com/watch?v=gcTuDKmZV4A

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Mit unserem Ernst Theodor Amadeus Hoffmann hat heute einer der größten deutschen Dichter der Romantik Geburtstag. Geschrieben hat er weitgehend Erzählungen und war zudem auch als Tondichter und Zeichner am Werk. Seine Brötchen verdiente er als Rechtsverdreher im preußischen Staatsdienst. Schon sein Vater Ludwig übte diesen Beruf aus und so folgte ihm sein Sohn nach. Zur Welt kam unser ETA Hoffmann 1776 in unserer ostpreußischen Hauptstadt Königsberg. Dort drückte er auch die Schulbank und studierte die Rechtskunde. Nach dem Unglücksjahr 1806 versuchte er sich einige Jahre als Schauspielhausleiter und freischaffender Dichter, kehrte aber 1814 in den preußischen Staatsdienst zurück. Er protestierte 1819/20 gegen die Metternichsche Demagogenverfolgung, ohne dadurch selbst in deren Mühlen zu geraten. Geheiratet hat unser ETA Hoffmann im Jahre 1802 Mischa Rorer, mit der er eine Tochter Namens Cäcilia hatte. Zu hören gibt es natürlich heute die Werke von unserem ETA Hoffmann und ich mache den Anfang mit dessen „Symphonie in Es-Dur“: https://www.youtube.com/watch?v=8JWOZP8QjGY Zu lesen gibt ’s sein Märchen „Die Königsbraut“: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10924909

