„Es wird die Zeit sein, in welcher man sich aller Konstruktionen des Weltprozesses oder auch der Menschheits-Geschichte weislich enthält, eine Zeit, in welcher man überhaupt nicht mehr die Massen betrachtet, sondern wieder die Einzelnen, die eine Art von Brücke über den wüsten Strom des Werdens bilden. Diese setzen nicht etwa einen Prozess fort, sondern leben zeitlos-gleichzeitig, Dank der Geschichte, die ein solches Zusammenwirken zulässt, sie leben als die Genialen-Republik, von der einmal Schopenhauer erzählt; ein Riese ruft dem anderen durch die öden Zwischenräume der Zeiten zu, und ungestört durch mutwilliges lärmendes Gezwerge, welches unter ihnen wegkriecht, setzt sich das hohe Geistergespräch fort. Die Aufgabe der Geschichte ist es, zwischen ihnen die Mittlerin zu sein und so immer wieder zur Erzeugung des Großen Anlass zu geben und Kräfte zu verleihen. Nein, das Ziel der Menschheit kann nicht am Ende liegen, sondern nur in ihren höchsten Exemplaren.“ (Friedrich Nietzsche)
Als Beweis dafür kann man unseren großen deutschen Denker und Gelehrten Friedrich Schleiermacher anführen. Der hat uns nämlich die Werke des Philosophen Platons aus dem Altgriechischen übersetzt und viel von Platons Denken und Lehren findet man in seinen Schriften wieder. Im Jahre 1768 erblickte unser Friedrich Schleiermacher in Breslau aus Sohn des Feldpredigers Gottlieb Schleiermacher und der Klerikertochter Catharina Stubenrauch das Licht der Erdenwelt. Er trat 1785 in die Fußstapfen seines Vaters und begann in Barby eine Ausbildung zum Pfaffen, die er in Halle an der Saale fortsetzte. Danach übte er einige Jahre die Berufe des Lehrers und Predigers aus, bevor er 1804 einen Lehrstuhl für Gotteskunde in Halle an der Saale. Im Jahre 1807 ging unser Friedrich Schleiermacher nach Berlin und trat in den Dienst von unserem Freiherrn Karl vom Stein. Gemeinsam mit unserem Wilhelm von Humboldt brachte er das preußische Schulwesen auf Vordermann. Im Jahre 1810 berief ihn die Berliner Universität auf den Lehrstuhl für Gotteskunde. Im gleichen Jahr wurde er in die preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. In Berlin gehörte unser Friedrich Schleiermacher der berühmten Deutschen Tischgesellschaft um unseren Barden Ludwig Achim von Armin und unseren Kriegsdenker Carl von Clausewitz an. Glück in der Liebe hatte unser Denker auch und so konnte er 1809 Henriette von Mühlenfels zum Traualtar führen. Einen Sohn und drei Töchter gewährten die Nornen dem Paar. Zu lesen gibt es von unserem Friedrich Schleiermacher unter anderem die Bücher „Hermeneutik und Kritik“, „Monologe“, „Über die Religion“, „Über die Philosophie Platons“, „Ethik“, „Dialektik“, „Die Weihnachtsfeier. Ein Gespräch“, „Bruchstücke der unendlichen Menschheit“, „Die Theorie der Erziehung“ und „Begriff der Kunst“ – die Anschaffung kann nicht schaden. Wir Panzertiere feiern unseren Friedrich Schleiermacher mit dem Vortrag seiner Werke, wozu es schöne Bilder zu sehen, altdeutsche Lieder und Tondichtungen zu hören und natürlich unser Panzergetränk Met zu trinken gibt. Als geistiger Wegbereiter unserer deutschen Befreiungskriege bekommt unser Friedrich Schleiermacher von mir Theodor Körners epischen Schlachtgesang „Lützows verwegene Jagd“ zum Wiegenfest gespielt: https://odysee.com/@andme123:d/L%C3%BCtzows-wilde,-verwegene-Jagd!-(English-Subtitle):d
„Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
Hör´s näher und näher brausen.
Es zieht sich herunter in düsteren Reihn
und gellende Hörner schallen darein
erfüllen die Seele mit Grausen
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd
Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
und streift von Bergen zu Bergen?
Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt,
das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt
es fallen die fränkischen Schergen
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt
Das ist
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd
Wo die Reben dort glühen dort braust der Rhein,
der Wütrich geborgen sich meinte
Da naht es schnell mit Gewitterschein
und wirft sich mit rüstigen Armen hinein
und springt an das Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!
Was braust dort im Tale die laute Schlacht
was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht
und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!
Was scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht
unter winselnde Feinde Gebettet?
Es zucket der Tod auf dem Angesicht
doch die wackern Herzen erzittern nicht
das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt:
Das ist
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
auf Henkersblut und Tyrannen!
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt!
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt
wenn wir’s auch nur sterbend gewannen.
Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt:
Das war
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.“
Die Übersetzung von Platons Plauderei „Phaidon“ stelle ich euch von den Werken unseres Friedrich Schleiermachers vor: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Platon/Phaidon
„Echekrates: Wärest du selbst, o Phaidon, bei dem Sokrates an jenem Tage, als er das Gift trank in dem Gefängnis, oder hast du es von einem andern gehört?