„Es war ein gesegnetes Jahr. Auf den Feldern grünte und blühte gar herrlich Korn und Weizen und Gerste und Hafer, die Bauerjungen gingen in die Schoten, und das liebe Vieh in den Klee; die Bäume hingen so voller Kirschen, daß das ganze Heer der Sperlinge trotz dem besten Willen, alles kahl zu picken, die Hälfte übrig lassen mußte zu sonstiger Verspeisung. Alles schmauste sich satt tagtäglich an der großen offenen Gasttafel der Natur. – Vor allen Dingen stand aber in dem Küchengarten des Herrn Dapsul von Zabelthau das Gemüse so über die Maßen schön, daß es kein Wunder zu nennen, wenn Fräulein Ännchen vor Freude darüber ganz außer sich geriet. – Nötig scheint es gleich zu sagen, wer beide waren, Herr Dapsul von Zabelthau und Ännchen. Es ist möglich, daß du, geliebter Leser, auf irgendeiner Reise begriffen, einmal in den schönen Grund kamst, den der freundliche Main durchströmt. Laue Morgenwinde hauchen ihren duftigen Atem hin über die Flur, die in dem Goldglanz schimmert der emporgestiegenen Sonne. Du vermagst es nicht auszuharren in dem engen Wagen, du steigst aus und wandelst durch das Wäldchen, hinter dem du erst, als du hinabfuhrst in das Tal, ein kleines Dorf erblicktest. Plötzlich kommt dir aber in diesem Wäldchen ein langer hagerer Mann entgegen, dessen seltsamer Aufzug dich festbannt. Er trägt einen kleinen grauen Filzhut, aufgestülpt auf eine pechschwarze Perücke, eine durchaus graue Kleidung, Rock, Weste und Hose, graue Strümpfe und Schuhe, ja selbst der sehr hohe Stock ist grau lackiert. So kommt der Mann mit weit ausgespreizten Schritten auf dich los, und indem er dich mit großen tiefliegenden Augen anstarrt, scheint er dich doch gar nicht zu bemerken. „Guten Morgen, mein Herr!“ rufst du ihm entgegen, als er dich beinahe umrennt. Da fährt er zusammen, als würde er plötzlich geweckt aus tiefem Traum, rückt dann sein Mützchen und spricht mit hohler weinerlicher Stimme: „Guten Morgen? O mein Herr! wie froh können wir sein, daß wir einen guten Morgen haben – die armen Bewohner von Santa Cruz – soeben zwei Erdstöße, und nun gießt der Regen in Strömen herab!“ – Du weißt, geliebter Leser, nicht recht, was du dem seltsamen Manne antworten sollst, aber indem du darüber sinnest, hat er schon mit einem „Mit Verlaub, mein Herr!“ deine Stirn sanft berührt und in deinen Handteller gekuckt. „Der Himmel segne Sie, mein Herr, Sie haben eine gute Konstellation“, spricht er nun ebenso hohl und weinerlich als zuvor, und schreitet weiter fort. – Dieser absonderliche Mann war eben niemand anders als der Herr Dapsul von Zabelthau, dessen einziges ererbtes ärmliches Besitztum das kleine Dorf Dapsulheim ist, das in der anmutigsten lachendsten Gegend vor dir liegt und in das du soeben eintrittst. Du willst frühstücken, aber in der Schenke sieht es traurig aus. In der Kirchweih ist aller Vorrat aufgezehrt und da du dich nicht mit bloßer Milch begnügen willst, so weist man dich nach dem Herrenhause, wo das gnädige Fräulein Anna dir gastfreundlich darbieten werde, was eben vorrätig. Du nimmst keinen Anstand dich dorthin zu begeben. – Von diesem Herrenhause ist nun eben nichts mehr zu sagen, als daß es wirklich Fenster und Türen hat, wie weiland das Schloß des Herrn Baron von Tondertonktonk in Westfalen. Doch prangt über der Haustür das mit neuseeländischer Kunst in Holz geschnittene Wappen der Familie von Zabelthau. Ein seltsames Ansehn gewinnt aber diees Haus dadurch, daß seine Nordseite sich an die Ringmauer einer alten verfallenen Burg lehnt, so daß die Hintertüre die ehemalige Burgpforte ist, durch die man unmittelbar in den Burghof tritt, in dessen Mitte der hohe runde Wachturm noch ganz unversehrt dasteht. Aus jener Haustür mit dem Familienwappen tritt dir ein junges rotwangichtes Mädchen entgegen, die mit ihren klaren blauen Augen und blondem Haar ganz hübsch zu nennen und deren Bau vielleicht nur ein wenig zu rundlich derb geraten. Die Freundlichkeit selbst, nötigt sie dich ins Haus, und bald, sowie sie nur dein Bedürfnis merkt, bewirtet sie dich mit der trefflichsten Milch, einem tüchtigen Butterbrot, und dann mit rohem Schinken, der dir in Bayonne bereitet scheint und einem Gläschen aus Runkelrüben gezogenen Branntweins. Dabei spricht das Mädchen, die nun eben keine andre ist als das Fräulein Anna von Zabelthau, ganz munter und frei von allem, was die Landwirtschaft betrifft und zeigt dabei gar keine unebene Kenntnisse. Doch plötzlich erschallt wie aus den Lüften eine starke, fürchterliche Stimme: „Anna – Anna! Anna!“ – Du erschrickst, aber Anna spricht ganz freundlich: „Papa ist zurückgekommen von seinem Spaziergange und ruft aus seiner Studierstube nach dem Frühstück!“ – „Ruft – aus seiner Studierstube“, frägst du erstaunt. „Ja“, erwidert Fräulein Anna oder Fräulein Ännchen, wie sie die Leute nennen, „ja Papas Studierstube ist dort oben auf dem Turm, und er ruft durch das Rohr!“ – Und du siehst, geliebter Leser! wie nun Ännchen des Turmes enge Pforte öffnet und mit demselben Gabelfrühstück, wie du es soeben genossen, nämlich mit einer tüchtigen Portion Schinken und Brot nebst dem Runkelrübengeist hinaufspringt. Ebenso schnell ist sie aber wieder bei dir, und dich durch den schönen Küchengarten geleitend, spricht sie so viel von bunter Plümage, Rapuntika, englischem Turneps, kleinem Grünkopf, Montrue, großem Mogul, gelbem Prinzenkopf u.s.f., daß du in das größeste Erstaunen geraten mußt, zumal, wenn du nicht weißt, daß mit jenen vornehmen Namen nichts anders gemeint ist, als Kohl und Salat. – Ich meine, daß der kurze Besuch, den du, geliebter Leser, in Dapsulheim abgestattet, hinreichen wird, dich die Verhältnisse des Hauses, von dem allerlei seltsames, kaum glaubliches Zeug ich dir zu erzählen im Begriff stehe, ganz erraten zu lassen. Der Herr Dapsul von Zabelthau war in seiner Jugend nicht viel aus dem Schlosse seiner Eltern gekommen, die ansehnliche Güter besaßen. Sein Hofmeister, ein alter, wunderlicher Mann, nährte, nächstdem daß er ihn in fremden, vorzüglich orientalischen Sprachen unterrichtete seinen Hang zur Mystik, oder vielmehr besser gesagt, zur Geheimniskrämerei. Der Hofmeister starb und hinterließ dem jungen Dapsul eine ganze Bibliothek der geheimen Wissenschaften, in die er sich vertiefte. Die Eltern starben auch, und nun begab sich der junge Dapsul auf weite Reisen, und zwar wie es der Hofmeister ihm in die Seele gelegt, nach Ägypten und Indien. Als er endlich nach vielen Jahren zurückkehrte, hatte ein Vetter unterdessen sein Vermögen mit so großem Eifer verwaltet, daß ihm nichts übrig geblieben als das kleine Dörfchen Dapsulheim. Herr Dapsul von Zabelthau strebte zu sehr nach dem sonnegebornen Golde einer höhern Welt, als daß er sich hätte aus irdischem viel machen sollen, er dankte vielmehr dem Vetter mit gerührtem Herzen dafür, daß er ihm das freundliche Dapsulheim erhalten mit dem schönen hohen Wartturm, der zu astrologischen Operationen erbaut schien und in dessen höchster Höhe Herr Dapsul von Zabelthau auch sofort sein Studierzimmer einrichten ließ. Der sorgsame Vetter bewies nun auch, daß der Herr Dapsul heiraten müsse. Dapsul sah die Notwendigkeit ein und heiratete sofort das Fräulein, das der Vetter für ihn erwählt. Die Frau kam ebenso schnell ins Haus als sie es wieder verließ. Sie starb, nachdem sie ihm eine Tochter geboren. Der Vetter besorgte Hochzeit, Taufe und Begräbnis, so daß Dapsul auf seinem Turm von allem dem nicht sonderlich viel merkte, zumal die Zeit über gerade ein sehr merkwürdiger Schwanzstern am Himmel stand, in dessen Konstellation sich der melancholische, immer Unheil ahnende Dapsul verflochten glaubte…“

Friedrich Schleiermacher

„Es wird die Zeit sein, in welcher man sich aller Konstruktionen des Weltprozesses oder auch der Menschheits-Geschichte weislich enthält, eine Zeit, in welcher man überhaupt nicht mehr die Massen betrachtet, sondern wieder die Einzelnen, die eine Art von Brücke über den wüsten Strom des Werdens bilden. Diese setzen nicht etwa einen Prozess fort, sondern leben zeitlos-gleichzeitig, Dank der Geschichte, die ein solches Zusammenwirken zulässt, sie leben als die Genialen-Republik, von der einmal Schopenhauer erzählt; ein Riese ruft dem anderen durch die öden Zwischenräume der Zeiten zu, und ungestört durch mutwilliges lärmendes Gezwerge, welches unter ihnen wegkriecht, setzt sich das hohe Geistergespräch fort. Die Aufgabe der Geschichte ist es, zwischen ihnen die Mittlerin zu sein und so immer wieder zur Erzeugung des Großen Anlass zu geben und Kräfte zu verleihen. Nein, das Ziel der Menschheit kann nicht am Ende liegen, sondern nur in ihren höchsten Exemplaren.“ (Friedrich Nietzsche)

Als Beweis dafür kann man unseren großen deutschen Denker und Gelehrten Friedrich Schleiermacher anführen. Der hat uns nämlich die Werke des Philosophen Platons aus dem Altgriechischen übersetzt und viel von Platons Denken und Lehren findet man in seinen Schriften wieder. Im Jahre 1768 erblickte unser Friedrich Schleiermacher in Breslau aus Sohn des Feldpredigers Gottlieb Schleiermacher und der Klerikertochter Catharina Stubenrauch das Licht der Erdenwelt. Er trat 1785 in die Fußstapfen seines Vaters und begann in Barby eine Ausbildung zum Pfaffen, die er in Halle an der Saale fortsetzte. Danach übte er einige Jahre die Berufe des Lehrers und Predigers aus, bevor er 1804 einen Lehrstuhl für Gotteskunde in Halle an der Saale. Im Jahre 1807 ging unser Friedrich Schleiermacher nach Berlin und trat in den Dienst von unserem Freiherrn Karl vom Stein. Gemeinsam mit unserem Wilhelm von Humboldt brachte er das preußische Schulwesen auf Vordermann. Im Jahre 1810 berief ihn die Berliner Universität auf den Lehrstuhl für Gotteskunde. Im gleichen Jahr wurde er in die preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. In Berlin gehörte unser Friedrich Schleiermacher der berühmten Deutschen Tischgesellschaft um unseren Barden Ludwig Achim von Armin und unseren Kriegsdenker Carl von Clausewitz an. Glück in der Liebe hatte unser Denker auch und so konnte er 1809 Henriette von Mühlenfels zum Traualtar führen. Einen Sohn und drei Töchter gewährten die Nornen dem Paar. Zu lesen gibt es von unserem Friedrich Schleiermacher unter anderem die Bücher „Hermeneutik und Kritik“, „Monologe“, „Über die Religion“, „Über die Philosophie Platons“, „Ethik“, „Dialektik“, „Die Weihnachtsfeier. Ein Gespräch“, „Bruchstücke der unendlichen Menschheit“, „Die Theorie der Erziehung“ und „Begriff der Kunst“ – die Anschaffung kann nicht schaden. Wir Panzertiere feiern unseren Friedrich Schleiermacher mit dem Vortrag seiner Werke, wozu es schöne Bilder zu sehen, altdeutsche Lieder und Tondichtungen zu hören und natürlich unser Panzergetränk Met zu trinken gibt. Als geistiger Wegbereiter unserer deutschen Befreiungskriege bekommt unser Friedrich Schleiermacher von mir Theodor Körners epischen Schlachtgesang „Lützows verwegene Jagd“ zum Wiegenfest gespielt: https://odysee.com/@andme123:d/L%C3%BCtzows-wilde,-verwegene-Jagd!-(English-Subtitle):d

„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?

Hör´s näher und näher brausen.

Es zieht sich herunter in düsteren Reihn

und gellende Hörner schallen darein

erfüllen die Seele mit Grausen

Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Was zieht dort rasch durch den finstern Wald

und streift von Bergen zu Bergen?

Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,

das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt

es fallen die fränkischen Schergen

Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd

Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,

der Wütrich geborgen sich meinte

Da naht es schnell mit Gewitterschein

und wirft sich mit rüstigen Armen hinein

und springt an das Ufer der Feinde.

Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was braust dort im Tale die laute Schlacht

was schlagen die Schwerter zusammen?

Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht

und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht

und lodert in blutigen Flammen.

Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!

Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht

unter winselnde Feinde Gebettet?

Es zucket der Tod auf dem Angesicht

doch die wackern Herzen erzittern nicht

das Vaterland ist ja gerettet!

Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:

Das ist

Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd

auf Henkersblut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!

Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt

wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.

Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:

Das war

Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“

Die Übersetzung von Platons Plauderei „Phaidon“ stelle ich euch von den Werken unseres Friedrich Schleiermachers vor: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidon

„Echekrates: Wärest du selbst, o Phaidon, bei dem Sokrates an jenem Tage, als er das Gift trank in dem Gefängnis, oder hast du es von einem andern gehört?

Phaidon: Selbst war ich da, o Echekrates.

Echekrates: Was also hat denn der Mann gesprochen vor seinem Tode, und wie ist er gestorben? Gern hörte ich das. Denn weder von meinen Landsleuten, den Phliasiern, reiset jetzt leicht einer nach Athen, noch ist von dorther seit geraumer Zeit ein Gastfreund angekommen, der uns etwas Genaues darüber berichten konnte, außer nur, daß er das Gift getrunken hat und gestorben ist; von dem übrigen wußte keiner etwas zu sagen.

Phaidon: Auch von der Klage also habt ihr nichts erfahren, wie es dabei hergegangen ist?

Echekrates: Ja, das hat uns jemand erzählt, und wir haben uns gewundert, daß, da sie schon längst abgeurteilt war, er offenbar erst weit später gestorben ist. Wie war doch das, o Phaidon?

Phaidon: Durch Zufall fügte es sich so, Echekrates. Es traf sich nämlich, daß gerade an dem Tage vor dem Gericht das Schiff bekränzt worden war, welches die Athener nach Delos senden.

Echekrates: Was hat es damit auf sich?

Phaidon: Dies ist das Schiff, wie die Athener sagen, worin einst Theseus fuhr, um jene zweimal sieben nach Kreta zu bringen, die er rettete und sich selbst auch. Damals nun hatten sie dem Apollon gelobt, wie man sagt, wenn sie gerettet würden, ihm jedes Jahr einen Aufzug nach Delos zu senden, welchen sie nun seitdem immer und auch jetzt noch jährlich an den Gott senden. Sobald nun dieser Aufzug angefangen hat, ist es gesetzlich, während dieser Zeit die Stadt rein zu halten und von Staats wegen niemanden zu töten, bis das Schiff in Delos angekommen ist und auch wieder zurück. Und dies währt bisweilen lange, wenn widrige Winde einfallen. Des Aufzuges Anfang ist aber, wenn der Priester des Apollon das Vorderteil des Schiffes bekränzt; und dies, wie ich sage, war eben den Tag vor dem Gerichtstage geschehen. Daher hatte Sokrates so viel Zeit in dem Gefängnis zwischen dem Urteil und dem Tode.