Phaidon: Selbst war ich da, o Echekrates.
Echekrates: Was also hat denn der Mann gesprochen vor seinem Tode, und wie ist er gestorben? Gern hörte ich das. Denn weder von meinen Landsleuten, den Phliasiern, reiset jetzt leicht einer nach Athen, noch ist von dorther seit geraumer Zeit ein Gastfreund angekommen, der uns etwas Genaues darüber berichten konnte, außer nur, daß er das Gift getrunken hat und gestorben ist; von dem übrigen wußte keiner etwas zu sagen.
Phaidon: Auch von der Klage also habt ihr nichts erfahren, wie es dabei hergegangen ist?
Echekrates: Ja, das hat uns jemand erzählt, und wir haben uns gewundert, daß, da sie schon längst abgeurteilt war, er offenbar erst weit später gestorben ist. Wie war doch das, o Phaidon?
Phaidon: Durch Zufall fügte es sich so, Echekrates. Es traf sich nämlich, daß gerade an dem Tage vor dem Gericht das Schiff bekränzt worden war, welches die Athener nach Delos senden.
Echekrates: Was hat es damit auf sich?
Phaidon: Dies ist das Schiff, wie die Athener sagen, worin einst Theseus fuhr, um jene zweimal sieben nach Kreta zu bringen, die er rettete und sich selbst auch. Damals nun hatten sie dem Apollon gelobt, wie man sagt, wenn sie gerettet würden, ihm jedes Jahr einen Aufzug nach Delos zu senden, welchen sie nun seitdem immer und auch jetzt noch jährlich an den Gott senden. Sobald nun dieser Aufzug angefangen hat, ist es gesetzlich, während dieser Zeit die Stadt rein zu halten und von Staats wegen niemanden zu töten, bis das Schiff in Delos angekommen ist und auch wieder zurück. Und dies währt bisweilen lange, wenn widrige Winde einfallen. Des Aufzuges Anfang ist aber, wenn der Priester des Apollon das Vorderteil des Schiffes bekränzt; und dies, wie ich sage, war eben den Tag vor dem Gerichtstage geschehen. Daher hatte Sokrates so viel Zeit in dem Gefängnis zwischen dem Urteil und dem Tode.
Echekrates: Wie war es aber bei seinem Tode selbst, o Phaidon? Was wurde gesprochen und vorgenommen? Welche von seinen Vertrauten waren bei dem Manne? Oder ließ die Behörde sie nicht zu ihm, und er starb ohne Beisein von Freunden?
Phaidon: Keineswegs, sondern es waren deren, und zwar ziemlich viele, zugegen.
Echekrates: Alles dieses bemühe dich doch uns recht genau zu erzählen, wenn es dir nicht etwa an Muße fehlt!
Phaidon: Nein, ich habe Muße und will versuchen, es euch zu erzählen. Denn des Sokrates zu gedenken, sowohl selbst von ihm redend als auch anderen zuhörend, ist mir immer von allem das Erfreulichste.
Echekrates: Und eben solche, o Phaidon, hast du jetzt zu Hörern. Also versuche nur, alles, so genau du immer kannst, uns vorzutragen!
Phaidon: Mir meinesteils war ganz wunderbar zumute dabei. Bedauern nämlich kam mir gar nicht ein als wie einem, der bei dem Tode eines vertrauten Freundes zugegen sein soll; denn glückselig erschien mir der Mann, o Echekrates, in seinem Benehmen und seinen Reden, wie standhaft und edel er endete, so daß ich vertraute, er gehe auch in die Unterwelt nicht ohne göttlichen Einfluß, sondern auch dort werde er sich Wohlbefinden, wenn jemals einer sonst. Darum nun kam mich weder etwas Weichherziges an, wie man doch denken sollte bei solchem Trauerfall, noch auch waren wir fröhlich wie in unsern philosophischen Beschäftigungen nach gewohnter Weise, obwohl unsere Unterredungen auch von dieser Art waren; sondern in einem wunderbaren Zustande befand ich mich und in einer ungewohnten Mischung, die aus Lust zugleich und] Betrübnis zusammengemischt war, wenn ich bedachte, daß Er nun gleich sterben würde. Und alle Anwesenden waren fast in derselben Gemütsstimmung, bisweilen lachend, dann wieder weinend, ganz vorzüglich aber einer unter uns, Apollodoros. Du kennst ja wohl den Mann und seine Weise.
Echekrates: Wie sollte ich nicht?
Phaidon: Der war nun ganz vorzüglich so; aber auch ich war gleichermaßen bewegt und die übrigen.
Echekrates: Welche aber waren denn gerade da, Phaidon?
Phaidon: Eben dieser Apollodoros war von den Einheimischen zugegen, und Kritobulos mit seinem Vater Kriton; dann noch Hermogenes und Epigenes und Aischines und Antisthenes. Auch Ktesippos aus Paiania war da, und Menexenos und einige andere von den Einheimischen; Platon aber, glaube ich, war krank.
Echekrates: Waren auch noch Fremde zugegen?
Phaidon: Ja, Simmias aus Theben, und Kebes und Phaidondes, und aus Megara Eukleides und Terpsion…“