Echekrates: Wie war es aber bei seinem Tode selbst, o Phaidon? Was wurde gesprochen und vorgenommen? Welche von seinen Vertrauten waren bei dem Manne? Oder ließ die Behörde sie nicht zu ihm, und er starb ohne Beisein von Freunden?

Phaidon: Keineswegs, sondern es waren deren, und zwar ziemlich viele, zugegen.

Echekrates: Alles dieses bemühe dich doch uns recht genau zu erzählen, wenn es dir nicht etwa an Muße fehlt!

Phaidon: Nein, ich habe Muße und will versuchen, es euch zu erzählen. Denn des Sokrates zu gedenken, sowohl selbst von ihm redend als auch anderen zuhörend, ist mir immer von allem das Erfreulichste.

Echekrates: Und eben solche, o Phaidon, hast du jetzt zu Hörern. Also versuche nur, alles, so genau du immer kannst, uns vorzutragen!

Phaidon: Mir meinesteils war ganz wunderbar zumute dabei. Bedauern nämlich kam mir gar nicht ein als wie einem, der bei dem Tode eines vertrauten Freundes zugegen sein soll; denn glückselig erschien mir der Mann, o Echekrates, in seinem Benehmen und seinen Reden, wie standhaft und edel er endete, so daß ich vertraute, er gehe auch in die Unterwelt nicht ohne göttlichen Einfluß, sondern auch dort werde er sich Wohlbefinden, wenn jemals einer sonst. Darum nun kam mich weder etwas Weichherziges an, wie man doch denken sollte bei solchem Trauerfall, noch auch waren wir fröhlich wie in unsern philosophischen Beschäftigungen nach gewohnter Weise, obwohl unsere Unterredungen auch von dieser Art waren; sondern in einem wunderbaren Zustande befand ich mich und in einer ungewohnten Mischung, die aus Lust zugleich und] Betrübnis zusammengemischt war, wenn ich bedachte, daß Er nun gleich sterben würde. Und alle Anwesenden waren fast in derselben Gemütsstimmung, bisweilen lachend, dann wieder weinend, ganz vorzüglich aber einer unter uns, Apollodoros. Du kennst ja wohl den Mann und seine Weise.

Echekrates: Wie sollte ich nicht?

Phaidon: Der war nun ganz vorzüglich so; aber auch ich war gleichermaßen bewegt und die übrigen.

Echekrates: Welche aber waren denn gerade da, Phaidon?

Phaidon: Eben dieser Apollodoros war von den Einheimischen zugegen, und Kritobulos mit seinem Vater Kriton; dann noch Hermogenes und Epigenes und Aischines und Antisthenes. Auch Ktesippos aus Paiania war da, und Menexenos und einige andere von den Einheimischen; Platon aber, glaube ich, war krank.

Echekrates: Waren auch noch Fremde zugegen?

Phaidon: Ja, Simmias aus Theben, und Kebes und Phaidondes, und aus Megara Eukleides und Terpsion…“

Klaus Kinski

Ohne die Schauspieler könnten unsere dramatischen Dichter und Filmemacher ihre Geschichten nicht erzählen und so kann man durchaus unseren Klaus Kinski in Erinnerung rufen. Wenn die meisten seiner rund 200 Filme von der Handlung und dem Tiefgang auch meist unterirdisch sind. Da sind seine Auftritte in den Edgar Wallace Filmen fast schon höhere Kunst und Georg Büchners Trauerspiel Woyzeck sein wohl bester Film. Auch noch gut sind „Roland“, „Fitzcarraldo“ und „Aguirre, der Zorn Gottes“, aber am Besten sind die Hörspiele und Bühnenvorträge von unserem Klaus Kinski. Hier spricht er die Werke von Shakespeare, Nietzsche, Schiller, Villion und noch so manchem anderen Dichter und Denker. Ein jähes Ende fand seine Bühnenlaufbahn als er den christlichen Erlöser auf der Bühne darstellen wollte. Die Blumenkinder in Berlin dachten nämlich, er würde sich tatsächlich für das Jesusrind halten. Der Zusammenstoß der beiden ist wahrhaft episch… https://www.youtube.com/watch?v=_imVf1oI9Js Zur Welt kam unser Klaus Kinski übrigens 1926 im westpreußischen Städten Zoppot und lebte seit 1931 in unserer deutschen Reichshauptstadt Berlin. Seit 1946 spielte er Theater und war 1948 erstmals auf der Leinwand zu sehen. Geheiratet hat er vier Mal und hatte drei Kinder. Ich stelle euch den Abenteuerfilm „Cobra Verde“ vor, in welchem unser Klaus Kinski in Brasilien und Afrika unterwegs ist: https://archive.org/details/cobra.-verde.-1987-vose

Friedrich Nietzsche, der letzte Jünger des Dionysos

Alles Liebe und Gute wünsche ich unserem Philosophen Friedrich Nietzsche zum Geburtstag. Das Licht der Erdenwelt erblickte er 1844 im sächsischen Dörfchen Röcken und verließ eine vielversprechende Gelehrtenlaufbahn, um den Dingen auf den Grund zu gehen; und wenn unser Nietzsche auch meint, daß seine Schriften nur ein schwaches Abbild seiner Gedanken sind, so genügen uns Sterblichen seine Aufzeichnungen durch aus (zumindest mir). „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“, „Unzeitgemäße Betrachtungen“, „Menschliches, Allzumenschliches“, „Morgenröte“, „Die fröhliche Wissenschaft“, „Also sprach Zarathustra“, „Jenseits von Gut und Böse“, „Zur Genealogie der Moral“, „Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert“, „Der Antichrist – Fluch auf das Christentum“ oder „Ecce homo“ lauten die Namen seiner Bücher (falls ihr eure Panzerbücherei ausbauen wollt). Bisweilen nennt sich unser Nietzsche „der letzte Jünger des Dionysos“ und so will ich zur Feier seines Geburtstages unseren Nietzsche von einem ziemlich lustigen Streich erzählen lassen, den er zusammen mit dem altgriechischen Weingott ausgeheckt hat: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Jenseits+von+Gut+und+B%C3%B6se

„Inzwischen lernte ich Vieles, Allzuvieles über die Philosophie dieses Gottes hinzu, und, wie gesagt, von Mund zu Mund, – ich, der letzte Jünger und Eingeweihte des Gottes Dionysos: und ich dürfte wohl endlich einmal damit anfangen, euch, meinen Freunden, ein Wenig, so weit es mir erlaubt ist, von dieser Philosophie zu kosten zu geben? Mit halber Stimme, wie billig: denn es handelt sich dabei um mancherlei Heimliches, Neues, Fremdes, Wunderliches, Unheimliches. Schon dass Dionysos ein Philosoph ist, und dass also auch Götter philosophieren, scheint mir eine Neuigkeit, welche nicht unverfänglich ist und die vielleicht gerade unter Philosophen Misstrauen erregen möchte, – unter euch, meine Freunde, hat sie schon weniger gegen sich, es sei denn, dass sie zu spät und nicht zur rechten Stunde kommt: denn ihr glaubt heute ungern, wie man mir verraten hat, an Gott und Götter. Vielleicht auch, dass ich in der Freimütigkeit meiner Erzählung weiter gehn muss, als den strengen Gewohnheiten eurer Ohren immer liebsam ist? Gewisslich ging der genannte Gott bei dergleichen Zwiegesprächen weiter, sehr viel weiter, und war immer um viele Schritt mir voraus… ja ich würde, falls es erlaubt wäre, ihm nach Menschenbrauch schöne feierliche Prunk- und Tugendnamen beizulegen, viel Rühmens von seinem Forscher- und Entdecker-Mute, von seiner gewagten Redlichkeit, Wahrhaftigkeit und Liebe zur Weisheit zu machen haben. Aber mit all diesem ehrwürdigen Plunder und Prunk weiß ein solcher Gott nichts anzufangen. „Behalte dies, würde er sagen, für dich und deines Gleichen und wer sonst es nötig hat! Ich – habe keinen Grund, meine Blöße zu decken!“ – Man errät: es fehlt dieser Art von Gottheit und Philosophen vielleicht an Scham? – So sagte er einmal: „unter Umständen liebe ich den Menschen – und dabei spielte er auf Ariadne an, die zugegen war -: der Mensch ist mir ein angenehmes tapferes erfinderisches Tier, das auf Erden nicht seines Gleichen hat, es findet sich in allen Labyrinthen noch zurecht. Ich bin ihm gut: ich denke oft darüber nach, wie ich ihn noch vorwärts bringe und ihn stärker, böser und tiefer mache, als er ist“. – „Stärker, böser und tiefer?“ fragte ich erschreckt. „Ja, sagte er noch Ein Mal, stärker, böser und tiefer; auch schöner“ – und dazu lächelte der Versucher-Gott mit seinem halkyonischen Lächeln, wie als ob er eben eine bezaubernde Artigkeit gesagt habe. Man sieht hier zugleich: es fehlt dieser Gottheit nicht nur an Scham -; und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmaßen, dass in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehn könnten. Wir Menschen sind – menschlicher…“

Und wenn ich mir die heutige Menschheit so ansehe, dann muß diese wirklich stärker, böser, tiefer und schöner gemacht werden. Mögen uns Deutschen die Schriften Nietzsches dabei helfen… Ausgesucht habe ich mir für unseren Nietzsche zum Wiegenfest Beethovens Neunte Symphonie, damit sich diese nicht die Jungfer Dosenschreck schnappen kann: https://www.youtube.com/watch?v=_AI9kp02eq0

Der Zweite Freiheitskrieg unserer Buren gegen die Engländer

Ein Fingerzeig der Nornen war der Zweite Freiheitskrieg unserer Buren gegen die Engländer für uns Deutsche. Denn wir finden in den Jahren 1899 bis 1902 schon alles, was wir später im Vier- und im Sechsjährigen Krieg wiedersehen sollten. Tapfer kämpfend erlagen unsere Buren der feindlichen Übermacht. Ihr Land wurde verwüstet und ihr Volk durch Hunger und Mord dahingerafft. Das Schicksal der Überlebenden gleich auch dem unsrigen gar sehr: Denn unsere Buren mußten in einen liberalen Scheinstaat namens Südafrikanische Union eintreten und fortan den Engländern Heerfolge leisten. Wer sich hier an das EU-Monster und den amerikanischen Hilfsvölkerbund NAVO erinnert fühlt, der täuscht sich nicht. Und durch die Masseneinwanderung von Negern könnte es uns zuletzt eben so schlimm ergehen wie den Buren heute… Zum Verhängnis wurde unseren Buren die reichen Goldfunde in ihrem Land. Ihr Führer Paul Krüger wehrte die Unterwanderungsversuche und Handstreiche der Engländer ab. Daraufhin ließen diese Truppen aufmarschieren und unsere Buren entschlossen sich zum Zuvorkommen. Ihre Feldherren Christiaan de Wet, Louis Botha, Koos de la Rey und Petrus Jacobus Joubert erfochten zahlreiche Siege auf dem Schlachtfeld. Colenso, Ladysmith, Stormberg, Magersfontein, Colesberg und Spion Kop bezeichnen die Walstätten der burischen Siege. Doch da diese nur 50,000 Recken ins Feld stellen konnten, erlagen sie der englischen Übermacht von 600,000 Mann, die deren Monty Kitchener befehligte. Unsere Buren gingen zum Kleinkrieg über, den die Engländer mit der Bekämpfung der burischen Zivilbevölkerung beantworten. Es blieben 6500 Buren auf der Walstatt, aber 46,000 burische Zivilisten fanden den Tod. Der Verlust der Engländer betrug 22,000 Mann. Aus Flandern kommen unsere Buren ursprünglich und so habe ich mir das alte Landsknechtslied „Der Tod in Flandern“ zum Gedenken an den Zweiten Freiheitskrieg ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=IGrarQHbKNA

„Der Tod reit’t auf einem kohlschwarzen Rappen,

Er hat eine undurchsichtige Kappen.

Wenn Landsknecht‘ in das Feld marschieren,

Läßt er sein Roß daneben galoppieren.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod reit’t auf einem lichten Schimmel,

Schön wie ein Cherubin vom Himmel,

Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,

Will er mit ihnen im Tanze gleiten.

Falalala, falalala.

Der Tod kann auch die Trommel rühren,

Du kannst den Wirbel im Herzen spüren.

Er trommelt lang, er trommelt laut,

Er schlägt auf eine Totenhaut.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Als er den ersten Wirbel geschlagen,

Da hat’s das Blut vom Herzen getragen.

Als er den zweiten Wirbel schlug,

Den Landsknecht man zu Grabe trug.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,

Bis der Landsknecht von Gott sein’n Segen empfangen.

Der dritte Wirbel ist leis und lind,

Als wiegt‘ eine Mutter in Schlaf ihr Kind.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!

Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten,

Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten.

Er trommelt laut, er trommelt fein:

Gestorben, gestorben, gestorben muß sein.

Flandern in Not!

In Flandern reitet der Tod!“

Von den Vorwänden der Engländer gegen unsere Buren berichtet uns unser Geschichtsschreiber Wilhelm Vallentin in seinem Buch „Hunnen in Südafrika! Betrachtungen über englische Politik und Kriegsführung“: https://archive.org/details/hunneninsdafrik00vallgoog

„Solches ist der Gesamteindruck, den die Äußerungen der englischen Jingo-Presse auf jeden Urteilsfähigen machen müssen. Der ganze zur Schau getragene Eifer war auch weiter nichts, wie eine leere Phrase. Die Jingo-Presse, in ihrer bezahlten Tätigkeit, machte mit ihrem Schimpfen und Lästern über das „Barbarenvolk“ der Buren eben die öffentliche Meinung. Man schlug die Lärmpauke und stieß ins Bockshorn des Zeters und war befangen von einer fixen Idee, nämlich von dem Gedanken und dem Wunsche des unbestrittenen Übergewichts Großbritanniens in Südafrika. Nur durch eine solche im großen betriebene Lügen- und Heuchelpolitik war es möglich, dass heute, noch so total verkehrte Anschauungen in den Köpfen von Leuten stecken, denen man, ihrem Bildungsgrade nach, wohl etwas mehr hätte zutrauen können. Heute noch hört man vielfach Redensarten wie: „Es handelte sich doch nur um zwei Jahre bezüglich des Stimmrechts in Transvaal.“ „England wollte doch nur die Rechte der Ausländerbevölkerung wahren; es wollte ja keinen Krieg.“ „Transvaal hat den Krieg begonnen; es hat das Ultimatum gestellt“ und so weiter. Wird es denn wirklich so kommen, dass, wie zu allen Zeiten, so auch jetzt, die Sieger die Geschichte der Besiegten schreiben? Dass England mit seinem allmächtigen Golde das große Publikum schließlich dahin bringen wird, dass es allmählich glaubt, Transvaal habe den unheilvollen Krieg begonnen? Für den unparteiisch Urteilenden indessen, der den Gang der Verhältnisse verfolgt hat, wird es mehr und mehr zur unumstößlichen Tatsache, dass England den Krieg mit Transvaal schon vor Jahren beabsichtigt hat. Eigentlich hat ja Großbritannien seit dem ersten „Trek“ der Buren im Jahre 1834 nichts anderes erstrebt, als die Vernichtung dieses freiheitliebenden „starrsinnigen“ Volkes. Als dann trotz aller Schwierigkeiten die beiden Burenstaaten entstanden waren, da erblickte man in London hierin ständig eine Gefahr für die Ausdehnung der bluttriefenden Herrschaft der britischen Herren und Kapitalisten in Südafrika. In einem Briefe vom 3. März 1884 äußerte sich Lord Derby über einen Vertrag, den die Transvaal-Regierung abschließen wollte: er setze voraus, „dass dieser Vertrag nichts enthält, was irgendwie im Konflikt mit britischen Interessen stehen könne.“ Was heißt nun im Konflikt mit britischen Interessen? Als habgierige und nimmersatte „nation of shop-keepers“ hat England ja überall Interessen, und die Erfahrung hat vollauf gelehrt, dass es überall welche haben will. Hat doch sogar einst die englische Regierung sich zum Protektor der freien Stadt Frankfurt aufgeworfen! „Mit echt britischer Flegelei“ konnte es damals der englische Gesandte wagen, die erklärende Note abzugeben: England sei durch die Wiener Verträge zum Einspruch berechtigt; England betrachte „die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit selbst des kleinsten europäischen Staates als ein britisches Interesse!“ Warum? Um sich in die deutschen Angelegenheiten hineinzumischen, um die deutschen Dinge zu verwirren, deutsche Fürsten gegeneinander zu hetzen, damit der sich allmählich klärenden deutschen und preußischen Politik alle nur erdenklichen Schwierigkeiten entstehen sollten. Was nun insbesondere Süd- Afrika und Transvaal angeht, so steht „im Konflikt mit britischen Interessen“ nicht die innere oder äußere Politik des Burenstaates, sondern, im Grunde genommen, die Existenz dieser Republik selbst, das Vorhandensein dieses freien Staatswesens unter eigener Flagge. Das muss man im Auge behalten, um die heutige Sachlage richtig zu beurteilen. Leider ist noch viel zu wenig bekannt über Englands Machenschaften und Agitationen in seiner südafrikanischen Politik, die brutal und roh, hohnsprechend jedem Menschen- und Völkerrecht, vor keinem, aber auch nicht vor dem gemeinsten Mittel zurückschreckt, um ihren Zweck zu erreichen. Nicht mit Unrecht schreibt der große Gladstone am 17. Januar 1896, also kurz nach dem Jameson-Raubzug: „Ich habe immer gedacht, dass Transvaal eigentlich an uns bestimmte Ansprüche zu machen hat. Ich bin jedoch überrascht und angeekelt von dem Streich, der gegen die Republik geführt worden ist.“ Jener Raubzug des Herrn Dr. Jameson-Rhodes missglückte. Ohne sich vor der übrigen Welt verteidigen zu können, stand Großbritannien da, gebrandmarkt als heimlicher Helfer und Mitgenosse jener Schwindelbande, mit einem neuen Schandfleck auf seinem einst so glänzenden Wappenschilde. Rhodes und Genossen aber arbeiteten rüstig weiter, und die bezahlte Jingo-Presse tat ihre Schuldigkeit. Denn es galt nun, Transvaal zu schmähen und anzuschwärzen, um jede Sympathie im Keime zu ersticken; es galt, Transvaal in den Augen der übrigen Welt ins Unrecht zu setzen und den Leuten weis zu machen, Transvaal habe den Krieg veranlasst, Transvaal sei der Friedensstörer und habe angefangen. Dass es sich nicht ums Stimmrecht, nicht um die „unterdrückten“ Ausländer gehandelt hat, dass all das nur hohle Schaumschlägerei gewesen ist, ist heute sonnenklar. Hinsichtlich des Stimmrechts kann ich nur sagen: es war eine Posse; die Engländer in Transvaal wollten es gar nicht haben. Ein Führer der Reformer in der Johannesburger Komödie 1895/96, Herr L. Pliilipps, schrieb am 16. Juni 1894: „Ich gebe nichts um die politischen Rechte; ich habe nicht den Wunsch, sie zu erwerben, und glaube, daß die Gesellschaft überhaupt hierin nicht ehrgeizig ist. Was das Stimmrecht betrifft, so ist es meine Ansicht, dass es vielen damit wohl recht gleichgültig ist.“ Und doch wurde von jenem Herrn damals die Revolution „gemacht“ wegen der Rechte, darunter das Stimmrecht, der Ausländer! „Wenn Ohm Paul die Engländer auf Knien gebeten hätte, sich naturalisieren zu lassen, so würden sie es ihm abgeschlagen haben. Sie sind alle Zugvögel, Wanderer, die Geld machen wollen.“ Das war das scharfe Urteil einer Afrikanerin, der bekannten Olive Schreiner…“

Feldmarschall Wolfram von Richthofen

Am heutigen Tag im Jahre 1895 wurde unser Feldmarschall Wolfram von Richthofen im schlesischen Barzdorf geboren. Der Vetter unseres Roten Barons Manfred von Richthofens trat er 1913 in unser deutsches Heer ein und war ab 1917 auch bei den Fliegern. Auf immerhin acht Luftsiege brachte es unser Wolfram von Richthofen und erhielt dafür das Eiserne Kreuz beider Klassen. Die Anmaßung der Novemberverbrecher nutzte unser Held zum Studium des Maschinenbaus. Ab 1923 war er bei der Reichswehr und half nach dem Sturz der Novemberverbrecher beim Aufbau unserer neuen deutschen Luftwaffe mit. Mit der Legion Condor ging es 1936 nach Spanien und als deren letzter Kommandeur kehrte unser Wolfram von Richthofen 1939 siegreich zurück. Im Sechsjährigen Krieg kämpfte unser Wolfram von Richthofen in Polen, Gallien, Illyrien und Griechenland – wobei er namentlich bei der Luftlandeschlacht um Kreta den Engländern ordentlich eingeheizt hat. Im Kampf gegen Rußland führte er unser VIII. Fliegerkorps und unsere Luftflotte IV und half unserem Feldmarschall Erich von Manstein bei der Eroberung der Krim und der Erstürmung von Sewastopol, ebenso wie bei der Panzerrochade von Charkow und dem Unternehmen Zitadelle. Im Juni 1943 erhielt er auch noch das Kommando über unsere Luftflotte II. Eine schwere Krankheit setzte unseren Wolfram von Richthofen im Oktober 1944 für den Rest des Sechsjährigen Krieges leider außer Gefecht. Das Spanienkreuz in Gold mit Schwertern und Edelsteinen und das Ritterkreuz mit Eichenlaub hat unser Wolfram von Richthofen abgestaubt. Geheiratet hat unser Wolfram von Richtofen 1920 Jutta von Selchow, mit der er die Söhne Wolfram und Götz sowie die Tochter Ellen hatte. Für Fliegernachwuchs war also gesorgt. Neben Berichten seiner Taten und unserem Panzergetränk Met soll unser Wolfram von Richthofen auch mit unseren altdeutschen Fliegerliedern gefeiert werden. Das Stukalied suche ich mir zu diesem Zweck aus: https://www.youtube.com/watch?v=9nooV1XZfC4

„Viel schwarze Vögel ziehen

Hoch über Land und Meer,

Und wo sie erscheinen, da fliehen

Die Feinde vor ihnen her.

Sie lassen jäh sich fallen

Vom Himmel tiefbodenwärts.

Sie schlagen die ehernen Krallen

Dem Gegner mitten ins Herz.

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!

Wenn tausend Blitze flammen,

Wenn rings sie Gefahr bedroht,

Sie halten stets eisern zusammen,

Kameraden auf Leben und Tod!

Wenn Beute sie erspähen,

Dann wehe ihr allemal,

Nichts kann ihren Augen entgehen,

Den Stukas, Adlern gleich aus Stahl!

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!

Tod säen sie und Verderben

Rings über des Feindes Land.

Die Spuren sind Trümmer und Scherben

Und lodernder Himmelsbrand.

Es geht schon in allen Landen

Ihr Name von Mund zu Mund.

Sie schlagen die Werke zuschanden,

Die Schiffe schicken sie auf Grund.

Wir sind die schwarzen Husaren der Luft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Immer bereit, wenn der Einsatz uns ruft,

Die Stukas, die Stukas, die Stukas.

Wir stürzen vom Himmel und schlagen zu.

Wir fürchten die Hölle nicht und geben nicht Ruh,

Bis endlich der Feind am Boden liegt,

Bis England, bis England, bis Engeland besiegt –

Die Stukas, die Stukas, die Stukas!“

Da unser Wolfram von Richthofen leider nicht mehr dazu gekommen ist, uns ein Panzerfliegerbuch zu schreiben, müssen wir uns die Nachrichten über unseren Helden mal wieder aus den anderen Panzerbüchern zusammensuchen. So berichtet uns unser Oberst und übergewaltiger Fliegerheld Hans-Ulrich Rudel in „Mein Leben in Krieg und Frieden“ davon wie ihm unser Wolfram von Richthofen das Ritterkreuz verliehen hat:

„Wir fliegen in den Räumen, die wir vom letzten Sommer her kennen. Im Wolga-Quellgebiet westlich Rhew, bei Rhew selbst, an der Bahn bei Olinin und südlich davon. Tiefer Schnee macht unseren Truppen kolossal zu schaffen, aber die Sowjets fühlen sich ganz in ihrem Element. Wer am primitivsten operiert und sich fortbewegt, ist jetzt der technisch Überlegene. Motore springen nicht mehr an, alles gefriert, keine Hydraulik funktioniert, jedes Verlassen auf ein technisches Gerät ist Selbstmord. Unsere Maschinen wollen morgens nicht mehr anspringen bei diesen Temperaturen, obwohl wir die Motoren mit Strohmatten und Decken einpacken. Die Mechaniker sind oft die ganze Nacht draußen und lassen jede halbe Stunde den Motor laufen, damit er zum Einsatz auch bestimmt anspringt. Die beißend kalten Nächte an den Maschinen zu verbringen, hat viele Erfrierungen zur Folge. Als Technischer Offizier (T.O.) bin ich zwischen den Einsätzen immer draußen, um jede Möglichkeit auszuschöpfen, wieder eine Maschine mehr klar zu bekommen. In der Luft frieren wir selten; wenn das Wetter schlecht ist, wir tief fliegen müssen und die Abwehr groß ist, so bemerkt man durch die innere Anspannung die Kälte nicht. Das schließt nicht aus, daß man, heimgekehrt in die Unterkunft, plötzlich einige Erfrierungserscheinungen feststellt. In den ersten Januartagen landet General von Richthofen mit einem Fieseler Storch bei uns und verleiht mir im Namen des Führers das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Angeführt werden hauptsächlich meine Schiffs- und Brückenerfolge des vergangenen Jahres. Weiter zunehmende Kälte macht es uns immer schwieriger, morgens startklare Maschinen zu haben. Ich sah schon verzweifelte Mechaniker, die mit offenem Feuer ihre Motoren erwärmen wollten, um sie zum Anspringen zu bringen. Einer sagte: „Entweder springen sie nun an, oder sie verbrennen. Springen sie nicht an, dann sind sie sowieso wertlos für uns.“ Etwas gewagt ist mir die Lösung doch und ich komme auf eine andere. Aus einem Blechfaß entsteht ein Blechofen. Oben geht eine Art Ofenrohr heraus; es hat mehrere Siebe, um den Funkenflug zu verhindern. Dieses ganze Gerät stellen wir unter den Motor und machen Feuer an; das Rohr zeigt in die Gegend der Motoreinspritzpumpe, dorthin geht nun die Wärme. Wir heizen solange, bis es Erfolg hat; es ist primitiv, aber für den Rußlandwinter gerade richtig. Es werden komplizierte, sogenannte Wärmewagen und technische Geräte geliefert. Es sind hervorragende Konstruktionen, leider beruhen sie selber ja auf technischen Feinheiten in Form von kleinen Motoren oder Aggregaten. Die müssen zunächst selbst anspringen und das tun sie auf Grund der Kälte eben nicht. Unser einsatzklarer Gruppenmaschinenstand ist deshalb den ganzen Winter klein. Diese wenigen Maschinen aber werden meistens nur von alten, erfahrenen Besatzungen geflogen, so daß die Quantität durch die Qualität einigermaßen ausgeglichen werden kann. Wir fliegen schon einige Tage längs der Eisenbahn Sytschewka – Rhew, da versuchen die Sowjets durchzubrechen. Unser Platz kommt in dieselbe Lage wie einige Wochen zuvor der in Kalinin. Vom Heer stehen vor unserem Platz keine kampfkräftigen Einheiten und eines Nachts steht der Iwan, von Sytschewka kommend, plötzlich vor Dugino. Unser Stabskompaniechef, Oberleutnant Kresken, stellt aus unserem Bodenpersonal und dem der Nachbareinheiten eine Kampfgruppe zusammen und hält den Platz. Teilweise stehen unsere braven Techniker nachts im Graben, mit Karabiner und Handgranate in der Hand und am Tage betreuen sie wieder ihre Maschinen. Bei Tageslicht kann nichts passieren, denn wir haben noch Benzin und Bomben am Platz. An zwei Tagen rüden Kavallerieeinheiten und Skibataillone gegen unseren Platz vor. Da wird es kritisch und wir werfen in Platzrandnähe unsere Bomben. Die Sowjetverluste sind groß; dann geht Kresken, der alte Zehnkämpfer, mit seiner Kampfgruppe zum Gegenangriff über. Über ihm hängen wir in unseren Maschinen und schießen und bomben ihm jeden Widerstand zusammen. So wird das ganze Vorfeld wieder freigekämpft. Unsere Luftwaffensoldaten haben sich bei Beginn des Krieges ihre Verwendung in dieser Form bestimmt nicht vorgestellt. Erweitert wird nun das Vorfeld durch eine Panzereinheit des Heeres, die Sytschewka, wieder einnimmt und es zu ihrem Standort macht. So festigt sich die Lage wieder etwas und es baut sich in der Linie Gshatsk – Rhew vor unserem Abschnitt eine neue Front zusammen. Die Zeit des nur Zurückgehens ist vorbei…“